Ansichten eines Informatikers

Eskalation der Bundes-Lächerlichkeit: Gesche Joost ist wieder da

Hadmut
18.3.2014 20:09

Es gibt echt so Meldungen, bei denen man das Extreme schon am Peak der Hinweisdichte durch die Leser erkennt.

Über Gesche Joost, SPD-Steinbrücks „Internet-Expertin” wurde hier ja schon viel geschrieben und gezeigt. Keine Sachkunde, keine Erfahrung, aber blond, weiblich und Gender-Feministin. Reicht in der neuen Republik gleich für die vollautomatische kompetenzlose Frauenkarriere und Durchverbeamtung bis zum Lebensende auf Steuerzahlerkosten unter Freistellung von jeglichen Leistungsanforderungen.

Mit der als Internet-Expertin hatte sich Steinbrück besonders lächerlich gemacht, denn bei der war es sehr offensichtlich, wie weit die von Sachkunde entfernt ist – man denke nur an ihre Vorstellungen, bei denen sie Handys mit Glitzerfolie und Fell beklebt, um sie frauenfreundlicher zu machen, oder die Sache mit der Funkstörungstaste, falls man ungenehme Leute an der Leitung hat. Sie hatte ja dann – Boah, soviel Kompetenz – auch Twitter mal entdeckt.

Irgendwie wussten sie nach der Wahl wohl nicht mehr, wohin mit der. So ne Art feministischer Wahlkampf-Sondermüll, für den sie keine geeignete Deponie gefunden haben.

Jetzt aber meldet der SPIEGEL, dass ausgerechnet Gesche Joost »Internetbotschafterin« Deutschlands werden soll.

Nochmal ganz langsam:

Internetbotschafterin

Die Joost.

Vermutlich werden nun die Aktien der Hersteller von Klebstoffen und Geschenkfolien enorme Zuwächse verzeichnen, denn nun wird das Internet frauentauglicher gemacht, indem das ganze Internet und auch das World Wide Web (was ja feministisch gesehen sowieso dasselbe ist) mit Gliterfolie beklebt wird. Naja, vielleicht wird Twitter noch gezwungen, Duft-Tweets einzuführen.

Offiziell ist ihre Aufgabe, „den digitalen Wandel auf europäischer Ebene vorantreiben”.

Da kann man sich ja nun fragen, was die Phrase heißen soll. Eigentlich muss sie gar nichts heißen, mal wieder nur leeres Geschwafel. Das aber hat Methode:

Die 39-Jährige ist seit Dienstag Deutschlands Vertreterin im Club der sogenannten Digital Champions. Das Gremium wurde 2012 gegründet und beschäftigt sich unter der Federführung von EU-Kommissarin Neelie Kroes mit Fragen des digitalen Wandels auf europäischer Ebene. Die meisten EU-Staaten haben einen Internetbotschafter in die Gruppe entsandt. Nun hat auch Deutschland mit Joost erstmals ein Mitglied für die “Digital Champions” bestimmt.

Es ist einfach lächerlich. Was Internet und Digitalisierung angeht, stehen wir in Europa im Vergleich zu den USA und Asien ziemlich schlapp da. Was haben wir gemacht, entwickelt, erfunden? Eigentlich nichts. Was produzieren wir an Hardware? Eigentlich auch fast nichts. Was machen wir an Software? Ist jetzt auch nicht viel.

Aber sie nennen sich die „Digital Champions”.

Ich fass es nicht. Auf deren Webseite steht übrigens, was sie sich darunter vorstellen: „to help every European become digital”.

Klar. Weil Oma digital wird, indem man ihren Rollator mit Gliterfolie und flauschigem Fell beklebt, wie Joosts Frauenhandys. Dieses Gremium ist so lächerlich, dass Gesche Joost – ja wenn ich’s genau überlege – da genau reinpasst. Narrenkappen fehlen noch.

Man könnte freilich unterstellen, dass es besser wäre, echte Experten nicht bei sowas zu verheizen, um sie für ernsthafte Gremien und echte Arbeit zu schonen und aufzubewahren – wenn es bessere Gremien denn gäbe. Gibt’s aber nicht.

