Ansichten eines Informatikers

BMW – Daimler – VW – Korruption

Hadmut
16.10.2015 18:59

Vorhin hat’s mich fast vom Stuhl gehauen.

Der SPIEGEL meldet, dass die Ex-Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt von Daimler zu VW wechselt, um – festhalten – dort mit Schwindel und Betrug aufzuräumen.

Ich fass es nicht.

Ausgerechnet Hohmann-Dennhardt.

Als ich mich damals gerade so intensiv mit den Korruptionsmachenschaften an der Uni Karlsruhe auseinandergesetzt habe, habe ich herausgefunden (siehe Adele und die Fledermaus), dass da einige Mitglieder des Hochschulrates, die mit der Rektorwahl betraut waren, ganz massiv manipuliert haben, was die Vorauswahl der eingereichten Bewerbungen betraf. Es gab Ungereimtheiten bei der Protokollierung, manipulierte Akten, und man hat über die Hälfte der Bewerber, die einem nicht in den Kram passten und die Wahl des Wunschkandidaten gefährden konnten, einfach völlig kommentarlos aus den Akten entfernt und dem Ministerium nie vorgelegt – somit also kein Auswahlverfahren durchgeführt, sondern alle unerwünschten Bewerbungen einfach unterdrückt. Man hat eine öffentliche Ausschreibung vorgetäuscht, tatsächlich aber dann die Bewerbungen einfach rausgeworfen.

Bei der eigentlichen Wahl, bei der eigentlich politisch Horst Hippler gewählt werden sollte, wurde dann doch ein anderer gewählt, und das obwohl man neben Hippler extra zwei chancenlose Kandidaten aufgestellt hat, damit der gewählt werden musste. Man hat die Wahl dann einfach für ungültig erklärt und so lange wiederholt, bis Hippler gewählt wurde. Dazu hat man dann noch geklärt, dass Hippler sich selbst wählen konnte und ihm seine eigenen Stimme zur Wahl genügen würde.

Komplett korrupt und verfassungswidrig.

Dazu kam dann noch, dass sich Hippler bei der Vorstellung der Kandidaten blamierte, weil ihm Grundlagenwissen fehlte, das man als Professor und Rektor haben muss. Trotzdem wurde der ins Amt gedrückt.

Diese ganze Rektorwahl war ein einziger korrupter Schwindel, bei der man politisch und nach Interessenlage durchgedrückt hat, wer da Rektor werden sollte. Und das sollte Hippler werden, denn der hatte ja schon in seiner Bewerbungsrede gesagt, dass Geld ihm alles und Recht gar nichts bedeutet. Man hat damals die Uni Karlsruhe so richtig zur Korruptionsburg ausgebaut. Nicht lange später hat dann Daimler dort eine eigene Promotionsstraße gebaut.

Und wer saß damals dort im Hochschulrat? Neben einer Bank und Daimler auch der BMW-Milliardär Stefan Quandt und die SPD-Verfassungsrichterin Homann-Dennhardt. Die Familie Quandt spendet große Beträge an die CDU, deshalb dürfen die sich dann wohl auch aussuchen, wer die Universitäten führen soll. Quandt und Homman-Dennhardt saßen dann auch in der Wahlkommission, bei der es zu Unregelmäßigkeiten bei Protokollen kam und die unerwünschten Bewerber einfach rausgeworfen wurden.

Nicht lange später schied Homann-Dennhardt aus dem Bundesverfassungsgericht aus und ging kurz später zu Daimler – auf einen extra für sie geschaffenen neuen Vorstandsposten: Vorstand für Integrität und Recht, natürlich fett bezahlt.

