Ansichten eines Informatikers

Informationswirt?

Hadmut
30.6.2011 23:49

Ich bin vorhin zufällig auf eine Berufsnische aufmerksam geworden. (Nachtrag)

Vor einigen Jahren wurde an der Uni Karlsruhe als neuer Studiengang der „Informationswirt” eingeführt. Ich hab mir sagen lassen, daß ein Minister damals eigentlich Jura in Karlsruhe einführen wollte, damit die Universität endlich eine vollständige Universität ist, aber das wollte man aus irgendwelchen Gründen nicht. Stattdessen hat man so eine seltsame Mischung aus Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Rechtswissenschaft gebastelt. Also einen Beruf entwickelt, von dem man sicher weiß, daß er gleich drei Bereiche nicht beherrscht und nicht konkurrenzfähig ist. Das sind nämlich alle drei Fachrichtungen, die man nicht mal nur so nebenbei so ein bisschen mitstudieren kann. Und die drei Fächer sind so unterschiedlich, daß sich keine Synergie-Effekte ergeben. Bisher sind mir in der freien Wildbahn weder ein Informationswirt, noch jemand, der sowas gesucht hat, begegnet. Firmen, die sowas vielleicht gebraucht hätten oder haben sollten, wohl schon. Aber nach einem gesucht haben sie nicht.

Vorhin bin ich durch Zufall draufgekommen, daß es doch jemanden gibt, der so etwas ähnliches (ohne Jura und Betriebswirtschaft, dafür lausig bezahlt) sucht, etwas wofür mir im Deutschen (wenn man es denn überhaupt jemals deutsch bezeichnen würde) am ehesten der Begriff Informationswirt einfallen würde.

In München ist gerade Filmfest.

Eigentlich wollte ich auch mal dazu ins Kino, mir alternative Filme anschauen. Hab aber in der Beschreibung nichts gefunden, was auf mich den Eindruck erweckt hat, Zeit und Geld wert zu sein. Stattdessen bin ich in die Fachvorträge und war heute in verschiedenen Vorträgen über digitales Filmen, den Workflow der Postproduction und auf wie erstaunlich viele Arten ein iPad für Film-Profis von Nutzen sein kann, weil es da so bemerkenswert viele Programme für das Thema gibt. (Wirklich wahr, am ulkigsten fand ich aber, daß man inzwischen nicht mehr die Filmklappe schlägt, sondern sie die auf einem iPad anzeigen und abspielen läßt, das man vor die Kamera hält.)

Dabei habe ich auch so ein bisschen was über digitales Filmen für Kino, Fernsehen usw. erfahren. Ich dachte immer, 1080p wäre was tolles und mit einer aktuellen Canon oder Nikon wäre man gut dabei. Von wegen. (Na gut, daß man zum professionellen Filmen ganz andere Objektive verwendet ist mir schon länger klar.) Inzwischen werden doch zunehmend Kinofilme von vornherein digital gedreht, die Technik kommt eben langsam in den Bereich, wo sie mit 35mm Film mithalten kann. Man filmt jetzt in 4K oder 5K. (Alte 35mm-Filme werden allerdings sogar bis zu 8K eingescannt, da steckt also doch noch etwas mehr drin. 4K bezeichnet eine horizontale Auflösung von etwa 4000 Pixeln, man gibt dort die Horizontal-Auflösung an, und läßt die Vertikal-Auflösung je nach Bildformat variieren, während 1080p die Vertikal-Auflösung angibt und die Horizontale variieren läßt. 1920×1080 wäre demnach so ungefähr 2K).

Und dazu gibt es inzwischen auch richtig tolle Kameras. Eine Red Epic oder eine Arri Alexa etwa. Tolle Dinger. Aber schweineteuer. Und die produzieren enorme Datenströme. Wenn ich das heute richtig mitbekommen habe, können die pro Stunde je nach Auflösung, Bildrate und Datenformat deutlich über 500 Gigabyte rausblasen. Und alle paar Monate kommt eine neue Innovation, da geht dann immer noch mehr. Und alle diese Daten müssen natürlich sicher gespeichert und verarbeitet werden.

