Ansichten eines Informatikers

Das ZDF und die Meinungsfreiheit

Hadmut
5.9.2021 21:23

Die Causa Jan Böhmermann.

Dass Jan Böhermann nichts gelernt hat und intellektuell gesehen doof wie ein Sofakissen ist, trieft aus jeder Sendung. Der kommt sich in jeder Sekunde so überlegen und über allen anderen stehend vor, dabei liegt die Leichtigkeit seines Auftretens allein darin, ünbekümmert von jeglicher intellektueller Ausbildung das eigene Proletentum zur Schau zu tragen. Das ist so ein richtiger Unterschichtenschwätzer mit der typischen Attitüde, die eigene Wurstigkeit für eine Überlegenheit zu halten. Faktisch ist der nur Symptom der tiefen Erbärmlichkeit des Fernsehens.

Dazu sagt Wikipedia:

Erste journalistische Erfahrungen sammelte er 1997 bei Die Norddeutsche, einer Lokalausgabe der Bremer Tageszeitungen. 1999 begann er als Moderator und Reporter bei Radio Bremen. Sein Studium an der Universität zu Köln in Geschichte, Soziologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften brach er ab.

Und ausgerechnet der bildet sich ein, über anderer Leute Köpfe hinweg sagen zu können, was falsch und was richtig ist. So groß die Klappe, so winzig das Hirn.

Das möchte ich vertiefen.

Ich hatte doch im Blog und in den stellungenahmen lang und breit beleuchtet und erklärt, dass der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk nicht nur schon per Konstruktion verpflichtet ist, alle ernstlich vertretenenen Auffassungen angemessen und gleichberechtigt nebeneinander darzustellen, sondern dass das laut Bundesverfassungsgericht die Grundlage dafür ist, Beiträge zwangsweise und nutzungsunabhängig zu erheben. Das ist ja das, was ich so oft angesprochen habe, dass die alle immer von Presse- und Meinungsfreiheit reden, obwohl jemand, der beim Fernsehen arbeitet, beides nicht hat. Pressefreiheit gar nicht, und Meinungsfreiheit nur in ganz geringem und randwertigem Umfang. Denn sie sind Rundfunk und nicht Presse. Sie haben Rundfunkfreiheit, und die umfasst nicht das Recht, einseitig darzustellen.

Das weiß bei ARD und ZDF nur niemand – oder will keiner wissen – obwohl es eigentlich Verfassungsrecht ist. Aber ausgerechnet der Dummkopf in allen Gassen Böhmermann lässt da immer wieder einen im Grundgesetzbuchskonstüm rumhampeln, und oft ist das Geschwätz dann noch grottenfalsch.

Der will nun dem Lanz verbieten, noch Leute einzuladen, die vom Mainstream abweichende Auffassungen vertreten:

Sogar die BILD berichtet groß darüber.

Argumentation Böhermanns: „Es gibt Positionen, die im Kern menschenfeindlich sind.“ Und dann dürften die Leute nicht ins Fernsehen. Und wer und was da gerade „menschenfeindlich“ ist, das legt natürlich Böhmermann selbst willkürlich fest.

Erinnert mich sehr stark an dieses Hinterzimmergespräch im NDR, in dem die Neuen Deutschen Medienmacher den Rundfunk- und Presseleuten eintrichterten, dass „Hass“ keine Meinung sei und deshalb nicht der Meinungsfreiheit unterliege. (Keinerlei Begründung oder Quellenangabe, das legen die willkürlich selbst fest.) Und da gibt es keine festen Regeln, das bestimmt der tägliche Diskurs, also sie, jeden Tag willkürlich neu, weil natürlich nur am Diskurs teilnehmen darf, wer ihre Billigung findet.

Wir sind hier schon mittendrin in der Diktatur der Dummen.

Und schlimmer noch: So schnell haben wir die Belege dafür, dass die Rechtsprechung des Bundersverfassungsgerichts zum Rundfunkbeitrag, der gezahlt werden müsse, weil es das Fernsehen sei, das uns alle Meinungen liefere und sie uns zur selbstverantwortlichen Meinungsbildung überlasse, und die Realität ist dann, dass uns intellektuelle Witzfiguren wie Böhmerann diktieren, was noch gesagt werden darf und was nicht.

Das Problem ist deshalb nicht nur Böhmermanns Dummheit, sondern auch die Verlogenheit des Bundesverfassungsgerichts. Denn Rundfunkbeitrag und Böhermann sind miteinander unverträglich, sie schließen sich gegenseitig aus.