Ansichten eines Informatikers

Wie man mehr Frauen in die IT bekommt

Hadmut
21.2.2022 22:53

Eine österreichische Professorin erklärt uns die Arbeitswelt.

Der österreichische Standard hat einen Artikel einer Lisa Breit, in dem die „Informatikerin und TU-Wien-Professorin Margit Pohl“ erklärt, warum es so wenig Frauen in der Softwaretechnik gibt.

Beachtlicherweise hat sie laut ihrem Lebenslauf und laut Wikipedia selbst noch nie oder überhaupt irgendwie erwerbstätig gearbeitet, sondern sich ohne erkennbare Tätigkeit auf einer Frauenprofessur durchgehangelt und ein belangloses Beschäftigungstherapie-Förderprojekt nach dem anderen abgesurft. Und ausgerechnet die will uns erklären, wie es in der IT so läuft.

Heute ist Pohl Professorin an der Technischen Universität (TU) Wien und Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen.

Wenn man kein Thema und nichts zu tun hat… macht man sowas und verlangt, mit denen gleichbehandelt zu werden, die was arbeiten.

Frauen wird der Beruf offenbar seltener zugeordnet und auch oft nicht zugetraut. Jene, die es doch in die Informatik wagen, bekämen es mitunter mit Vorurteilen zu tun, weiß Pohl. “Es gibt angeblich immer noch Kollegen, die zögerlich sind, wenn es darum geht, Bachelorarbeiten von Frauen zu betreuen.” In Vorlesungen würden immer noch frauenfeindliche Bemerkungen fallen und Beispiele verwendet, die frauenfeindlich sind.

Welcher Mann bei Verstand wäre heute auch noch so blöd, Frauen zu betreuen? Blankes Minenfeld. Egal, wie man es macht, man wird mit Vorwürfen und Beschuldigungen überhäuft. Ist die Note gut, heißt es, die gab es für Sex. Ist die Note schlecht, heißt es, er wollte Sex und hat ihn nicht bekommen. Oder wird der Vergewaltigung beschuldigt. Frauen sind heute vor allem eines: Ein unvertretbares Risiko. Alles viel zu gefährlich geworden. Schon seit Jahren gehen Leute aus dem Führungskreis nicht mehr allein auf Konferenzen, sondern immer nur mit einem Pulk aus Begleitern, weil sie jederzeit in der Gefahr sind, abgeschossen zu werden, weil da Feministinnen da auf Gelegenheiten lauern, mit ihnen mal alleine hinter einer Ecke oder im Fahrstuhl zu sein und dann zu behaupten, er habe sie angegrapscht. Aus (hauptsächlich) demselben Grund habe ich die Aktfotographie längst eingestellt: Viel zu gefährlich. Man ist völlig wehrlos jeder Art von Vorwürfen ausgesetzt.

Und: Wer würde Frauen in der IT einstellen wollen, wenn die sich schon von einer frauenfeindlichen Bemerkung oder einem blöden Witz abschrecken lassen? Wie soll jemand in der IT zuverlässig bestehen und leisten können, der schon vor einer frauenfeindlichen Bemerkung die Flucht ergreift?

Aber es seien auch die Arbeitsbedingungen, die einige Frauen abschrecken. “Man muss in der Softwareindustrie immer irgendwelchen Deadlines nachlaufen und oft bis elf oder zwölf in der Nacht programmieren. Mit einer Familie ist das natürlich nur schwer vereinbar”, erklärt Pohl.

Oh, man muss Deadlines einhalten.

Sowas kennt man als Universitätsprofessorin ohne Bedeutung natürlich nicht, dass man Leistungen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeben muss.

Eigentlich muss das jeder, der irgendwelche Verträge eingeht oder Pflichten übernimmt.

Die Lehrerin muss die Klassenarbeit auch am Termin der Klassenarbeit fertig haben, für den sie angekündigt ist.

Die Juristin muss Fristen einhalten, sehr harte Fristen sogar. Und zur mündlichen Verhandlung auch fertig und vorbereitet sein.