Damit hat man gleich mehrere Fliegen mit einer Patsche geschlagen:

  • Kleines „Dankeschön” für die Kooperation Daimler-Uni Karlsruhe.
  • Frau im Vorstand, denn Daimler hatte damals gerade ein Frauenquotenproblem.
  • Pro Forma Compliance-Manager für amerikanische Börse und Geschäfte.
  • Netter Frauenjob, bei dem man niemanden verdrängt, nicht stört und nichts von Autos wissen muss.
  • Bundesverfassungsgericht und SPD milde gestimmt, denn die wollen ja auch noch alle schöne dicke Jobs mit Millioneneinkommen. (Deshalb machen sie ja die Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte, weil die Korruption nicht so läuft, dass genug Posten rüberkommen.)

Und ausgerechnet die soll nun bei Volkswagen aufräumen.

Ich glaube, es wird langsam Zeit, Adele und die Fledermaus mal für die Amis ins Englische zu übersetzen, damit die mal mitkriegen, was in Deutschland so läuft. (Eben ging gerade rum, dass die Fussballweltmeisterschaft 2006 gekauft worden sein soll. Langsam wird Deutschland führend in Schwindel und Korruption.)

33 Kommentare (RSS-Feed)

Pete
16.10.2015 19:24
Kommentarlink

“Eben ging gerade rum, dass die Fussballweltmeisterschaft 2006 gekauft worden sein soll. Langsam wird Deutschland führend in Schwindel und Korruption.”

Aehh, frag mal so:
“Welche Fussballweltmeisterschaft wurde denn _nicht_ gekauft?”
Der Balltret(welt)verband gehoert genauso wie das IOC zu den korruptesten Grossverbaenden, die es gibt.
Dass eine WM gekauft worden sein soll, geschenkt. Das Gegentaeil waere die Nachricht 😉


Dr. No
16.10.2015 20:17
Kommentarlink

OT, aber sicher interessant für einen anderen Artikel:

Fast alle führenden Gender Idiologinnen sind lesbisch. Sie sind der Meinung von Männern unterdrückt, nicht für vollgenommen, am Aufstieg gehindert, nicht gleichwertig betrachtet zu werden, etc.
Lesbische Frauen geben sich in der Regel, nach meiner Erfahrung, vorwiegend mit schwulen statt heterosexuellen Männern ab. Wie werden Sie aber von diesen behandelt?
Genauso wie Sie es der Gesamtheit der Männer zu Unrecht unterstellen, nämlich sehr schlecht. Also genau das Gegenteil, wie sich heterosexuelle Männer in der Mehrheit gegenüber Frauen verhalten.
Interessant zu lesen: http://jezebel.com/the-myth-of-the-fag-hag-and-dirty-secrets-of-the-gay-ma-1506868402


LeLiLu
16.10.2015 20:22
Kommentarlink

Nach Auffassung eines Herrn Fischer* machen sich Studenten der Uni Karlsruhe der Unterstützung von Straftaten schuldig.

Dito VW-Käufer 🙂

…aber was weiss ein alter Mann wie Fischer schon über deutsches Recht!

@Pete:
Und natürlich auch GEZ- (Demokratieabgabe-)Zahler!

*http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/geldwaesche-fischer-im-recht


Manfred P.
16.10.2015 21:10
Kommentarlink

>Langsam wird Deutschland führend in Schwindel und Korruption.

Ein Italiener sagte einmal lachend zu mir, der Unterschied zwischen Italien und Deutschland in puncto Korruption sei nur, dass in Italien die Korruption offen läuft und in Deutschland alles verschämt und unter der Hand geht.

Die Bakschisch-Korruption ist in Deutschland wahrscheinlich tatsächlich nicht so weit verbreitet wie in anderen Ländern.

Vor allen Dingen ist eine andere Art der Korruption in Deutschland weit verbreitet: Ämterpatronage.

Da schiebt man sich Posten und Pöstchen gegenseitig zu, anstatt den Leuten fette Schmiergelder zu zahlen.

Da schmiert man einen Politiker für ein tolles Gesetz, indem man ihm hinterher einen “Beratervertrag” nach dem Ausscheiden der Politik geht.

Steinbrück kriegt wieviel? 10,000, damit er vor Banken seinen Stuss ablässt, was die sowieso schon wissen? Wofür denn?

