Ansichten eines Informatikers

Jesus die am meisten überschätzte Person der Weltgeschichte

Hadmut
28.3.2011 15:25

Hörenswerter Podcast mit einem Gespräch mit dem Buchautor und Theologen Heinz-Werner Kubitza, der mal die Unsinnigkeiten der Bibel aus wissenschaftlicher Sicht kritisiert, und wie die Christen sich ihren Gott zurechtbiegen.

Toller Lacher: Man soll mal kleine Kinder zum Thema Arche Noah befragen, was sie von einem Gott halten, der nur zwei Meerschweinchen am Leben gelassen und alle anderen ersäuft hat. Köstlich. 😀

Bezieht sich auf das Buch Der Jesuswahn: Wie die Christen sich ihren Gott erschufen. Die Entzauberung einer Weltreligion durch die wissenschaftliche Forschung Oder wie ich immer sage: Und der Mensch schuf sich Gott nach seinem Ebenbild.

Was ich bisher ahnte, aber nicht wußte: Studierte Theologen werden zu Berufsatheisten, weil sie nicht mehr daran glauben, wenn sie mal systematisch lernen, was dahinter steckt und wie das alles zustandekam. Kann ich aber gut nachvollziehen.

Bedenkt man aber, daß die meisten der oberen Dienstgrade in den Kirchen studierte Theologen sind, muß man denen quasi unterstellen, das Volk ganz bewußt an der Nase herumzuführen (und nicht etwa selbst noch dem Wahn zu unterliegen, den sie predigen).

Bemerkenswert ist auch die Kritik an dem, was unsere Politiker (vor allem die mit dem C im Parteinamen) immer als „christliche Werte” verkaufen und der Vorhalt, daß die nur schwafeln und eigentlich selbst nicht wissen, wovon sie reden. Christliche Werte werden hier deutlich als etwas Negatives eingestuft. Damit sind die politisch verwendeten „christlichen Werte” auch nichts anderes als ein Buzzword, das Wähler anziehen soll.

Beachtlich ist auch die Bewertung, daß sich Christentum und Islam immer als monotheistisch hinstellen, de facto aber polytheistisch sind – und sich damit eigentlich selbst widersprechen. Deshalb ziehen sich dann die Theologen immer mit der Ausrede aus der Affäre, daß die Unlogik dessen ein Zeichen für eine höhere Logik sei, die sich uns nicht erschließt.

12 Kommentare (RSS-Feed)

Andreas
28.3.2011 17:48
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Warum sind denn die beiden Religionen polytheistisch ?


Hadmut
28.3.2011 19:37
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Weil sie Dreifaltigkeit, Jesus, Maria, Propheten usw. haben.

Eine monotheistische Religion hat einen Gott und das war’s. Sonst nichts anbetungswürdiges.


Andreas
28.3.2011 20:08
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Ok, dachte jetzt beim Evangelium wäre das sowas wie Vater, Sohn und heilige Geist. Was ja letzendlich immer derselbe ist.


dustbunny
29.3.2011 11:49
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So gut wie jede christliche Gruppierung|Strömung hat auch ihre eigenen Heiligen, die sie verehrt. Das ist auch nichts anderes als Vielgötterei auf etwas niedrigerem Level.


Jones
29.3.2011 12:56
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Maria = Gott?
Propheten = Gott?

Ich bin zwar getauft aber nicht der Gläubige schlechthin aber, dass Maria oder irgendwelche Propheten als Gottheiten geleten ist mir neu.
Kannst du das irgendwie belegen?

Die Sache mit der Dreifaltigkeit besagt lediglich, dass sich der EINE Gott in 3 ich nen es mal “Gestalten” manifestiert. Wie Andreas schon sagete dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, wobei alle drei “Gestalten” dem selben Gott entsprechen.

Grüße


J.
29.3.2011 17:40
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Die chinesische Ahnenverehrung ist mit dem christlichen Glauben jedenfalls nicht vereinbar. Die Jesuiten oder so wollten damit mal ihre Missionierungschancen verbessern, woraufhin der Papst eingegriffen hat.


Wolfgang
29.3.2011 19:08
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Sprecht ihr von dieser Religion, die ein Folter-Hinrichtungswerkzeug zwangsweise in den Schulklassen aufhängen wollen und die mit “pseudokannibalistischen” Ritualen (“dies ist mein Fleisch, dies ist mein Blut”) ihre Anhänger traktieren?

Man könnte das modernisieren und in den Schulklassen kleine elektrische Stühle an die Wand hängen, damit die Kinder wenigstens verstehen, um was es dabei geht.


dasuxullebt
30.3.2011 3:03
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Erstmal zum Inhalt: Noah ist effektiv die Geschichte, in der Gott bereuht, und damit nicht unfehlbar ist. Unter Anderem wird die Unfehlbarkeit von Bonhoeffers Theologie abgelehnt. Jesus kommt bei Tacitus, einem nichtchristlichen Historiker vor, es gibt noch weitere nichtchristliche Quellen – das ist aber nicht wirklich wichtig.

Ansonsten finde ich den interviewten Herren recht gemäßigt und objektiv, und er scheint Ahnung zu haben und sich ziemlich viel damit beschäftigt zu haben – das Interview wäre interessant, wäre nicht der Interviewer mit dem typischen arroganten Unterton den die meisten Fundiatheisten haben. Immer wieder aufgesetzte Lacher, Objektivität mit provokativem und ironischem Unterton.

Er stellt fest, dass das Thema sehr emotional ist, dann soll er sich mit sowas zurückhalten statt die Gläubigen zu provozieren, wenn er wirklich was bewegen will; aber solchen Leuten geht es sowieso primär um ihr Ego, unterstelle ich jetzt mal.

Das Buch hingegen könnte sehr interessant sein. Klingt jedenfalls erstmal besser als Deschner&Co.


Stefan W.
3.4.2011 0:55
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@Jones: Tja, als Gottheit gilt Maria nicht, und die Jünger nicht, und nicht der hl. Bimbam oder Nikolaus. Aber natürlich, weil man das Wort Gott nach eigenem Gutdünken interpretiert. Die Gläubigen beten also an die Heiligen, und machen Fetische (Christopherusplakette, Marienfiguren), aber nein – das sind keine Götter – blos Heilige!

Und die 3-Faltigkeit sind eben – je nach dem – 3 oder 1, wie man es gerade braucht.


Ich bin gerade im Büro und kann deswegen keinen MP3-Krach machen, aber bezieht sich das mit den ungläubigen Theologen eventuell hierauf (Dennett, vor ca. 1 Jahr)?:
http://newsweek.washingtonpost.com/onfaith/Non-Believing-Clergy.pdf


Wesentliches Merkmal aller unbewussten (religiös verblendeten) Menschen ist die Überheblichkeit, das größte Genie aller Zeiten für einen Idioten zu halten, um sich nicht selbst als Idiot erkennen zu müssen:

http://www.deweles.de/files/apokalypse.pdf


Hadmut
30.4.2011 21:22
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Was is’n das für’n Quatsch?