Früher, sagten sie, früher war alles einfacher. Da kamen nur alle 10-15 Jahre neue Kameramodelle heraus. Und eine Filmrolle hat sich nicht spontan von selbst zerstört, und man mußte sie auch nicht vor Ort umkopieren. Wenn sie einem heruntergefallen ist, ist davon auch nichts passiert. Höchstens die Dose war noch nicht richtig zugeklebt und es kam Licht rein, aber da war der Schaden auch überschaubar, weil auf eine Filmrolle eben nur 13 Minuten gingen.

Heute ist das anders. Man schreibt die Daten auf Festplatten. (Und sie archivieren ihre 3,5-Zoll-Festplatten in den Hüllen von VHS-Videokassetten, wo sie angeblich genau reinpassen, und stellen sie in ihre Video-Regal. Mist, müßte ich mal ausprobieren, habe aber schon lange alle VHS-Kassetten samt Hüllen weggeworfen.)

Und das bringt Probleme mit sich. Weil Platten kaputtgehen und das umsomehr, weil es am Set rauh zugeht. Deshalb reicht es ihnen auch nicht, nur einfach RAID-Arrays zu verwenden, sondern sie müssen alles mehrfach kopieren und Hash-Summen vergleichen, weil ihnen diverse Kopierfehler unterlaufen können.

Das Problem daran ist, daß dann ein ganzer Film-Tag futsch sein kann, wenn da was schief geht, und so ein Tag kostet gerne auch mal 100.000 Euro. Und weil sich der Typ von der Versicherung das alles genau anschaut und ihnen dann sagt, daß sie fahrlässig gewesen seien und gepfuscht hätten, zahlt die Versicherung dann auch nicht. Und da können auch ganz subtile Fehler passieren. Einer erzählte mir, sie hätten kürzlich so einen Fall gehabt, bei dem sich dann erst später beim Bearbeiten herausstellte, daß die Kamera „Dropouts” gehabt hätte. Ich kannte das bisher nur von Magnetbändern, aber das kann wohl auch mit Speicherkarten vorkommen. Und das haben sie zu spät gemerkt.

Dazu kommt, daß man sich sehr intensiv darum kümmern muß, einfach schon weil bei diesen Datenmengen und aktueller normaler Technologie das Umkopieren sehr lange dauert. Und wie ich gehört habe, sind die Spezialspeicherkarten für diese Kameras auch ein Problem, weil man solche Kameras normalerweise nicht kauft, sondern mietet, und die Speicherkarten der Mietfirmen schon ausgelutscht und am Ende ihrer Lebensdauer bezüglich der Schreibzyklen sind, was man ihnen von außen aber nicht ansieht. Außerdem muß man heutzutage am Set nicht nur für Strom und Licht sorgen, sondern auch für WLAN und Netzwerk, weil zuviel Technik darauf beruht.

Der potentielle Schaden steht in einem seltsamen Widerspruch zu der Tatsache, daß man das Umkopieren bisher Hilfskräften und Praktikanten überlassen hat. Deshalb setzt sich bei ihnen nun die Erkenntnis durch, daß in einer regulären Filmcrew eine neue Stelle entstehen muß, nämlich für einen, der sich um den ganzen Digitaldatenkram kümmert und dazu ausgebildet ist. Sowas würden sie suchen, aber nicht finden.

Mir fiel da spontan der Informationswirt ein. Der Begriff würde genau passen. (Ob sie am Filmset auf Jura stehen, müßte man nochmal klären. Betriebswirtschaft könnte ich mir allerdings gerade noch so vorstellen.)

War aber auf jeden Fall sehr interessant, da zuzuhören.

Nachtrag: Hatte ich mir extra aufgeschrieben und dann doch vergessen, in den Artikel mit aufzunehmen. Die Leute, die beim Film neuerdings dafür zuständig sind, den ganzen Digital-Kram zu machen, heißen DIT (Digital Imaging Technician) oder Data Wrangler.