Die Ärztin, vor allem die Notärztin oder die Chirurgin kann auch nicht sagen, dass sie jetzt erst mal die Kinder abholen muss, die stoppt die Blutung dann morgen oder am Montag.

Die Bauunternehmerin muss die Brücke auch pünktlich fertig kriegen.

Und die Tagesschau wird auch selten auf den nächsten Tag verschoben, weil die Redakteurinnen die Kinder vom Kindergarten abholen mussten.

Aber in der IT soll es frauenabschreckend sein, dass man „Deadlines“ einzuhalten hat?

Und Programmieren bis elf oder zwölf in der Nacht?

Mal abgesehen davon, dass ich das eher als seltenen Ausnahmefall kenne, sollte man das mal einer Krankenhausärztin, Krankenschwester, Radiomoderatorin oder so erklären. (Ich muss da immer an eine Radiosendung denken, die kam, als man den damals gesetzlichen Ladenschluss um 18:30 einmal die Woche, Donnerstags, auf 20:30 verlängerte. Eine Woche vorher fragte man im Radio um 20:30, wie man das fände, wenn die Läden bis jetzt geöffnet wären. Wäre doch gut, oder? Ein ausfälliger Verkäufer rief an, geladen bis zur Oberkante, und warf dem Radiomoderator vor, dass er keine Ahnung habe, und sich nicht vorstellen könne, wie das wäre, bis um 20:30 arbeiten zu müssen. Woraufhin der Moderator stinksauer wurde und hochging, und fragte, was der Anrufer denn glaube, was er hier gerade mache, ob er als Hobby oder zum Spaß am Mikrofon sitze. Was er denn glaube, woher das Radioprogramm die Nacht durch eigentlich komme. Feuerwehr. Polizei. Krankenhaus. Busfahrer. Irgendwie glauben Leute, die mal abends arbeiten sollen, immer, sie wären die einzigen, die abends arbeiten müssen.)

Aber wie gesagt: Ich habe das in den 23 Jahren meines Industrie-Berufslebens nur selten erlebt, dass man bis abends um elf, zwölf arbeiten musste. Es gibt einige, die das wollen, die Spätaufsteher („Eulen“) sind, und sich das selbst so legen. Ich blogge ja auch gerne abends und nachts. Aber einen Zwang dazu kenne ich eigentlich nur von Bereitschaftdiensten und denen, die Software installieren und dass dann eben nachts machen, um Nutzer und Betrieb nicht aufzuhalten. Viele Bereiche der IT betrifft das aber einfach gar nicht.

Das ist schlicht Fake News, dass man in der IT „oft“ bis abends um elf oder zwölf arbeiten müsste.

Meine einzige Tätigkeit, bei der ich bisher wirklich oft bis elf oder Mitternacht arbeiten musste, war die Stelle als Doktorand und Mitarbeiter an der Uni. Da hat uns der Professor immer angeraunzt, dass wir warten sollen, bis er uns zum Gespräch ruft, und wenn wir abends um elf die Sekretärin (die ohne Privatleben, die im Büro quasi wohnte) fragten, wann es denn endlich so weit sei, die Antwort bekamen, dass der Prof um sieben schon gegangen sei. Ich bekam mal übelste Vorwürfe, weil ich während meines Jahresurlaubs (den ich meist sowieso nicht bekam und blind eintragen musste, damit es keinen Ärger gab), erst vormittags um elf ins Institut kam (und dann „nur“ zwölf Stunden bis abends um elf arbeitete).

In der Industrie habe ich sowas nirgends erlebt.

Im Gegenteil:

Da weiß man nicht nur, dass die Arbeitsleistung nach 8 Stunden stark nachlässt und die Leute besser schlafen gehen als weiterzumachen, sondern häufig wird die Arbeitszeit auch genau erfasst, weil man sie auf Projekte oder gegenüber Kunden abrechnet. Und da achten dann Gewerkschaften, Compliance-Officer und solche Leute darauf, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden.

Und im öffentlichen Dienst geht sowas schon gar nicht.

