Ansichten eines Informatikers

Der Messermord von London

Hadmut
6.12.2019 16:18

War wohl eher eine Art Beziehungsdrama.

Ging doch gerade rum, dass in London einer auf einer Brücke Leute mit dem Messer gemeuchelt hat, dann drei mutige Männer den Täter mit einem Feuerlöscher, einem Walzahn (!) und bloßen Händen bekämpft hatten, bis die Polizei den wegen einer Bombenattrappe (man wusste erst hinterher, dass es eine Attrappe war) erschossen hat. Kam zunächst so als zufällige Amoktat rüber.

Dann hieß es irgendwo mal, dass der als bekannter islamistischer Gewalttäter eingelocht, aber vorzeitig entlassen worden war. Dann hieß es, dass er auf einer Rehabilitationsverstaltung war. Später hieß es woanders, einer der drei, die den Täter aufhielten, sei ein verurteilter Mörder auf Freigang gewesen. So’n Zufall. Wieder später hieß es im Kleingedruckten irgendwo, kein Zufall, der sei ebenfalls auf dieser Wiedereingliederungsveranstaltung gewesen. Deshalb sei die Kriminellen- und Mörderdichte da gerade erhöht gewesen. Dann hieß es woanders, einer der Erstochenen habe auch irgendwas damit zu tun.

Schon vor ein paar Tagen sagten die Schweizer 20 Minuten über das männliche Todesopfer:

Jack Merritt ist eines der Opfer des Terroranschlags auf der London Bridge. Der 25-Jährige war ein Mitarbeiter Kriminologieabteilung der Cambridge Universität und war für viele Ex-Häfltinge, die er in einem Rehabilitationsprogramm betreute, ein «Champion», wie «Mirror» berichtet.

Er leitete die Veranstaltung «Zusammen lernen», die in der Nähe der London Bridge gelegenen Fishmongers’ Hall stattfand. Der einst wegen Terror-Straftaten verurteilte Usman Khan und weitere Ex-Sträflinge nahmen daran teil. Dann kam es zu Khans Messerattacke. Jack Merritt und Saskia Jones verloren dabei ihre Leben.

Nun sagen die Schweizer 20 Minuten über das zweite Opfer Saskia Jones:

Merritt war nicht das einzige Todesopfer, auch die 23-jährige Saskia Jones verlor durch die Attacke des Terroristen ihr Leben. […]

Wie der «Guardian» schreibt, war die 23-Jährige laut Polizeiangaben eine frühere Cambridge-Studentin. Sie soll sich kürzlich bei der Polizei um die Aufnahme in ein Programm beworben haben, das sich auf die Unterstützung von Opfern spezialisiert.

Also hat der nicht zufällig irgendwelche Leute abgemurkst, sondern Leute, die mit diesem Wiedereingliederungsprogramm zu tun hatten.

Läuft wohl nicht so, wie man sich das an der Uni dort vorgestellt hatte.