Ansichten eines Informatikers

Veränderungen der Political Correctness

Hadmut
3.10.2015 23:53

Dat tut sich was. Aber nichts Gutes.

Stammleser haben sicherlich bemerkt, dass ich in der letzten Zeit schon mehrfach über (meist amerikanische) Artikel berichtet habe, in denen Autoren über die Political Correctness an amerikanischen Hochschulen schimpfen und deren degenerative, zersetzende Wirkung beschrieben. Auch die Auswüchse wurden beschrieben, etwa wenn Juraprofessoren dort in den Vorlesungen Teile des Strafrechts nicht mehr ansprechen dürfen.

Auch hier in Deutschland haben wir solche Effekte, etwa die Sache neulich aus der Fachschaft Gender der Humboldt-Uni, die absurde Regeln haben, wer gegenüber wem was überhaupt noch ansprechen darf.

Dabei sind aber schleichende Veränderungen zu beobachten.

Früher einmal ging es in der Political Corectness darum, Dritte zu schützen, als schutzbedürftig angesehene Gruppen. Ob man beispielsweise Schwarze, Farbige, Afroamerikanische Bürger oder so irgendwas sagt. Zwar in der Sache oft dumm, grotesk und lächerlich, aber immerhin noch mit einer gewissen altruistischen Note.

Inzwischen aber hat sich das verschoben in die Richtung, sich selbst Bequemlichkeit zu verschaffen. Es geht darum, sich von allem frei zu halten, was irgendwie Arbeit, Mühe, Leistung, Nachdenken erfordern könnte. Und damit eigentlich nur noch egoistische Rhetorik. Es geht nicht mehr darum, ob man über Dritte in deren Abwesenheit schlecht spricht oder sie irgendwie benachteiligt (vor allem, wenn die sich in Abwesenheit nicht wehren können), sondern fast nur noch darum, jegliche direkte Konfrontation zu vermeiden. Professoren dürfen Studenten gegenüber Sexualstrafrecht nicht mehr erwähnen, Transsexuelle dürfen Farbigen keine Fragen mehr stellen, und so weiter. Man nimmt quasi Rücksicht auf sich selbst.

Das ist ein Effekt, den ich zum Ursprung der Gender Studies in den USA der fünfziger und sechziger Jahre schon beschrieben habe. Das war die Zeit, in der Amerika anfing, sich umzuorientieren, Schwarzen Bürgerrechte einzuräumen und deren Diskriminierung anzuerkennen – oder genauer gesagt, manche erkannten sie an, andere waren dagegen. Daraus entstand ein Kulturkampf, der für viele Bürgerrechtsgruppen konstituierend und identitätsstiftend war. Hätte man einfach von heute auf morgen und ohne Gegner entschieden, dass jetzt alle gleichberechtigt sind, Stichtag gegeben, und das war’s, dann hätte das historisch ganz anders ausgesehen. Nicht die Unterdrückung, nicht deren Abschaffung, sondern der Kampf darum war politisch prägend und einflussreich. James Meredith erkämpfte sich einen Studienplatz, Rosa Parks einen freien Sitzplatz im Bus, und Martin Luther King wurde ermordet. Im Prinzip eine Fortsetzung des amerikanischen Bürgerkriegs der Nord- gegen die Südstaaten um die Sklaverei nach hundert Jahren. Starke Bürgerrechtsgruppen bildeten sich, und sie fingen an, auch auf das tägliche Verhalten, die Wortwahl und so weiter Einfluss zu nehmen, Quoten zu fordern und ähnliches mehr. In der damaligen Situation durchaus noch positiv und gerechtfertigt.

Es haben sich dann aber auch Interessengruppen gebildet, allen voran Feministen, die versuchten, aus der Situation Vorteile zu ziehen und sich da in die Opfer-Riege einzureihen. Das Prinzip kopieren und sich als Unterdrückte ausgeben. Man hat die gesellschaftliche Situation der Schwarzen imitiert und sich dann penetrant und bei jeder Gelegenheit als Opfer ausgegeben. Das Imitieren von Gruppen, um auch in den Genuss von Leistungen für diese Gruppen und deren Vorteilen zu kommen, ist ein wiederkehrendes Schema. Auch die Ansiedlung vieler „Geisteswissenschaftler” und die Ziele der 68-Generation an den Universitäten liefen darauf hinaus, die Vorteile der bis dahin bestehenden Fachbereiche – Professuren, Beamtenstellen, Geld, „Definitionsmächte”, Einfluss auf Abschlüsse und Karrieren – für sich zu kopieren, indem man deren Gebaren und Erscheinungsbild imitierte und sich als Wissenschaft ausgab. Gender Studies sind ja auch nichts anderes als eine äußerliche Kopie, ein Nachäffen eines Wissenschaftsbetriebs ohne geistige Substanz. Der Gleichstellungsanspruch ist ja nichts anderes als die Forderung, auch ohne Qualität und Leistung das gleiche Geld und die gleiche Anerkennung zu erhalten. Dasselbe Prinzip wie bei der Trittbrettfahrerei für Schwarzenrechte: Eine Gruppe erhält irgendetwas, also kommen sie, imitieren diese Gruppe und fordern dieselben Vorteile für sich.

Der Begriff der Political Correctness stammt ursprünglich aus dem Stalinismus, aus dem Wortschatz der Kommunisten und Sozialisten. Der Begriff wurde dann auch auf andere Bereiche ausgedehnt, in denen linke Ideologen unterwegs waren. Als der, der diesen Begriff in den Feminismus geschleppt hat, gilt deren Kultfigur Michel Foucault. Ob das so stimmt, dass das nur der war, oder wieder Teil des Personenkults, sei mal dahingestellt.

Beachtlich finde ich aber, wieviele Linke sich allgemein (und sogar hier im Blog in den Leserkommentaren) darüber beschweren, wenn man den Gender Studies als links bezeichnet. Damit hätten sie nichts zu tun und wollten nichts zu tun haben. Gender Studies sind aber ein unmittelbares Produkt Linker, und auch in der Wortwahl sieht man die Herkunft. Man muss Linken, die die Verbindung abstreiten, durchaus mangelnde Kenntnis vorwerfen – sie kennen das, was sie verteidigen, nicht einmal richtig.

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind katastrophal. Man sieht es an den US-amerikanischen Universitäten, an denen der intellektuelle Wissenschaftsbetrieb inzwischen faktisch zum Erliegen kommt. Der Feminismus hat sich vom Parasiten zur Erkrankung gewandelt – denn der Parasit tötet seinen Wirt nicht. Feminismus zieht heute nur eine Spur von Zerstörung, Vernichtung, Plünderung hinter sich her, wie ein Heuschreckenschwarm, der alles abfrisst und nur totes Land hinterlässt. So viele Bereiche werden heute politisch auf Feminismus getrimmt, gegendert, dem Gender Mainstreaming unterworfen. Mir ist aber kein einziger Bereich bekannt, der nach dieser politischen Umordnung besser wurde oder sein Niveau auch nur halten konnte. Gender Studies sind eine völlig hirnrissige, absurde Ideologie, die einigen wenigen finanzielle Vorteile verschafft und im Großen nur Schaden anrichtet. Das Kriminalitätsschena hat gewisse Ähnlichkeiten mit Schneeballsystemen.

Anscheinend tröpfelt die Erkenntnis inzwischen auch in die deutschen Medien. Die WELT hat einen kritischen Artikel über Political Correctness, auch wenn das im Prinzip nur wieder eine Reaktion auf, eine Übernahme von Inhalten amerikanischer Artikel ist. Beim Zustand der deutschen Presse muss man ja inzwischen schon froh sein, wenn sie mal außerhalb des Mainstream abschreiben. Eigene Recherchen und Meinungsbildung erwarte ich von deutscher Presse ja eigentlich schon gar nicht mehr.

Zwei Punkte der Ursachenanalyse will ich da herausgreifen.

Ein Punkt ist die finanzielle Seite. Man fragt sich, warum in den USA die Universitäten plötzlich auf diesen Political Correctness Wahnsinn abfahren, obwohl die Freedom of Speech doch eigentlich einer der höchsten und charakteristischsten Werte der USA sind. Wie kann das passieren, dass ausgerechnet Universitäten da auf einmal in das Gegenteil umklappen? Sie nennen den Wettbewerb um Studenten und damit Gelder als Ursache. Amerikanische Universitäten (jedenfalls die privaten) sind stark von Studiengebühren abhängig und damit davon, auf gesellschaftliche Anforderungen zu reagieren. Viele Universitäten verstehen sich dort schon nicht mehr als Wissenschaftsschule, sondern als eine Art Wellness-Tempel, in dem man für teures Geld ein paar Jahre Wohlfühlgesellschaft bekommt. Dazu muss man wissen, dass die amerikanischen Universitäten oft den ganzen Lebensbereich abdecken, man studiert da nicht nur, man lebt und wohnt da in einer mehr oder weniger abgeschlossenen Gesellschaft, quasi in einer eigenen Stadt. Deshalb müssen amerikanische Universitäten auch viel für das Lebensgefühl liefern, um trotz hoher Studiengebühren attraktiv zu sein. Die haben inzwischen mehr mit einer Art Disneyland als mit Wissenschaftseinrichtungen zu tun. Das ist eine Kundenorientierung – wer zahlt hat Recht. Man geht davon aus, dass man die, die Wissenschaft betreiben wollen, ohnehin hat (wo sollten sie auch sonst hin), hier aber auch Bevölkerungsschichten, die eigentlich komplett universitätsuntauglich sind, mit einsammeln kann. Man glaubt, mehr Klientel einzusammeln, indem man nach links rückt, weil man da zusätzliche Kundschaft sammelt, die Bestandskunden aber mangels Alternativen nicht weg können. Wie Merkel mit ihrer CDU. Wäre ich amerikanischer Milliardär, würde ich jetzt eine Universität gründen und die Freiheit von political correctness garantieren, um alle Spitzenwissenschaftler und Top-Studenten abzuwerben.

Verblüffenderweise hat das Ähnlichkeit mit der Situation, die ich gerade vor dem Verwaltungsgericht Berlin gegen die Humboldt-Universität erlebt habe: Denn die gaben ja auch zu, dass ihnen das wissenschaftlich völlig entglitten ist, sie eigentlich nicht wissen, was da läuft, und sie das nur wegen des Geldes reinnehmen mussten. Auch hier das Geld.