Der Hintergrund dürfte da eher sein, dass das Gremium von EU-Kommissarin Neelie Kroes geführt wird, die ja ihrerseits Brachialfeministin ist und meint, dass „Technik zu wichtig wäre, um sie Männern zu überlassen”. Lieber Laien als Männer. Sie wünscht sich mehr Frauen in der IT, die Frauenquote müsse höher werden. Erstaunlich daran ist, dass sie 2011 ausgerechnet Karl-Theodor zu Guttenberg als Internet-Berater einstellte, obwohl sich dessen Kompetenzen in Sachen Internet ja auch eher auf das Thema Google-Copy-Paste zu reduzieren scheinen, worin er allerdings durchaus große Erfahrung bewiesen hat und sich mit seinen Arbeitstechniken, die keine Eigenarbeit und keine Eigenkompetenz erfordern, sondern sich bei anderen bedienten, fraglos große Sympathien im feministischen Lager erworben hat. Ergebnis? Null. Warum hat sie den überhaupt eingestellt? Ach, ja, Ergebnislosigkeit trifft im feministischen Lager auch auf Begeisterin. Sowas mögen die.

Kroes muss es digital wissen, denn sie ist ja die EU-Kommissarin für die „Digitale Agenda” und war von 1982 bis 1989 Post- und Telekommunikationsministerin in den Niederlanden. Obwohl, wenn man es so bedenkt, so heftig digital war das damals ja noch gar nicht. Jedenfalls habe ich von ihrer digitalen Agenda außer heißer Luft nicht viel gesehen. Oder hat irgendwer in Europa schon mal bahnbrechende digitale Fortschritte entdeckt?

Doch, haben sie. Ihre Fortschritte bei der Digitalisierung beruhen auf einem einfachen Schema: Digitales ist männlich, also geht mit der Durchsetzung der Frauenquote zwangsläufig eine Anhebung der Digitalisierung mit sich. So einfach ist das. Dazu muss man auch nichts wissen und nichts können.

Naja, nun haben sie ja ein Gremium. Eins aus lauter Champions. Da kann ja nichts mehr schiefgehen.

Und was machen sie da nun? Wie treiben sie die Digitalisierung voran? Joost verrät es freimütig: „Joost betrachtet ihre ehrenamtliche Rolle als die einer unabhängigen Beobachterin und Ratgeberin.” Vorantreiben durch Beobachten und Ratgeben. Bloß nichts selbst machen. Vermutlich machen die das alle so. Die sitzen da alle im Kreis, beobachten sich gegenseitig, und würden sich sofort Ratschläge erteilen, wenn sich einer bewegte. Es bewegt sich aber keiner.

Stellt Euch vor, Ihr gebt jemandem den Auftrag, eine Kiste von A nach B zu tragen. Am nächsten Tag steht sie immer noch bei A. Warum? Weil der, der sie tragen sollte, die Kiste beobachtet und ihr Ratschläge erteilt, aber sie eben nicht hingetragen hat.

Worin will Gesche Joost überhaupt Ratgeben? Was kann sie denn? Ach ja, sie hat ja kurz vor dem Wahlkampf Twittern gelernt. Das ist ja schon mal was. Das brauchen die sicher.

“Ich möchte die Bundesregierung bei der Weiterentwicklung ihrer digitalen Agenda kritisch begleiten”, sagte Joost SPIEGEL ONLINE am Dienstag. “Ich freue mich auf eine spannende Aufgabe und möchte dazu beitragen, dass sich sowohl Berlin und Brüssel als auch die EU-Staaten untereinander in Fragen des digitalen Wandels besser vernetzen”, fügte sie hinzu.

Wahnsinn. Der blanke Wahnsinn. Nicht die Digitalisierung wird weiterentwickelt, sondern die Agenda. Als ob die je etwas gebracht hätte. „kritisch begleiten” kennen wir, das heißt, das alles auf feministisch und Frauenquote zu trimmen.

