Ansichten eines Informatikers

Was ist da jetzt los?

Hadmut
6.6.2017 0:20

Bei mir laufen gerade gehäuft Hinweise auf Seltsames auf.[Nachtrag]

Ich bin gerade etwas erstaunt. Ich war heute den ganzen Tag mit etwas anderem beschäftigt und bin nicht zum Bloggen gekommen. Die Hinweise, die über den Tag reinkamen, sind seltsam und ich weiß (noch) nicht, was ich davon halten soll. Bemerkenswerterweise nämlich drehen sie sich alle um Muslime in London.

  • Es gab eine Reihe von Hinweisen und sogar Links auf Videos, wonach ein amerikanischer Nachrichtensender in London Proteste von Muslimen gegen Terror (also: „Das sind die Guten“) gefaked und die Protestierenden (fast hätte ich jetzt Protestanten geschrieben) bestellt und orchestriert hat. Nur: Wenn man überzeugt ist, dass wir mit Fake-Videos versorgt werden, wieso hält man dann das Video, das den Fake belegen soll, ohne weiteres für wahr? Warum ist ein Video über einen Fake glaubwürdiger als der, den es des Fake-Videos bezichtigt? (Typischer Fall von muss man untersuchen)
  • [Nachtrag:] Einer meint, sein Provider habe Mails an mich mit einer Fehlermeldung abgelehnt. Aber nur dann, wenn er darin auf das angebliche Fake-Video hingewiesen und die Mail an mich geschickt hatte. Blockiert man die Verbreitung eines unerwünschten Videos, indem man es in die Viruserkennungsliste aufnimmt?
  • Wieder andere behaupten, derselbe US-Sender behaupte, die aktuellen Terroranschläge in London seien gar nicht von Muslimen verübt, sondern eine Psy-Op, eine False-Flag-Operation von Geheimdiensten, die kurz vor den Wahlen die Stimmung in Richtung konservativ treiben wollen. Tatsächlich habe ich solche Behauptungen im Netz gefunden – nur nicht von diesem Sender. Und behaupten kann man viel.
  • Ein Leser schreibt mir, er habe auf Twitter ein Video gefunden, das jemand bei der Veranstaltung Rock-am-Ring aufgenommen habe und Leute zeigt, die – vorsichtig ausgedrückt – Abneigung gegen Muslime skandieren würden (man hatte denen ja das Konzert unterbrochen), er habe das Video heruntergeladen und bei einem großen Internet-Diensteanbieter abgelegt. Frappierenderweise sei nun sowohl dort, als auch bei der Kopie auf seinem Rechner die Tonspur des Videos verändert, die Rufe weg. Ich habe rückgefragt, ob er vielleicht einfach die Videos verwechselt hat. (Ist mir auch schon mal passiert.) Nein meint er, sicher nicht.

    Hört sich nach Einbildung an. Fast. Es gab ja mal die Diskussion, ob die großen Anbieter und Betriebssystemhersteller automatisiert Raubkopien und Kinderpornos auf Rechnern erkennen und löschen sollten. Hätte man sowas, könnte man natürlich auch politisch unerwünschtes löschen oder ersetzen. Das müssten dann aber doch mehr Leute bemerkt haben.

  • Angeblich wird in der britischen Politik- und Medienlandschaft gerade mit großen Druck daran gearbeitet, dass der Terror immer als „islamist“ und nicht „islamic“ bezeichnet wird.

Zur Enttäuschung mancher Leser kann ich in keinem Fall ad hoc sagen, ob es wahr oder falsch ist.

Anscheinend fürchtet man aber schon, dass die Stimmung kippen könnte. Könnte gut sein, dass man da jetzt quasi Notmaßnahmen ergreift, auch mit unsauberen Medienmethoden.

Kurioserweise finde ich die Hinweise auch dann bemerkenswert, wenn sie nicht stimmen: Es zeigt wieder mal, wie groß der Vertrauensverlust gegenüber den Medien und wie wenig von deren Glaubwürdigkeit übrig geblieben ist. Und dass machen – viele – Leute inzwischen Bloggern mehr trauen als großen Medien.