19 Kommentare (RSS-Feed)

Fabian
1.7.2011 2:26
Kommentarlink

Also, im Medienbereich gibt es eine Reihe von Ausbildungsberufen – und wenn die Medienbranche da Bedarf hat, dann sollte man vielleicht dort die spezifischen Inhalte anpassen, vielleicht beim Mediengestalter für Bild und Ton.

Aber einen Informationswirt? Der ist dafür überhaupt nicht ausgebildet. Null. Ein Informationswirt ist nur ein anderes Wort für Wirtschaftsinformatiker. Den Begriff gibt es außer in Karlsruhe noch an ein oder zwei FHs als Studiengangsbezeichnung. Aber in Karlsruhe braucht halt alles eigene Namen – bloß nicht mit der etablierten Konvention gehen – es könnte auffallen, dass nur mit Wasser gekocht wird und man dabei lediglich sehr viel Dampf erzeug. Da heißt die Vorlesung über Moving Object Databases auch “Datenbanken für räumlich-zeitliche Daten und für sich bewegende Objekte” und in der Vorlesung Softwaretechnik (sic!), die sonstwo vermutlich den Titel Software Engineering tragen würde, beschäftigt man sich auch mit Klient/Dienstgeber-Architekturen (und das ist nicht die einzige ulkige Eindeutschung von recht etablierten Begriffen – bei den Patterns wird auch von Einzelstücken statt von Singletons geredet) – aber ich schweife ab und Tichy ist ja eh ein alter Bekannter von dir, da darf dich nix wundern. Außerdem heißt der Prorektor für Studium und Lehre auch jetzt Chief Higher Education Officer. Ich könnte noch fortfahren, aber der Punkt ist: soll in einer solchen Umgebung ein Wirtschaftsinformatiker etwa Wirtschaftsinformatiker heißen? Das wär zu einfach. Und Raider heißt jetzt Twix.

Wofür man die braucht kann ich dir jetzt auch nicht sagen (vielleicht für SAP und so Zeug was ein Informatik ohne masochistische Neigung nicht gerne anfasst?) – aber bestimmt nicht für High-Tech-Filmequipment zu warten und bedienen. Das lässt man lieber jemanden machen der sich damit auskennt.


Hadmut
1.7.2011 9:08
Kommentarlink

@Fabian: Na, ich dachte, ich hätte jetzt endlich mal eine Anwendung für diese Leute gefunden. War wohl doch nichts.

Ich habe nie so richtig verstanden, was die eigentlich genau machen und lernen. Ich war mal (spät, Jahre nach meinem eigenen Studium) in Karlsruhe in einer Vorlesung über Datenschutz, und da stellte sich heraus, daß ich unter den Hörern der einzige Informatiker war, der Rest waren alle Informationswirte, weil das bei denen Pflichtvorlesung war. Aber eigentlich hatten die nichts drauf, in den Diskussionen konnten die überhaupt nicht mithalten, auch nicht zur Technik. Daraus wurden immer Dialoge zwischen dem Dozenten und mir. Gut, vielleicht waren die in ihren frühen Semestern, aber die Kompetenz war nicht mit ihnen.

Chief Higher Education Officer? Huaahahahahaaaa, sind die jetzt völlig übergeschnappt?

Die groteske Karlsruher Zwangseindeutschung ist mir allerdings im Studium auch begegnet, das war mitunter eine echte Katastrophe. Und weitgehend unverständlich. Einer hat es mal fertiggebracht, Keyboard allen Ernstes mit Schlüsselbrett zu übersetzen, weil er es unbedingt eindeutschen wollte, er aber nicht auf das schöne Wort „Tastatur” kam.

Was hat denn Tichy mit den Informationswirten zu tun? (Das ich den als Wissenschaftler für lächerlich halte, ist hier ja nichts neues, und so ein Pseudostudiengang würde echt zu dem passen, aber ich war bisher der Auffassung, daß Zorn das mit den Informationswirten damals angerichtet hat – und den habe ich ja auch ins Herz geschlossen.)


sollner
1.7.2011 6:31
Kommentarlink

gilt das (deine Meinung über diese modernen Misch-Studiengänge) generell?