Alles immer nur so Begleit- und Repräsentanztätigkeiten. Für’s konkrete Machen haben sie keinen.

Und der Lacher:

Die Berufung Joosts erfolgte auf Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). “Ich kann mir niemanden vorstellen, der als digitale Botschafterin Deutschlands besser geeignet wäre als Gesche Joost”, sagte Gabriel SPIEGEL ONLINE am Dienstag.

Niemand besser geeignet? Wie wär’s mit jemand, der Ahnung von der Sache hat? Ach nee, musste ja ne Frau sein. Blond, wenn’s geht. Das wichtigste ist, dass eine Frau in die Kamera lächelt. Sachkunde braucht’s nicht.

Eigentlich muss man sich da als jemand, der sich seit Jahren oder gar seit Anfang des Internets in Europa damit befasst, massiv beleidigt fühlen, weil Gabriel damit ja sagt, dass eine weitgehend laienhafte Künstlerin besser geeignet sei als alle anderen. Inkompetenz als neuer Kult.

Man fragt sich da unwillkürlich, wie bekloppt eigentlich unsere Bevölkerung ist, dass sie so eine SPD gewählt hat. Aber Moment, wir haben die SPD ja gar nicht gewählt. Irgendwie sind die doch bei der letzten Wahl abgewählt, abgestraft und versenkt worden. Und aus irgendwelchen Gründen sind die jetzt trotzdem an der Macht und ziehen alle ihre Dinger durch. Wäre eine demokratische Agenda vielleicht viel wichtiger als eine digitale?

Mal vom Digitalen abgesehen: Was qualifiziert Joost eigentlich für diplomatische Tätigkeiten?

Noch so’n Hammer:

Die neue Personalie dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Große Koalition Internetkompetenz demonstrieren möchte. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für ihre laufende Regierungszeit eine digitale Offensive ausgerufen.

Jo, klar, und deshalb schicken sie die inkompetenteste Person hin, die sie in Berlin finden konnten.

Wenigstens einen validen Punkt haben sie:

So sollen etwa bis 2018 alle Haushalte bundesweit mit schnellem Internet versorgt sein.

Und das soll die Joost in Brüssel erledigen? Die müssen wir selbst bauen. Und das wird nicht passieren, solange die Bundesregierung ihre Politik nicht ganz grundlegend und selbst ändert. Ich war in der Rechtsabteilung eines großen Internet-Providers und weiß aus dessen Planungen ziemlich genau, warum die keinen Bock haben, alle Haushalte zu versorgen. Weil es sich für sie nicht lohnt. Draußen auf dem dünnen Land, wo die Bevölkerung immer mehr abnimmt und auch die Einkommen effektiv abnehmen, amortisieren sich einfach die Erschließungskosten nicht, das ist ein Minus-Geschäft. Also macht man’s einfach nicht. Die Ursache ist nicht-digital. Und das müsste man angehen, indem man die Provider zwingt oder das ganze staatlich betreibt (die Privatisierung hat sich bei Strom, Wasser und Telekommunikation ja nicht so als der große Erfolg gezeigt). Oder mal neue Technologien entwickelt. Oder mal dafür sorgt, dass die Bevölkerung auf dem Land wieder zunimmt. Das aber wird nicht passieren, weil die Bundesregierung so korrupt ist und die Lobbyisten soviel Einfluss haben. Deshalb wird es weder zu einem Zwang, noch zu einer Verstaatlichung kommen. Und einen Anstieg der Bevölkerung, der es langfristig als rentabel erscheinen lässt, das Land zu versorgen, wird es auch nicht geben.

Man könnte ja mal überlegen, um Gesche Joost mal ein Thema aus ihrem Arbeitsbereich vorzugeben, ob die lückenhafte Versorgung auf dem Land, die zu einem großen Teil mit der Bevölkerungsverlagerung vom Land in die Stadt zu tun hat, durch feministische Gesellschaftsveränderungen, den Abbau der Familien, den Trend zu Singlehaushalten und den künstlichen Anstieg der Akademikerquote verursacht ist.

