Ansichten eines Informatikers

Give me five

Ich kann mich noch gut erinner: Als bei mir gerade so der Bartwuchs einsetzte, gab es die billigen Rasierer mit einer Klinge (oder gar mit klassischer Rasierklinge zum Einlegen) und ganz neu die teuren Edel-Rasierer mit zwei Rasierklingen.

Kennt noch jemand den Werbe-Song “Der G2-Tandem, so gründlich, so glatt, weil der G2 zwei Schneiden hat.” Und dazu ein zufrieden grinsender Mann mit perfekt glatt rasiertem Kinn, dem unglaublich schöne Frauen ums Kinn streichelten. Hach, war das schön. Und leitete z. B. das Ende kurioser Systeme wie des Schick-Injektors ein. Nun gut, perfekt rasiert mit zwei Klingen.

Einige Zeit später amüsierte man sich darüber, daß die Rasiererhersteller unbedingt und mit viel Entwicklungskosten Innovationen haben wollten und alles was dabei herauskam waren Rasierer mit drei Klingen. Die Werbung sagt, daß man sich mit zweien nicht mehr vernünftig rasieren kann. Dash wäscht so weiß, weißer geht’s nicht. Das neue Dash wäscht jetzt noch viel weißer, nur damit wird’s richtig rein. Ich geb’s zu, ich verwende meistens auch einen mit drei Klingen.

Kürzlich gab es dann die absolute Supererfindung: Rasierer mit vier Klingen. Nur damit kann man sich so rasieren, daß man sich unter zivilisierte Leute wagen kann.

Und nu isses passiert: Vorhin kam im Fernsehen die Werbung für den ersten Rasierer mit fünf Klingen.  Begründung: Nur bei 5 Klingen ist der Druck so verteilt, daß er erträglich wird (Welcher Depp drückt eigentlich so stark daß es blutet?) Alles unter 5 ist für die Haut eine Zumutung.

Eigentlich sollte ich schon mal Rasierer mit 6,7,8,.. Klingen patentieren. In spätestens zwei Jahren wird alles bis zu einschließlich 5 für unzumutbar und untauglich erklärt.

Ab acht Klingen hab ich dann das Problem, daß der Abstand von Ohr bis Kinnspitze nicht mehr reicht, um die alle unterzubringen.

Die Sache hat aber auch einen Vorteil: Wenn 5 jetzt das Maß der Dinge ist, dann werden die mit 3 Klingen natürlich billiger.  So gesehen eigentlich gut.