Etwa dafür, dass er die Haftungsfrist für die HRE um einen Tag hat verstreichen lassen? Wir wissen es nicht.

Das ist alles legal und beweisen kann man es nicht.

Korruption bleibt es trotzdem. In Deutschland läuft es halt über die “Pöstchen”.

Wieviel Milliardenschaden ist durch Ämterpatronage den deutschen Bürgern schon entstanden? Nur mal so als Beispiel, BER.

Aber als Deutscher wedelt man sich lieber einen ab auf die Illusion, sauber und vorbildlich zu sein und blabla. Da zahlt man auch gerne die Milliarden für den Unsinn, den andere, unfähige Leute verzapft haben.

Genetisch bedingte Unfähigkeit, die Realität wahrzunehmen, ich schreib’s schon wieder. Und die Deutschen, die diesen genetischen Dachschaden nicht aufweisen, sind leider in der Minderheit.


Norbert_G
16.10.2015 21:22
Kommentarlink

Dicht am Thema:

“Staatskapitalismus: VW ist fast überall – Das Mitbestimmungsgesetz fördert die Korruption”

http://ef-magazin.de/2015/10/16/7749-staatskapitalismus-vw-ist-fast-
ueberall

Sozialismus = Korruption – immer und überall
Sozialismus = staatlicher Krebs = Tod …


Horsti
16.10.2015 21:40
Kommentarlink

Statistisch gesehen sind Mediziner häufiger Mörder als der Durchschnitt der Bevölkerung. Analoges gilt für Juristen und Verbrecher. Insofern ist die Dame da in der Spur.
Natürlich ist sie auch Mitglied im feministischen Juristinnenbund. (Mitgliedschaft für Männer nicht gestattet )


Benutzername
16.10.2015 22:31
Kommentarlink

Es kommt langsam zum Vorschein. Erklärt auch warum so.erfolgreich ein neuer Flughafen in den Brandenburger Streusand gesetzt wird. Bananenrepublik Deutschland.


EinInformatiker
16.10.2015 22:33
Kommentarlink

>> Ich glaube, es wird langsam Zeit, Adele und die Fledermaus mal für die Amis ins Englische zu übersetzen, damit die mal mitkriegen, was in Deutschland so läuft.

Die Argumentation verwende ich immer wieder bei einem Bekannten,der extrem pro USA ist. Alles ideal da, also auch Hort der Demokratie und USA Hegemonialmacht (stimmt ja). Nun ist der auch noch davon überzeugt, dass wir ein Rechtsstaat sind, wiewohl er natürlich wenn ich argumentiere schon gewisse Probleme nicht leugnen kann.

Mein letztes Argument ist dann immer: wenn die USA doch eine Demokratie sind, absolut super sind, und die Welt demokratisch regieren wollen, dann müßten sie doch eigentlich erkennen, dass Deutschland wie 1933 längst wieder abgedriftet ist und dann müßten sie eigentlich eingreifen. Da sie das trotz der ihnen zugebilligten Führungsposition nicht tun, wissen sie entweder nicht was läuft, sind zu schwach oder sind gar mit dem failed State Deutschland einverstanden, weil er ihnen nutzt oder sie ihn gar selbst konstruieren.


Benutzername
16.10.2015 22:35
Kommentarlink

Ich war noch nicht fertig. Nach dem Flughafen auch die anderen erfolgreichen Projekte wie Elbphilharmonie oder der neue Tiefbahnhof für Stuttgart. Da passt doch ins Bild daß man bei Volkswagen mit billigen Tricks die Messungen manipuliert und sich zum Aufräumen eine Quoten Frau holt, die mal so richtig durch greift mit der Korruption.

Auf einer Karibikinsel wäre wenigstens das Wetter besser. 🙁


Andy
16.10.2015 23:13
Kommentarlink

> Netter Frauenjob, bei dem man niemanden verdrängt, nicht stört und nichts von Autos wissen muss.

