Ansichten eines Informatikers

linke Gewalt = rechte Gewalt

Hadmut
30.5.2016 21:05

Und die Frage, ob Küstenbarbie damit etwas zu tun hat.

Ich hatte doch gerade in den beiden vorangegangenen Blog-Artikeln darüber geschrieben, dass die Ministerin Manuela „Küstenbarbie” Schwesig mit der von linker Bildungspolitik angerichteten Generealdummheit hadert, weil man damit reihenweise Versorgungsfälle produziert. Und ich hatte darüber geschrieben, dass hier gleich nebenan ein Straßenzug durch Steine, Feuer, Straßenbarrikaden, Bitumenbomben verwüstet wurde.

Heute trudelten dazu noch so ein paar Informationen rein. Und da könnte man fast auf die Idee kommen, zwischen beidem einen Zusammenhang zu sehen.

Es gab auch zu diesem Brandanschlag ein Bekennerschreiben, wie BZ Berlin und Morgenpost berichteten. Sie geben keine Quellen an, aber sowas taucht eigentlich immer auf indymedia auf, so auch dieses mal:

Farbe, Steine und Feuer gegen die Stadt der Reichen!

Wir haben uns in der Alten Jakobstraße ein Stelldichein gegeben um unsere Wut über Ausgrenzung, Vertreibung, Kontrolle und Verachtung gegenüber einer Stadt der Reichen mit Farbe, Steinen und Feuer sichtbar zu machen.

Unsere Aktion zielte auf den Luxusneubau “Fellini Residences”, ein im Bau befindliches Gebäude für hochwertige Eigentumswohnungen der Immobilienfirma Patrizia, ein dazugehöriges Baubüro und ein Immobilienbüro der Firma, ein Umspannwerk von Vattenfall, mehrere hochwertige Autos, ein Hotel und einen Supermarkt. Unseren Rückzug sicherten wir mit zwei brennenden Barrikaden und Krähenfüssen ab.

Die Luxusneubauten stehen für eine Stadtentwicklung zu Gunsten der Reichen und zeigen offenkundig die Trennung in Teilhabende und Ausgeschlossene:

Während die einen in ihren Appartments der “gefühlsvollen Inszenierung italienischer Lebensqualität” fröhnen wird der Pöbel durch Überwachungskameras fern gehalten.
Während die einen auf die Wertsteigerung anstossen, müssen sich andere vor Zwangsräumungen fürchten. […]

Es ist laut Polizei noch offen, ob das Schreiben echt ist. Mir kommt es allerdings zumindest authentisch vor.

Das zeigt aber, was ich schon vermutet habe: Dieselben Sichtweisen wie bei Rechtsradikalen. Neid, Angst vor Verdrängung und Konkurrenz durch Neuankömmlinge. Und tiefer Frust über das versaute eigene Leben, das nicht konkurrenzfähig ist. Nicht nur linker Mentalität, sondern Opfer linker Bildungspolitik. Nichts ordentliches gelernt, keinen ordentlichen Beruf.

Ausgerechnet die Zeit hatte heute einen treffenden Artikel (wenn das blinde Huhn so groß und fett ist…), nämlich zu der Frage, was an rechten Parteien so anziehend sei. Sie meinen, das läge daran, dass Europa keine Aufstiegsgesellschaft mehr sei, sondern eine Abstiegsgesellschaft, und die Leute befürchten, ihren Status nicht halten zu können.

Aus den europäischen Gesellschaften des sozialen Aufstiegs und der sozialen Integration sind Gesellschaften der Prekarität, des Abstiegs und schließlich der Polarisierung geworden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten sich die meisten europäischen Staaten in ähnlicher Weise entwickelt. Der Wohlstand wuchs und bescherte den Arbeitern einen, wenn auch bescheidenen Zugewinn des Lebensstandards. Sie konnten sich bessere Wohnungen leisten, Fernseher, Autos und Waschmaschinen. Es wurde einfacher, sozial aufzusteigen. Man sah einigermaßen optimistisch in die Zukunft und erwartete, dass es den Kindern später besser gehen würde. Es wurden Systeme sozialer Sicherheit und Gesundheitsversorgung geschaffen, die die Risiken des Lebens begrenzen sollten.

