Ansichten eines Informatikers

Mann des Jahres

Hadmut
4.12.2010 3:29

kann eigentlich nur noch Julian Assange werden. Oder?

9 Kommentare (RSS-Feed)

Na klar, und den Friedensnobelpreis auch gleich. Du weißt wie das läuft? Du wolltest nur ein bißchen provozieren?

http://www.alexa.com/
Hot Topics Nr.6
Das ist doch besser als Mann des Jahres und Friedensnobelpreis zusammen.

Vielleicht erbarmt sich ja Titanic und pfuscht dem Time Magazin etwas ins Handwerk.

Carsten

http://www.titanic-magazin.de/kondom-eilgenehmigung.html


Hadmut
4.12.2010 13:04
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Laß mal Dampf ab. Mann des Jahres (oder seit einiger Zeit Person des Jahres) wird nicht der, der ein guter Mensch war, sondern wer besonderen Einfluß auf die Vorgänge des Jahres genommen hat, siehe auch hier: “for better or for worse, …has done the most to influence the events of the year.”

Hitler und Stalin waren es auch schon.

Und wenn man bedenkt, daß Assange und Wikileaks schon intensiv die Presseschlagzeilen bestimmen, daß die Amis rotieren und sich die Abgeordneten dort streiten, daß die ganze US-Diplomatenarmada in Aufruhr ist und sich nahe alle Staaten und alle Zeitungen der Welt damit befassen, sind die Kriterien sicherlich erfüllt.

Welche Alternativkandidaten kämen da dieses Jahr noch in Frage?


Hattest Du den Link vergessen? Ich schon.
http://www.time.com/time/covers/0,16641,20101213,00.html

Carsten

Osama bin Laden – Numa Numa
http://www.myvideo.de/watch/2709148/Osama_bin_Laden_Numa_Numa


LOL, was haben Franklin D. Roosevelt, Joseph Stalin, Winston Churchill, Lyndon B. Johnson, Richard Nixon, Deng Xiaoping, Ronald Reagan, Mikhail Gorbachev, George W. Bush gemeinsam?

Schon eine seltsame Gesellschaft, das.

Übrigens, die Queen war auch schon mal Mann des Jahres. Zur Not könnte man das Gen oder das Arsenbakterium zum Mann des Jahres krönen, ebenso wie den Computer.

Carsten

“Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen.”
– Kurt Tucholsky in “Die Weltbühne” –


Steffen
4.12.2010 21:34
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Wenn das Kriterium “has done the most to influence the events of the year”, dann ist Julian Assange tatsächlich ein ganz heißer Kandidat.

Mir würden auf die Schnelle aber zwei harte Gegenkandidaten einfallen:

– Ex-BP Chef Tony Hayward für das mieseste und realitätsfernste Krisenmanagement in einer der verheerendsten Umweltkatastrophen schlechthin.
– Joseph Ratzinger, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Benedikt, für vollendete Realitätsfremdheit und seine Rolle als Chef in der Vertuschung eines der monströsesten Verbrechen, begangen kollektiv von einer der eiskaltesten und immoralischsten Organisationen schlechthin.

Beide Personen sind definitiv diejenigen, die mit den größten Einfluß auf jeweils zwei “Key Events” des Jahres 2010 hatten. (obwohl zugegebenermaßen der katholische Mißbrauchsskandal schon seit längerem im Gange ist).


Hadmut
4.12.2010 22:39
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@Steffen: Die sind sicherlich auch auf der Kandidatenliste, aber für ganz heiße Kandidaten halte ich die eigentlich nicht. Hayward hat ja nichts beeinflußt und gemacht, außer eine schlechte Figur und sich lächerlich. Die Ölkatastrophe dürfte ein Multi-Personen-Versagen sein, und mit dem Namen “Tony Hayward” dürften auch nur relativ wenige etwas verbinden können. Richtig in Erscheinung getreten ist der ja auch nie.

Von Ratzinger hat man eigentlich auch nicht viel gehört, der verhindert ja mehr, als er bewegt. Da ist ja nichts besonderes. Falls sich das aber herausstellt, was sich gerade in der Presse anbahnt, daß er nämlich vor seiner Zeit als Papst in München in die Vernichtung von Akten zu Kinderschändern involviert war, hat er ein Problem und wird untragbar. Sollte er als Papst zurücktreten oder zurücktreten müssen, hätte er noch Chancen. Das dürfte dann aber eher nächstes Jahr sein.


Frank Fischer
4.12.2010 22:10
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Mann des Jahres? Pionier einer neuen Ära, eines neuen Zeitalters der Informationsfreiheit. Kein Nachrichtenmonopol mehr, kein Geheimwissen, keine hochoffiziellen “Sperrfristen” von 30, 90, zig Jahren, die die “Wahrheit” auf spätere Historiker-Generationen abschieben. Das wäre was! Mit WikiLeaks hätte es keinen Irak-Krieg gegeben. Kein 9/11. Hoffentlich halten die durch. Eines Tages kommt auch die Wahrheit zu 9/11 ans Licht. Das könnte allerdings das (moralische) Ende des Westens bedeuten. Oder glaubt jemand die Bin-Laden-Story?


