Ansichten eines Informatikers

Globalisierte Journalisten

Hadmut
28.12.2016 22:16

Medienkomptenz heißt: Medienlügen entlarven.

Sind Euch mal so die neuen Rabulistiken (Neu-Pseudo-Intellektuellen-Deutsch: „Narrative”) der Journalisten aufgefallen?

Nachdem sie inhaltlich nicht von der „Lügenpresse” runtergekommen sind, versuchen sie davon abzulenken, indem sie einfach noch lauter „Fake News” schreien und auf andere zeigen.

Und nachdem sie gemerkt haben, dass es erstens nicht mehr zieht, jeden und alle als „rechtsradikal” zu beschimpfen, und zweitens es sich inzwischen herumgesprochen hat, dass das auch nicht stimmt, sie sich damit also nur weiter unglaubwürdig machen würden, reden sie jetzt wieder verstärkt von „Wutbürgern” und „von der Globalisierung vergessene”, „Verlierer”.

Es bleibt also beim Prinzip, jeden, der anderer Meinung ist, als Verlierer, Außenseiter, Spinner zu diffamieren, diskreditieren, pathologisieren.

Das nach wie vor alte Prinzip: Abweichender Meinung kann man nur aufgrund eines die Person entwertenden persönlichen Problems sein, das ist wie so eine psychische Erkrankung.

Momentan gibt’s gerade beim Hessischen Rundfunk so einen Kommentar. Kai Küstner, vermutlich der da, Tagesschau-Korrespondent, beschimpft das Publikum:

Auf keinen Fall dürfen wir uns nun von den Rechts-Populisten die Uhren zurück drehen lassen. Der Weg zurück in eine verklärte Vergangenheit, den Trump, AfD und Co mit uns antreten wollen, eine Vergangenheit mit Mauern auf den Landkarten genau wie in den Köpfen, ist der Weg ins Verderben.

Demokratie heißt bei denen, wenn einem die (staatsgeleiteten) Medien sagen, was man zu wählen hat. Der ehrenwerte Bürger hat links zu wählen, nichts anderes. Da kann man mal drüber nachdenken, wie die Tagesschau-Inhalte zustandekommen. (Zur Tagesschau hatte ich ja schon mal was über eine Feministin in der Redaktion geschrieben.)

Die Hauptursache aber dafür, dass Menschen überhaupt den leeren Versprechungen von Trump, LePen, Farage und Co auf den Leim gehen, ist: Ein Gefühl des Abgehängt-Seins angesichts einer davoneilenden Globalisierung. Natürlich hat die den Wohlstand weltweit gesteigert. Der aber bei den meisten entweder ‚gefühlt‘ oder eben wirklich nicht ankommt. Gegen dieses Gefühl der Vernachlässigung muss Europa jetzt etwas tun. Denn die Identitäts-Krise des weißen Mannes ist so weit gediehen, dass sie sich in aggressiver Form gegen alles zu wenden droht, was auch nur entfernt Veränderung verheißt: Egal, ob es sich um Flüchtlinge, Einwanderer oder die Homo-Ehe handelt.

Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen, als was die nun die Abweichung von der Zwangsmeinung hinstellen: „Die Identitäts-Krise des weißen Mannes”

Wieder mal das Schema, dass der weiße Mann an allem schuld ist. Nur der, sonst niemand. Und das natürlich pathologisch, durch eine „Identitäts-Krise”. Anderer Meinung darf der nicht sein. Eine eigene Meinung wird ihm nicht zugebilligt. Das sind „Identitäts-Krisen”, wenn er nicht brav das macht, was man ihm sagt. Ein Mensch mit gesunder Identität wählt, was man ihm sagt.

Das ist aber gar nicht der eigentliche Punkt auf den ich hinaus will. Ich will was ganz anderes sagen.

Welche Personengruppe schreit denn bisher am lautesten, weil sie sich von der Globalisierung abgehängt fühlt?

Weiß ich nicht genau, nicht belegbar. Aber nach meinem subjektiven Eindruck sind das die Journalisten.

Zumindest nach dem, was bei mir so ankommt, schreit niemand so laut darüber, dass ihm die Umsätze wegbrechen, dass die Stellen zusammengestrichen werden, dass sie zunehmend nach Klickzahlen bezahlt würden, und das böse, böse Internet und all die fiesen Blogger und so weiter.

Was genau sind Internet und Digitalisierung und Blogger und Konkurrenten?

Genau. Globalisierung.

Ausgerechnet die, die gerade am lautesten auf die „von der Globalisierung Abgehängten” schimpfen, sind selbst die, die auch am lautesten über die Globalisierung schimpfen und staatliche Subventionierung fordern (also bei der Globalisierung nicht „vergessen” zu werden).

Man sollte deshalb sorgfältig darauf achten, Journalisten, vor allem, wenn sie über Kürzungen oder Umsatzrückgänge jammern oder staatliche Subventionen fordern, als „Globalisierungsabgehängte” zu titulieren.

Medienkompetenz heißt, Medienlügen zu erkennen. Sie zu erkennen und sie auch zu artikulieren.

Noch ein Lacher zum Schluss?

Er schreibt

Das Problem ist, dass sich die Lügen-Parolen der Populisten zwar eines Tages selbst entlarven werden

Fragt sich, welche sich zuerst entlarven. Die der Populisten oder die der Journalisten. (Beide enden auf ..isten).

Es heißt, 2017 werde ein Informations- und Medienkrieg stattfinden. Ich will mein Bestes tun, den Leser dagegen zu unterstützen.