Allerdings endete in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre die Glanzzeit der europäischen Wohlfahrtsstaaten. Das Pendel begann zurückzuschwingen. War in den vorangegangenen Jahren die Ungleichheit massiv zurückgegangen, kehrte sich dieser Trend nun Stück für Stück um. Die Vermögens- und Einkommensungleichheiten vergrößerten sich nun wieder, und die soziale Aufwärtsmobilität stagnierte zusehends.

So.

Und nun vergleicht mal den Artikel in der Zeit über die Anziehungskraft der rechten Parteien mit dem linken Bekennerschreiben zum Anschlag.

Dasselbe Prinzip, praktisch deckungsgleich.

Links- und Rechtsradikale gleichen sich verblüffend, in ihrer Motivation, Denkweise, Methodik, Vorgehensweise, Fremdenfeindlichkeit.

Bemerkenswert ist dabei auch diese tiefe Verlogenheit. Die Leute tun so, als wären sie sozial engagiert. Prabels Blog rechnet aber mal vor, wieviel das die Versicherungen und damit die Versicherungszahler kostet:

Für den Autoschaden von geschätzt 180.000 € müssen 450 Versicherungsnehmer ein Jahr Kfz-Versicherung löhnen oder etwa 10 Versicherungsnehmer müssen dafür lebenslang zahlen.

Für die Gebäudeschäden müssen 875 Wohnungsmieter ein Jahr Beitrag zahlen bzw. 15 Mieter lebenslang.

Müsst Ihr Euch mal klarmachen: Die behaupten, sie würden gegen steigende Mieten agieren, sorgen aber gleichzeitig dafür, dass Mieten, Nebenkosten, Versicherungen usw. massiv nach oben gehen. Ich habe das selbst gemerkt, als ich von München nach Berlin umgezogen bin. Hausrat- und vor allem Autoversicherung sind drastisch teurer geworden, einige hundert Euro im Jahr (selbes Auto, selber Versicherer). Weil natürlich der Diebstahl-, Vandalismus- und Brandfaktor reingerechnet wird.

Dieselben Idioten, die vorgeben, gegen hohe Mieten und Gentrifizierung zu sein, verursachen normalen Bürgern Mehrkosten von hunderten, zusammen leicht über 1000 Euro im Jahr. Das entspricht locker einer Mieterhöhung von über 100 Euro im Monat. Und diese Super-Idioten behaupten, sie wären gegen steigende Mieten.

Was wieder mal zwei weitere Eigenschaften Linksextremer belegt: Nämlich dass sie verlogen und strunzdoof sind. Sonst würden sie sich ja nicht selbst widersprechen.

Und letztlich zeigt auch dieses Interview, dass es vor allem um eins geht: Staatsfeindliche Gewalt und eine Ausrede dazu, mit der man sich einreden kann, das wäre gut und notwendig.

Damit spitzt sich aber alles wieder auf mangelnde Bildung und miserable Berufsausbildung und damit linke Bildungspolitik und das von Schwesig favorisierte Prinzip, dass ein paar Gutverdiener den ganzen Bevölkerungsrest mit durchfüttern sollen, und man die flächendeckenden Bildungsdefizite durch ein „Macht mal mehr mit Computern” zu kompensieren wären.

Das würde ja auch dazu passen, dass Schwesig gleich nach ihrer Ernennung das Verbot aufgehoben hat, Radikale staatlich zu fördern. Die braucht die. Und dass das Familienministerium die Bundesgeldwaschanlage zur finanzierung radikaler Gruppen ist, ist ja auch nichts neues.

Ein Leser schrieb mir dazu:

Ca. um das Jahr 2010 (ich war damals noch Schüler eines mittelmäßigen Gymnasiums in Frankfurt/Main) fuhr ich mit der S-Bahn und musste das Gespräch zweier Mädchen im noch schulpflichtigen Alter mit anhören. Nach Sprachverwendung und -inhalt handelte es sich maximal um Hauptschülerinnen. Fragte die eine die andere, was sie denn später mal arbeiten möchte, sagt die andere doch glatt: “Isch geh Arbeitsamt, mach ich Harz IV. Isch bin doch nich blöd und arbeide, wenn isch Gelt so von Staat bekomm.”

Wir züchten Dumme und Versorgungsfälle. Dann erwarten wir, dass eine arbeitende Minderheit den ganzen Haufen durchfüttert und mitschleppt. Und das würzt und fördert man dann mit radikalen Gruppen, die man als Schlägertruppen braucht, um das politisch zu lenken.