Ansichten eines Informatikers

Über die Persönlichkeit des Menschen

Hadmut
12.5.2018 16:03

Und warum der Genderquatsch für die Tonne ist.

Zwei Artikel über psychologische Forscherinnen sind mir diese Woche aufgefallen.

Der erste Artikel ist „Die Persönlichkeitsentwicklung ist niemals fertig” als Interview mit Jule Specht, Professorin für Persönlichkeitspsychologie, Anfang 30, Humboldt-Universität (Frau, Professorin, Humboldt, Anfang 30… kann das gut gehen?), die festgestellt haben will, dass Leute auch im Alter und jeder Fünfte auch über 60 noch sein Wesen, seinen Charakter verändern kann, es auch mit 70 noch möglich sei. Bisher sei die Psychologie davon ausgegangen, dass die Persönlichkeit mit 30 ausgefestigt sei und dann oder spätestens mit 50, nichts mehr ginge.

Hört sich von der Aussage sehr nach Soziologenblabla und politischem Bedarf an, Stichwort Migrationsprobleme, kann aber nur Psychologen überraschen. Jeder normale Mensch mit Augen und Ohren und Lebenserfahrung weiß, dass sich viele ältere Leute deutlich verändern, und das wirklich nicht immer zum Besseren. Und manches beruht dabei auch auf physiologischen Veränderungen, sei es durch Suff, Alzheimer, „Verkalkung”, Verblödung durch Faulheit, schlichte Alterung. Anderes durch Lernen, Veränderung der Umwelt. Es gibt auch Leute, die sind auf einmal viel entspannter und sehen das alles viel lockerer als früher.

Eigentlich nicht beachtlich, wenn die Hochschulforschung der Lebenserfahrung hinterherhinkt. Dann aber folgende bemerkenswerte Aussage:

ZEIT ONLINE: Was prägt denn die Persönlichkeit? Sind es die Gene oder die Erfahrungen, die wir im Leben machen?

Specht: Wir gehen davon aus, dass ungefähr 30 bis 50 Prozent der Persönlichkeitsunterschiede zwischen Menschen genetisch bedingt sind.

30 bis 50 Prozent der Persönlichkeitsunterschiede zwischen Menschen genetisch bedingt.

Entspricht zwar ebenfalls meiner Lebenserfahrung und Beobachtung, aber hey, Moment: Die Humboldt-Universität, die uns mit dem ganzen Marxismus-Scheiß, dem Gender-Schwachsinn, der Ideologie übergießt, dass Menschen alle gleich und charakterlos (blank slate) geboren werden, dass sämtliche Charaktereigenschaften nur ansozialisiert und von „Sprechakten” geformt sind, verfügt über das Wissen, dass 30 bis 50 Prozent der Persönlichkeitsunterschiede genetisch bedingt sind?

Heißt das nicht, dass uns die Humboldt-Universität im Ganzen und deren Soziologen und Gender-Spinner im Besonderen systematisch anlügen?

Und unsere Bundes- und Landespolitik sich auf diese Lügner stützt?

Wenn sowohl das Geschlecht (Sex), als auch wesentliche Charaktereigenschaften genetisch bedingt sind, worauf beruht dann die Annahme, dass Charaktereigenschaften nicht mit dem Geschlecht in Verbindung stehen können?

Interessanter Punkt dazu:

Im Laufe des Lebens lässt sich aber gar nicht mehr so genau unterscheiden, ob Gene oder Umwelt die Persönlichkeit eines Menschen geformt haben. Das liegt daran, dass wir häufig Situationen aufsuchen, die unserer Persönlichkeit entsprechen.

ZEIT ONLINE: Wie meinen Sie das?

Specht: Personen, die offen sind, gehen zum Beispiel eher ins Ausland. Die Erfahrungen, die sie dort sammeln, machen sie nicht nur verträglicher und emotional stabiler, sondern lassen ihre Offenheit noch einmal wachsen. Das führt wiederum dazu, dass sie sich auf weitere neue Herausforderungen einlassen. So lässt sich dann nicht mehr genau sagen, ob sie wegen ihrer Gene so offen sind. Oder durch all die neuen Erfahrungen, die sie mittlerweile gemacht haben.

Der berühmte Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität.

Die Sozio- und Genderspinner wollen uns aber ständig einreden, das sei alles ganz eindeutig nur ansozialisiert und gesellschaftlich erzeugt.

Anderer Artikel, andere Frau, ähnliches Thema, anderes Ende der Lebenszeit: Babys werden total unterschätzt in der FAZ über Kathleen Wermke, die Babygeschrei untersucht und herausgefunden hat, dass da wesentlich mehr dahinter steckt, als man so denkt. Es habe Ähnlichkeit damit, wie Singvögel ihren Gesang erlernen.

Sie vermuten nun, dass Babygeschrei nicht einfach nur Geschrei ist, sondern wir quasi eine frühe Evolutionsstufe durchlaufen [ Dazu fällt mir ein: Im Bio-Unterricht haben wir mal gelernt, dass wir als Embryos die Evolution nachspielen und dabei mal Kiemen und Schwimmhäute, mal ein Fell hätten, das dann wieder weggeht] und womöglich die sprachlichen Fähigkeiten von Babys, die wir als Geschrei wahrnehmen, einer frühen evolutionären Vorstufe des Menschen entsprechen.

