Ansichten eines Informatikers

LED gewinnt (mehr oder weniger)

Hadmut
8.8.2009 23:04

Der Umzug in die neue Wohnung brachte auch neue Beleuchtungstechniken mit sich. Ein Zwischenstand.

Also so als Jugendlicher hatte ich, wie man das in den Siebzigern so hatte, diese unsäglichen Spots mit E27-Gewinde an der Decke, in die man dann diese großen Reflektorglühbirnen reindrehte. Das Licht war gut und der Strom war billig. Die Zeiten ändern sich.

Als ich vor 10 Jahren das letzte Mal einen Hauptumzug in eine Wohnung hatte, die ich mit neuen Lampen bestücken mußte, waren gerade die 12-Volt-Halogensysteme mit Seilen oder irgendwelchen komischen zweipoligen Lampenkonstrukten in Mode. Also hab ich das genommen, glücklich war ich damit aber nicht. So eine typische Deckenleute mit damaligem einfachem nichtelektronischem Trafo und dann 3 oder 4 20W-Niedervolthalogenbirnen sah zwar schick aus, aber ordentlich Licht gab das nicht. Es war eher finster-trübe Beleuchtung, weil vier 20W-Halogenspots einfach ein Zimmer nicht hell bekommen. Wußte ich vorher nicht. Besser war es dagegen mit dem Seilsystem im Flur. Ein langes Spotsystem an die Decke, dicken Trafo dran, Bilder und Kalender an die Wand, und die Spots dann wie in einer Kunstgalerie immer schön auf die Bilder. Für einen Flur geht’s. Im Wohnzimmer habe ich die zweite geplante Lampe mit 12-Volt-Halogentechnik erst gar nicht mehr aufgehängt, sondern gleich den Deckenfluter mit 500 Watt-Halogenstift aufgestellt. Und in einigen anderne Zimmern das Stromsparlampen-Zeugs. Eigentlich in Ordnung, dauert aber immer einiges, bis die Leuchtstärke erreicht wird.

Nie verstanden habe ich, warum ich bei der Leuchte mit 3 12-Volt-Halogenlampen im Schlafzimmer jahrelang keine Birne wechseln mußte, während ich bei der Leuchte im Büro mit 4 12-Volt-Halogenlampen (im gleichen Laden gekauft, beide Primitiv-Modelle nur mit Trafo und sonst nichts) teils alle 4 bis 6 Wochen eine Birne tauschen mußte. Da scheint der Trafo Überspannung geliefert zu haben.

Und nun wollte ich mich ja kürzlich informieren, was der Mann von Welt sich neuerdings so an die Decke hängt. Dabei habe ich widersprüchliches erfahren, der eine sagt dies, der andere das.

Also hab ich es jetzt mal anders angefangen. Inzwischen gibt es ja alles auch in Hochvolt-Technik (also 230 Volt ohne externen Trafo) und mich von der 12-Volt-Trafo-Methode ganz losgesagt.

Dazu habe ich mir im Wohnzimmer über die gesamte Zimmerbreite eine Stromschiene an die Decke gehängt, in diem an einzelne Spots verschiedener Bauart und mit verschiedenen Fassungen stecken kann. Schweineteuer, aber sieht gut aus und man ist eben weder bezüglich der Position der Lampe, noch bezüglich der Zahl oder der Technologie festgelegt. Dann habe ich mir einige Spots mit GU10-Fassung (230 Volt, zwei Stifte mit Bajonett-Verschluß) und verschiedene Lampen zum Ausprobieren gekauft. Sieht zwar beknackt aus, wenn man ganz verschiedene Leuchtmittel mit unterschiedlichen Lichtfarben bzw. -temperaturen reinschraubt, aber ich wollte es halt mal vergleichen.

Herkömmliche Halogenlampen 50 Watt

Kein Überraschung. Leuchtet gut und angenehm, wird sehr heiß, verbrät viel Strom, sehr gelbes Licht. Zwei Stück habe ich drin, die machen schon 100 Watt und damit den Hauptverbrauch des ganzen Systems. Alleine könnten die das Wohnzimmer aber keineswegs ausleuchten, da wäre ich insgesamt wohl mit 300 bis 400 Watt dabei. Dafür spottbillig in der Anschaffung, genau weiß ich es nicht mehr, aber so ungefähr 8er-Pack für 5 Euro im Möbeldiscounter. Dafür ist die Lebensdauer wohl nicht so doll. Die Meinungen darüber, ob diese Birnen das Leuchtmittel der Zukunft oder in Zukunft verboten werden, gehen auseinander. Dafür sind sie beim Einschalten sofort in voller Helligkeit da und haben keinen überhöhten Anfangsstromverbrauch.