Es gibt auch eine Menge Firmen, in denen sowas gar nicht zgeht, weil die da Abläufe haben, die eingehalten werden müssen. Beispielsweiese, weil die Alarmanlage scharf geschaltet wird, oder weil Sicherheitsanforderungen bestehen. Ich habe das selbst die letzten Jahre genau so miterlebt: In der Firma gab es eine Alarmanlage, die abends scharf geschaltet wurde. Wenn sich dann noch jemand in der Firma aufhielt, hat er dann, sobald er sich etwas vom Tisch weg bewegte (genaues verrate ich hier natürlich nicht) Alarm ausgelöst. Die Wachfirma hat mich dann alarmiert und gelegentlich auch aus dem Bett geklingelt. Und von mir bekam der entsprechende Mitarbeiter dann eine Standpauke, weil alle Mitarbeiter darüber belehrt waren, dass sie die Maximalarbeitszeiten einzuhalten haben und sich ohne Voranmeldung im Sonderfall (große Softwareinstallation) abends nicht mehr in der Firma aufzuhalten haben. Das fällt nämlich auch unter Compliance, was heute ganz wichtig ist.

Ich will das jetzt nicht ganz als falsch abtun, weil ich weiß, dass das in Startups oft darauf hinausläuft. Die sind aber nur ein kleiner Teil und nicht typisch für die IT-Branche.

Deshalb halte ich das schlicht für Fake News.

Ob man wohl mehr Frauen in die IT bekommt, indem dämliche Professorinnen und dusselige Zeitungen ihnen die Fake News und Horrormärchen erzählen, in der IT müsste man oft bis abends um elf oder zwölf programmieren? Wäre es da nicht eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils, solche Zeitungen und solche Professorinnen zum Schweigen zu bringen?

Eine weitere Ursache für die wenigen Frauen in der Branche ist schon länger bekannt: die Erziehung. Mit Buben wird immer noch eher gebaut und geschraubt, mit Mädchen eher Puppen gespielt oder gemalt. Damit sie sich auch für Technik begeistern, müsse man sie früh daran heranführen, sagt Pohl und erzählt von ersten Projekten, in denen Mädchen das Coden lernen.

Komisch. Wenn man sagt, dass auch Mädchen genau deshalb einen Vater bräuchten, wird man als Sexist und Nazi abgestempelt, weil es heißt, dass auch zwei Lesben gute Mütter wären.

Was denn nun?

Im Studium selbst brauche es ebenfalls mehr Anreize für Frauen. Pohl ist überzeugt, dass mehr Frauen dafür begeistert werden könnten, “indem man den Anwendungsaspekt stärker in den Mittelpunkt stellt und auch auf soziale Komponenten eingeht”. Sie würde zudem gerne im Studienplan Vorlesungen finden, wo die Diskriminierung von Frauen in der Branche thematisiert und so besprechbar gemacht wird.

Was für ein bodenloser Schwachsinn.

Man macht die IT für Frauen attraktiver, indem man die IT weglässt, Sozialgeschwätz bringt und ihnen pausenlos erklärt, wie sehr sie da diskriminiert werden?

Auch Netzwerke könnten jungen Informatikerinnen helfen. Denn durch den Austausch würden sie sehen, dass die ungleiche Behandlung nichts mit ihnen zu tun hat, sondern ein strukturelles Problem ist.

Aha. Frauen sollen sich gefälligst gegenseitig darüber austauschen, wie dreckig es ihnen in der IT geht. Und das soll helfen, Frauen für die IT zu begeistern.

Im Job brauche es schließlich geregeltere Arbeitszeiten, damit er für Frauen attraktiver wird. “Derzeit ist es so, dass Frauen, die Informatik studieren und eine Familie gründen wollen, eher zu großen Firmen und Banken gehen.” Denn dort gebe es eher die Möglichkeit, nine to five zu arbeiten und pünktlich Schluss zu machen, um die Kinder abzuholen. Gleichzeitig sei dort aber der Verdienst geringer und die Karrierechancen schlechter.