meiner will Wirtschaftsinformatik in Augsburg studieren
ich sagte ihm mal, nur wegen dem ganzen WOW ist er ja kein Informatiker, deswegen traut er sich wohl nicht an die reine Lehre

andersrum ist es doch eigentlich am besten für eine Ausbildung, wenn man unbeleckt ist
wo (außer in Karlsruhe 😉 ) studiert man Informatik?

also im Ingenieurwesen kann man sich so Wirtschaftsingenieur schon gut vorstellen
Ingenieure gelten seitens Rechtsanwälten als Hasardeure
und Betriebswirtschaft ist ihnen lästig (wem nicht)

Gruss


Hadmut
1.7.2011 9:12
Kommentarlink

@sollner: Kann ich nicht sagen, weil ich keinen Überblick über Misch-Studiengänge habe. Bisweilen vertrete ich sogar die Auffassung, daß die Informatik außer bei reinen Wissenschaftlern nicht zum Vollstudium taugt und eher woanders mitgelehrt oder die Grundlage eines spezifischen Studiums sein sollte.

Aber der Haken mit diesen Misch-Studiengängen ist eben, daß man dann am Ende gar nichts richtig und sich mit niemandem messen kann. Da muß man sich immer überlegen, wer sowas überhaupt braucht und sucht.

Gerade gegenüber Wirtschaftsinformatikern bin ich sehr skeptisch. Das sind meist eher Wirtschaftsheinis, die sich gerne Informatiker nennen, aber das Studium nicht schaffen. Und soweit ich bisher mitbekommen habe, werden die auch deutlich niedriger bezahlt, weil das eben nur relativ einfaches Grundwissen ist, was die in Informatik drauf haben. Da nimmt man lieber echte Informatiker oder echte Wirtschaftswissenschaftler.


Someone
1.7.2011 8:31
Kommentarlink

Nicht eher Informationssicherheit in Richtung Archivierung?


Hadmut
1.7.2011 9:13
Kommentarlink

@Someone: Ja, aber welcher Ausbildung entspräche das?


anonym
1.7.2011 9:54
Kommentarlink

“Chief Higher Education Officer? Huaahahahahaaaa, sind die jetzt völlig übergeschnappt?”

Chief Higher Education, Research and Innovation Officer – CHERIO 😉


Jens der andere
1.7.2011 10:29
Kommentarlink

Karlsruhe scheint eines der letzten Refugien der Reichsprogrammiererkammer zu sein…

Wirtschaftsinformatiok als Studiengang KANN funktionieren.
Wenn es einen nicht stört, nur mit stinklangweiliger Software zu tun zu haben. (Ich bin vor über 25 Jahren da durch – jede Menge schon damals veralteter Unsinn wie die Normierte Programmierung, aber das COBOL hat mich einige Jahre gut ernährt.)
Klar, Wirtschaftsinformatik klingt nach “Gesunde Jobaussichten, Karriere, gesuchte Kombination”, aber war zumindest früher von der Softwareentwicklung her eher handwerklich orientiert und etliche Jahre hinter dem Stand der damaligen Technik. Ich rate eher zum Studium der Informatik. Alles andere kann man als Nebenfach mitnehmen, soweit das mit den heutigen Studienformen noch geht…


Fabian
1.7.2011 18:14
Kommentarlink

> Ich habe nie so richtig verstanden, was die eigentlich
> genau machen und lernen
>
Im Pflichtbereich: Ein etwas abgespecktes Informatik-Grundstudium (Info I bis III und TI 2), ein etwas angespecktes Wiwi-Grundstudium (weniger VWL). Abgespeckte Mathematik (im Vergleich zu LA und HM, keine WT und Numerik), dafür die komplette Statistik und OR, die für die Wiwis auch verpflichtend und recht umfangreich ist. Und einen jeweils gleichgroßen Wahlbereich in Informatik und Wiwi. Da können dann dann Fächer belegt werden, die bei den richtigen Informatikern im Pflichtbereich und teilweise auch den Vertiefungsbereichen zu verorten sind und entsprechend wohl auch bei den Wiwis. Dazu halt die Jura-Sachen: Einführung ins BGB und ins Öffentliche Recht und eine Reihe Spezialvorlesungen. Und so ähnlich sehen viele Wirtschaftsinformatik-Studiengänge auch aus.

