Ansichten eines Informatikers

Was Aserbaidschan weiß, die AfD aber (noch) nicht

Hadmut
5.8.2018 21:36

Eine Schote, die mir so erzählt wurde. [Nachtrag: Kleines, wichtiges Detail vergessen]

Jemand war auf einer Veranstaltung, auf der auch jemand von einer Bezirksregierung dabei war, der für Flüchtlinge, deren Versorgung und so weiter zuständig ist. Irgendwie haben sie den in einen „redseligen Zustand” versetzt (es war nicht Teil der Erzählung, wie man das bewerkstelligt hat, aber ich könnte mir da was vorstellen), woraufhin der so die ein oder andere Innenansicht seiner beruflichen Tätigkeit zum Besten gab.

Darunter eine Lästerei über die AfD, die das ja noch gar nicht verstanden hätten, wie es läuft. Die wären noch auf dem Stand „Asyltourismus”. Aktuell wäre aber „Medizintourismus”.

Aserbaidschan würde uns gerade als Asylbewerber jede Menge schwerkranker Leute schicken, die sie selbst nicht behandeln können (weil sie es nicht können oder es zu teuer ist). Die hätten dann mitunter schon ihre komplette und fertig auf deutsch übersetzte Krankenakte gleich dabei, damit es mit der Behandlung losgehen kann. Als Asylbewerber würden sie hier erst mal medizinisch versorgt.

Zwar hätten sie keinerlei Aussicht auf Asyl, Aserbaidschan gilt wohl (ich weiß es nicht genau) als sicher, aber sie können nicht zurückgeschickt werden, weil kein Arzt bereit ist, so kranke Leute als transportfähig einzustufen. Die Ärzte lehnen das alle ab. Und so müssen die weiterbehandelt werden.

Das Ergebnis sei, dass die Behandlungskosten pro Person oft weit über 100.000 Euro liegen und in seinem Bezirk gerade 100% der verfügbaren Dialyse-Plätze von Aserbaidschanern belegt seien. Die Regierung in Aserbaidschan wüsste das alles und spiele das Spiel systematisch, weil sie genau wissen, dass jeder Schwerkranke hier teuer behandelt werden muss, wenn er nur „Asyl” sagt, egal woher er kommt.

Wenn ich bedenke, wieviele Menschen sich in Deutschland ihre Krankenversicherung nicht mehr leisten können und völlig ohne Krankenversicherung dastehen, medizinisch nicht mehr behandelt werden, während Fremde, die nicht mal Flüchtlinge sind, einfach nur „Asyl” sagen müssen um hier komplett durchbehandelt zu werden…

Mir ist ein Fall eines schwerkranken (Schlaganfälle, Bluthochdruck, einiges mehr) alten gesetzlich versicherten (!) Mannes bekannt, der irgendwie großen Ärger mit seiner Krankenkasse hatte, weil die Behandlungen nicht übernehmen wollten, und in seiner Not versuchte, die Krankenkasse zu wechseln (was man ja darf und worauf man Anspruch hatte) und dadurch in einen Zustand rutschte, in dem die neue Krankenkasse ihn nicht akzeptierte, die alte ihn aber nicht mehr als bei sich versichert ansah. Obwohl es eine Versicherungspflicht bzw. Versicherungsanspruch gab, waren die Krankenkassen der Meinung, er sei bei niemandem versichert.

Ca. 2 Jahre lang bekam der keinerlei medizinische Versorgung.

Als dann wegen irgendeines höchstrichterlichen Urteils die alte Kasse ihn wieder nehmen musste, pfändeten die erst mal die Beiträge der letzten 2 Jahre, obwohl er ja keinen Versicherungsschutz bekommen hatte. Begründung: Er sei ja gesetzlich versichert und damit zu Versicherung und Beiträgen verpflichtet.

Das Geld nehmen sie. Die Behandlungen bekam er nicht.

Er hätte wohl nur sagen müssen, dass er aus Aserbaidschan kommt und Asyl will.

Nachtrag:

Die übersetzten Krankenakten werden anscheinend vom aserbeidschanischen Tourismusministerium ausgestellt – also staatlich gefördert.