Wie gesagt, die Glitzerfolienindustrie jubelt. Wir bekommen jetzt das Glitzernet.

40 Kommentare (RSS-Feed)

Heinz
18.3.2014 20:35
Kommentarlink

> Aber Moment, wir haben die SPD ja gar nicht gewählt.

Besser ist die CDU(-FDPGrüne) auch nicht, wir erinnern uns z.B. an vdL.


Emil
18.3.2014 21:08
Kommentarlink

Ihr Beitrag zum Thema Kommunikation & Sicherheit: Handies mit integriertem Pfefferspray!

http://www.youtube.com/watch?v=HgzPZiQsZ8w


Hadmut
18.3.2014 21:10
Kommentarlink

@Emil: Na, daraus lässt sich doch was machen.

Wir bauen in jeden Computer ein Pfefferspray ein, das der jeweilige Kommunikationspartner remote auslösen kann. Bekommen Kinder sexuellen Avancen oder wird eine Frau online belästigt, einfach den Knopf drücken und beim Übeltäter geht das Pfefferspray los. Ganz neue Möglichkeiten der IT-Sicherheit.


pjüsel
18.3.2014 21:12
Kommentarlink

Muss das wirklich sein? Ich habe (wie viele hier sicher auch) gehofft dass sie wieder in der Versenkung verschwunden ist, vor allem nachdem ja jetzt der Dobrindt das entsprechende Zepter in der Hand hält. Kürzlich wurde die Gesche auf der CeBIT gesichtet: http://www.cebit.de/de/news-trends/awards-wettbewerbe/innovation-award/

Wenn wir gerade bei der Kieler Femitruppe sind: hat man schon ein geeignetes Endlager für die Gaschke gefunden?


[…] Hadmut Danisch hat jetzt auch einen ausführlichen Artikel darüber: Eskalation der Bundes-Lächerlichkeit: Gesche Joost ist wieder da […]


jck5000
18.3.2014 21:36
Kommentarlink

“Wir bekommen jetzt das Glitzernet.”

Aber nicht auf dem Land.


Werner
18.3.2014 21:44
Kommentarlink

Hab es so gelesen: “Die neue Personalie dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Große Koalition Inkompetenz demonstrieren möchte.”

Passt…


Herrmann
18.3.2014 21:51
Kommentarlink

Und ich habe gedacht, man könnte den warmen Westerwelle als Außenminister auf Dienstreise bei den Schwulenhassern in aller Welt nicht mehr toppen.

Danke, liebe SPD.


Hustenstorch
18.3.2014 22:08
Kommentarlink

Als ich die Meldung heute in SPON gesehen hab, kam schon Vorfreude auf. 🙂


chili
18.3.2014 22:08
Kommentarlink

Doch, haben sie. Ihre Fortschritte bei der Digitalisierung beruhen auf einem einfachen Schema: Digitales ist männlich, also geht mit der Durchsetzung der Frauenquote zwangsläufig eine Anhebung der Digitalisierung mit sich.

Irgendwie bin ich mit diesem Argument intellektuell überfordert: Wenn Digitales männlich ist (hypothetisch angenommen), so führt doch eine Erhöhung der Frauenquote zu einer Senkung der Digitalisierung (oder wenigstens Senkung der Digitalisierungsgeschwindigkeit).

Wenn wir natürlich Digitales als urweibliche Tugend charakterisieren, die von den bösen Männern in Beschlag genommen wurde – dann könnte das Argument tatsächlich hinhauen (von der Fragwürdigkeit der Grundannahmen mal abgesehen).


Karsten
18.3.2014 22:18
Kommentarlink

Hadmut. Was Du nicht diskutierst: sie kommt ja zudem aus dem Telekomiker-Umfeld.

Wie so eine offensichtliche, mit Interessenskonflikten eventuell “angereicherte” Person die gesamtes dt. Gesellschaft vertreten soll, ist wohl nur für die Lobby-Huren in Parlament und Regierung in Berlin verständlich.


Hadmut
18.3.2014 22:19
Kommentarlink

> Was Du nicht diskutierst: sie kommt ja zudem aus dem Telekomiker-Umfeld.

