Ansichten eines Informatikers

Doktorspiele: Die Saat der Verfassungsschänder

Hadmut
1.10.2017 23:03

Bildung und Wissenschaft werden faktisch aufgegeben.

Neulich kamen mir schon fragende Runzeln auf die Stirn: Neulich haben in Münster junge Leute aus Syrien, Afghanistan und Irak ihren Hauptschulabschluss gemacht – in sieben Wochen. In 295 Unterrichtsstunden. Sie haben zwar intensiver gearbeitet, aber 295 Unterrichtsstunden entsprächen etwa 10 Wochen nach dem, was zu meiner Schulzeit in der Mittelstufe so üblich war (5 Tage die Woche 6 Unterrichtsstunden a 45 Minuten = 30 Stunden pro Woche).

Wirklich beurteilen kann man das aus der Ferne nicht, weil man ja nicht weiß, was die schon konnten, die waren ja sicherlich in ihrem Herkunftsland schon auf der Schule und werden das vermutlich schon gelernt haben. In Anbetracht sicherlich eingeschränkter Sprachkenntnisse erscheint mir das aber schon sehr politisch.

Ein Leser aus der Schweiz schreibt mir, dass er stinksauer ist. Weil dort die Schulanforderungen für Informatiker und Programmierer normalerweise sehr hoch sind (gut so!). Blick.ch berichtet aber, wie aus Flüchtlingen gerade „IT-Cracks“ gemacht werden:

Die Flüchtlinge im Kurs haben bereits gute Computerkenntnisse. So auch die Eritreerin Fortuna Mebrahtu (32). Die alleinerziehende Mutter eines zweijährigen Sohnes stand nach sechs Jahren Medizinstudium kurz vor dem Doktortitel, als in ihrem Land der Krieg ausbrach. Seither ist Fortuna auf der Flucht.

Ihre Odyssee führte 2010 über den Sudan nach Uganda, zurück in den Sudan, dann nach Libyen, Italien, schliesslich kam sie 2015 in die Schweiz. «Als Alleinerziehende habe ich keine Chance, das Medizinstudium fertig zu machen. Von Powercoders erhoffe ich mir sehr viel. Die Schulung ist exzellent.»

Auch für den tibetanischen Mönch Tenzin Dhondup (19) ist der Kurs eine grosse Chance auf ein normales Leben. Er musste aus Nepal flüchten, weil sein Vater gegen die chinesische Besatzung demonstriert hatte. Tenzin: «Er floh als Erster. Meine Mutter und ich hatten keine Wahl. Wir mussten kurz darauf auch weg.»[…]

Erst in Indien erfährt Tenzin, dass sein Vater in die Schweiz geflüchtet war. Er und seine Mutter müssen aber mehrere Monate in Indien bleiben. Er kommt zum ersten Mal in Kontakt mit Programmierern. Seine Leidenschaft für Codes ist geweckt. […]

Das Konzept von Powercoders sieht nicht nur den dreimonatigen Kurs vor, sondern auch die Vermittlung von Praktika. «Das macht den Erfolg vom Projekt aus», sagt Vorstandsmitglied Hannes Gassert (36). «Um die Leute in die Arbeitswelt zu vermitteln, sind die Kontakte in die Wirtschaft essenziell.

Den Rest erledigt dann die political correctness, die gleiche Bezahlung erzwingt. Da kommt man sich dann schon verarscht vor, wenn man selbst 14 Semester studiert hat und dann eben nicht als „IT-Crack“ gilt.

Und dann wieder mal das Thema Promovieren in Deutschland.

SWR2 hatte eine sehr hörenswerte Radiosendung über die medizinische Promotion. In der wird beschrieben, dass die Promotion in Medizin einer Bachelor- oder vielleicht Master-Arbeit anderer Bereiche entspricht.

Dass es für wissenschaftlich magere Doktorarbeiten dennoch sehr gute Noten gibt, erstaunt auch Wolf-Dieter Ludwig. Er leitet die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Einige Arbeiten, die teilweise mit magna cum laude – der zweithöchsten Note für Doktorarbeiten – bewertet wurden, würden weder publikationsfähige Ergebnisse enthalten, noch seien sie vernünftig vom Betreuer gegengelesen worden.

Und das war nicht immer so, denn sie beschreiben, dass in der Medizin einmal wirklich wissenschaftliche Arbeiten die Regel waren.

Dazu kann man einen Blick in das Machwerk „Erfolgreich Promovieren“ von Prof. Dr. H.-P. Beck-Bornholdt werfen, PDF hier, in dem man Aussagen findet wie:

Wollen Sie das wissenschaftliche Arbeiten kennen lernen?