Gender Studies und Political Correctness will man nicht haben. Man muss, weil es ums Geld geht.

Der andere Punkt ist, der mir zwar plausibel erscheint, sich mir aber nicht ganz so aufdrängt, ist der Zusammenhang mit Social Media und einer Generation, die damit aufgewachsen ist.

Könnte schon was dran sein. Wir haben hier sowas ja schon zum Thema Filter Bubble diskutiert. Früher musste man als Zeitung eben das lesen, was es vor Ort zu kaufen gibt, und damit auch das, was einem nicht passt und gefällt.

Mit den Social Media und den modernen Internet-Techniken haben sich die Leute daran gewöhnt, das Web (und dmait die vermeintliche Realität) so einzustellen, dass sie nur noch sehen, was sie sehen wollen.

Da könnte was dran sein: Political Correctness als eine psychische Erkrankung, als der Versuch, Twitter und andere Foren mit ihren Ignore-Mechanismen in die reale Welt zu übertragen. Also könnte man Themen, die einem nicht behagen, einfach wegklicken. Also eine Art Realitätsverlust.

Ist diese Veränderung des Feminismus und der Gender Studies, dieses Ansinnen, sich vor allem zu isolieren, was einem nicht in die bestehende Meinung passt, eine Übertragung von Twitter & Co. in die reale Welt? Ein Wahn, der Websphäre und Realität nicht mehr auseinanderhalten kann?

Hört sich vielleicht etwas absurd an. Aber: Wir nehmen ja auch an, dass Gewaltspiele am Computer das reale Verhalten beeinflussen, dass sich etwa Massaker-Typen (Amokläufer ist der falsche Begriff) vorher am Computer mit Ego-Shootern hochpumpen. Ich spiele normalerweise keine Computerspiele. Vor vielen Jahren war ich mal bei einem Freund zu Besuch und wir haben dessen neue Spielekonsole eingeweiht. Bei dem Spiel ging es nur darum, mit einem Rennwagen wie eine gesengte Sau so durch die Stadt zu fahren, dass einen die Polizei nicht kriegt. Bei der anschließenden Heimfahrt mit dem Auto habe ich mich doch ein paarmal zusammenreißen müssen, um da nicht genauso weiterzubrettern. Seitdem bin ich sehr davon überzeugt, dass Computerspiele das Verhalten beeinflussen können. Und ich habe mich in einer frühen Phase als Student, als ich sehr viel und intensiv programmiert und meine Programmierfähigkeiten ausgebaut habe, nach wochenlanger intensiver Arbeit mal selbst dabei erwischt, dass ich vor dem offenen Kühlschrank stand, mir etwas herausnehmen wollte, aber regungslos vor dem offenen Kühlschrank stand und damit beschäftigt war, den Zugriff auf die Flasche Saft erst ausprogrammieren zu wollen um dann das Programm laufen zu lassen. Ich war da sehr verblüfft und musste mir erst einen Tritt geben und mir sagen „Junge, das ist die reale Welt, Du kannst die Flasche da einfach so nehmen ohne das algorithmisch auszuformulieren.” Das sind so eigene Erfahrungen, die einem klarmachen, wie sehr diese Computersphäre das Denken und Handeln beeinflusst und verändert – wenn man sich dessen nicht bewusst ist.

Ich war entsetzt, ähnliche Effekte auf einer Journalistenkonferenz zu erleben, auf der man jungen „Journalistinnen” deutlich anmerkte, dass die nur noch in Twitter denken, handeln, sprechen. Es gibt Leute, die reden, schreiben, denken in 140-Zeichen-Sätzen. Die schon automatisch Abkürzungen einfügen und die Grammatik kürzen, damit es in 140 Zeichen passt. Nebensätze sind sowieso schon bei vielen ausgestorben.

Man könnte aber auch noch etwas zurückgehen und auf das Fernsehen abheben. Früher gab es zweieinhalb Programme (weil die Dritten nur schlecht zu empfangen waren und rauschten), und man guckte, was kam. Heute hat man 50 und mehr Kanäle, je nach Abo können das auch 200 oder mehr sein, und man sucht sich das, was passt. Kommt nur der Hauch eines Gedanken oder Anblicks, der einem nicht passt – ZAPP! – umschalten.

Man gibt häufig den Helikopter-Eltern mit ihrer Überbehütung die Schuld für diese Political Correctness-Effekte. Aber die Überlegung, ob das nicht ein Übertragen der digitalen Medienwelt in die reale Welt ist, hat eine gewisse Plausiblität, und es könnte was dran sein.

91 Kommentare (RSS-Feed)

Oliver K
4.10.2015 0:34
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Ueberall ein Preisschild draufzukleben ist eine wirksame Strategie gegen Wissenschaft, Wahrheit, etc.

Kann man gut z.B. an britischen Universitaeten beobachten: jetzt, wo die Studenten viel Geld zahlen, muessen sie auch anstaendig mit dem Loeffel gefuettert werden, muss alles von der “guten Lehre” kommen.
(Und die Luegenpresse sorgt dafuer, dass die Studenten nicht auf die Idee kommen, z.B. bessere Unterbringungen etc. zu verlangen (niedrigstes Niveau dort), sondern dass sie wissen, dass alles Uebel von Lecturern kommen, die in ihrer Selbstsucht noch Wissenschaft machen wollen, anstelle sich um das Wohl der Gesellschaft zu kuemmern.)

Auf einem Flug neulich sass ein Besitzer ein Londoner Softwarefirma neben mir, und wir kamen in’s Gespraech: Urspruenglich machte er was mit Optimierung, aber ganz stolz erklaerte er mir, dass er jetzt viel mehr auf “content” mache, keine Informatiker einstelle, sondern Soziologen etc. Er schrieb Software fuer Museen, die sich jetzt eine “Kundenbindung” aneignen muessen, um an deren Geld zu kommen, und dafuer muessen alle moeglichen unuebersichtlichen, unsinnigen Internetseiten, Datenbanken etc. erzeugt werden, auf das etwas von deren Geld fuer *irgendetwas* haengenbleibt.

Die Wirtschaft produziert nicht mehr, sondern reproduziert sich nur noch — Zombiewirtschaft.


Hadmut
4.10.2015 0:37
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Das ist auch in Deutschland an den Universitäten zu beobachten: Die machen völlig unsinniges, wertloses, nutzloses Zeug, bekommen dazu aber politisches Geld für *irgendwas*.


Emil
4.10.2015 2:19
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Aus dem WELT-Artikel:

Es ist schwer zu verstehen, warum die US-Bundesregierung die massive Einschränkung von freier Meinung und Lehre durch dünnhäutige, gefühlige Studenten an Hochschulen nicht nur duldet, sondern fördert. Darauf laufen jedenfalls die seit 2013 gültigen Antidiskriminierungs-Statuten hinaus, die Belästigung und ungleiche Behandlung wegen dem Geschlecht, der Rasse, der Religion oder der Nationalität an Hochschulen unter Strafe stellen.

Das ist überhaupt nicht schwer zu verstehen. Die Obama-Administration ist doch größtenteils durch Antidiskriminierungs-Maßnahmen und Affirmative-Action-Politik an die Macht gekommen. Noch nie gab es so viele Angehörige von Minderheiten in einer US-Regierung, einschließlich des POTUS himself. Und nun wird halt noch eine Schippe obendrauf gelegt, um zu gewährleisten, dass das auch in Zukunft so bleibt.

Aber es sind nicht nur Schwarze und Latinos, die davon profitieren. Hier z.B. eine Liste von der Website des “Gay & Lesbian Victory Institutes”:

LGBT Appointments in the Obama-Biden Administration

To date, the Obama-Biden Administration has appointed more than 250 openly LGBT professionals to full-time and advisory positions in the executive branch; more than all known LGBT appointments of other presidential administrations combined.

https://www.victoryinstitute.org/programs/presidential-appointments

Nicht schlecht bei einem Anteil von unter 5% an der Bevölkerung. Und wer glaubt, dass diese Leute keinen Einfluss auf die Regierungspolitik ausüben, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.


jkl
4.10.2015 2:45
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Er schrieb Software fuer Museen, […], auf das etwas von deren Geld fuer *irgendetwas* haengenbleibt.

Das ist auch in Deutschland an den Universitäten zu beobachten: Die machen völlig unsinniges, wertloses, nutzloses Zeug, bekommen dazu aber politisches Geld für *irgendwas*.

Vielleicht leicht OT, aber diese Kommentare erinnern mich an das Motto “C’est en faisant n’importe quoi qu’on devient n’importe qui” des französischen Krawall-“Komikers” Rémi Gaillard, welches laut https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A9mi_Gaillard#Motto
doppeldeutig mit “Indem man irgendetwas macht, wird man irgendwer!” oder “Indem man Unsinn treibt, wird man irgendwer!” zu übersetzen ist. Videos von ihm findet man zuhauf auf Youtube, ich verlinke sie aus (zumindest a posteriori) nachvollziehbaren Gründen hier nicht.

Warum schreibe ich das? Weil hier nicht nur die Ähnlichkeit “irgendwas” zu tun vorhanden ist, sondern auch das Niveau des “irgendwas” vielleicht gar nicht mal so unterschiedlich ist…


JohnDoe15
4.10.2015 4:15
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Vorneweg: Toller Artikel.

>Man gibt häufig den Helikopter-Eltern mit ihrer Überbehütung die Schuld für diese Political Correctness-Effekte. Aber die Überlegung, ob das nicht ein Übertragen der digitalen Medienwelt in die reale Welt ist, hat eine gewisse Plausiblität, und es könnte was dran sein.

Die ausbleibende Rückkopplung mit der Realität scheint mir das Problem zu sein. Bei meinen Gedanken dazu komme ich immer wieder auf die Verantwortung zurück. Die im Artikel beschriebenen Verdränger schaffen es, sich ihrer eigenen Verantwortung zu entziehen gleichgültig ob es bzgl. Gewissen, Recht oder Moral sei.

Und da passiert etwas Interessantes, fürchte ich. Die Verdränger nehmen sich bloß noch als “gut” wahr, weil das Negative verdrängt wird. Und wer gemäß des Selbstbildes nicht schlecht sondern nur gut sein kann, der wird rücksichtslos.