Stimmt. Hab ich eigentlich früher schon ausgiebig beleuchtet, hätte man hier aber noch betrachten können.

Wer weiß, vielleicht soll die den Vollausbau ja gar nicht vorantreiben, sondern gerade behindern…

Guter Punkt.


nervender Kommentator
18.3.2014 22:19
Kommentarlink

“bis 2018 alle Haushalte bundesweit mit schnellem Internet” – war das nicht nach Regierungsdefinition “DSL-Light”? Na hoffentlich reicht das 2018 noch um eine durchschnittliche Seite aufzurufen…


anonKlaus
18.3.2014 22:30
Kommentarlink

Auf dieses Flächenbombardement aus Berlin und Brüssel welches täglich auf Deutschlands Infrastruktur, Energieversorgung, Industrie und Bildungseinrichtungen niedergeht wären die Herren Harris und Morgenthau stolz.

on a completely unrelated topic:
Wieviel m^2 reichen für einen eigenen Staat? Die Krimlösung sieht nämlich garnicht so schlecht aus. Ich befrage alle Einwohner – also mich – mittels Referendum. Ich stelle Urnen auf, zähle aus und fertig. Ich würde bei meiner Wahl sogar die OSZE einladen. 🙂


Marc
18.3.2014 22:58
Kommentarlink

Bevölkerungsverlagerung vom Land in die Stadt? Echt?

Ich hab eher den Eindruck, dass Leute vermehrt aufs Land ziehen (?Zersiedelung), weil sie sich nur dort ein schönes Haus mit Garten leisten können, und dann jammern sie über Benzinpreise (subventioniert durch Entfernungspauschale), Stau bei der Fahrt zum Job (natürlich in der Stadt), seltenen/teuren Nahverkehr (subventioniert durchs Land), langsames Internet (noch nicht, aber durch das Gejammer bestimmt bald subventioniert).

Darf ich jetzt auch jammern, damit man mir ein schönes Haus in der Stadt subventioniert? Ich verzichte auch gerne auf Subventionen für alles, was hier in der Stadt durch die Bevölkerungsdichte auch so funktioniert: VDSL, LTE, Tram, Strom, Wasser.

Sorry, bin etwas vom Thema weggedriftet.


Jens
18.3.2014 23:05
Kommentarlink

Und wie kriegst Du die Selbstverteidigungskräfte auf Dein Grundstück?


O.
18.3.2014 23:45
Kommentarlink

Ist ja schön, daß Deutschland nun eine Internetbotschafterin bekommt.
Aber was bitteschön soll das überhaupt sein, eine Internetbotschafterin?

Egal, das Merkel braucht wieder was für die Medien als Propagandafutter, und der dicke Schleimbeutel von der SPD
hat auch gleich einen ganz tollen Vorschlag für’s Personal.

Für all diese Dumpfbacken ist das Netz Neuland.

Internetbotschafterin ist also wohl Botschafterin in Neuland.
Ich bin in Geographie nicht so gut, da muss ich mal im Netz recherchieren, um herauszufinden, wo das liegt. In der Schule hatten wir jedenfalls nie was über “Neuland” gehört.
Und jetzt gibt’s schon bald Botschafter(innen) dafür, donnerwetter.

… oder ich muss mir mal wieder einen Atlas kaufen, dann schau ich dort mal nach Neuland. Die Neuland-Karte häng’ ich mir als Poster dann an die Wand, damit ich weiß, was mit meinen Steuergeldern so bebotschaftert wird.

Irgendwie habe ich ja den Eindruck, daß das Ganze Polittheater nur Symbolpolitik ist; ein Schauspiel für den Pöbel, damit der denkt, man kümmert sich liebevoll um ihn.
(Ich meine das jetzt allgemein, nicht nur auf die Internetbotschafterei bezogen.)