Die job description scheint ja “fraud optimizing” zu sein, von daher ist Sachkenntnis des Produktes nachrangig…


prx
16.10.2015 23:14
Kommentarlink

Herrje, du bist aber auch schwer zufrieden zu stellen. Haben die Leute keine Ahnung vom Thema, bist du natürlich höchst unzufrieden. Und nun hat mal jemand aus eigener Anschauung Ahnung davon und es ist dir wieder nicht recht. 😉


prx
16.10.2015 23:21
Kommentarlink

Neben Hoeness ist sicher noch ein Plätzchen frei für den Kaiser. Bin bloss nicht sicher ob das überhaupt strafbar war.


prx
16.10.2015 23:33
Kommentarlink

Man könnte es notfalls auch als Lichtblick interpretieren, wenn D als einer der ersten aufsteht und “Hier!” schreit, wenn der Herr Lehrer danach fragt, wer noch alles Dreck am Stecken hat. Ist ja nicht so, dass der Rest der Mischpoke saubere Pfoten hätte. Einen sauberen Nachfolger von Blatter findet man vermutlich nur beim Antarktischen Fussballverband.


Chrisi
17.10.2015 0:39
Kommentarlink

@ Hadmut: Gibt es im BW keine Findungskommission, die die geeigneten Bewerber heraussucht und den Senat vorschlägt?

Da sie das in SAT besser aus.


Hadmut
17.10.2015 11:39
Kommentarlink

> Gibt es im BW keine Findungskommission, die die geeigneten Bewerber heraussucht und den Senat vorschlägt?

Doch.

Aber genau von dieser Kommission rede ich ja, in der saßen Quant und Hohmann-Dennhardt.

Und die können sich eben nicht, wie bei einem privaten Unternehmen, raussuchen, wer ihnen passt. Bei BMW und Daimler kann man das so machen.

Die Stelle eines Uni-Rektors ist aber ein öffentliches Amt und damit zwingend nach Auswahlverfahren nach Art. 33 Abs. 2 GG zu behandeln.

Einem Stefan Quandt gestehe ich zwar zu, dass er das im Allgemeinen und für seine Tätigkeiten nicht wissen muss. Aber wenn er sich schon drauf einlässt, an einer Rektorwahl mitzuwirken, dann hat er sich gefälligst zu informieren, was er zu tun und zu lassen hat – oder sich rauszuhalten.

Einer Verfassungsrichterin gestehe ich allerdings nicht zu, Art. 33 Abs. 2 GG nicht zu kennen.


rainer
17.10.2015 1:13
Kommentarlink

Wenn eine Firma für Leistungen, die sie haben will, bezahlt, dann ist das ein Geschäft und hat mit Korruption überhaupt nichts zu tun. Sonst wäre jeder, der einen Rabatt gewährt korrupt. Korruption ist, wenn durch Geld eine Gesetzesbruch ermöglicht wird. Üblicherweise ist das nur möglich im Verhältnis Firma->Staat oder Staat->Staat. Im Verhältnis Firma->Firma ist es immer ein Geschäft soweit nicht eine Verhältnis Firma->Staat entsteht.


Uh Ahh
17.10.2015 3:38
Kommentarlink

Nun, die Amis nehmen das sicher als Normalfall an. Was ich selber mach und tu, trau ich auch den andern zu.


EinInformatiker
17.10.2015 7:51
Kommentarlink

Es kommen hier mehrere Dinge zusammen. korrupter Quotismus pro Frau, Klima- und Umwelthysterie unter dem Mantel eines allumfassenden Moralismus der das Recht und jegliche Vernunft außer Kraft setzt. Der Moralismus ist dadurch gekennzeichnet, dass er die Moral wie eine Monstranz vor sich her trägt, symbolisiert dadurch, dass die Moral in Phrasen gefaßr wird, indem sie zur künstlichen Bezeichnung einer Tätigkeit (Integrität und Recht) herhalten muß.


asisi1
17.10.2015 8:17
Kommentarlink

man sollte sich doch einmal die frage stellen:”was ist in deutschland überhaupt wahr?”. überall nur lügen und betrug und wolckenkuckucksheime,
dass ja nicht der deutsche michel aufwacht.
nur die last eines tages aufzuwachen wird kommen.


