Ansichten eines Informatikers

Der Thousand Talents Plan

Hadmut
26.12.2020 22:18

Passt perfekt zu unserer linken Politik.

Gleich mehrere Leser, allesamt männlichen Geschlechts, weißer Hautfarbe, fortgeschrittenen Alters, beruflicher Sachkunde aus dem IT-Bereich, und hierzulande industriell ausgespuckt, berichten mir, dass sie Angebote aus China bekommen haben (allerdings nicht in jedem Fall auch annehmen konnten, weil sie wegen Corona nicht nach China reisen können).

Einer erklärt mir das so (ich muss es etwas anonymisieren):

Ich habe vor einiger Zeit eine Email von einer Uni in Shanghai bekommen, die sich auf ein Patent von mir bezog. [Quellenangabe]

Es geht da um [aktuelles, sehr wichtiges IT-Thema]. Das Patent ist fast [..] Jahre alt und abgelaufen, es gibt da keine Rechte mehr. Aber die Chinesen haben
den Kontakt gehalten und zwar nicht von der Uni, sondern von einer staatlichen Stelle, die sich mit Forschungsförderung befasst. […]

China hat ein gewaltiges System ausländische Fachkräfte zu fördern. Die Grundlage siehst du hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Thousand_Talents_Plan

Das geht praktisch so, dass staatliche Stellen Ausländer identifizieren, die Fähigkeiten haben, welche man in China braucht. Man bringt dann diese Ausländer mit lokalen Unis oder Firmen zusammen und dort wird geplant, wie man dort sinnvoll arbeiten kann. Im Prinzip sind wir Ausländer zu teuer, darum übernimmt der Staat quasi alle Kosten für unsereins. Die Firmen bekommen zweckgebundene Budgets zugewiesen, für die sie dann nur Ausländer einkaufen dürfen. Ich war bei einigen Stellen im Gespräch und habe nun bei einem Startup in Hangzhou unterschrieben. Die haben Medizingeräte gebaut, die […] Krankheiten im Vorfeld aufdecken. Die Geräte kosten 500.000 Dollar das Stück und sind bereits in 30 großen Krankenhäusern in China im Einsatz. Ich soll helfen bei den Algorithmen und dem internationalen Vertrieb, dazu Kontakte mit ausländischen Universitäten aufbauen. Finde ich interessant und mache ich gerne.

In Deutschland ist meine Lage nicht so berauschend. Ich war im IT Bereich der […] AG, und habe freiwillig die Firma mit einer Abfindung verlassen. Danach habe ich mich
durchgeschlagen im IT Projektmanagement. Da hatte ich lukrative Aufträge bis 2015, aber als ich ein paar Artikel […] publiziert hatte, kündigten mir die Vermittler die Zusammenarbeit auf. […] Ich werde nächstes Jahr […] Jahre alt und bin auf dem deutschen Arbeitsmarkt abgeschrieben.

In China sieht man mich als Informatiker mit großem theoretischen und praktischen Hintergrund, dazu habe ich als Projektmanager sehr große Projekte geleitet, unter anderem […]. Man hat mich zusammengebracht mit den CEO von einigen Firmen und mehrere davon wollten mich haben. Es war immer das Gleiche: ich kann mit meinem Wissen über […] technisch helfen (Implementieren werde ich aber nicht mehr, das machen sie selber) und natürlich meine Erfahrung als internationaler IT Projektmanager. In Deutschland fördert man dagegen Frauen und junge Flüchtlinge, die in Crashkursen zu „IT-Fachkräften“ hochgejazzt werden. Sowas würde den Chinesen nie einfallen.

[…]

Das System der Chinesen ist schlicht genial: sie greifen unser brach liegendes Wissen ab und zahlen mich und andere ein paar Jahre lang, danach gehen wir ja wieder. Die Investition sollte sich lohnen.

Ja, das scheint gerade im großen Stil stattzufinden, dass man die gesamte IT-Elite der oberen Jahrgänge (= die, die das alles noch aufgebaut und verstanden haben) verdrängt und flächendeckend durch Statist*innen und IT-Fachkraft-Darsteller ersetzt, um sie dann leichter abernten zu können.

Besagter Wikipedia-Artikel lässt wissen:

The Thousand Talents Plan (TTP) (Chinese: 千人计划; pinyin: Qiān rén jìhuà) or Thousand Talents Program (Chinese: 海外高层次人才引进计划; pinyin: Hǎiwài gāo céngcì réncái yǐnjìn jìhuà) was established in 2008 by the central government of China to recognize and recruit leading international experts in scientific research, innovation, and entrepreneurship. Both the United States and Canada have warned that China intends to use scientists who are involved with this plan to gain access to new technology for economic and military advantage.