Komisch. Ich bin 23 Jahre lang in der Industrie tätig gewesen, und habe noch nie erlebt, dass da irgendwer von einem nine-to-five-Job abgehalten worden wäre. Natürlich kann man nicht 40 Stunden vereinbaren und 40 Stunden bezahlt haben wollen, und dann nine-to-five arbeiten, weil das 8 Stunden sind, man aber Mittagspause machen muss, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Dann muss man eben 37,5 oder 35 Stunden vereinbaren. Und wenn man morgens um 9 kommt und seine Zeit erfüllt hat, dann geht man auch wieder. Ich habe viele Kollegen erlebt, die um 8 gekommen und um 4 wieder gegangen sind.

Allerdings hört sich das auch reichlich unverschämt an: Nine-to-five, frei von Technik, nur Sozialgefasel, und dann am besten bestes Gehalt und beste Karrierechancen.

Fazit und Frage

Das erste, was mir bei sowas immer durch den Kopf geht, ist die Frage, wie dämlich solche Leute eigentlich sind. Da steht ja nichts anderes drin, als wie schrecklich es in der IT für Frauen wäre. Sie würden benachteiligt, seien mit üblen Bemerkungen konfrontiert, müssten bis Mitternacht arbeiten, würden im Gehalt und in der Karriere kurz gehalten, und wären auch noch mit Technik konfrontiert. Und dann beklagen die sich, dass zu wenig Frauen in die IT gehen? Wie dämlich kann man eigentlich sein?

Als würde man eine Suppe damit beschreiben, wie schrecklich sie schmeckt, dass man Durchfall davon bekommt, nie wieder glücklich werde, ranzigen Körpergeruch davon bekomme, und sich dann wundert, dass die Leute sie nicht kaufen.

Mal ganz direkt gefragt: Wer würde und warum sollte man Frauen in der IT einstellen, wenn man sieht, wie dämlich sie sich hier als Professorin und Journalistin schon in eigener Sache anstellen?

Wenn ich mir vorstelle, ich wäre eine Frau und würde solche Gruselgeschichten da lesen (ohne auch Danisch zu lesen), würde mir auch jede Lust vergehen, in der IT zu arbeiten. Warum eigentlich werden solche Texte immer von denen geschrieben, die noch nie in der IT gearbeitet haben?

Mal anders gefragt:

Warum sollte man Frauen eigentlich in der IT einstellen, wenn soviele Änderungen bis hin zur Zweckaufgabe erforderlich wären, um Frauen überhaupt dazu bringen zu könne, wenigstens das Gebäude zu betreten?

Gleiche Dummheit, wie eben schon beschrieben, nur andersherum: Sie erzählten nicht nur Frauen Gruselgeschichten über die IT, sondern sie erzählen auch der IT Gruselgeschichten über Frauen. Und beschweren sich dann darüber, dass zu wenig Frauen in der IT arbeiten.

Wie dämlich kann man eigentlich sein?

Da haben sich so zwei im Geiste schwache Restposten aus Presse und Uni zusammengefunden, erzählen Horrofakenews in frauentypischer Intriganz, und beschweren sich dann darüber,dass Frauen und IT nicht zusammenkommen.

Mal ein echter Grund

Frauen sind in der IT wirklich nicht (mehr) so beliebt, aber das hat einen anderen Grund: Frauen sind nicht teamfähig.

In der IT muss man heute in den allermeisten Fällen im Team arbeiten, weil man nach Vieraugenprinzip arbeitet oder die Arbeit für einen zu viel wäre. Oder auch, weil man permanente Dienste anbieten muss, auch bei Urlaub und Krankheit. Oder, weil die Firma halt (z. B. Scrum) so strukturiert ist.

In der IT muss man sehr häufig auch in wechselnden Teams arbeiten und mit Leuten, die man sich nicht ausgesucht hat oder die man nicht mag.

