Ansichten eines Informatikers

Apple ist vielleicht ein Saftladen…

Hadmut
9.4.2010 17:52

Beobachtungen am iPod Touch

Ich habe mir ja vor einigen Monaten einen iPod Touch gekauft, um mir das Konzept mal anzuschauen. Ein iPhone war mir zu teuer und einen 2-Jahres-Zwangs-Mobilfunkvertrag wollte ich mir auch nicht antackern, das halte ich für eine Frechheit.

Schon bald ist mir ein Bug aufgefallen: Im Mailclient kann man zwar die Port-Nummer für den IMAP-Port einstellen, die Einstellung wird aber ignoriert, weshalb manche Dinge nicht laufen. Ich habs versucht als Bug zu melden, ging aber nicht. An der Telefon-Hotline kommt man nicht durch, im Internet wird man im Kreis herum oder ans Telefon verwiesen.

Und überhaupt: Man findet gar nicht heraus, wer da eigentlich der Verkäufer ist, wenn man so ein Ding über die Webseite von Apple bestellt. Es wird einem aus Irland zugeschickt, aber bei wem man Gewährleistung, Wandlung usw. geltend macht, kann man da nicht erkennen.

Ich habe mir mal erlaubt, bei Apple Deutschland in München schriftlich Minderung zu verlangen. Darf man ja nach BGB. Die reagieren nicht einmal. Gesetzliche Rechte geltend machen ist bei denen nicht. Der Kunde ist der Dumme.

Kurz darauf habe ich mir ein Android-Handy gekauft. Das bedient sich zwar nicht so flüssig und hat nicht so viele Apps zur Verfügung, ist aber in vielerlei Hinsicht deutlich besser. Die wichtigste Eigenschaft ist, daß es simlock-frei ist. Ich habe mir in Neuseeland einfach eine Prepaid-Karte mit Internet-Kontingent gekauft und konnte dann dort einen Monat lang ziemlich preisgünstig mobil Internet nutzen, sogar vom Notebook über ein USB-Kabel. Wäre mit einem iPhone wegen der rigiden Vertragsbindung nicht möglich gewesen. Manche sagen ja, daß iPhone sei viel besser als Android. Was nutzt einem das, wenn man es nicht nutzen kann, weil man keine andere Karte reinstecken kann? Sowas ist doch Schrott!

Nun hab ich das Ding mal wieder eingeschaltet (gar nicht so einfach, der Akku von dem Ding ist häufig leer), wollte mal die Nikon-App ausprobieren. Da kommt eine Meldung hoch: Die AGB von iTunes seien geändert worden. Ich müßte denen zustimmen, bevor ich weitermachen könnte.

Was ist das für eine Frechheit? Ich habe das Ding gekauft und bezahlt, und dann soll ich nachträglich solchen AGB-Änderungen zustimmen, weil das Ding sonst nicht mehr zu gebrauchen wäre? Was ist denn, wenn ich nicht zustimme? Kriege ich dann das Geld wieder? Oder soll ich das Ding wegschmeißen?

Und dann die Oberfrechheit: Die neuen AGB sind 75 Seiten lang 75 Seiten soll ich auf diesem Winz-Bildschirm lesen, dabei noch die Änderungen erkenne und dem zustimmen.

Ganz schön arrogant.

Nachtrag: Doch, eine Reaktion gabs mal. Irgendwann rief mich mal frühmorgens einer von Apple an, der fragte, ob ich ihm das Problem nochmal erklären könnte. Hat ne Weile gedauert ihm zu erklären, daß der Mailzugriff auf TCP beruht und es da verschiedene Ports gebe. Er meinte dann, naja, dann sei das eben nicht einstellbar und so gewollt. Als ich dann zurückfragte, wozu es dann ein Feld für die Angabe des Ports gibt, wenn es nicht beachtet wird, wußte er keine Anwort und meinte, er muß das mal klären. Von dem habe ich aber auch nie wieder was gehört.

4 Kommentare (RSS-Feed)

cypher
9.4.2010 20:11
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Das is der Haken am “Markt”. Wenn der Absatz auch bei miesestem Verhalten groß genug ist gibt es keinen Grund was dran zu ändern. Warum sich anstrengen etwas im Inneren zu verbessern das einer benötigt wenn tausende mit etwas Glitzer und Gefunkel zufrieden sind.


Jens
10.4.2010 4:29
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“Ich habe mir in Neuseeland einfach eine Prepaid-Karte mit Internet-Kontingent gekauft und konnte dann dort einen Monat lang ziemlich preisgünstig mobil Internet nutzen, sogar vom Notebook über ein USB-Kabel.”

Hab ich in Taiwan und Hongkong auch gemacht. War aber im Vergleich mit DE relativ teuer.


Enno
10.4.2010 10:14
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Ich nutze jetzt seit etwa 5 Jahren Apple-Rechner und kann nur bestaetigen, dass die Software meinen Anspruechen oft nicht genuegt. Es ist aber problemlos moeglich Linux auf den Macs zu installieren und auch fuers iPhone gibt es Dinge wie Cydia, die alternative Setups vereinfachen.


cypher
10.4.2010 22:27
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@enno thx für den hinweis … aber so viel asche für eine hardware hinzublättern um sie dann mit drittmitteln erst nutzen zu können is schon ne art trauerspiel