Energiesparlampe 8 Watt

Energiesparlampen für normale Schraubfassungen E27 bekommt man ab 1 Euro hinterhergeworfen. Deutlich kleinere und für den Sockel GU10 gebaute und in ein birnenähnliches Gehäuse eingebaute Mini-Leuchtstoffröhren habe ich im “Sonderangebot” für etwa 6 Euro pro Stück bekommen. Aber wenn man die Dinger einschaltet, glaubt man sie wären kaputt. Da kommt nämlich anfangs nur ein ganz schwaches orangefarbenes Glimmen. Erst nach einiger Zeit (müßte mal nachmessen, aber gefühlt mindestens 2 Minuten) geben die ordentlich Licht ab. Sehr hell, aber noch unter der Blendgrenze. Und obwohl GU10-Sockel (im Gegensatz zu GU9) eigentlich nicht für ambiente sondern für gerichtete punktförmige Beleuchtung gedacht ist, ein angenehm breites Licht mit einem angenehm neutralen weißen Ton. Die Haltbarkeit kann ich noch nicht beurteilen, aber der Stromverbrauch ist überschaubar. Insgesamt bräuchte ich für das Wohnzimmer für kein gleißend helles, aber doch allgemeines und wohnzimmertaugliches Licht etwa 6 bis 10 Stück einsetzen. Aber man produziert mit den Dingern giftigen Sondermüll.

Billige LED-Sammellampe

Irgendwo habe ich mal eine billige GU10 LED-Lampe gekauft, so ca. 6 Euro herum, die etwa 15 (müßt ich mal zählen) weiße LEDs bündelt. Ein ziemlicher Scheiß. Gibt nur ein fahles, blaustichiges Licht, das nicht richtig ausleuchtet und überhaupt nicht mit den anderen Lampen harmoniert. Eklig kaltes Licht. Nicht wohnzimmertauglich. Eigentlich zu gar nichts tauglich. Ich habs auf eine Treppe gerichtet, damit man die Stufen sieht. Dafür reichts gerade.

Teure 3-Watt-LED

Wow.

Eine sogenannte “CREE LED” der Marke Lobs. Cree scheint der Hersteller der LED und Lobs der Hersteller der ganzen Lampe mit GU10-Sockel zu sein. Hat 20 Euro gekostet und nur eine einzelne mittige LED. Außenherum futuristische Kühlrippen und eine seltsame transparente Abdeckung vorne. Laut Packung so hell wie eine 15 Watt Halogenlampe. Obwohl ich keine 15 Watt Halogenlampe zum Vergleich da habe, würde ich die LED subjektiv für heller halten. Sauberes weißes Licht, sogar blendend wenn man reinguckt. Reicht locker um einen Tisch auszuleuchten, auch die Leuchtbreite ist besser als von LEDs bekannt. Wieviele ich davon wirklich bräuchte, kann ich noch nicht sagen, weil ich erst eine habe und sie auch noch nicht alleine eingesetzt habe. Aber ich bin beeindruckt. Und wenn man die Lebensdauer bedenkt und daß sich die LED durch häufiges und kurzes Einschalten nicht beeindrucken läßt, was andere Lampen kaputt macht, relativiert sich auch der hohe Preis, zu dem ja noch die Stromersparnis kommt. Leider noch zu sehr gerichtet und zu wenig diffus. Und kommt von der Leuchtstärke auch noch nicht ganz an die Halogenbirnen dran. Ist aber toll und auf jeden Fall brauchbar. Wenn die jetzt noch etwas im Preis sinken und die das Licht besser verteilen können, dann haben die gewonnen. Angeblich gibt es auch schon 5-Watt-Varianten.

Ich denke, ich werde zunächst mal die Energiesparlampen aufbrauchen, die ich gekauft habe. Was ich mit den Halogenbirnen mache, muß ich mir noch überlegen. Aber mittelfristig kommt hier alles auf LED-Beleuchtung.

3 Kommentare (RSS-Feed)

Julius
9.8.2009 12:14
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Sprichst Du von diesen hier: http://www.leds.de/c19/LED-Spots.html ? Es gibt auch eine Diffusor-Linse dafür (erster Artikel).


Hadmut
9.8.2009 12:28
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Nein, eigentlich meine ich diese da. Aber danke für den Hinweis, das sieht interessant aus.


TEN
9.8.2009 14:01
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LEDs extrem: http://www.diy-community.de/showthread.php?t=25598 – und mit Link zur mikrowellengepumpten Argon-Plasma-Privatsonne (passiv gekühlt, MTBF 30.000h, digital dimmbar, volle Helligkeit nach 30s). WAF aber unter Nachweisgrenze. 🙂