Nach meinen Erfahrungen in der IT der letzten 23 Jahre funktioniert das unter den Männern weitgehend, weil Männer (jedenfalls in der Informatik, bei Juristen habe ich das anders erlebt) einen gewissen distanzierten Verhaltenskodex haben, sich so aus dem Weg zu gehen und zu tolerieren, dass man sich nicht ins Gehege kommt. Das, worüber man sich in den Gender Studies so fürchterlich aufregt, weil es frauenausgrenzend sei: Das Ego, das eigene Ich, auch mal draußen vor dem Büro an den Haken zu hängen und drinnen abstrakt einfach zu arbeiten, zu funktionieren. Das können Frauen nicht, und die Gender Studies beschreiben das als „frauenausgrenzend“, weil Frauen nicht vom eigenen Körper, von ihrer Sexualität und so weit abstrahieren könnten.

Wenn und gerade weil sie das nicht können, können sie aber auch nicht in den IT-typischen Teams arbeiten. Weil Frauen ihre Rudelmechanik immer nach Rang- und Hackordnungen und dem Freundinnen-Prinzip organisieren. Und wenn das nicht übereinstimmt, gehen Intrigen, Zickenkrieg und sowas los. Sämtliche Bürokriege, die ich in den letzten 10 Jahren erlebt habe, gingen mit zwei Ausnahmen von Frauen aus. Einer hatte generell einen Knacks und mit jedem Krach angefangen, und einer, der vorher brauchbar war, hat sich zur Frau getranst und dann nur noch mit jedem Krach angefangen, wie mit ihm jetzt umzugehen sei.

Ansonsten immer dasselbe Schema: Frauen können mit irgendwem nicht, sagen das aber nicht offen, sondern lächeln und intrigieren und diffamieren dann hintenrum, schmieden eine Intrige nach der anderen.

Und das kann sich so hochschaukeln, dass der Schaden durch ihre Anwesenheit größer ist als ihr Nutzen. Die haben einfach ihre Rudelverhaltensweisen und ihre Amygdala nicht im Griff. Das, was die Gender Studie als frauenausgrenzend beschreiben, weil Frauen nicht von ihrer Körperlichkeit und Sexualität abstrahieren könnten. Früher hätte man gesagt: Sie können sich nicht benehmen. Heute würde man sagen: Sind nicht teamfähig. Ganz früher sagte man: Frau an Bord bringt Unglück. An Bord eines Schiffes herrscht nämlich eine Situation, die der in einem IT-Team gar nicht so unähnlich ist: Leute, die auch dann, wenn sie sich eigentlich nicht riechen können, zusammen leben und arbeiten müssen, und das machen, indem sie ein gewisses Standardverhalten und eine gewisse Distanz einhalten.

Man muss sich nur mal die zwei Weiber anschauen, die Journalistin und die Professorin, die diesen Artikel verzapft haben: Wer würde zwei Leute, die so die Allgemeinheit gegeneinander aufwiegeln, Fake News verbreiten und Stunk machen, im Team haben wollen? Wer könnte mit Leuten arbeiten und arbeiten wollen, die solche Zeitungsartikel veröffentlichen?

Eben. Niemand.

Frau und Nerd

Am stärksten tritt das Problem Frau in der IT an den Nerds zutage.

Nicht der Nerds wegen. Sondern schon deshalb, weil sie von Frauen so eingestuft und bezeichnet werden. Wer Nerds für Nerds hält, zeigt schon damit, dass er nicht in der Lage wäre, mit denen im Team zu arbeiten.

Ich hatte früher schon mal geschrieben, dass das – von Frauen in Umlauf gesetzte – Klischee vom Nerd dumm und falsch ist. Ich zitiere mich mal:

Von allen Menschen, mit denen ich in den nun 23 Jahren meines Berufslebens außerhalb der Universität zu tun hatte, waren mir die Menschen aus dieser Kategorie von „Nerds” immer die angenehmsten, die, unter denen ich mich am wohlsten fühlte.

Es sind Menschen, die ich wegen ihrer Ehrlichkeit, Sachlichkeit, Fokussiertheit, ihres logischen und argumentativen Denkens und der Fähigkeit, auch eigene Fehler zu erkennen, einzusehen und zu korrigeren (und das, ohne sich da persönlich angegriffen zu fühlen), ihre Toleranz, ihrer Offenheit, ihrem Humor, ihrer geistigen Beweglichkeit, ihrer Intelligenz, ihrer Fähigkeit zur Kooperation und Synergie, ihrem Gespür für Prioritäten und was wichtig ist und was nicht, immer am meisten geschätzt haben, die mir immer die liebsten und besten Kollegen waren.

