Ansichten eines Informatikers

Kommerzielle Links und Werbung im Blog

Hadmut
18.8.2009 0:13

Hmpf.

Naja, schon interessant der Vorgang an sich. Mit steigenden Zugriffszahl im Blog kommt dann auch ab und zu mal einer um die Ecke und bietet einem an, daß man doch für diesen und jenen Betrag einfach in einem Artikel mal einen Link eine irgendeine kommerzielle Seite setzen könnte. Oder irgendeine Werbung einblenden. Oder überhaupt mal etwas auf Bestellung schreiben.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich durch die Angebote geehrt oder durch die Preisvorstellungen der Anbieter entehrt fühlen soll.

Derzeit habe ich aber keine Lust, aus diesem privat geführten, unentgeltlichen und trotz des privat-flapsigen und oft auf die Schnelle runtergeschriebenen Stils redaktionell-meinungsbildend angelegten Blogs kommerziellen Interessen zu folgen. Dieses Blog lebt (und das tut es demnächst seit 3 Jahren) von seinen nicht mainstream-artigen Sichtweisen und kritischen Darstellungen, und kann gerade deshalb auf Glaubwürdigkeit nicht verzichten. Gerade die würde ich aber aufs Spiel setzen, wenn ich (noch dazu ohne besondere Kennzeichnung) in den Text für Geld irgendwelche Links setzen würde. Integrität ist ein mindestens ideeller Wert, der sehr
weit über den gebotenen Beträgen liegt.

Außerdem erlaube ich mir ja auch so ab und zu mal, mich negativ über Professoren zu äußern, die Gefälligkeitsgutachten schreiben oder ihre “Wissenschaftlichen Papers” an (wirtschaftlichen) Interessen statt an Überzeugung und Wahrheit ausrichten. Ich lege größten Wert darauf, mich von solchem Gesindel zu unterscheiden, wüßte aber nicht mehr so richtig, wo da noch der wesentliche Unterschied wäre, wenn ich mir per Überweisung aufs Konto einflüstern ließe, worauf ich verlinken oder was ich schreiben sollte.

Dazu kommen ganz ordinäre wirtschaftliche Gründe: Die paar Kröten, die da geboten werden, lohnen den Mehraufwand nicht, der zur Umstellung und Unterhaltung einer gewerblichen Webseite nötig wären, und das Risiko, das man durch Abmahnungen und dergleichen Unbill eingeht.

Natürlich schreibe ich auch gegen Geld und auf Bestellung, das gehört zu meinem Beruf. (Und ich habe auch andere Schreibstile, die je nach Gebiet teils sehr viel Wirkung erzielen, auch ohne daß mein Name darauf erscheint.) Aber ich möchte Auftrag und Blog einfach auseinanderhalten. Für Aufträge und Mitarbeiten bin ich gerne zu haben, aber das muß dann an anderer Stelle als in meinem Blog stattfinden.

Hier in diesem Blog bleibt’s dabei, daß ich schreibe, wie mir der Schnabel gewachsen ist und was mir in den Sinn kommt.