Krischan
17.10.2015 10:30
Kommentarlink

Langsam wird Deutschland führend in Schwindel und Korruption.

Ich vermute mal (auch afgrunddessen, was Du hier so schreibst), daß das schon immer so war, aber erst jetzt so richtig geballt zutage tritt. Daß Fußball hochkorrupt ist, genauso die Autoindustrie, und die Politik sowieso, wußte man ja eigentlich immer. Aber erst wenn es Beweise und Querverbindungen gibt, dann wird’s so richtig interessant…


yasar
17.10.2015 14:21
Kommentarlink

Moin,

als Jugendlicher dachte ich noch, daß in deutschland alles geordnet und nach Recht und Gesetz zugeht im Gensatz zu Ländern wie z.B. Jugoslawien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei, wo mehr oder weniger offen von den Beamten Schmiergeld erwartet wurde, um seine Sachen erledigt zu bekommen.

Erst mit der Reife und dem Hineinwachsen in die örtlichen Strukturen, wurde mir klar, daß es hier auch vieles nicht ohne “Beziehungen” geht. Nur ist hier die Bezahlung nicht “direkt”, sondern erfolgt indirekt über Vereinssponsoring, oder passende Gutachten oder “falsche Baupläne” oder ähnliches.


matt
17.10.2015 14:44
Kommentarlink

Wenn die man nicht auch noch BUNDESPRÄSIDENTIN wird..
https://unsereerstebundespraesidentin.wordpress.com/

Die hat so viel zugunsten unserer Fremdherrschaft entschieden,
die schafft das..


Manfred P.
17.10.2015 21:04
Kommentarlink

@yasar

>Nur ist hier die Bezahlung nicht “direkt”, sondern erfolgt indirekt über Vereinssponsoring, oder passende Gutachten oder “falsche Baupläne” oder ähnliches.

So isses. Oder halt Pöstchen oder “Beraterverträge”.


Manfred P.
17.10.2015 21:07
Kommentarlink

Oder denkt alle mal an die Senkung der Umsatzsteuer für Hoteliers.

Dass Mövenpick vorher Millionenbeträge an die FDP gespendet hatte, hatte damit natürlich absolut nichts zu tun.


dentix07
18.10.2015 17:47
Kommentarlink

@ Manfred P
Wahrscheinlich tatsächlich nicht!

Klar haben Möwenpick und die anderen großen Hotelketten von der Umsatzsteuersenkung profitiert, aber nur AUCH!
Man mache einmal folgendes Experiment: Man nehme sich das Telefonbuch von z.B. Berlin, Bielefeld (ja ich weiß daß Bielefeld nicht existitiert, wohne dicht genug dran!), Hannover oder Münster oder einer x-beliebigen Stadt und schaue unter Hotels nach!
Man wird zwar auch die großen Ketten finden (in den größeren bis Großstädten), aber die absolute Mehrheit sind durch die Bank kleine bis mittlere einzelne Hotels in denen Besitzer und Leitung identisch sind, bzw. Familienunternehmen!
Für diese war die Steuererleichterung gedacht und diesen hat sie geholfen! Die “Großen” wären auch ohne klargekommen, haben den Vorteil natürlich auch nicht verschmäht! (Wären sie als Unternehmen auch schön blöd gewesen!)