Aufgrund mangelnder Verantwortung kann es dann zu einer “Verstärkerschleife” kommen. So als ob man ein Mikrofon vor den Lautsprecher hält. Mir scheint, dass das gerade passiert und die immer radikaler werden. Die nächste Steigerung scheint mit dem Egoismus erreicht zu sein. Dieser Teufelskreislauf kann nur durch das Unterbrechen der “Verstärkerschleife” unterbunden werden.

Die Frage die sich mir stellt ist, ob man die Verdränger dazu bringen kann das Mikro von selbst wegzulegen oder ob man der ganzen Anlage den Strom abstellen muss.

Mittlerweile müssen die schon ziemlich taub sein, weshalb wohl bloß noch Stromabstellen bleibt, bevor der Lautsprecher explodiert, weil er sich den Mist nicht mehr anhören kann.


hellriegel
4.10.2015 5:08
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Hallo Hadmut

Das Problem mit dem Kühlschrank, welches du beschreibst, habe ich auch schon häufiger erlebt.
Man programmiert zum Beispiel Perl oder C mehrere Wochen lang intensiv viel zu viele Stunden lang am Tag. Die Sprache ist dabei eigentlich total unwichtig. Dann erwischt man sich dabei wie man das Denken im realen Leben aufeinmal in fixen Datenstrukturen wie Hashses oder Arrays abläuft.
Als ich mich dabei erwischt habe,zum Beispiel beim Kochen, in Arrays zu denken, sind mir das erstemal Zweifel an meine Profession aufgekommen,

Das kann natürlich alles Überreaktion sein, aber dein Beispiel spiegelt so ungefähr das wieder was ich selber empfunden habe.


Karl
4.10.2015 8:42
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>Das ist auch in Deutschland an den Universitäten zu beobachten: Die machen völlig unsinniges, wertloses, nutzloses Zeug, bekommen dazu aber politisches Geld für *irgendwas*.

Wobei man hier stark differenzieren muss, woher das Geld kommt.
Erinnerst du dich noch an die Zeit mit den Studiengebühren? Wo die Studenten angefangen haben, die Unis zu verklagen, weil es in den total überfüllten Vorlesungen keine Sitzplätze mehr gab, weil Kurse nicht stattgefunden haben etc. Die Studenten haben also Leistung von den Unis eingefordert.
Weil die Gerichte den Studenten recht gegeben haben, wurden die Gebühren nach und nach wieder abgeschafft. Aufgrund der Gebühr hat sich ein Anspruch auf Lehre ergeben, der bei rein steuerfinanziertem Studium nicht existiert. Offizielle Begründung ist natürlich gewesen, dass man gleiche Chancen für unterschiedlich gestellte Studenten haben wollte. Ist aber meiner Meinung nach Schwachsinn, da bei den Lebenshaltungskosten in den meisten Unistädten die paar Euro Studiengebühren eh nicht mehr ins Gewicht fallen. Davon mal abgesehen, dass viele Unis eh schon Sonderregelungen für BaföG-Empfänger etc hatten.

Ich denke eher, dass hier auf dem Geschrei einer winzigen Minderheit aufgebaut wird. Dieses Geschrei dringt bis in die Politik, die Unis sagen sich, wenn wir da einsteigen kriegen wir mit Praktisch null Aufwand dicke Fördergelder, let’s do it!
So ein wenig wie Merkel-Politik. Sobald sich zeigt, dass etwas angenommen wird ist man sofort und schon immer dafür gewesen und krallt sich die Lorbeeren, äh, das Geld.

Ich bin aber auch dafür, dass man Universitäten nur noch auf richtige Wissenschaft begrenzt. Evtl. mit kleineren Ausnahmen wie z.B. Sprachkurse etc.


Andreas M
4.10.2015 9:32
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Als einer der noch in der DDR studiert hat, weiß aus eigener Erfahrung, dass es zwar den Begriff Political Correctness nicht gab, aber sehr wohl deren Mechanismen, wenn auch die Formen und Inhalte etwas anders waren. Vielleicht kennst Du noch Frau Christa Luft. Sie war am Ende der DDR für kurze Zeit Rektorin an einer politlastigen Hochschule in Karlshorst. Sie gehörte damals zu den Glasnost-Vertretern, die an die „Macht“ kamen als sich der Wind an den Hochschulen begann zu drehen. Später war sie noch kurz Wirtschaftsminister. Als die PDS nach Gysis Abgang als Wirtschaftssenator wieder einen neuen brauchte, hat die PDS eine Findungskommission ins Leben gerufen mit den Mitgliedern Liebig und Wolf. Frau Luft wurde natürlich auch gefragt und hat gekniffen. Auch damals in den 90er Jahren hätte man denken können, dass die PDS für einen solchen Posten aus den vollen hätte schöpfen können. Zu DDR-Zeiten wurden Unmengen an Leuten in Staatswissensschaften, Politwissenschaften und in kapitalistischer Ökonomie ausgebildet. Offensichtlich war keiner von Ihnen in der Lage, diesen Posten zu bekleiden. Alle hatten den Kapitalismus mit den 150 Jahren alten Büchern von Karl Marx „studiert“, aber vom praktischen Lenken, Leiten und Fördern von Wirtschaft in einer Marktwirtschaft offensichtlich keine Ahnung. So hatte die Findungskommission nach langem Suchen nur sich selbst gefunden. Liebig wurde Fraktionschef, der „westdeutsche“ Wolf Wirtschaftssenator.
Als Frau Luft Rektorin war, hat sie als eine der ersten Maßnahmen verfügt, dass neben der marxschen Wirtschaftstheorie auch bürgerliche Wirtschaftshistoriker zu lehren seien. Natürlich nicht so viel und so lange wie Marx, mit einem halben Jahr aber immerhin. Seitdem war meine Gedankenwelt wirklich eine andere. Die Theorien waren äußerst interessant und haben einen Blick in eine andere Gedankenwelt geöffnet und Marx ganz klar relativiert. Es kam unter interessierten Studenten auch zu intensiven Diskussionen. Dafür muss man Frau Luft heute noch dankbar sein, obwohl ich mit ihrer Partei wirklich nichts am Hut habe.


osthollandia
4.10.2015 9:34
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Wir haben es zweifellos mit einer Art “DDRisierung” zu tun, in sofern kann man das Links nennen. Der Versuch der Gleichmacherei, der Staat, von der Wiege bis zur Bahre sich in alles einmischt und die Bürger ausschnüfelt.

Das sind ganz klare Tendenzen zu einem totalitären Staatsgebilde, das verharmlosend als “politisch korrekt” daher kommt, in Wahrheit aber nichts anderes als die neue Gesinnungspolizei ist. Und wer sich nicht anpasst oder aufmuckt, der ist irgendwas mit …ist, dem nimmt man die Lebensgrundlage und schwärzt ihn beim Arbeitgeber an.


Stakhanov
4.10.2015 10:09
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Ein sehr guter Artikel, ich kann nichts finden, dem ich widerspreche.

Deswegen nur eine Ergänzung und ein spekulativer Gedanke.

Wie kann das passieren, dass ausgerechnet Universitäten da auf einmal in das Gegenteil umklappen? Sie nennen den Wettbewerb um Studenten und damit Gelder als Ursache. […] Deshalb müssen amerikanische Universitäten auch viel für das Lebensgefühl liefern, um trotz hoher Studiengebühren attraktiv zu sein.

Das ist zwar insofern richtig, als “vollzahlende Studenten” (genauer: ihre Eltern) jeweils wichtige “Kunden” der Colleges sind. Die meisten College-Studenten genießen aber irgendeine Form von staatlicher finanzieller Unterstützung, in Form von Zuschüssen oder Krediten. Würden diese Mittel gestrichen, müssten die meisten Colleges und Universitäten von einem Tag auf den anderen schließen.

Nur ganz wenige Colleges haben sich getraut, auf die staatliche finanzielle Förderung zu verzichten, z.B. Hillsdale College. Noch nicht einmal das ultrareiche Harvard verzichtet.

Diese Abhängigkeit gibt den Bürokraten, die den Geldhahn auf- und zudrehen können, eine gewaltige Macht, die sie auch nutzen. Hier besonders das Office for Civil Rights im US-Erziehungsministerium, das mit dem Druckmittel Geld hauptverantwortlich ist für die Hysterie um eine angebliche “Vergewaltigungs-Epidemie” in Colleges, die schon mehrere Studenten ihren Studienplatz, ihren Ruf und viel Geld gekostet hat. Siehe auch “Mattress Girl” und “Jackie at UVA”.

Es ist eine Form von “political correctness”, die von wenigen Aktivisten und von der Regierung ausgeht, weniger von College-Studentinnen, die in der Mehrzahl gar nicht so überempfindlich sind.

Der spekulative Gedanke. Gleichzeitig mit Produktivitätszuwachs und Digitalisierung steigen die Anforderungen an die Leute in Berufen, die den größten Beitrag zur Wertschöpfung leisten (das sind besonders Ingenieure). Schon früh wird in der Schule selektiert, wer “gut in Mathe” und Naturwissenschaften ist, die übrigen spüren ihre Unterlegenheit und ihren geringeren Marktwert, was zu Ressentiments führt. Für manche von ihnen gibt es noch ein BWL- oder Jura-Studium, viele aber igeln sich ein in Ressentiments gegen den “Kapitalismus” und sehen fortan ihr Ziel darin, möglichst viel Staatsknete abzugreifen, teilweise für absurde Tätigkeiten.

Die erforderlichen Mittel hierfür kommen aus den Lohn- und Einkommenssteuern der Beschäftigten, welche den Wohlstand erwirtschaften. Ächzend unter der Steuerlast steigern sie ihre Produktivität, um ein höheres Gehalt/Einkommen erwirtschaften zu können, damit sie noch etwas für sich übrig behalten. Jetzt werden noch weniger von ihnen gebraucht, um dieselbe Arbeitsleistung zu erbringen. Von den Freigesetzten gesellen sich viele zum Heer der Kapitalismuskritiker und Lebenskünstler.

Sie zu finanzieren, kostet wieder mehr Geld, das von den noch vorhandenen Arbeitnehmern und Selbständigen mit hoher Wertschöpfung eingesammelt wird. Die wiederum nochmals die Schlagzahl steigern, damit sie … usw.