Wissenschaftliches Arbeiten ist keine Bedingung für eine Dissertation in unserer Fakultät. Sie müssen lediglich ein „wissenschaftliches Problem …bearbeiten“ (siehe Seite 9). Der erfolgreiche Abschluss einer Dissertation ist daher keine Garantie dafür, dass man tatsächlich das wissenschaftliche Arbeiten kennen gelernt hat. Die Chancen dafür, dass Sie vom wissenschaftlichen Alltag etwas mitbekommen, stehen im Labor deutlich besser, als wenn Sie im Archiv Akten durchsuchen.

Die Promotion ist eigentlich der Nachweis der Befähigung zu selbständigem wissenschaftlichem Arbeiten. Und da steht nun, dass es nicht mal sicher ist, dass man wissenschaftliches Arbeiten überhaupt kennen gelernt (= schon mal gesehen) hat.

Als Dauer wird ein halbes Jahr angegeben. In der Informatik wird man oft 5 bis 7 Jahre getriezt, oft noch ein bis zwei Jahre nachträglich. Wenn man Mann ist. Frauen bekommen sie oft gleich.

Und um die Note muss man sich auch keine Sorgen machen:

Es ist Tradition an unserer Fakultät, dass experimentelle Dissertationen – also Arbeiten, die mit eigenen Laboruntersuchungen verbunden sind – in der Regel mit „sehr gut“ bewertet werden. Demgegenüber werden so genannte „statistische Arbeiten“ – d.h. Arbeiten, deren Daten durch das Studium von Akten gewonnen werden – in der Regel nur mit „gut“ bewertet.

Das heißt, dass gar nicht mehr die Leistung bewertet wird, sondern für Themengruppen feste Noten feststehen.

Dabei wären nicht mal Laboruntersuchungen promotionsfähig. Denn die Anwendung gelernter Techniken ist kein wissenschaftliches Arbeiten im Sinne einer Promotion, in der es um Erarbeitung neuer wissenschaftlicher – und nicht lediglich tatsächlicher – Kenntnisse geht. Laboruntersuchungen sind Bacheler oder Master. Die Entwicklung neuer Laboruntersuchungsmethoden wäre promotionswürdig.

Wie kann sowas passieren?

Staats- und verfassungsrechtlich kann und darf es sowas gar nicht geben.

Denn (ich habe schon oft darüber gebloggt und das Bundesverfassungsgericht hat es 1991 auch entschieden, als es noch bei Verstand war), dass die Anforderungen und Leistungsnachweise für solche Prüfungen nur der Gesetzgeber selbst festlegen kann und darf. (u.a. wegen Art. 12 I GG, Art. 20 III GG, Art. 80 GG, Wesentlichkeitstheorie, Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung), auch weil die Staatsgewalt vom Volke ausgeht, aber nur der Gesetzgeber gewählt wird. Man muss durch Wahlen auch Einfluss nehmen können.

Daran fehlt es.

Die Promotion ist heute nichts anderes, dass selbst völlig unfähige, desinteressierte, untätige, extrem korrupte Professoren Leuten ein – rechtlich gesehen – nichtiges und wertloses Blatt Papier geben und sich dafür schmieren lassen.

Dass Universitäten, Fakultäten, Professoren einfach selbst festlegen, dass sie eine Promotion durchführen und wofür die den Doktor vergeben, ist grotesk verfassungswidrig.

Aber: Es wird gefördert und politisch-juristisch nicht nur geduldet, sondern im Zeichen des Marxismus-Genderismus massiv protegiert, durchgesetzt, erzwungen. Und jeder vernichtet, der das Wort dagegen erhebt.

Wer macht sowas?

Ein hochkriminelles, extrem korruptes Netzwerk aus linker Politik (vor allem SPD), basieren auf Eigenkorruption mit Milliarden von Steuergeldern, an denen man sich veruntreuend selbst bedient, korrupten Professoren und einer zutiefst verlogenen, ideologisierten und politwillfährigen Presse.

Nur zur Erinnerung: Bis zum Fall zu Guttenberg(s) hat sich die Presse generell gegen jede allgemeine und auch einzelfallbezogene Kritik an faulen Promotionsverfahren gesperrt. Da ließ es sich nicht vermeiden, weil sich der Fall – und die Folgefälle – an der Presse vorbei ausbreitete, die Presse dem Fall also hinterherlief. Bemerkenswert ist dabei, dass die Presse es dann ziemlich effektiv vermochte, der Öffentlichkeit die Ansicht einzupflanzen, Plagiate seien die einzige Art wissenschaftlichen Betruges, und wenn man nur alle Quellen richtig angibt, dann wäre schon alles gut. Wobei Journalisten als Geisteswissenschaftler und Politdienstleister ein zutiefst eigenes Interesse daran haben, diese Betrugsfabriken aufrecht zu erhalten.

Am schlimmsten aber ist, dass das Bundesverfassungsgericht mit drin steckt. Ausgerechnet die, deren Aufgabe der Schutz der Grundrechte und der verfassungsmäßigen Gestaltung des Staates wäre, betätigten sich als Verfassungsschänder. Korruption und Staatszersetzung in roten Roben.