O.
18.3.2014 23:49
Kommentarlink

@Werner: ich habe anfangs das gleiche gelesen… 🙂


O.
19.3.2014 0:07
Kommentarlink

Zum Thema Privatisierung…

Aus dem Wikipedia-Eintrag zu Nellie Kroes:

“Von 1982 bis 1989 war sie Ministerin für Verkehr, Post und Telekommunikation in den beiden Ministerkabinetten Ruud Lubbers. In dieser Zeit war sie für die Privatisierung der Post und der staatlichen Telefongesellschaft PTT verantwortlich.
(…)
2004 wurde Kroes zur Wettbewerbskommissarin der EU ernannt und trat damit die Nachfolge von Mario Monti an. Ihre Nominierung wurde wegen ihrer Verbindungen zu Großunternehmen und ihrer angeblichen Verwicklungen in dubiose Waffengeschäfte kritisiert.”

Wie steht diese Internetbotschafter-Clique eigentlich
zu Edward Snowden? Wollen die da jetzt diplomatisch auf ihn zu gehen?
(Jetzt, wo das von der EU bereits gecancelt wurde?! Ach kommen die deswegen erst jetzt auf den Plan, die ganzen Heuchler?!)

Nellie Kroes hat sich in allerlei großen Konzernen herum getrieben, und derzeit ist sie auch noch mit Lucent Technologies involviert…

Und noch was steht da bei Wikipedia über sie:

“Als Vorsitzende der Nijenrode Universität verlieh sie Microsoft-Gründer Bill Gates den akademischen Titel eines Doktor ehrenhalber.”


Karsten
19.3.2014 0:15
Kommentarlink

>.O

Na ja … “Universität” … na ja ….
http://en.wikipedia.org/wiki/Nyenrode_Business_University

Meinem kleinen, naturwissenschaftlichen Hirn erschliesst sich ja nie, was daran Wissenschaft (und mithin Uni) ist.

Wenn da so ähnliches Niveau hat, wie die dt. “Business schools”, dann … na ja … decken wir den Mantel des Schweigens und Fremdschämens über diesen Themenkomplex.


Karsten
19.3.2014 0:25
Kommentarlink

>Hadmut

ja, vielleicht soll sie ja die “quality assurance” für die Netzdienste in irgendwelche Dokumente einbringen. Und damit Deep-Packet-Inspection; Routing-Präferenzen, “Internet-Sperren” und und und und …. vielleicht dann ja auch die DeMail (oder heißt der neue Bullshit der “Champions” dann EUMail?)

Oh ja …. EUMail…. das wäre doch das nächste. So mit super-Verschlüsselung. Also, so im Transport. Natürlich nicht auf dem Server. Denn dort muss ja auf “extremistische” Inhalte geachtet werden. Und natürlich auf Malware! Wie bei DeMail …..

Und den “Champions” zeigt man dann die innovative Rot13-Verschlüsselung. => “Da sehen Sie doch nichts, oder? Das kann doch keiner lesen. Ist total super-sicher; EU-Spitzenforschung, gefördert im x-ten Rahmenprogramm der EU” usw usw usw usw


phaidros52
19.3.2014 6:24
Kommentarlink

“Wieviel m^2 reichen für einen eigenen Staat?”

Aus meiner Kölner Journalistenzeit erinnere ich mich, dass es in Köln ein paar karnevalistisch angehauchte gab, die eine Sandbank im Rhein (internationales Gewässer) zu ihrem Staatsgebiet erklärt haben, mit eigener Währung, Briefmarken usw. Der Staat war halt nur bei Niedrigwasser physisch nutzbar…


Radio Eriwan
19.3.2014 8:06
Kommentarlink

wenn jetzt alles digital wird, muss halt jemand die Rolle der null übernehmen….


euchrid eucrow
19.3.2014 8:15
Kommentarlink

gabriel wird mit den worten zitiert:

“Diese Arschlöcher im Internet labern immer nur Scheiße und haben gar keine Ahnung!”

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-11/spd-partei-austritt

ein schelm, der böses dabei denkt.


Caless
19.3.2014 8:43
Kommentarlink

Ja, Frauen und IT. Neulich bei GitHub:

“Auf dieser Plattform sollte Horvath dafür sorgen, Frauen und ihre Arbeit in der Technik-Szene sichtbarer zu machen. [..] Sie sollte ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Frauen sich willkommen fühlen und in der die von ihnen geleistete Arbeit respektiert wird.”