Tichy hat damit übrigens nix spezielles zu tun, lediglich meine Beispiele für überflüssige Begriffsbildungen entstammen aus seiner Vorlesung, die aber, wir sind also nicht ganz vom Thema ab, auch von Inwis belegt werden kann und wird. Aber ich gebe aber zu, gegen Schlüsselbrett für Keyboard kann ich nicht gegenhalten – so sperrig und ungeläufig bestimmte Eindeutschungen waren, _so_ ein Sprachunfall kam mir nicht unter! *g*.

Ich denke allerdings schon, dass es Anwendungsdomänen für Wirtschaftsinformatiker gibt, wie halt die betrieblichen Informationssystemen / Datenbanken. Das es einen Bedarf an solchen Misch-Ausbildungen gibt kann man jedenfalls m.M.n. daran sehen, dass Unternehmen in diesem Bereich auch selbst ausbilden bzw. kooperative Studiengänge sei es an Berufsakademien oder FHs anbieten. Die würden ja nicht Geld in Personal investieren, wenn der Tätigkeitsbereich vollkommen abstrus wäre und es zu gar nix taugen würde. Allerdings, viele solcher Jobs könnten auch von normalen Informatikern gemacht werden, aber der schnörkellose Nicht-Bindestricht-Info ist für viele Dinge vielleicht schon ein Overkill.

Allerdings verstehe ich nicht so ganz, warum du der Ansicht bist, dass Informatik nicht (oder nur für wenige) zum Vollstudium tauge, aber trotzdem nichts von Mischstudiengängen (nix halbes, nix ganzes) hältst – scheint mir inkonsequent. Aber vielleicht interpretiere ich auch “woanders mitgelehrt oder die Grundlage eines spezifischen Studiums” anders als du es meinst. Überhaupt würde mich mal interessieren, wie eine Hochschulausbildung im Fach Informatik aussehen würde, wenn du es ‘from scratch’ entwerfen würdest.


Hadmut
1.7.2011 22:09
Kommentarlink

@Fabian: Stimmt, klingt etwas unlogisch und inkonsequent, ist mir beim Schreiben auch aufgegangen.

Trotzdem halte ich nichts von Mischberufen, und sehe auch für reine Informatiker nur bedingt Einsatzgebiete.

Ich würde es eher so sehen, daß man ein Grundwissen der Informatik als Teil einiger anderer Studiengänge einführt, also nicht deren Umfang zugunsten der Informatik-Mischung reduziert, sondern – sie werden fluchen – draufpackt.

Meines Erachtens müßten Juristen, Ärzte usw. Grundkenntnisse in IT-Technik erwerben.

Umgekehrt sollten für IT-Techniker in den Fachberufen (z. B. Medizingerätetechniker usw.) ein vollständiges Informatik-Bachelor-Studium stehen und dann ein entsprechendes Fachstudium drauf.

Was mich an den Mischungen stört ist, daß da gar nicht genug gelehrt wird.


Someone
1.7.2011 18:57
Kommentarlink

@Hadmut: Auf jedem Fall nicht einem Informationswirt/(?Wirtschaftsinformatiker?).

Kann ich nur ungefähr sagen.

Studienrichtung IT-Security vllt.

Bsp.
* Informatik BSc
* IT-Security MSc in Richtung Storage Architect


jhg
1.7.2011 19:36
Kommentarlink

Ich als 100%-Informatiker habe mich mal in der Vergangenheit auf einen SAP-Job beworben. Im Bewerbungsgespräch nur Wirtschaftsinformatiker. Ich: “Ich habe keine Ahnung von dem BWL-Kram!”. Wirtschaftsinformatiker: “Das ist kein Problem, das bringen wir ihnen in 2 Wochen bei” LOL

Wirtschaftsinformatik ist nicht gleich Wirtschaftsinformatik. Je nach Hochschule kann das BWL-Informatik-Verhältnis 20/80 oder auch 80/20 sein.