Insofern ist die Bezeichnung als “Möwenpick-Partei” falsch, denn hier hat die FDP de facto genau das durchgesetzt was sie immer vertreten hat, Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen und des Mittelstandes.
Der Vorwurf der “Möwenpick-Partei” kommt ausgerechnet von denen die beim Thema Wirtschaft nur in Konzernkategorien denken, die die große Zahl kleiner und mittlerer Betriebe, die die meisten Arbeitsplätze stellen und die meisten Steuern zahlen, ausblenden, nicht wahrnehmen (wollen)! Siehe Ex-Kanzler Schröder: “Wenn die neue Mitte (die er im Wahlkampf heftig bewarb) keine Steuern zahlt, dann kann sie mir gestohlen bleiben!”
Was ja bedeutete: Eure Stimmen will ich, euer Geld auch, aber wenn ihr nicht zahlt, seid ihr und eure Sorgen mir egal! (Man bedenke auch, daß der niedersächsische Ministerpräsident (das war Schröder vorher) gewöhnlich Mitglied des VW-Aufsichtsrates ist!)Und wie wurde Schröder später – auch von den eigenen Leuten, wohl nicht ganz zu Unrecht – tituliert? Kanzler der Bonzen!
Wenn es um Wirtschaft geht denken viel zuviele – ganz besonders in der Politik und durch die Farben – sofort an VW, Daimler, BMW, Siemens, Bayer, etc., die vielen kleinen und mittleren Handwerks- und Industriebetriebe vom Friseur, Metallbauer, Reinigungsfirmen über Dachdecker, Elektriker, Bäcker, Klempner, Farbenhersteller, Abfüller, etc. und sonstige, wie Kanzleien, Makler, Ärzte, Gaststätten, Hotels (!), Reisebüros, Apotheken, Steuerberater, bis Zoohandlungen (Tip, mal die örtlichen “Gelben Seiten” durchblättern), kommen in deren Denken nicht vor, bzw. unterschätzen sträflich deren Bedeutung für die Wirtschaft!

@ Hadmut
Ich bitte um Entschuldigung, daß das OT ist, aber ich werde etwas fuchsig, wenn ausgerechnet die, die entgegen ihrer Selbstdarstellung sich den Konzernen an den Hals werfen, einer Partei die tatsächlich (mal)das tat was in ihrem Programm stand, Lobbyhörigkeit vorwerfen!
(Und nein, ich bin kein FDP Wähler!)


Juergen Sprenger
18.10.2015 17:53
Kommentarlink

Damit ist dann seit dem “Schwarzbuch VW: Wie Manager, Politiker und Gewerkschafter den Konzern ausplündern” alles beim Alten geblieben.

Da ist doch die Stelle im Rahmen der Kontinuität hervorragend besetzt.


LeLiLu
18.10.2015 18:34
Kommentarlink

@dentix07, 18.10.2015 17:47
Sicher, dass Du nicht Ursache und Neben(!)wirkung verwechselst?
Ja, die Kleinen haben *auch* profitiert.
Sinn der Änderung war aber (mMn) Profitmaximierung der Grossen/Spender. Den sauren Apfel “spendenunwillige Nutzniesser” musste man schlucken: Ein Gesetz *nur* für Hotels >x Betten wäre *zu* auffällig gewesen – es gab ja auch so schon genug Gerede.

Nix für Ungut, lieber FDP-Zahnarzt 😉


Slartibartfast
19.10.2015 7:54
Kommentarlink

@LeLiLu: Die geplante Senkung stand auch im Parteiprogramm der CSU — die wollten den bayerischen Tourismus stützen. Im Programm der FDP stand sie afair seit 2007 — also lange vor der Spende.
Wenn die Grünen Spenden von der Solar- oder Windkraftwerks-Industrie bekommen, glaubt ja auch keiner ernsthaft, dass die genau deswegen für die Energiewende sind.

Das die FDP so krass auf diese Steuersenkung reduziert wurde und nachher auch dafür aus dem Bundestag flog, halte ich für ein Lehrstück wirksamer Propaganda: Ursache und Wirkung vertauscht, Verantwortung komplett auf einen Verursacher reduziert und der Effekt als krasse einseitige Bereicherung dargestellt. Die FDP besitzt einfach viel weniger Journalisten die auf Parteilinie schreiben — hier haben SPD, Union und Grüne signifikant die Nase vorn.