Auch hier, GitHub muss zukünftig mit Glitzerfolie beklebt werden, dann klappts auch mit den Frauen ….

http://www.sueddeutsche.de/digital/sexismus-in-der-technik-szene-eingeschuechtert-und-drangsaliert-1.1915118


Brabbel
19.3.2014 9:07
Kommentarlink

OT: http://stadtfuchsensbau.wordpress.com/2014/03/18/es-stinkt/
Ein Streik, von dem niemand etwas merken würde. 🙂


Karl T.
19.3.2014 10:06
Kommentarlink

Vorgestern schrieb ich als Kommentar zu Hadmuts Beitrag “Wie die Informatik an der Carnegie Mellon University verblödet”, daß z. B. in Hagen die Lehrstühle für KI geschlossen wurden und dafür “Mensch-Maschine-Interaktion” eingeführt, Professorin ist eine Gabriele Peters. Und wo ist jetzt der Zusammenhang zu Gesche Joost?

Hier: https://twitter.com/GescheJoost/status/338707181702615041

(Wer nicht klicken will: “#Wikipedia sagt, ich bezeichne mich als #Internet-Expertin. Ist Quatsch. Bin Forscherin zu Mensch-Maschine-Interaktion, c’est tout.”)

Vielleicht sollte man mal den Kurs 1697 in Hagen belegen und sehen, ob die Betreuung und Autorenschaft komplett an ihre Untergebenen abgegeben wurde. Ihre Publikationsliste, die sie seit Jahren in erster Linie als Co-Autor listet (ihre Papers in Alleinautorenschaft sind in den letzten Jahren anscheinend nur verschwommene Bildchen unter dem Label “Digital Art”) hinterläßt bei mir diesen Eindruck.


Hadmut
19.3.2014 10:19
Kommentarlink

@Karl T.:

Und weißt Du, wer noch einen Lehrstuhl für „Mensch-Maschine-Kommunikation” hatte, das aber geheim hielt und sich stattdessen lieber als (selbsternannter) Kryptologe ausgab?

Der hier schon ausgiebig beschriebene Professor Dr. Thomas Beth, mein „lieber Doktorvater”.


Caless
19.3.2014 14:18
Kommentarlink

Mensch-Maschine-Kommunikation sind bei uns auf der Uni die billigsten Scheine. (Es geht um nichts)


pjüsel
19.3.2014 23:15
Kommentarlink

Gebi
20.3.2014 0:59
Kommentarlink

Das wäre doch die perfekte Position für Anke Domscheit-Berg gewesen.

Aber an kompetenzlosen Tanten “mit irgendwie Internetz” herrscht eben kein Mangel.


Knorka Kinte
20.3.2014 4:31
Kommentarlink

“Und weißt Du, wer noch einen Lehrstuhl für „Mensch-Maschine-Kommunikation” hatte, das aber geheim hielt und sich stattdessen lieber als (selbsternannter) Kryptologe ausgab?

Der hier schon ausgiebig beschriebene Professor Dr. Thomas Beth, mein „lieber Doktorvater”.”

Ha, darüber würde ich gerne mehr lesen. Dass ich Adele und die Fledermaus las, ist zwar schon her, aber dieser Beth ist in Erinnerung geblieben. Am besten fand ich es, als er Ideen aus Zeitungen aufnahm und sie den Mitarbeitern präsentierte, als wären es seine eigenen 😀


Franz
20.3.2014 9:01
Kommentarlink

Manchmal muss man sich wohl einfach auskotzen. Der Sache dient das nicht. Ich frage mich: bitte geht das auch ohne Diffamierung? Vielleicht liegen unter dem ganzen verspritzten Gift vielleicht auch ein paar interessante Argumente, auf die wäre ich neugierig.


Jörg Karkosh
20.3.2014 9:02
Kommentarlink

iss da übel. Unsere germanisch Politik-Darsteller-Branche erscheint als weitgehend schmerzfrei, hemmungslos und … hohl. Ich geh’ mich nur schnell übergeben.