The program grew out of the “Talent Superpower Strategy” of the 17th National Congress of the Chinese Communist Party in 2007. The Central Committee of the Chinese Communist Party and State Council of the People’s Republic of China elevated the program in 2010 to become the top-level award given through China’s National Talent Development Plan to strengthen innovation and international competitiveness within China. In 2019, the program was re-branded as the “National High-end Foreign Experts Recruitment Plan.” The United Front Work Department’s Western Returned Scholars Association is the official representative body for program participants.

Der Ansatz, alte weiße Männer in den USA und in Europa loszuwerden und aus den Firmen zu drücken passt perfekt zum chinesischen Plan, diese nach China zu holen.

Das wirft Fragen auf. Diese zum Beispiel:

Da bekommt die von Ursula von der Leyen progagierte „Gender Mainstreaming und Gleichstellung als Erfolgsstrategie” eine ganz neue Bedeutung. Schon eine Erfolgsstrategie. Aber halt nicht Erfolg bei uns. Verrat und Sabotage? Oder nur galoppierende Dummheit von feministischem Ausmaß?

Wobei wir dann wieder bei der Frage ankommen, ob dieser ganze Gender-Krieg und deren zentrale Protagonisten wie George Soros und die Grünen (bekanntlich Maoisten) für die Chinesen arbeiten. Ich hatte ja schon vor Jahren geschrieben, dass das ganze Gender-Programm nach einer Zersetzungs- und Zerstörungsmethode für ganze Staaten und Wirtschaftsräume aussieht, und aus den USA zu uns rüberkommt. Durch eben Figuren wie Susanne Baer und Ursula von der Leyen.

Viele Leser hatten mir damals geschrieben, dass sie das für unlogisch halten, weil der Gender-Wahn in den USA doch noch viel schlimmer tobt als bei uns und dort viel mehr Schaden anrichtet. Warum sollten sich die Amerikaner selbst vernichten?

Wenn hinter Gender aber nicht die Amerikaner, sondern die Chinesen stecken, wird die ganze Story komplett rund und konsistent. Ich hatte ja neulich schon mal beschrieben, dass es da einige Interessen gibt, das Stück Land zwischen China und dem Mittelmeer für die Seidenstraße und das Militär freizuräumen. Daraufhin haben mir einige Leser von Beobachtungen geschrieben, wie aktiv die Chinesen entlang der europäischen Mittelmeerküste schon sind. In Griechenland und Italien scheinen sie schon sehr aktiv zu sein, es hieß, in Italien hätten sie einen großen Hafen in der Nähe von Rom schon so gut wie gekauft und würden da demnächst nur noch chinesische Schiffe anlegen lassen.

Eine interessante Frage, ob die Chinesen die Migration anfeuern, um die Leute im Bereich Irak/Syrien loszuwerden und hier den Wirtschaftsraum plattzumachen. Dazu haben mir einige geschrieben, dass gerade in der Corona-Wirtschaftskrise die Chinesen schon ziemlich viel aufkauften, und ein Drittel der amerikanischen Schulden gehöre ihnen auch schon.

Sagen wir es so:

Für die hier allseits unbeliebten und beschimpften alten weißen Männer dürfte es sich wohl durchaus lohnen, zu den Chinesen zu gehen, seit sich das Arbeiten hier nicht mehr lohnt.

Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch, dass auch das E-Auto Propaganda ist, um die Automobilindustrie hier plattzumachen und die das Verbrennungsmotorwissen und -monopol nach China zu holen. Ich hatte ja neulich schon Artikel dazu, wie die Gewerkschaften darüber toben, dass Daimler manche Verbrennungsmotoren künftig in China entwickeln und herstellen lässt. Es dauert nicht lange, und wir, das Land, das das Auto, den Otto- und den Dieselmotor erfunden hat und mehrere der weltweit bekanntesten Autohersteller hat, muss Autos und Motoren aus China kaufen, weil die nur noch dort hergestellt und entwickelt werden.

Ich hatte mal geschrieben, dass linke Wolkenkuckucksheime platzen, weil die hier einen Paradiesstaat mit Mindestlohn, Sozialleistungen, Grundeinkommen aufbauen wollen, dabei aber verschweigen, dass dieser Staat hier schon lange nicht mehr ohne die Billigarbeit in China, Bangladesch und ähnlichen Ländern funktioniert, die immer größere Teile unserer Wirtschaft übernehmen. Die ganze Billigarbeit gibt es weiterhin, nur eben woanders. Als ob man Kernkraftwerke abschafft, sich für grün erklärt, und den Strom dann von maroden Kernkraftwerken im Ausland bezieht. Man muss sich das aber mal aus chinesischer Perspektive betrachten: Aus deren Sicht sind SPD, Gewerkschaften, Grüne ein riesiges Konjunkturprogramm – für China.

Gender und Migration hurra!