Diese Stimmungsmache statt sachlicher Auseinandersetzung geht mir auf den Senkel. Aber ich verstehe, dass man sich als Wähler nicht mit jedem Fitzel auseinandersetzen kann und deswegen auf solche Vereinfachungen hereinfällt. Mich eingeschlossen. :/


Dirk S
19.10.2015 8:55
Kommentarlink

@ dentix07

Insofern ist die Bezeichnung als “Möwenpick-Partei” falsch, denn hier hat die FDP de facto genau das durchgesetzt was sie immer vertreten hat, Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen und des Mittelstandes.

Mal abgesehen davon, dass die Neueinordnung von Hotels bei der Umsatzsteuer schon ein älteres Projekt war und es im Prinzip Zustimmung von Union, FDP, SPD und Grünen gegeben hat. Nur hat die FDP die Prügel kassiert, von wegen vom Verband gekauftes Gesetz und so. Dass es eine breite Mehrheit quer duch die Altparteien gab, wird da gerne unter den Tisch gekehrt.

Übrigens, selbst wenn es möglich wäre, Gesetze zu kaufen, dann würde mich mal die Preisliste interessieren. Wenn man genügend Interessenten für eine Gesetzesänderung zusammen bekommt, dann ist das pro Nase gar nicht mal unbedingt so viel. Wenn z.B. der Wegfall des Bedürfnisses im Waffenrecht 10 Millionen kosten würde, dann wäre das bei 1 Million zahlenden Interessenten gerade mal ein 10er pro Nase. Das wäre doch locker machbar. Und man hätte dann in DE eine ehrliche Korruptokratie.

Korruptionsfreie Grüße,

Euer Dirk


Manfred P.
19.10.2015 22:44
Kommentarlink

>Kanzler der Bonzen

“Genosse für die Bosse” hieß das.


Manfred P.
19.10.2015 22:47
Kommentarlink

Ich finde es prinzipiell problematisch, dass Firmen Parteispenden machen dürfen.

Natürlich spenden Firmen nur aus reinem Altruismus, weil ihnen die Demokratie so wichtig ist. Nicht wahr??

Ein Gesetz, das niemals kommen wird, aber sinnvoll wäre, würde Parteispenden nur für natürliche Personen erlauben und den jährlichen Spendenbetrag deckeln, sagen wir, auf 1000 Euro pro Jahr.

Nur so kann man es unterbinden, dass schwerreiche Familien übermäßigen Einfluss auf die Parteienpolitik nehmen können.

Aber wer will das schon… die Leute sind eh zu blöd. Da schreibt ein Bild-Journalist eine Schlagzeile dagegen und Millionen Michels plappern es dann nach.


Manfred P.
19.10.2015 22:49
Kommentarlink

Und wieso darf ein Bundeskanzler gegen geltendes Recht und das Grundgesetz verstoßen, ohne eingelocht zu werden?

Deutschland ist, was Korruption angeht, genauso ein Scheißhaufen wie alle anderen Länder auch.


Dirk S
20.10.2015 16:42
Kommentarlink

@ Manfred P.

Und wieso darf ein Bundeskanzler gegen geltendes Recht und das Grundgesetz verstoßen, ohne eingelocht zu werden?

Nennt sich “parlamentarische Immunität” (https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Immunit%C3%A4t), aber das weißt du bestimmt auch, deine Frage war mit Sicherheit polemisch gemeint. In dem Fall kann ich nur sagen: Weil wir (das Volk) Merkel das durchgehen lassen. Also merken und das nächste mal Mutti nicht mehr wählen. Und Schwergewichts-Siggi auch nicht. Genauso wenig wie Doppelnamen. Frag mich aber nicht, was dann noch im Angebot bleibt…

Deutschland ist, was Korruption angeht, genauso ein Scheißhaufen wie alle anderen Länder auch.

Ja. Also mehr oder weniger. Nur funktioniert in DE das Alltagsleben (noch?) ohne Schmiergeld, anders als z.B. in GR. Jedes Land hat so seine spezielle Art von Korruption. Mit dem Finger auf andere zeigen sollte allerdings keiner. Auch der Vatikan nicht…

Transparente Grüße,

Euer Dirk