ViVe
20.3.2014 20:38
Kommentarlink

Man kann diese pfeffersprayend feministische ‘Glitzerkompetenz’ eigentlich nur noch mit Humor ertragen:

“I00II00I”

Gesche Joost wird diese Codierung ändern (Phase I). Da die I ein ganz klar phallisches Symbol darstellt – und die 0 als Symptom der weiblichen Vagina permanent bedroht, wenn auch nicht binär penetriert, wird die gute Gesche dafür sorgen, dass es dual abgeschafft wird:

“00000000”

Das ist dann auch nicht mehr so kantig gefährlich wie ein I … Und anschließend kommt dann (Phase II): Alle IPs werden nur noch an Nullen vergeben; womit die Phallokraten endlich und endgültig raus aus dem ‘Supi-‘Plüschi-Glitzer-Net’ wären. Im Bundestag wird das dann als I-Quote beschlossen und eifrig in den Mainstreammedien beklatscht werden:

“… Ungerade IPs nur werden lt. Bundesgesetzblatt IV00-Revx29 nur noch an Frauen verteilt, gerade Zahlen erhalten eine andere Position. Bei Nullen entscheidet kein Los – sondern das Geschlecht: Frauen werden bei ungleicher Eignung bevorzugt eingeloggt …”

Na ja, da das Merkel ja die höchste Aller.I.nnen ist, dürfte sie dann wohl als Einzige ‘drin’ sein, im Neuland.

Und Gesche J. guckt in die Plüschröhre …


techniknoergler
20.3.2014 23:20
Kommentarlink

“die Privatisierung hat sich bei Strom, Wasser und Telekommunikation ja nicht so als der große Erfolg gezeigt”

Beim Strom haben wir Oligopolisten, die übrigens Großteils kommunalen Stromversorgern gehören, beim Leitungswasser ein natürliches Monopol, aber bei der Telekommunikation war die Privatisierung erfolgreich.

Warum soll sie das nicht sein? Weil Unsinniges, da absolut nicht lohnendes und unrentables Geldverbuddeln unterbleibt?

Wieso sollte das gemacht werden? Als Selbstzweck? Es ist gut und für und in unser aller Interesse weil wird das so, äh, nun ja, definiert haben? Warum sollte man es zum Selbstzweck erklären?


techniknoergler
20.3.2014 23:21
Kommentarlink

“die Privatisierung hat sich bei Strom, Wasser und Telekommunikation ja nicht so als der große Erfolg gezeigt”

Beim Strom haben wir Oligopolisten, die übrigens Großteils kommunalen Stromversorgern gehören, beim Leitungswasser ein natürliches Monopol, aber bei der Telekommunikation war die Privatisierung erfolgreich.

Warum soll sie das nicht sein? Weil Unsinniges, da absolut nicht lohnendes und unrentables Geldverbuddeln unterbleibt?

Wieso sollte das gemacht werden? Als Selbstzweck? Es ist gut und und in unser aller Interesse weil wir das so, äh, nun ja, definiert haben? Warum sollte man es zum Selbstzweck erklären?


Thomas Bliesener
21.3.2014 3:03
Kommentarlink

Ich finde es nicht in Ordnung, Menschen als Sondermüll zu bezeichnen. Ansonsten angenehm bissig geschrieben.


Ronaldo
21.3.2014 9:57
Kommentarlink

Die „Internet-Expertin” Gesche Joost ist ein Grund dafür, weswegen Frauen als Wissenschaftler und Techniker weniger gut als Männer bezahlt werden. http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/recht-und-gehalt/wo-frauen-besser-bezahlt-sind-als-maenner-12848787-b3.html


pjüsel
21.3.2014 23:35
Kommentarlink

Das kam übrigens beim ersten Treffen dieser Kompetenzbestien raus:
http://blog.geschejoost.org/?p=22

Aber eigentlich auch nur ein weiterer Text voller Allgemeinplätze (Bullshit-Index: 0,66).