Hadmut
4.12.2010 22:54
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@Frank Fischer: Ob ich die Bin-Laden-Story glaube?

Ich will es mal so sagen:

Beim Attentat auf John F. Kennedy behaupten auch viele, daß Lee Harvey Oswald es nicht bzw. nicht alleine und aus eigenem Antrieb gewesen sein könnte, sondern nur der Sündenbock war. Insbesondere weil man durchaus nachvollziehbar belegen kann, durch mehrere Zeugen und sogar Filmaufnahmen bestätigt ist, daß die Schüsse nicht alle vom 6th Floor gekommen sein müssen. Irgendeine Verschwörerbande müsse ihn umgelegt und das Oswald in die Schuhe geschoben haben, heißt es. Ich hab mich dort mal einen Tag lang herumgetrieben und mir die Örtlichkeiten angesehen. Es stinkt tatsächlich gewaltig nach einer Verschwörung, zumal man von dem kleinen Hügel mit dem Bretterzaun nicht nur beste Schußmöglichkeiten, sondern auch einen idealen Fluchtweg gehabt hätte. Nach allem, was ich darüber gelesen habe, und die Theorien, die ich mir angesehen habe, erscheint mir aber eine kuriose Theorie als die plausibelste: Nämlich die, daß es keine Verschwörung und doch nur Oswald gab, daß der Kennedy nur den bekannten ersten Streifschuß verpaßt hat, und der tödliche Schuß sich von einem AR-15 Hochgeschwindigkeitsgewehr des hinter Kennedy fahrenden Secret Service versehentlich gelöst hat, Kennedy also von seinen eigenen Leibwächtern erschossen wurde. Shit happens, und kein Attentat kann so geplant werden, wie es manchmal ganz dumm läuft.

Insofern erscheint mir die Variante, daß ein Spinner wie Bin Laden mit einer Bande Verrückter mit Teppichmessern – wie Oswald – tatsächlich sowas hinkriegen kann, wenn er „Glück” hat und auf die arrogante aber oft eben doch fehler- oder gar stümperhafte Sicherheitstruppe der Amis trifft. Ich könnte mir – wie beim Kennedy-Attentat – sehr gut vorstellen, daß es wirklich ein Attentat von außen war, und erst dann die Verschwörung zum Schwindel losging, um die eigene Inkompetenz zu vertuschen und es einem anzuhängen, indem man ihm zum Superkiller hochstillisiert, statt zu einem Hallodri, der nur mal Glück hatte.

Ich weiß nicht, ob es so war. Kann auch anders gewesen sein. Aber ich könnte es mir zumindest vorstellen.

Und gerade um solche Vorgänge aufzudecken wie den Todesfall John F. Kennedy oder 9/11 ist Wikileaks das geeignete, evlt. sogar beste Mittel. Ob es gut und richtig ist, es aufzuklären, ist eine andere Frage. Freilich gibt es Vorgänge, die besser nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten, das ist wohl war. Ob die Legenden, die die Amis dann statt der Wahrheit stricken, besser als die Wahrheit sind, daran habe ich aber schwere Zweifel.


Es sind einige Sachen seltsam:

http://www.theintelligence.de/images/stories/bilder/kennedy_milteer_469.jpg

http://www.theintelligence.de/index.php/wissenschaft/geschichte/1349-fbi-agent-bricht-schweigen-oswald-war-nicht-der-kennedy-moerder.html

rechts ist das Gebäude, wo das Bild gemacht wurde:
http://maps.google.com/maps?f=q&source=s_q&hl=de&q=County+Administration+Building&sll=32.780708,-96.807017&sspn=0.00911,0.013797&ie=UTF8&rq=1&ev=zi&radius=0.48&split=1&hq=County+Administration+Building&hnear=&ll=32.779331,-96.807995&spn=0.009111,0.013797&z=16&layer=c&cbll=32.77924,-96.807967&panoid=8Xswu3GEE0VYyQ2pFKVwXw&cbp=12,14.44,,0,5

Links vorn das Schulbuchhaus. Die Bäume waren damals kleiner.

Komisch ist nur, daß bei vielen Sachen die Geheimdienste zugeschaut haben, wie bei dem letzten Anschlag des 19jährigen Somali. Zählen wir mal zusammen sieht das schlimm aus.

Carsten

“Danke, wir können die Wahrheit schon vertragen. Wir brauchen keine gläsernen Bürger, wir brauchen einen gläsernen Staat!”
Norbert