Endpunkt der Entwicklung: es gibt nur noch einen einzigen Arbeitnehmer, der die gesamte Arbeit macht, die übrigen 79.999.999 leben von seinen Steuern und denken sich neue Folterqualen der political correctness aus, um ihn zu piesacken 🙂


CountZero
4.10.2015 10:45
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Hier ein vielleicht interessanter Beitrag zum Thema, der allerdings im wesentlichen die Symptome nennt und Ursachensuche nur andeutet:

https://www.youtube.com/watch?v=LvvQJ_zsL1U


OB
4.10.2015 10:54
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>…ist, dem nimmt man die Lebensgrundlage und schwärzt ihn beim Arbeitgeber an.

und deshalb brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann kann man niemandem mehr seine Lebensgrundlage nähmen.


Hadmut
4.10.2015 11:27
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> und deshalb brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann kann man niemandem mehr seine Lebensgrundlage nähmen.und deshalb brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann kann man niemandem mehr seine Lebensgrundlage nähmen.

weil dann fast keiner mehr eine hätte. Dann würde nämlich fast niemand mehr arbeiten gehen.


Julian
4.10.2015 11:24
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Hallo Herr Danisch,

die neuen South Park Folgen (Season 19) koennten Ihnen gefallen =).
In der ersten Folge geht es gleich los mit der Political Correctness und dessen “Sprache” in Form eines PC Principal.

Gruesse,
Julian


Hadmut
4.10.2015 11:25
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> die neuen South Park Folgen (Season 19) koennten Ihnen gefallen =).

Wo gibt’s die eigentlich? Irgendwo online oder PayTV? Ich hab die schon ewig nicht mehr gesehen…


ichBleibAnonymSorryHadmut
4.10.2015 11:36
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@Hadmut: Als Linker Mensch stört es mich natürlich mit den Gender-Vollpfosten in einen Topf geschmissen zu werden. Aber du hast durchaus recht mit dem Vorwurf.
“Links” ist aber keine homogene Weltanschauung, sondern da gibt es allerlei sich gegenseitig widersprechende Ausrichtungen, aber keine Autorität, die entscheiden könnte, was nun wirklich links ist und was nicht, damit ist dann auch der Begriff ziemlich schwammig.
Jedenfalls ist der Gender-Unsinn eine linke Strömung und es liegt im Grunde in der Verantwortung anderer Linker (wie z.B. mir selbst) hier einen innerlinken Konflikt zu eskalieren, wenn sich an der Außenwarnehmung links=Genderunsinn etwas ändern soll. Alleine nach außen hin zu sagen, ich habe damit nichts zu tun reicht nicht, wenn ich mir das Prädikat “links” anhänge. Und weißt du was? Ich habe das durchaus schon häufiger im kleinen Kreis versucht, hier hat man es mit Betonköpfen zu tun, die für Logik nicht mehr zugänglich sind (dies wird als binäres Denken sogar explizit abgelehnt), auch Empirie wird nur selektiv zur Kenntnis genommen. Ich konnte bisher keine Argumentationsstrategie ableiten, die irgendeine Wirkung auf diese Leute hat und in größerer Skalierung ausgerollt werden könnte. Hier ist nichts mehr zu retten. Du hast schon öfter beschrieben wie diese Ideologie eine Schneise der Zerstörung hinterlässt. Aus meiner Sicht (und dazu hast du eine Außenseiter-Sichtweise) hat sie auch einen sehr zersetzenden Effekt auf die politische Linke selbst. Ja, aufgrund der Popularität der Gender-Ideologie hat die Linke Szene relativ starken zulauf, aber hier handelt es sich eben um Irre, die nicht für positive Gesellschaftliche Veränderungen zu gebrauchen sind. Marxistisch gesehen arbeiten sich die Leute an etwas ab, dass selbst wenn sie richtig lägen bloß ein Nebenwiderspruch in unserer Gesellschaft wäre. Dabei verhindern sie effektiv die Beseitigung der Hauptwidersprüche, indem sie zum einen unnötige Konflikte produzieren und sie zum anderen damit personelle Kapazitäten binden. Außerdem wirken linke Ideen damit auf vernünftige Menschen weniger attraktiv, wenn sie automatisch mit dem Genderunsinn assoziiert werden.
Du betrachtest den Feminismus als U-Boot, welches zur Beseitigung der Piratenpartei gebraucht wurde. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der heutige Feminismus gezielt ebenso gezielt dazu verwendet wird, um linken Bewegungen zu schaden. Leider sind sehr viele Linke dafür besonders anfällig, nämlich jene die ihre Sichtweise auf einem Bauchgefühl aufbauen anstatt auf einer Analyse der realen Welt. Dort ist aus meiner Sicht übrigens der Hauptkonflikt innerhalb der Linken. Wir haben jede Menge Emolinke, die ihre mitunter durchaus geschulte Rhetorik als Rationalisierung ihres Bauchgefühls einsetzen und nur relativ wenige sehr rationale Linke, die auch für unbequeme Wahrheiten offen sind.


der eine Andreas
4.10.2015 11:37
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@Hadmut:

Lesefutter für Dich!

“Der META-Katalog wird nach dreijähriger Entwicklung zur “50. Tagung der deutschsprachigen Frauen-/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen” (6. bis 8. November 2015) in Luxemburg feierlich präsentiert.
Mit dem Katalog wird nach drei Jahren Projektlaufzeit dann erstmalig ein Zugang zu den Bestandsdaten des i.d.a.-Dachverbandes, und somit zu einem großen und wichtigen Teil der Frauengeschichte im deutschsprachigen Raum, geschaffen.
Für alle Interessierten ist eine Testversion bereits vorab unter meta-katalog.eu zu erreichen. In der Dokumentation zum META-Katalog werden alle wichtigen Funktionen und Konzepte erläutert.
Bislang sind 436.515 Datensätze von insgesamt 29 Einrichtungen recherchierbar. META bietet 16 verschiedene Dokumententypen.
Das META-Team wünscht viel Spaß beim Stöbern und freut sich jederzeit über Feedback.”
Feierliche Präsentation des META-Katalog im November!
http://www.ida-dachverband.de/aktuelles/aktuell/article/-c46b0a71f5/

Wenn Du suchen möchtest:
http://meta-katalog.eu/

Die Einträge für S.B.:
http://meta-katalog.eu/Search/Results?join=AND&bool0%5B%5D=AND&lookfor0%5B%5D=susanne+baer&type0%5B%5D=AllFields&filter%5B%5D=contributor_facet%3A%22Baer%2C+Susanne%22

Fotografie von oder mit S.B.:
http://meta-katalog.eu/Record/17370ffbiz
Gäste im Veranstaltungsraum auf Stuhlreihen sitzend und stehend: u.a. Susanne Baer (3.v.l.), Halina Bendkowski (im weißen Blazer); im Hintergrund Klavier und zum Garten geöffnete Terrassentür
“Die Fotografien sind aus urheberrechtlichen Gründen nur im FFBIZ-Archiv einsehbar.” 🙂


JochenH
4.10.2015 11:45
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Ich sehe die political correctness als Waffe der postdemokratischen Regierungen. Im Grunde kann ein demokratischer Staatschef wenig machen, die Medien zerreissen alles in der Luft, was er tut und alle paar Jahre ist Wahl.

Wenn man Meinungs- und Denkverbote ausspricht, dann kann man selber beliebig Gesetze brechen und sein Ding durchziehen. Sehen wir in Deutschland grade live und in Farbe.

Die USA macht das schon länger so, ich habe dort gelebt, bevor der erste Irak-Krieg kam. Da hat man die Leute täglich mit Horrormeldungen aus dem Irak weichgekocht, bis jeder nur noch wollte, dass es endlich losgeht. Wer dagegen war (so wie ich) wurde von jeder Diskussion ausgeschlossen.

Natürlich hat man die ursprüngliche Bedeutung ausgedehnt.


Ferabq
4.10.2015 12:02
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und deshalb brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann kann man niemandem mehr seine Lebensgrundlage nähmen.

Nein, denn ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt es nicht, so lange es einen Oberherren gibt, der das Grundeinkommen auszahlt.

Der LehensOberherr kann ja jederzeit beschließen (egal ob gesetzlich legitimiert oder nicht), das Grundeinkommen auszusetzen. Und schon sind alle von ihm abhängig und er kann beliebig direkt Regeln diktieren.


buchstabensalat
4.10.2015 12:05
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“[…] über die Political Correctness an amerikanischen Hochschulen schimpfen und deren generative, zersetzende Wirkung beschrieben.”

Müsste es nicht “degenerative” heißen?


Hadmut
4.10.2015 12:18
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> Müsste es nicht “degenerative” heißen?

Oh, ja, Danke!


Männerstreik
4.10.2015 12:40
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@Hadmut:

Unter http://www.southpark.de/guide/episoden/staffel-19 kann man viele Folgen auf Deutsch sehen, ansonsten bei den Portalen wie bs.to usw. DVD ist leider noch nicht bis 19 auf Deutsch angekommen. Aber auf Englisch kommen manche Jokes eh besser 😉


Anthea
4.10.2015 13:03
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Schöne Analyse. Aber meine Oma hätte es mit einem Satz erklärt

“Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis”. Mehr ist nicht zu sagen.


Heinz
4.10.2015 13:19
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> Seitdem bin ich sehr davon überzeugt, dass Computerspiele das Verhalten beeinflussen können.

Das beschränkt sich aber nicht darauf, ist bei Büchern Filmen und Co. genauso.

BtW: Der Effekt ist nur anfangs so stark und dass die “Killerspiele” negative Auswirkungen haben konnte noch nicht nachgewiesen werden.

Ich kenne mehrere, die Solche Spiele häufig spielen und auch auf einer großen LAN sind die Spieler friedlich.
Wenn man sich dagegen Fans des friedlichen Sports Fußball anschaut, die keine “Killerspiele” spielen sieht es anders aus.


David
4.10.2015 13:21
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“Es geht nicht mehr darum, ob man über Dritte in deren Abwesenheit schlecht spricht oder sie irgendwie benachteiligt (vor allem, wenn die sich in Abwesenheit nicht wehren können), sondern fast nur noch darum, jegliche direkte Konfrontation zu vermeiden.”

Da bin ich nicht ganz einverstanden. PC wird auch ganz direkt als Angriffswaffe verwendet, siehe zB Münklerwatch, der ominöse Rauswurf in der Genderfachschaft oder die konstanten Angriffe auf die Equity-Feministinnen wie Hoff Sommers.

Erinnert mich ein bisschen an Säuberungen in kommunistischen Schreckensherrschaften.