Dort wo ich studierte, war das Grundstudium von Informatik und Wirtschaftsinformatik 100% identisch und selbst im Hauptstudium konnte man so wählen dass nochmal die Hälfte mit dem der Informatiker identisch war, wenn es einen interessierte.


J.
2.7.2011 10:00
Kommentarlink

Wie Fabian und jhg sagten gibt es sehr viele Auslesgungen von Wirtschaftsinformatik.

Ich würde diese Studiengänge erst einmal Forschungssicht eher mal sehen:
Wirtschaftsinformatik: Alles rund um Informationssysteme

Informationswirtschaft: beschäftigt sich mit der Information als Wirtschaftsgut sowie als Produktionsfaktor.

Wirtschaftsinformatik ist meiner Meinung nach nicht Informatik und ein bißchen BWL, oder andersrum, sondern eigentlich verstehe ich unter Wirtschaftsinformatik Operations Research und alles darum herum (daran erkennt man meiner Meinung nach den Unterschied von Wirtschaftsinformatikern von der FH und von der Uni).

Mischstudiengänge werden natürlich immer gerne von so angeblich allwissenden Leuten belächelt, jedoch würde ich behaupten, sofern solche Studiengänge von einer Universität angeboten werden und ein Bsc oder Msc verliehen wird, taugen die auf jeden Fall was.

Die Kombination von Wiwi, Info, Jura passt meiner Meinung nach sehr gut zu vielen Unternehmen, u.a. zu einem großen Internetdienstleister beginnend mit G.

btw. Maschinenbau ist ja auch so ein verkappter Mischstudiengang 😉


Uwe
2.7.2011 15:39
Kommentarlink

Hi,
mich würde mal interessieren, was Ihr so vom Studiengang “IT Systems Engineering” am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam haltet.
Zumindest übertriebene Eindeutschung englischer Begriffe gibt es da nicht, eher das Gegenteil.
Gruß
Uwe


Hadmut
2.7.2011 21:37
Kommentarlink

@Uwe: Den Studiengang kenne ich nicht. Vom Hasso-Plattner-Institut halte ich jedoch (siehe auch meine Kommentare dazu in Forschungsmafia) nichts.


quarc
2.7.2011 16:40
Kommentarlink

Mir deucht, viele Studiengänge der Form Wirtschafts-X (anstelle X)
stammen noch aus der Zeit (ca 80er) als alle von “unserer Wirtschaft”
redeten, so als ob jeder eine kleine Eckkneipe besäße.
Man wollte damit die eigene Fakultät auch für technik- und wissenschaftsferne
Studentengruppen attraktiv erscheinen lassen.


Anna Freud
3.7.2011 0:12
Kommentarlink

Ich würde mal sagen: wer nichts wird, wird Wirt.


Das mit den Eindeutschungen mag man lustig finden, jedoch sehe ich keinen Grund eine Tastatur Keyboard zu nennen. Von den ganzen pseudoenglischen Begriffen a la Streamer mal ganz abgesehen.

Ich habe immer wieder das Problem mich mit Nichtfreaks verständigen zu müssen und da ist ein, an normalen Tätigkeiten angelehnter, Begriff schon hilfreich, da so schneller klar wird, was gemeint ist. Es gab in Deutschland eine Gesellschaft vor der Computerei und insbesondere in der Arbeitsvorbereitung (1) werden viele Tätigkeitsschablonen (2) verwendet, die wir heute zur Konstruktion von Programmen verwenden.

Natürlich ist eine Übersetzung mit dem Einfühlungsvermögen von google/translate ganz sicher nichts wert. Da ist das amerikanische Original schon sinnvoller. Aber dann bitte auch das Original verwenden und nicht eine amerikanisch nach germanenenglisch Übersetzung, wie so oft.

(1) Die Meister mit den grauen Kitteln, die den Vorarbeitern sagen, was die Arbeiter wann tun sollen.

(2) Das Wort habe ich gerade erfunden. Wenn es dafür was englisches gibt, ruhig verwenden.


rubars25
12.9.2011 20:24
Kommentarlink

In Karlsruhe wurde vor kurzem sogar ein Epsilon entdeckt, das ist so klein, wenn man es durch zwei teilt wird es negativ!