Es sind die Leute, für die ich mir keinen Schlips umbinden und kein formales Getue machen oder die Powerpoint-Folien im richtigen Foliendesign präsentieren muss, sondern bei denen ich auch im alten T-Shirt und mit kurzer Hose reinkommen und einfach schwarz auf weiß sagen kann, was ich sagen will, weil dort zählt, was ich sage, und nicht, wie ich es sage. Denen es völlig egal ist, ob ich groß oder klein, dick oder dünn, alt oder jung, schön oder hässlich, oder eben auch Mann oder Frau bin, weil es die überhaupt nicht interessiert, wer etwas sagt, sondern was man sagt.

Und die vor allem, und das halte ich für am wichtigsten, nicht darauf aus sind, dass man ihnen nach ihrer Meinung redet, weil sie es für Zeitverschwendung und Belästigung halten, ihnen nachzuerzählen, was sie schon wissen. Sie verabscheuen die Widerholung. Sie haben stets Interesse an der Gegenmeinung, an der abweichenden Ansicht, um sie an der eigenen Meinung zu reiben und zu prüfen, welche besser ist. Und sie durchaus bereit, ihre Meinung zu ändern, weil sie daran gewöhnt sind, dass ohnehin ständig eine neue Softwareversion kommt, die irgendetwas anders, besser, richtiger macht.

„Nerds“ sind erfahrungsgemäß die, die die Arbeit machen.

Das Klischee vom Nerd, Leute wegen ihrer Brille lächerlich zu machen und dergleichen, überhaupt nur in Umlauf zu bringen, ist nicht nur Frauenwerk und Ausfluss eben jener Intriganz auf Gesellschaftsebene. Es ist der Beleg für die Unfähigkeit der Durchschnittsfrau und vor allem jeder Feministin, im Team zu arbeiten, weil sie das Persönliche und das Äußerliche über das Fachliche stellen.

Eines meiner Steckenpferde, das ich zwar selten, aber immer wieder mal im Blog aufgreife, sind die selbstverstärkenden Fehler.

Das Verhältnis von Feminismus zur IT ist ein solcher selbstverstärkender Fehler, wie man hier sieht: Je mehr sie über die IT schimpfen, desto mehr Frauen halten sie von der IT hab. Und je mehr Frauen von der IT abgehalten werden, desto mehr schimpfen sie.

Wer solche Feministinnen hat, braucht keine Diskriminierung mehr, das machen die selbst.

Das Dümmste, was man tun konnte, war, Feministinnen dafür zu bezahlen, dass sie solchen Streit anzetteln.

Ich hatte neulich irgendwo einen Hinweis bekommen, finde ich gerade nicht, wonach irgendwer untersucht und herausgefunden hat, was ich auch schon sage, nämlich dass der Feminismus eine deutliche negative Bilanz hat. Frauen stehen heute in jeder Hinsicht schlechter da, als sie es ohne Feminismus tun würden. Über den Feminismus haben sie sich zum ständigen Droh-, Gefahren- und Konfliktmoment gemacht, das man nicht mehr als Mitarbeit, sondern nur noch als ständige Gefahr ansieht.

Feminismus ist selbstschädigende Dummheit.

Und zu kommen und zu sagen „Frauen, warum geht Ihr denn nicht in die IT? Dort werdet Ihr unterdrückt, belästigt, ausgegrenzt, diskriminiert, schlechter bezahlt, von der Karriere abgehalten, müsst bis Mitternacht schuften, Euch blöde Witze anhören, betatschen lassen und mit Nerds herumschlagen – ideal für Euch, da müsst Ihr hin!“, das ist schon so richtig dumm.

Wer würde Leute einstellen, die sich schon in eigener Sache so anstellen?