Ansichten eines Informatikers

Merkel und die Analphabeten

Hadmut
10.3.2018 14:51

Da hatte ich den Oberkracher übersehen, aber ein Leser hat’s gemerkt. [Nachtrag 😀 ]

Die Kanzlerin ließ mitteilen:

Ich finde das ja wüst, dass sie meint, man könne das nicht „akzeptieren”. Als ob das jemand anders vorgeschlagen habe, und sie das Angebot nicht annimmt. Als ob das nicht ihr Versagen wäre. Warum kommt so eine Mitteilung überhaupt erst beim Wasserstand von 14%? Warum nicht schon bei 10, 5 oder 3%? Wieviele Analphabeten hält sie denn für „akzeptabel”?

Und wie kann das eigentlich sein, dass wir immer mehr Analphabeten haben, manche in der sechsten Klasse nicht lesen können, und trotzdem immer mehr Abitur machen, immer bessere Abiturnoten bekommen, immer mehr an die Universitäten gehen?

Muss man da nicht mehr lesen können? (Um mir selbst zu antworten: Nein. Manche Studiengänge haben mit Lesen im Kompetenzsinne nichts mehr zu tun.)

Und ist vielleicht die Kanzlerin selbst schon das Problem, wenn sie einen Terminus wie „aktive Lesekompetenz” verwendet?

Denn „Kompetenzen” heißt ja im linken Bildungsjargon, dass man es eben nicht mehr gelernt hat, sondern nur weiß, warum man es aus politischen Gründen ablehnt. Ich habe mal die Gender Studies in Berlin um Auskunft nach ihren wissenschaftlichen Methoden gefragt, und bekam als Antwort, dass sie Methoden nicht haben, sie vermittelten Methodenkompetenz. Das heißt, dass sie keine einzige wissenschaftliche Methode kennen und erlernt haben, aber zu jeder auf Anhieb sagen können, warum sie frauendiskriminierend ist und sie sie deshalb ablehnen.

„Lesekomptenz” heißt demnach, dass man nicht etwa lesen, sondern aufsagen kann, warum man sich davon benachteiligt fühlt, dass andere lesen können, und es deshalb (vgl. Kulturrevolution China) eigentlich gar keiner können dürfte und man es auch von niemandem verlangen darf, weil das rassistisch wäre.

Vielleicht haben wir deshalb 14% Analphabeten, weil wir eine Kanzlerin haben, die von „Lesekompetenz” schwafelt. Früher hieß das mal „Lesen können”. Das hieß das, es selbst zu können und nicht nur zu wissen, was man politisch davon hält.

Unklar ist, welche Lesekompetenzen bei der Besetzung des neuen Kabinetts abgeprüft wurden. Man wird sehen.

Den Brüller hatte ich dabei aber selbst übersehen (und kommt mir jetzt nicht mit „Lesekompetenz”…), aber einem Leser ist es sofort aufgefallen:

😀

(Ja, braucht ein bisschen…)

Nachtrag: Im Podcast sagt sie:

Und ich beobachte, zum Teil auch mit Sorge, dass heute gar nicht mehr so viel vielleicht gelesen wird, sondern mehr gehört und gesehen wird. Aber ich glaube, Lesen ist sehr, sehr wichtig.