Ansichten eines Informatikers

Fibonacci-RAID-1-Platten

Hadmut
15.6.2007 21:03

Schon erstaunlich, wo einem manchmal so ganz unerwartet theoretisches Zeugs aus der Informatik-Grundausbildung über den Weg läuft.

Ich hab mich mit einem alten Kumpel über Linux-Administration und Linux-RAID-1-Systeme unterhalten. Dabei haben wir festgestellt, daß unsere Datenbestände (u.a. durch Digitalkameras) und damit der Plattenbedarf ständig steigen und wir unterschiedliche Strategien des Plattenkaufens haben:

Er kauft immer paarweise Platten gleichen Typs und gleicher Größe. Werden die Platten zu klein, kauft er ein neues Paar, kopiert alles um und verwendet die beiden alten Platten für irgendetwas anderes. Geht mal eine Platte kaputt, wird sie entweder auf Garantie in gleicher Größe getauscht, oder vorzeitig der nächste Upgrade eingeleitet.

Ich mach’s anders: Ich verwende in meinem Server 3 Festplatten unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Alters. Die größte der 3 Platten bildet einen Teil des Spiegels, während die beiden kleineren zusammen den anderen Teil des Spiegels bilden. Reicht der Platz nicht mehr, fliegt die kleinste raus, und die anderen beiden “rutschen durch”, d.h. die bisher mittlere und die große bilden nun zusammen die eine Hälfte des Spiegels. Dazu kommt dann eine neue Platte in der Größe von mindestens der Summe der beiden älteren, und bildet den anderen Teil des Spiegels, also wieder wie vorher zwei kleine und eine große. (Es sei denn, es kommt durch Defekt was dazwischen.) Kommt natürlich auch immer auf die Preislage an, welche gerade am billigsten pro Byte sind. Meist sind das aber gerade die, die ich dann brauche. Dabei ist mir aufgefallen: Die Plattengrößen bilden annähernd eine Fibonacci-Reihe.

Hätte nicht gedacht, daß mir Fibonacci-Reihen mal so im realen Leben einfach so über den Weg laufen…