Hadmut
4.10.2015 19:46
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@David:

Ja, aber eben im Eigeninteresse.

> Erinnert mich ein bisschen an Säuberungen in kommunistischen Schreckensherrschaften.

Das ist es doch…


rootseeker
4.10.2015 14:00
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Literatur zu halina bendkowski

Sag niemandem, daß du jüdisch bist. In: Viola Roggenkamp: Tu mir eine Liebe. Meine Mamme. Jüdische Frauen und Männer in Deutschland sprechen von ihrer Mutter. Mosse Verlag, Berlin 2002; Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 110–118.


splitcells
4.10.2015 14:12
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Sind also politisch korrekte die neuen
Unberührbaren?


splitcells
4.10.2015 14:13
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PS: kann man natürlich in zwei
Richtungen deuten: nach unten
oder nach oben.


DarkynanMP
4.10.2015 14:15
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Dürfen Helikopter-Eltern nicht auch diejenigen Eltern sein, die genau so etwas vermeiden wollen und auch wissen, wie man das tut?
Vieles, was in der Erziehungslandschaft mit positiven Attributen versehen wird, ist nur in einem Erziehungskanon – nämlich dem der jeweiligen Sozialarbeiterschule – auch positiv.
In der Vielfältigkeit allgemeinen Lebens kann die kritiklose Akzeptanz aller Vielfältigkeiten leicht zu Unentschlossenheit führen.


A Stranger in a strange World
4.10.2015 15:02
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@OB

> und deshalb brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen,
> dann kann man niemandem mehr seine Lebensgrundlage nähmen.

Die Geschichte des bedingungslosen Grundeinkommens, ist eine Geschichte voller Missverständnisse.

Das größte dieser Missverständnisse ist die Idee, es könne so etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen geben. Denn auch das allerbedingungsloseste Grundeinkommen hat bedauerlicherweise die Bedingung, das irgendwer die Güter und Dienstleistungen, die verteilt werden sollen, produzieren muss.

Nennen wir den Teil der Bevölkerung, der Güter und Dienstleistungen produziert, doch mal böse aber treffend:
Die Esel, die den Karren ziehen.

Diesen Eseln, die den Karren ziehen, wird jetzt schon mehr als 60% des Wohlstandes, den sie erarbeiten, weggenommen und an die unproduktive Mehrheit der Bevölkerung verteilt.

Diese Information bewegst du jetzt bitte ein wenig in deinem Freibiertrinkerherzen und dann verrätst du uns deine Schätzung, wieviel mehr man diesen Eseln noch zumuten kann bevor sie einfach resignieren und sie sich direkt neben dich in die soziale Hängematte legen.

Ich gebe dir einen Hinweis: Die zusätzliche Zumutung ist klein, sehr klein. So klein, dass sie fast schon negativ ist.

Und ich mache eine Vorhersage: Diese Zumutung wird in der nächsten Zeit, schon alleine wegen Merkels unbegrenzter Aufnahmebereitschaft, ganz unweigerlich erreicht und überschritten werden. Die ersten haben schon angefangen: http://unser-john-und-yoko-tag.blogspot.de/2015/09/unser-john-und-yoko-tag.html

Wenn das (endlich) genug von den Eseln machen, wird das System implodieren und du darfst dir deine Träume vom leistungslosen Grundeinkommen dort hin schieben, wo die Sonne nicht hin scheint und musst damit anfangen, selbst etwas Produktives zu leisten.


Realist
4.10.2015 15:12
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Wäre ich amerikanischer Milliardär, würde ich jetzt eine Universität gründen und die Freiheit von political correctness garantieren.

Das ist zu naiv. Denn auch in den USA unterscheidet man bei den privaten Universitäten zwischen reinen Privatuniversitäten und solchen mit staatlicher Akkreditierung. Und letztere wird es ohne den Gender-Quatsch ganz einfach nicht mehr geben. Was nutzt es denn Deinen Absolventen, dass sie zwar eine solide wissenschaftliche Ausbildung haben, aber in keinem Unternehmen unterkommen, weil der Personalchef auf die Akkreditierung der Universiät achtet? So weit, zu zeigen, was sie gelernt haben und können, kommen Deine Absolventen i.d.R. gar nicht. Ganz zu schweigen von Großkonzernen, die sich ebenfalls ganz auf Gender getrimmt haben…


Realist
4.10.2015 15:29
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Man könnte aber auch noch etwas zurückgehen und auf das Fernsehen abheben. Früher gab es zweieinhalb Programme […]

Und weil meistens nichts kam, schaltete man als Student nach der heute-Sendung oder der Tagesschau aus und widmete sich seinen Büchern. Heute ruft man über das Smartphone seine Freunde dazu und lädt zum DVD-Abend ein. Auch sonst gibt es genug Alternativen, die vom Studieren (i.S. des lat. Wortes “studere”, “nach etwas streben, sich um etwas bemühen” oder etwas freier übersetzt: “sich intensiv mit etwas befassen”) ablenkt. Oft ohne jeden Vorsatz, ohne genauer darüber nachzudenken.


Leonard
4.10.2015 15:31
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“Der Begriff der Political Correctness stammt ursprünglich aus dem Stalinismus, aus dem Wortschatz der Kommunisten und Sozialisten.”

=> Beleg? Ich habe diesen offensichtlich nicht russischen Begriff und ebenso das damit Gemeinte bisher n u r im US-amerikanischen Kontext und seinen verschiedenen Ablegern – die es auch innerhalb der Linken gibt – gefunden. Es gibt in der Linken feministische Überschneidungen, in Gestalt von Frigga Haug und Maria Mies zum Beispiel.

“Der Begriff wurde dann auch auf andere Bereiche ausgedehnt, in denen linke Ideologen unterwegs waren. Als der, der diesen Begriff in den Feminismus geschleppt hat, gilt deren Kultfigur Michel Foucault. Ob das so stimmt, dass das nur der war, oder wieder Teil des Personenkults, sei mal dahingestellt.”

=> Foucault war ein homosexueller französischer postmoderner Philosoph, der geistig einiges mit Heidegger und Nietzsche zu tun hat, aber das waren bekanntlich keine Linken, ganz im Gegenteil. Linke sind solche, die sich begründet und nachweisbar auf eine lange linke Theorietradition beziehen. Und das ist bei Foucault nicht der Fall, ebenso wenig wie bei Butler übrigens.

Beachtlich finde ich aber, wieviele Linke sich allgemein (und sogar hier im Blog in den Leserkommentaren) darüber beschweren, wenn man den Gender Studies als links bezeichnet. Damit hätten sie nichts zu tun und wollten nichts zu tun haben. Gender Studies sind aber ein unmittelbares Produkt Linker, und auch in der Wortwahl sieht man die Herkunft. Man muss Linken, die die Verbindung abstreiten, durchaus mangelnde Kenntnis vorwerfen – sie kennen das, was sie verteidigen, nicht einmal richtig.

=> Ich halte diese Aussage für falsch, solange nicht belegt wird, welche Gender Studies von Linken stammen. Vielleicht gibt es so etwas. Aber wieso sollten die US-Lesben, die sich die Gender-Ideologie als Ersatz zur Bearbeitung ihrer Störung ausgedacht haben, welche dann mit Billigung der linken US-Administrationen und der linken UN globalisiert worden ist, als “links” eingeordnet werden? Das ist doch offensichtlicher Unsinn. Homophilie ist bloß Homophilie. Das ist alles.

Gender Studies sind allenfalls in dem Sinne “links”, dass die Genderisten sich irrtümlicherweise wohl selbst einbilden, “links” zu sein. Und es gibt eine Menge Leute, die darauf hereinfallen, weil sie das Etikett mit dem Inhalt verwechseln. Es mag sich jedoch auch um eine Taktik – und damit um eine bewußte Täuschung – handeln, wie auch immer…

=> Dem hier noch einmal von weiter oben entnommenem Zitat stimme ich in der Tendenz zu:

“Jedenfalls ist der Gender-Unsinn eine linke Strömung und es liegt im Grunde in der Verantwortung anderer Linker (wie z.B. mir selbst) hier einen innerlinken Konflikt zu eskalieren, wenn sich an der Außenwarnehmung links=Genderunsinn etwas ändern soll. Alleine nach außen hin zu sagen, ich habe damit nichts zu tun reicht nicht, wenn ich mir das Prädikat “links” anhänge. Und weißt du was? Ich habe das durchaus schon häufiger im kleinen Kreis versucht, hier hat man es mit Betonköpfen zu tun, die für Logik nicht mehr zugänglich sind (dies wird als binäres Denken sogar explizit abgelehnt), auch Empirie wird nur selektiv zur Kenntnis genommen. Ich konnte bisher keine Argumentationsstrategie ableiten, die irgendeine Wirkung auf diese Leute hat und in größerer Skalierung ausgerollt werden könnte. Hier ist nichts mehr zu retten. Du hast schon öfter beschrieben wie diese Ideologie eine Schneise der Zerstörung hinterlässt. Aus meiner Sicht (und dazu hast du eine Außenseiter-Sichtweise) hat sie auch einen sehr zersetzenden Effekt auf die politische Linke selbst. Ja, aufgrund der Popularität der Gender-Ideologie hat die Linke Szene relativ starken zulauf, aber hier handelt es sich eben um Irre, die nicht für positive Gesellschaftliche Veränderungen zu gebrauchen sind. Marxistisch gesehen arbeiten sich die Leute an etwas ab, dass selbst wenn sie richtig lägen bloß ein Nebenwiderspruch in unserer Gesellschaft wäre. Dabei verhindern sie effektiv die Beseitigung der Hauptwidersprüche, indem sie zum einen unnötige Konflikte produzieren und sie zum anderen damit personelle Kapazitäten binden. Außerdem wirken linke Ideen damit auf vernünftige Menschen weniger attraktiv, wenn sie automatisch mit dem Genderunsinn assoziiert werden.
Du betrachtest den Feminismus als U-Boot, welches zur Beseitigung der Piratenpartei gebraucht wurde. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der heutige Feminismus gezielt ebenso gezielt dazu verwendet wird, um linken Bewegungen zu schaden. Leider sind sehr viele Linke dafür besonders anfällig, nämlich jene die ihre Sichtweise auf einem Bauchgefühl aufbauen anstatt auf einer Analyse der realen Welt. Dort ist aus meiner Sicht übrigens der Hauptkonflikt innerhalb der Linken. Wir haben jede Menge Emolinke, die ihre mitunter durchaus geschulte Rhetorik als Rationalisierung ihres Bauchgefühls einsetzen und nur relativ wenige sehr rationale Linke, die auch für unbequeme Wahrheiten offen sind.”

