Ansichten eines Informatikers

Attentatsmaßstäbe

Hadmut
21.4.2019 22:57

Ich frage mich gerade…

Irgendwie ging mir am Donnerstag noch durch den Kopf, dass das mit Ostern nicht gut gehen wird. Neulich Christ Church, dann Notre Dame – ganz egal, was die Ursache war, die Reaktionen darauf sahen konfliktbelanden aus, und es gab Berichte, dass in Frankreich jeden Tag zwei oder Kirchen irgendwie „geschändet” werden, was auch immer das heißen mag. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sich gerade alles aufschaukelt und das Jahr noch böse werden wird.

Ich achte ja nun auf Maßstäbe. Oder besser gesagt: Die Unterschiede in denselben, an denen die Willkürlichkeit der Bewertung durch die öffentlichen Meinungswärter ersichtlich wird, dieser weite Bewertungsspielraum, der immer nur dazu dient, alles so darzustellen, dass es in die gewünschte politische Richtung passt. Letztlich ist das in gewissem Umfang unvermeidbar, wir sind nun mal nicht objektiv. Wenn die Willkürbandbreite der Wertung aber weiter ist als die Bandbreite der Geschehnisse, dann ist die Wertung, dann ist die Beschreibung wertlos, weil sie nichts mehr über das Ereignis aussagt, sondern nur noch von der Wertungswillkür gesteuert ist. Wenn die Willkür das Geschehnis völlig überdecken kann.

In Christchurch hat man bisher wohl keine greifbaren Hinweise und Belege, dass es mehr als ein Einzeltäter war. Trotzdem war die Rede von ganzen Banden und Horden, die sich verschworen hätten.

Auch in Utøya war es ein Einzeltäter, nie hat man genug Belege gehabt, um weitere Personen anzuklagen – zumindest hätte ich in der Presse nichts davon gelesen. Trotzdem habe ich auf vielen Veranstaltungen der Politik, der Presse, des Feminismus Vorwürfe gehört, dass es da breite Verschwörungen gäbe, ja, dass alle weißen Männer so wären.

In Sri Lanka waren es, laut aktueller Pressemeldungen, sechs Terrorangriffe und zwei Explosionen, „offenbar sorgfältig vorbereitet und koordiniert”.

Nun bin ich sehr gespannt, welche Maßstäbe man da anlegen, ob man von einer organisierten Verschwörung oder von einem Einzeltäter reden wird.