Ansichten eines Informatikers

Neue Consumer-Technologie für Bombenanschläge

Hadmut
30.8.2009 16:15

Zeitzünder waren gestern. Heute gibt es intelligentere Methoden.

Schon bei den neuen Reisepässen mit kontaktlos auslesbarem Chip (bei denen man auch ohne Entschlüsselung auslesen kann, aus welchem Land der Paß stammt) war spekuliert worden, daß man damit ja Bomben bauen könnte, wenn jemand aus einem bestimmten Land an der Bombe vorbeigeht, etwa für Anschläge auf US-Amerikaner.

Bei einer Neuheit der IFA, die gerade auf dem Heise Newsticker auftauchte, ist mir auch gerade der „Dual Use“ ins Auge gesprungen:

Sony hat eine neue Dockingstation namens IPT-DS1 Party-Shot herausgebraucht, in der sich die Kamera ständig bewegt. Sobald die Kamera jemanden erfaßt, der lächelt oder der in der Gesichtserkennungsdatenbank erfaßt ist, macht das Ding ein Foto. Die Gesichtserkennung scheint also schon so leistungsfähig zu sein, daß sie im Bereich der Consumer-Elektronik angekommen ist.

Koppelt man die Kamera mit Sprengstoff (wobei ich mir Details bewußt verkneife), könnte man damit ohne weiteres eine Bombe bauen, die explodiert sobald eine bestimmte Person von ihr erkannt wird. Das ist doch mal ein echter Fortschritt gegenüber den dämlichen alten Weckern mit Drähten an den Zeigern.

Vom Mossad sagt man, er könnte fernzündbare Bomben in Handys einbauen (vermutlich als die früher noch größer waren) und diese funktionsfähig zu halten. Die haben dann immer voher angerufen und gefragt, ob der, den sie umlegen wollen, auch wirklich am Telefon ist und sich das Ding gerade an den Kopf hält. Geht mit so einer Kamera natürlich einfacher. Vielleicht könnte man das sogar so bauen, daß man das bei den Kameras auch von außen nicht sieht und daß der, der die Kamera benutzt, auch nicht ahnt, daß er eine Bombe in der Hand hat. Kaum erkennt die Kamera das potentielle Mordopfer und stimmen Abstand und Richtung – schießt eine Kugel aus dem Gehäuse.

Auch für den religiös eifernden Terroristen ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, einfach die Kamera mit Bombe irgendwo verstecken. Kommt jemand auf die Idee, bei irgendetwas Freude zu empfinden und zu lächeln – Bumm und weg.

Schon toll, was uns die Technik so alles beschert.

Ein Kommentar (RSS-Feed)

Stefan
30.8.2009 21:56
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Also in Zukunft immer ein 1:1 Photo von sich dabei haben, und jemanden finden, der es testweise vor so eine Kamera hält.

Oder so eine Anonymousmaske bzw. besser eine Schäublonne vor dem Gesicht tragen, die nicht lächelt, und somit nicht zum falschen Zeitpunkt.