=> Gefühlslinke sind einfach dumme Leute. Sie “denken” mit dem Bauch oder mit dem Darm und haben dann geschwärmte “Meinungen”. Von denen gibt es leider sehr, sehr viele, mit Rock und ohne. Es wimmelt geradezu von ihnen. Fühlen kann eben jeder, Denken aber nicht.


WikiMANNia
4.10.2015 15:39
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Die Mayflower-Generation der Engländer, die Amerika kolonisieren sollte, brachte u. a. auch ihren christlichen Glauben mit zu diesem Kontinent und sie waren Puritaner. Innerhalb kleiner Gemeinschaften mit großem Druck von außen (Wildnis, feindliche Ureinwohner) entsteht immer auch ein engerer innerer Zusammenhalt der kleinen Gruppen. So galten die kirchlichen Oberhäupter gleichzeitig auch als diejenigen, die die (wie selbstverständlich anerkannten) Regeln der Bibel auslegten. Grundsätzlich wurde alles, was von der Norm abwich, also als “unnormal” erschien, als Frevel und Gefahr für die Gemeinschaft eingestuft. Die Puritaner legten und legen ungemein hohe moralische und ethische Ansprüche bei den Gemeinde­mitgliedern, aber auch an jeden anderen (Fremden) an. Diesen Frevel galt es dann schnell zu bekämpfen. Und es wurden in Folge in inquisitorischer Weise “Unnormale” ausgegrenzt, gefoltert, verbrannt, ermordet. Auch die Legitimation des Völkermordes an den Indianern beruht auf dieser Geisteshaltung. In unserer heutigen Gesellschaft wurde dieses Prinzip der unduldsamen Verfolgung anderer moralischer und ethischer Werte dann political correctness genannt. Es ist ganz typisch für den Neusprech, eine Begriffs­benennung zu wählen, gegen die im Grunde genommen überhaupt nichts einzuwenden ist. Der Haken liegt nicht in der Definition des Begriffes, sondern in seiner Auslegung. Die Political correctness ist die populistische Form dessen, was der “Normal­bürger” als moralisch richtig erkennen soll. Jede Abweichung wird dann in ähnlicher Weise verfolgt wie vor 200 Jahren.

Das Zweite Gebot war das allererste Sprachverbot:

“Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen.” – Exodus 20:7

Es ist zwar offensichtlich, dass die Linken das für sich entdeckt und instrumentalisiert haben, aber ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, dass die das erfunden haben.

Der Begriff Political correctness ist uramerikanisch und was aus den Staaten kommt, da kann man immer davon ausgehen, dass da eine gehörigte Portion Religion/Christentum mit dabei ist. Auch der Begriff “Goods own country” und das amerikanische Sendungsbewusstsein sind stark religiös angehaucht. Das erinnert mich immer etwas an den Feminismus, der ja auch wie eine Pseudoreligion daherkommt (Kritik ist ein Sakrileg).

Dazu kommt ein Verhalten, dass in WikiMANNia unter
http://de.wikimannia.org/Biedermann
beschrieben ist. Eine eher als konservativ einzustufende Geisteshaltung, Dinge zu erdulden und hinzunehmen aus Angst,irgendwo Anstoß zu erregen. Dieses Biedermann’sche “Laufen-lassen” halte ich zumindest für ebenso problematisch wie die linke Instrumentalisierung der PC.
Der amerikanische Pragmatismus ist ein weiteres wichtiges Element. Die spielen so auf der machtpolitischen Orgel, wie es ihrer momentanen Interessenslage nützlich ist: Je nach Situation und Nutzen wie mal das christliche, dann wieder das Menschenrecht, dann wieder die Freiheit, Rechte der Frauen, Kampf gegen den (selbstinzenierten?) Terrorismus … Register gezogen.
In diesem Sinne kann man Feminismus und Genderismus auch als machtpolitische Karten in der Hand der Herrschenden sehen, die bei Bedarf ausgespielt werden. (s. @JochenH) Susanne Baer ist da auch nur so eine Karte in dem Blatt, die bei Bedarf ausgespielt werden wird.

Feminismus und Genderismus sind praktisch Gemengelagen aus den vorstehend skizzierten Bestandteilen, wobei man sich trefflich über die prozentualen Bestandteile streiten mag. Hadmut schreibt viel Richtiges, aber mit seiner Schlussfolgerung, die PC einzig(!, hier liegt die Betonung) Kommunisten, Sozialisten und linken Ideologen zuzuschreiben, liegt er falsch.

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind katastrophal. Man sieht es an den US-amerikanischen Universitäten, an denen der intellektuelle Wissenschaftsbetrieb inzwischen faktisch zum Erliegen kommt. […]

Wäre ich amerikanischer Milliardär, würde ich jetzt eine Universität gründen und die Freiheit von political correctness garantieren, um alle Spitzenwissenschaftler und Top-Studenten abzuwerben.

Genau darauf wird es ja hinauslaufen und es drohen mittelalterliche Verhältnisse, wo ebenfalls das Wissen aus sehr kleine Bevölkerungsgruppen beschränkt war. Das Herrschaftswissen wird eine Wiedergeburt erleben. Schulen und Universitäten in der Breite werden kaputt gemacht, erstklassige Privatschule und nicht für jeden zugängliche Elite-Universitäten werden bleiben. Das ist aber diametral linken Grundsätzen entgegengesetzt, weshalb (zumindest als
Indiz) ein Fragezeichen hinter die Postulierung des PC als linke(!) Veranstaltung zu setzen ist…


Eldoran
4.10.2015 15:42
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@ichBleibAnonymSorryHadmut: Dem kann ich mich nur anschließen.

Links/Rechts etc. ist nur wie vieles eine extreme Vereinfachung der Wirklichkeit. Vieles ist da zum Teil sogar inhärent paradox. Damit kommt irgendwann immer der Punkt, an dem die Grundannahmen die dem jeweiligen Denkmodell zugrunde liegen nicht mehr erfüllt sind. Damit sind daraus abgeleiteten Ratschläge nun einmal falsch. Man muss eben immer wieder nachprüfen, ob das Ziel das man erreichen will mit der angewandten Methode überhaupt erreicht werden kann und ob die getroffenen Annahmen überhaupt (noch) gegeben sind. Wobei bei Gender bin ich nicht sicher, ob das ganze nicht von Anfang an auf fehlerhaften Annahmen/Schlussfolgerungen basiert (heute ist das definitiv der Fall).
Phänomene wie das “Guilt by association” (ich kenne keine deutsche Übersetzung siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy ) machen das ganze noch komplizierter.


WikiMANNia
4.10.2015 15:43
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@Ferabq
Nun ja, in einer Demokratie wäre der Oberherr ja das Wahlvolk als Souverän. Die Forderung nach dem Grundeinkommen müsste also fest mit der Verteidigung demokratischer Prinzipien und Institutionen verbunden sein.


Bill
4.10.2015 15:47
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@Stakhanov:
es sind nicht nur die steuerfinanzierten Jobs. Auch in Firmen wächst der Overhead an Jobs die nichts produzieren aber mit durchgefüttert werden (PR, Marketing*, HR).
Im übrigen sind die unproduktiven Jobs die von den produzierenden Sektoren mit duerchgefüttert werden müssen die mit dem stärksten prognostizierten Wachstum stellenmäßig. Und alles stark femininisiert:
http://www.careerinfonet.org/oview1.asp?level=overall&id=1&nodeid=3

*wobei in vielen Firmen jeder 1 € der für Marketing ausgegeben wird, 1+x€ Umsatz bringt. Neuentwicklungen können auch Geld bringen, oder auch nicht. Darum wird das Geld lieber für Marketing ausgegeben. Und mit dem Geld das man dann gemacht hat kauft man die Neuentwicklung


WikiMANNia
4.10.2015 16:00
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Bei der anschließenden Heimfahrt mit dem Auto habe ich mich doch ein paarmal zusammenreißen müssen, um da nicht genauso weiterzubrettern. Seitdem bin ich sehr davon überzeugt, dass Computerspiele das Verhalten beeinflussen können.

Öhm, schon Kinder können zwischen Spiel und Ernst sehr gut unterscheiden. Wenn die also Cowboy und Indianer, oder Polizei und Gangster spielen und hernach Pappas Pistole finden, dann wissen die schon, dass man damit nicht rumballern darf wie mit einer Erbsenpistole.

Es muss wohl noch eine (krankhafte?) Veranlagung dazu kommen, hier nicht klar unterscheiden zu können. Jeder Soldat legt den Schalter um, wenn er durch das Kasernentor auf Heimaturlaub geht. Gerade der erste Rambo-Film verarbeitet filmisch, dass ein Soldat sehr traumatisch geschädigt sein muss, um sich anders zu verhalten.


Roger Wetzel
4.10.2015 16:07
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Hadmut, gratuliere zu diesem blendend guten Beitrag. Ergänzend möchte
ich nur hinzufügen : Inwiefern sind die Kirchen (und viele Religionen)
anders in ihrer virtuellen Vorstellungs-und Glücks-und-Unglückswelt). Die “Grünen” sind die untragbare Last der pseudosaecularisierten Gläubi-
gen und ihrer Manipulatoren.


WikiMANNia
4.10.2015 16:22
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Man fragt sich, warum in den USA die Universitäten plötzlich auf diesen Political Correctness Wahnsinn abfahren, obwohl die Freedom of Speech doch eigentlich einer der höchsten und charakteristischsten Werte der USA sind.

(Sorry, Hadmut, aber mit den Kilometern an Text, den Sie ausstoßen, provozieren Sie selbst es, dass es mehr als einen Kommentar gibt, geben muss.)

Die Frage ist, ob das ein Widerspruch ist.
Möglicherweise wird anders herum daraus ein Schuh: Gerade WEIL der Freedom of Speech einer der höchsten und charakteristischsten Werte der USA ist, MUSS sich die herrschende Elite in den Staaten etwas einfallen lassen, damit die zu beherrschede Masse tut, was sie soll, und DAS OHNE formal der (sakrosankte) Freedom of Speech angetastet wird. Als Lösung für dieses Problem kommt dann beispielsweise – Political correctness heraus.

