Ansichten eines Informatikers

Schundblatt Tagesspiegel

Hadmut
15.8.2018 0:55

Über die Verblödung der und durch die Presse.

Eine fragwürdige Schreiberline namens Andrea Dernbach (die hier) schreibt im Tagesspiegel „Wo Deutschland noch zu weiß ist”

Ihre Zahl wächst rasch: 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, vom Säugling bis zur Greisin, leben inzwischen in Deutschland. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt beinahe ein Viertel, nämlich 23,6 Prozent. In nur einem Jahr, zwischen 2016 und 2017, so verkündete es das Statistische Bundesamt vergangene Woche, stieg dieser Anteil um 4,4 Prozent. Gerade fünf Jahre ist es her, da zählte die Wiesbadener Behörde zum ersten Mal ein Fünftel migrantischer Bevölkerung. Überhaupt erfasst wird der „Migrationshintergrund“ seit 2005. Bis dahin kannte die Statistik nur deutsche und ausländische Staatsbürger. Seitdem zählt sie auch, wer hier lebt und entweder selbst mit ausländischer Staatsangehörigkeit geboren wurde oder mindestens einen Elternteil ohne deutschen Pass hat. […]

Der Anteil ist also enorm, und die Kurve zeigt seit Jahren nur nach oben. Doch wie sieht es mit der Teilhabe der „neuen Deutschen“ aus, ihrem Anteil an Berufen, in der öffentlichen Verwaltung, in Gewerkschaften, Universitäten und nicht zuletzt in Führungspositionen? Die ist ganz selten auf der Höhe ihres Anteils an der Bevölkerung. Und das ist nicht selbstverständlich, denn es handelt sich bei der Mehrzahl der „Menschen mit Migrationshintergrund“ nicht um kürzlich Eingewanderte, sondern um hier Geborene – von denen viele die das Etikett „Migrant“ denn auch nur zähneknirschend akzeptieren, weil sie sich dadurch als weniger oder gar nicht zugehörig abgestempelt sehen. Immerhin 51 Prozent von ihnen – auch dies die jüngste Zahl – haben nämlich die deutsche Staatsbürgerschaft, oft neben der ihrer Eltern oder Großeltern.

Vielleicht wäre es leichter sie als „Deutsche” zu sehen, wenn der Anteil derer, die wenigstens halbwegs deutsch sprechen, nicht ständig sinken würde.

So wie Feministinnen denken, man würde Akademiker, indem man sich auf Campus-Boden aufhält, denken viele, man würde Deutscher, indem man hier geboren ist oder sich hier auf deutschem Boden aufhält, sich aber sonst nur untereinander aufhält und jeden Kontakt meidet.

Denn schon wieder mal ist nur von „Teilhabe” die Rede, vom Bekommen und leistungslosen Erhalten.

Welche Teilhabe jemand an Universitäten oder in Verwaltungen haben könnte, der als hier Geborener schon am Lernen der Sprache scheitert, ist eine Frage, die man nicht stellt. Professoren werden nicht mehr nach Leistung vergeben, sondern nach dem Prinzip der „Teilhabe” – das ist der Grund, warum man mir damals die Verfassungsbeschwerde abgelehnt hat. Denn diese Verfassungsbeschwerde hatte zum Inhalt, gleiche, einheitliche, schriftlich niedergelegte und vom Gesetzgeber normierte Anforderungen für Doktorgrade (und damit Professuren) festlegen zu lassen. Und genau das verträgt sich ja nicht mit der „Teilhabe”.

So schauten auch Teile der öffentlichen Verwaltung nach und entdeckten Tristes: Selbst Berlin, das sich so gern als bunte Metropole präsentiert, ist sehr einfarbig dort, wo Entscheidungen getroffen werden: Einer im März veröffentlichten Studie zufolge sind 97 Prozent der Führungskräfte in den Behörden der Hauptstadt weiß.

Jau. Weil schon die Polizei keinen Nachwuchs mehr findet, der schon deren relativ einfache Sprach- und Rechenanforderungen erfüllen würde. Weil anscheinend fast jede Schule, die man hier geborenen Migrantenkindern anbietet, zum Kriegsgebiet wird.

Außerdem monierte die damalige Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz, dass die Luft an der Spitze auch der Bundesbehörden für Migranten dünn ist. Die Mehrzahl der Beschäftigten seien bisher junge Frauen, die in eher niedrigeren Laufbahngruppen beschäftigt waren, seltener in unbefristeten Arbeitsverhältnissen und seltener verbeamtet. Es müsse „wachrütteln“, sagte sie damals, wenn Migranten „nicht nur schwerer den Weg in die Verwaltung finden, sondern auch überproportional im einfachen und mittleren Dienst vertreten sind und offenbar nicht weiterkommen“. Das Ganze, so Özoguz, erinnere an die Diskussion um weibliche Führungskräfte.

Sagen wir’s so: In Berliner Kneipen passiert es einem oft, dass man sein Essen vielleicht auf englisch, aber nicht mehr auf Deutsch bestellen kann. Wie soll das mit Führungsaufgaben im öffentlichen Dienst zu vereinbaren sein?

Was mir aber auffällt, ist, dass die Presse überall das Gleiche schreibt. Alle reden sie von Vielfalt. Etwas Vielfalt in der Presse wäre erforderlich.

Und auch hier wieder die Frage: Wer kauft den Schrott noch?