Ansichten eines Informatikers

Als der Spiegel trübe wurde…

Hadmut
1.4.2016 19:59

Die Medienkrise galoppiert. In den Abgrund.

Ha. Ich hatte doch vor ein paar Monaten mal irgendeinen Blog-Artikel geschrieben (find ich gerade selbst nicht wieder…), wonach mir aufgefallen war, dass ich den SPIEGEL immer langweiliger finde (und viele Leser hatten zustimmend kommentiert).

Als ich noch Schüler und dann Student war, war der SPIEGEL noch das Maß aller Dinge und obendrein fingerdick. Da musste man sich ranhalten, ihn durchzuarbeiten, bevor der nächste kam. Im Studentenwohnheim hatten wir ihn für den Flur abonniert, und das Exemplar war dann dauerbelegt.

Irgendwann wurde die Papier-Version immer dünner, dümmer, dürftiger. Irgendwann war der Punkt gekommen, als ich den SPIEGEL nicht mehr kaufte, sondern nur noch im Wartezimmer beim Arzt las. Gefolgt von der Phase, als ich in der Wartezeit beim Arzt ein bis zwei Ausgaben lesen konnte, weil der SPIEGEL so dünn und die Arztabdeckung so schlecht geworden war.

Dann war SPIEGEL Online einige Zeit für mich ein wichtiges (nicht unbedingt glaubwürdiges, aber wichtiges) Informationsmedium, erste Webseite für tägliche Medienschau. Vor einigen Monaten, weiß nicht mehr genau, vielleicht auch ein Jahr, stellte sich aber der Effekt ein, dass SPIEGEL Online immer langweiliger und irrelevanter wurde. Inzwischen schaue ich da fast gar nicht mehr rein, da steht irgendwie nichts mehr, was mich interessiert. Zudem hat der SPIEGEL durch dieses ganze feministisch-politische Gedöns viel an Wertschätzung bei mir verloren.

SWR2 berichtet nun, dass es da beim SPIEGEL eine regelrechte schwere Krise gäbe, die auch was mit einer Selbstkritik und – Überraschung – wohl eher nicht so guter McKinsey-Beratung zu tun hat. (Ach…)

Bei Tichy gibt’s dazu noch einen kritisch-analytischen Artikel von Bettina Röhl. Interessant, lesenswert, aber ich stimme ihm nicht so ganz zu.

Meines Erachtens ist das Hauptproblem der enorme Qualitätssturz im Journalismus, diese Verblödung im Journalismus, ausgelöst durch die Politisierung der Geisteswissenschaften.

Da werden wohl einige pleite gehen.

(Danke für den Hinweis)