Ist nur ein Erklärungsversuch für das Paradoxon.


EinInformatiker
4.10.2015 16:32
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Das folgende Video ist einfach zu interessant um nicht darauf hinzuweisen bevor es (analog zu Jasinna) gelöscht wird. Deshalb bitte ich das OT zu entschuldigen, wiewohl es natürlich auch ins Thema PC reinpaßt. Insbesondere ist es auch rhetorisch und inhaltlich und in der Verknüpfung der Inhalte hervorragend aufgebaut. Und auch der Klartext ist auch in der Art) kaum zu überbieten. Ich meine man kann es kaum als Stammtisch bezeichnen es ist dafür zu gut und es ist so ehrlich, dass man es vielleicht nicht wird löschen können. Es ist inhaltlich nichts Neues für mich, aber die Art wie das hier ausgeführt wird ist so Klasse, dass ich das unbedingt empfhehlen möchte bevor es denn doch gelöscht werden sollte.

(https://video-fra3-1.xx.fbcdn.net/hvideo-xtp1/v/t42.1790-2/12018191_900625153345634_200474577_n.mp4?efg=eyJybHIiOjMwMCwicmxhIjoyNDYwLCJ2ZW5jb2RlX3RhZyI6InJlc180MjZfY3JmXzIzX21haW5fMy4wX3NkIn0%3D&rl=300&vabr=142&oh=f8a0009159cae4dfe7fee0d92e58d810&oe=5611519D)


Hadmut
4.10.2015 19:13
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@EinInformatiker: Das Video ist nicht abrufbar, da kommt eine Fehlermeldung.


WikiMANNia
4.10.2015 16:34
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@Oliver K

Zombiewirtschaft

Seit es dank Elektrizität, Öl und Mechanisierung möglich ist, die Grundbedürfnisse des Menschen und darüber hinaus auch noch ein paar Luxusbedürfnisse relativ leicht zu gewährlichsten, wächst das, was Sie Zombiewirtschaft nennen.

Diese Zombiewirtschaft, die im Grunde nur dazu dient, die kapitalistischen Wachstumsziele zu befriedigen, dürfte inzwischen den Hauptteil der Gesamtwirtschaft ausmachen.

Feminismus und Gender Studies an Universitäten sind Bestandteil dieser Zombiewirtschaft, aber in der Gesamtschau betrachtet sind sie dann doch nur ein Teil des Problems. Kinderkrippen, die Frauen – die auf dem Arbeitsmarkt gar nicht nachgefragt werden – der Betreuung ihrer Kinder entheben sollen gehören genau so dazu, wie die Heerscharen von Sozialarbeitern und “Streetworkern”, die sich ihr Einkommen mit der Betreuung irgendwelcher Benachteiligter und Bedürftiger kümmern. Einfach mal “Treberhilfe Berlin” als Beispiel googeln.


WikiMANNia
4.10.2015 16:52
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Nebensätze sind sowieso schon bei vielen ausgestorben.

*hüstel*
Meine erste Ausbildung war eine Lehre in einer Werkstatt. Da hat auch KEINER(!) in Nebensätzen gesprochen.

Nebensätze ist was für Bildungsbürger und die schreibende Zunft, Schriftsteller, beispielsweise. In jeder normalen Sprechsituation wo es Störungen geben kann (vorbeifahrende Autos, laut spielende Kinder, Nebengespräche führende Sitznachbarn) sind verschachtelte Konstruktionen mit Nebensätzen tödlich, weil man den Gesamtsatz nicht versteht, wenn man wegen Störgeräuschen einen Teil des Satzes nicht mitbekommen hat.

Sprache dient vornehmlich der Kommunikation und da spielt Verständlichkeit eine herausragende Rolle. Schon allein dies gebietet es, Nebensätze und viele andere schöne Dinge, die einem die Grammatik erlaubt, eher gezielt und sparsam einzusetzen.

Deshalb nun gleich von einem “Aussterben der Nebensätze” zu sprechen…. mmmmh.

Mir ist wichtig, ob sich jemand klar und verständlich ausdrücken kann und bewerte ihn nicht daran, wieviele Nebensätze er verwendet.


Gedöns
4.10.2015 17:15
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Bald wird wohl der Spuk vorbei sein – die PC-Gutmenschen rutschen ja schon jetzt 24/7 in totaler Unterwürfigkeit auf Knien herum:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/morddrohungen-gegen-immobilienmaklerin/


Hadmut
4.10.2015 19:09
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> https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/morddrohungen-gegen-immobilienmaklerin/

Ist das nicht „victim blaming”, was die genderisten immer anderen vorwerfen?


dentix07
4.10.2015 17:37
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@ Hadmut
>Wäre ich amerikanischer Milliardär, würde ich jetzt eine Universität gründen und die Freiheit von political correctness garantieren, um alle Spitzenwissenschaftler und Top-Studenten abzuwerben.<
Wird nicht lange dauern bis das passiert!
Das ist ein Vorteil des amerikanischen Systems und eines Marktes!
Gibt es die Nachfrage danach, wird ein Angebot entstehen! Kann ein bißchen dauern, aber irgendwann wird jemand diese Nische entdecken und vermarkten! Das werden dann die neuen Elite-/Spitzenunis sein und die Sponsoren/Stipendienvergeber (die sind in den USA wesentlich wichtiger als bei uns), z.B. große Firmen, die Leute brauchen die ihr Fach beherrschen und nicht Gender, die werden sehr bald den "Müll" der von den anderen Unis kommt einfach nicht mehr einstellen und ihre Gelder lieber in diese Unis stecken!

BTW: Was Ähnliches wie bei Dir mit dem Autospiel oder dem Kühlschrank kennt man auch vom Autofahren! Passiert mir (zu) leicht! Nach längerer Zeit mit höherer Geschwindigkeit auf der Autobahn und dann plötzlich wieder Stadtverkehr, da fährt man leicht weiter (zu ) schnell und es braucht einen Moment bis man realisiert, daß man nicht mehr auf der Autobahn ist!
Ist eigentlich nur ein Zeichen völliger Konzentration!


Stephan Fleischhauer
4.10.2015 17:40
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>Es gibt Leute, die reden, schreiben, denken in 140-Zeichen-Sätzen

Schon mal besser als vor der Glotze sitzen (wie anno dazumal). Früher war das nicht besser, was wurde denn da überhaupt geschrieben, abgesehen von ein paar Notizen auf Einkaufszetteln?

Was die Filterbubbles angeht: Da die andere Meinung ist nur einen Klick weit entfernt ist, kann ich das Argument nicht nachvollziehen. Die Social Justice Warriors beschweren sich doch gerade darüber, dass ihnen beständig unerwünschte Meinungen in die Timeline gespült werden. Ausreichend Kontakt mit anderen Meinungen besteht offenbar, das Problem muss woanders liegen.


WikiMANNia
4.10.2015 17:57
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@Linker Mensch

Ich habe das durchaus schon häufiger im kleinen Kreis versucht, hier hat man es mit Betonköpfen zu tun, die für Logik nicht mehr zugänglich sind (dies wird als binäres Denken sogar explizit abgelehnt), auch Empirie wird nur selektiv zur Kenntnis genommen. Ich konnte bisher keine Argumentationsstrategie ableiten, die irgendeine Wirkung auf diese Leute hat und in größerer Skalierung ausgerollt werden könnte. Hier ist nichts mehr zu retten.

Man kann natürlich den Feminismus (oder sonstwen oder sonstwas) verantwortlich machen oder es mit dem Postulat Albert Einsteins halten, wonach die Dummheit der Menschheit unendlich ist. Logik und rationales Denken wird demnach von der weit überwiegenden Anzahl der Menschen allenfalls in homöopathischen Dosierung eingesetzt.

Von dieser Überlegung ausgehend könnte man die Auffassung vertreten, dass Feminismus/Genderismus die Menschen nicht dumm macht, sondern die Menschheit schon von Natur aus dumm ist. Demnach würde Feminismus/Genderismus nur auf die natürliche Verfasstheit der Mehrheit der Menschen Rücksicht nehmen und ein Vehikel darstellen, beispielsweise völlig ungeeignete Leute in die Universitäten und an politische Schaltstellen zu bringen.

Das macht Feminismus/Genderismus jetzt nicht besser, variiert aber den analytischen Blick und ich persönlich ziehe es vor, mehr als einen Erklärungsansatz zu verfolgen.

Ich kann mir sogar vorstellen, dass der heutige Feminismus gezielt ebenso gezielt dazu verwendet wird, um linken Bewegungen zu schaden.

Man kann linke Bewegungen damit schaden, man kann Piratenparteien damit schaden, man kann auch rechte Bewegungen damit schaden. Ich will damit sagen, dass Feminismus/Genderismus eine universell einsetzbares Herrschaftsinstrument darstellt. Verwendbar auch von Herrschenden, die nicht als links verdächtig einzustufen sind.

Es kommt dazu, dass Feminismus/Genderismus gar nicht klar definiert sind, was ihre Eigenschaft, universell einsetzbar zu sein, noch betont. Ich möchte an dieser Stelle an “Moving target” erinnern, von dem Hadmut ab und zu spricht. Hadmut unterscheidet sich von mir darin, dass die fehlende Definition der Begriffe und der ausbleibende Herleitung von Aussagen für ihn (lediglich) eine wissenschaftliche Unredlichkeit darstellt, die er moniert und anprangert.

Ich hingegen betrachte Feminismus/Genderismus weniger unter dem Wissenschaftsaspekt als ein universell einsetzbares Herrschaftsinstrument. Und politisch betrachtet ist dieses “Moving target” dann kein Manko, sondern ein eindeutiger Vorteil.

Hadmut würde eher sagen: “Feminismus/Genderismus ist eine schlechte Wissenschaft/gar keine Wissenschaft.”
Ich würde eher sagen: “Feminismus/Genderismus ist ein gutes (im Sinne von wirkungsvoll) politisches Herrschaftsmittel.”

Beide Aussagen sind sicherlich richtig und doch sind da unterschiedliche Verständnisebenen der Sache im Spiel.


rleo
4.10.2015 18:04
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@Hadmut
“Der Begriff der Political Correctness stammt ursprünglich aus dem Stalinismus, aus dem Wortschatz der Kommunisten und Sozialisten.”