Kurioserweise sieht man eine enge Verbindung zwischen der Entstehung von Sprache und der Mutterrolle der Frau: Durch die Entstehung des Menschen, den aufrechten Gang, die andere Stellung des Beckens und die fehlende Behaarung sei der Mensch zu hilflosen Frühgeburten gezwungen, die sich auch im Fell nicht festhalten können und deshalb von der Mutter nicht ständig am Körper getragen werden konnten, sondern abgelegt werden mussten. Deshalb seine eine Fernkommunikation nützlich und erforderlich geworden, mit der das Baby der Mutter sein Befinden mitteilen kann (zum Quieken: Das eingebetete Video von einem Papagei, der Babygeschrei nachahmt, um sich Zuwendung zu holen). Die Mutter antwortete dem Baby, dass sie in der Nähe und alles gut ist. Quasi eine Fernsteuerung, weil das Verhalten des Babys davon abhängt, ob es sich in Gefahr sieht oder nicht. Bei manchen Völkern werden die Babys nämlich leise, wenn die Mutter nicht signalisiert, in der Nähe zu sein. Ich hatte das ja mal beschrieben, dass mir auf einer Gruppenreise unangenehm aufgefallen war, dass Frauen solche Emotionalcluster bilden und in permanenter Sprechverbindung bleiben, um sich ständig emotional zu synchronisieren. Das würde genau dazu passen.

Sie sind nun der Meinung, dass wenn man die Entstehung der Sprachfähigkeit untersuchen will, man sich eben Babys als eine Art evolutionäres Echo anschauen muss. Auch der Linguisten-Streit, ob erst Sprache oder erst Musik und Tanz da gewesen wären, sei unsinnig, weil sich beides nicht trennen ließe, es zusammen entstanden sein muss.

Wenn das so stimmt, und ich finde da spontan erstens nichts, was mir falsch oder widerlegbar erschiene, und zweitens erscheint es mir plausibel, dann wäre erneut der ganze Gender-Blödsinn als Blödsinn überführt. Denn das würde eine enge genetische Verflechtung der Entwicklung des Menschen und seiner intellektuellen Fähigkeiten mit der Mutterrolle der Frau bedeuten.

Anders gesagt: Das Sprechen haben Frauen erfunden. Woran wiederum ich noch nie einen Zweifel hatte. Man muss sie nur beobachten, wenn ein Baby anwesend ist.

Schreien Jungen im Babyalter erkennbar anders als Mädchen?

Im Durchschnitt ja, wie eine gemeinsame Forschung mit dem Hormonforscher Volker Hesse in Berlin gezeigt hat. Die Sexualhormone spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie wirken auf die Gehirnorganisation und -funktion bereits im Uterus und dann nochmal in den ersten Monaten nach der Geburt. Diese Zeit nennt man sogar Minipubertät, weil die Menge der Sexualhormonausschüttung der der späteren Pubertät ähnelt. Interessanterweise wird bei Jungen die Testosteron-Produktion derart angeheizt, dass sie zum Teil Werte von erwachsenen Männern erreicht. Beide Geschlechter haben erhöhte Östradiol-Werte, Mädchen etwas höhere als Jungen. Die höchsten Werte findet man zwischen dem ersten und dritten Monat postnatal, danach fallen die Hormonkonzentrationen im Serum ab, im sechsten Monat ist das Phänomen so gut wie verschwunden. Mädchen, die mit vier Wochen viel Östradiol im Serum hatten, zeigten komplexere Melodiemuster in ihrem Weinen und artikulierten auch mit fünf Monaten mehr, wie Anja Quast, eine Doktorandin am Zentrum in ihrer Dissertation zeigen konnte. Also im Durchschnitt weinen Mädchen mit zwei Monaten melodisch modulierter und babbeln mit fünf Monaten auch besser.

Sie fangen nicht nur früher an zu reden als Männer, vermutlich leben sie deshalb auch 5 Jahre länger. Sonst reicht die Zeit nicht.

Aber: Solche Forschungsprojekte gefallen mir. Bei denen auch wirklich etwas untersucht wird und Ergebnisse und Erkenntnisse herauskommen.

Der Gender-Quatsch ist einfach für den Müll und nimmt ernsthaften Forschern das Geld weg.

Schaut man sich dazu den ersten Kommentar im FAZ-Artikel über die Babys an:

Ganz toller Beitrag

Thomas Berger (tberger)

Verständlich erklärt, viel neues gelernt, und schön, dass Sie so einer spannenden Frage den Raum widmen. Nur ein kleiner Hinweis: Mit dieser Aussage: “Die Sexualhormone spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie wirken auf die Gehirnorganisation und -funktion bereits im Uterus und dann nochmal in den ersten Monaten nach der Geburt.” bekommen Sie keine Forschungsgelder, das Geschlecht ist bekanntlich eine soziale Konstruktion 😉

Die Universitäten stehen unter dem Diktat politisch induzierter Verblödung.