Gibt es dafür Quellen?
Und warum ist dann ‘Political Correctness’ so auf die USA bezogen?
Eigentlich sollte sich das doch auf die komm. Länder und Propagandaabteilungen zurückverfolgen lassen.
In der DDR gab es eine politisierende Sprache, die nicht direkt ‘vorgeschrieben’ war, aber sehr wohl dazu diente, ‘falsch denkende’ auszumachen. Eine Art Filter, mit dem man als nativer Einwohner gut umgehen konnte.
Verbreitet war das ‘Doppeldenk’ nach Orwell. Im Alltag konnten viele gut unterscheiden, was man wie und wo ‘zu denken’ hatte.
Leuten, die das nicht konnten, sondern die Propaganda vorbehaltlos verinnerlichten, ging man aus dem Weg.

“Seitdem bin ich sehr davon überzeugt, dass Computerspiele das Verhalten beeinflussen können.”
Hier stimme ich mit Dir überein und Danke, dass das mal ausgesprochen wird.
Es ist schon so, dass das Denken und die Dinge, mit denen man sich beschäftigt, das Verhalten beeinflusst.
Oder umgekehrt, man macht das, was man kennt und in dessen Kontext (Gruppe, Familie) man sozialisiert wurde.
Früher nannte man das ‘der Apfel fällt nicht weit vom Stamm’.

Und die Geschichte mit den Filter Bubbles ist bekannt.
Man schaue sich nur mal esoterischen Zirkeln um.
Da zitiert sich auch jeder Buchschreiber selbst im Kreis herum.
Dass das Internet das verstärkt und für viel mehr Leute eine greifbare ‘Meinungsbildung’ geworden ist, ist bedenklich. Es treibt die Massenverblödung und damit die Abhängigkeiten von diesen Strukturen voran.

Und dass es da Trittbrettfahrer gibt, die meinen, durch Opferrollen und dem Nachsprechen der Inhalte der Filter Bubble, Kasse zu machen, ist auch nicht neu.

“Man muss, weil es ums Geld geht.” ist der Schlüssel.

Und keiner der daran Beteiligten wird das zugeben, oder hast Du schon mal jemanden gesehen, der seine üppige ‘Grundversorgung’ aufs Spiel setzt, nur weil da ein Hadmut was schreibt?
Irgendwann kippt das und dann waren alle ‘dagegen’.


Hadmut
4.10.2015 19:05
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@rleo:

> Gibt es dafür Quellen?

Freilich. Weiß ich aber jetzt nicht mehr auswendig. Kannste aber googeln.

> Und warum ist dann ‘Political Correctness’ so auf die USA bezogen?

Weil die das dort massiv praktizieren und den Begriff eben so verwendet haben.


Anmibe
4.10.2015 21:09
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Etwas OT:

https://twitter.com/AdamBaldwin/status/650397494120067072

Man beachte den vorletzten Punkt im Tweet

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Offensive, disrespectful or in disagreement with my opinon

Anderer Meinung als der Tweeter zu sein reicht …


EinInformatiker
4.10.2015 22:31
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osthollandia
4.10.2015 23:40
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Mal eine Überlegung: wenn es eine politische Korrektheit gibt muss es noch mindestens eine weitere Korrektheit geben, eine faktische Korrektheit, denn sonst würde man sie ja nicht extra kennzeichnen müssen. Was man nun beobachtet ist, das die politische Korrektheit die faktische Korrektheit ablösen, ja ersetzen soll.

Das ist Orwell vom allerfeinsten. Welche Konsequenzen hat denn das? Kann da mal bitte jemand mitdenken, ergänzen, negieren, irgendwas?


Hadmut
4.10.2015 23:54
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@osthollandia:

Ja.

Die Leute interessiert nicht, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern nur, ob es den politischen Vorgaben entspricht. Die halten das alles für Willkür, und sich selbst für diejenigen, die aussuchen dürfen, was davon richtig und falsch sein soll.


O.
5.10.2015 0:43
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Gesellschaft: Im Bann der politischen Korrektheit?
http://www.arte.tv/guide/de/058227-009/square-idee?autoplay=1

I vote for the french man 🙂


Hadmut
5.10.2015 1:45
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> I vote for the french man

Ich auch. Die Frau wirkt auf mich ziemlich dumm, aber gefährlich. Bundesvorsitzende der Jusos.

Ich halte die Jusos für einen sehr bösartigen, totalitären, von Ideologie durchseuchten Laden.


O.
5.10.2015 2:40
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Auf mich wirkt sie naiv.


Hadmut
5.10.2015 8:59
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> Auf mich wirkt sie naiv.

Das sind die dort meistens. Das steht aber auch nicht in Widerspruch zu meiner Einschätzung. Gerade diese Naivität und Unerfahrenheit – das sind fast alles Leute, die noch von den Eltern oder dem Staat durchgepäppelt werden, sich noch nie selbst versorgen mussten und es nicht anders kennen als in einer Vollversorgung zu leben, wo es egal ist, was sie faseln. So entstehen dann Leute wie Andrea Nahles.


EinInformatiker
5.10.2015 8:52
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Vielleicht mal ein Klärungsversuch dazu, dass Feminismus und Gender links seien. Die “Gender Studies” als solche sind m. E. nicht links. Die sind einfach nur bekloppt und abartig vorangetrieben von korrupten und kranken und frustrierten Leuten (wahrscheinlich zunächst einigen Frauen als Gemeinschaft). Zusätzlich von abgehobenen Philosophen initiiert (Beauvoir) und von von Marcuse (der freilich links war) politisch intrumentalisiert (Feminismus), Bei Marcuse waren die Opfergruppen de Ersatz für die Arbeiterklasse. Insofern haben Feminismus und Gender natürlich einen linken Bezug, aber in erster Linie in dem Sinn, dass sie eine Ideologie gegen das System sind, bzw. eher zu den identitätsstiftenden linke Ideologien gehören. Allerdings ist das ja nicht daa alleinstehende Merkmal der Linken, das zeiht sich ja durch die gesamte politische Landschaft. Ist aber bei den Grünen den Linken und der SPD besonders ausgeprägt (bei Grünen und in der SPD quasi fanatisch). Wer in der Öffentlichkeit steht kommt am Gleichstellungs-Kult für die Frauen nicht vorbei.
Jenseits der unmittelbaren Öffentlichkeit sieht es so aus, dass die Antifa den Feminismus aggressiv als Ideologie drauf hat (auch wenn der letztlich keine Rolle spielt), das ist nur das notwendige aggressive Lippenbekenntnis, da man sich zu allen Ideologien bekennen muß die was mit Opfern zu tun haben. Om der Realität gilt natürlich auch in der Antifa das traditionelle Rollenbild, dass Männchen (von Männern will ich bei der Antifa nicht sprechen) handeln und Weibchen provozieren. Sieht man z.B. wenn Veranstaltungen gestört werden. Die Weibchen lenken dann z. B. ab, während die Männchen die eigentliche “Aktion” durchführen.Geht ja z.B. bei körperlicher Gewalt nicht anders.
Es gibt dann noch die liberalen (sehr reflektierten Linken), die “wahre” Ansichten haben, die sich als bekennende Feministen vor den Frauen in den Staub werfen, weil es einfach in ist. Einfach eine Frage der Ideologie. Bei Diskussionen im Linsk-Blog (die relativ sachlich daherkamen) habe ich es aber eher so erlebt, dass sie keineswegs große Feministen waren. Da wurde teilweise klar erkannt, dass ein Frauen-Zeitschriften- Projekte keine Substanz hätten (in durchaus polemischem Ton). Da wird dann durchaus spitz formuliert, dass Männer abstrakt denken und Frauen eben weniger, am Beispiel der aktuellen Kommentare aufgeführt. Wenn es dann allerdings kontrovers um den Feminismus als solches ging, dann kam die Ideologie-Räson. Man nage als Linke im Sinne des Fortschritts quasi hinter dem Feminismus zu stehen. Fazit: Linke (die nicht völlig jenseits des Jordans sind) stehen zwar ideologisch zum Feminismus, aber nicht unbedingt theoretisch. Und von den Linken, die eigentlich weitgehend wie Rechte sind will ich jetzt nicht weiter reden. Die werden einerseits aus Räson nicht gegen den Feminismus sein, aber andererseits auch nicht groß dafür eintreten. Aber sie kommen halt nicht davon los, sich überhaupt als links zu bezeichnen. Aber diese “Linken” sind Einzelpersonen(in der Öffentlichkeit kenne ich zwei oder drei), die man außer das sie sich als links bezeichnen grunsätzlich absolut ernst nehmen kann.


JochenH
5.10.2015 11:28
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Die Anne Wicorek wurde auf Twitter zitiert, dass das Kopftuch der Muslimas ein Zeichen der Emanzipation sei, wie es der Minirock der Frauen in der westlichen Welt war.

Viel krasser kann man die Wahrheit nicht verdrehen, oder?


Chrisi
5.10.2015 12:37
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“Ich halte die Jusos für einen sehr bösartigen, totalitären, von Ideologie durchseuchten Laden.”

Die inzwischen Willkürrichter in den eigenen Reihen haben.


Hosea
5.10.2015 14:39
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Ein wesentlicher Punkt bei der Entwicklung der PC und Co ist meines Erachtens die Institutionalisierung.

Am Anfang, wenn das Anliegen (Gleichberechtigung) noch berechtigt ist, geht es ja um materielle Gleichstellung, d.h. Gleichstellung vor dem Gesetz.

Sobald dieses Ziel erreicht ist, müssten sich die entsprechenden Gruppen eigentlich auflösen: Ziel erreicht.

Das Problem ist nur: mittlerweile ist professionalisiert und institutionalisiert. Es gibt feste Strukturen, bezahlte Positionen, wie Gleichstellungsbeauftragte etc.

Aus dem ursprünglichen Anliegen ist ein Geschäftsmodell geworden.

Welche Behörde würde sich selbst auflösen und sagen, dass ihre Tätigkeit nicht mehr notwendig ist. Die Leutchen müssten sich quasi selbst entlassen.

Daraus folgt: sobald die Bekämpfung eines Mißstandes institutionalisiert ist, wird der Mißstand nach Auskunft der Bekämpfer immer weiter fortbestehen. Es werden dann neue Tatbestände erfunden und konstruiert, welche die Arbeit der Behörde, der NGO oder wem auch immer, notwendig machen und gar einer verstärkten Förderung bedürfen.


DrMichi
6.10.2015 0:53
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JochenH, wenn es verboten ist, schon. Dann ist es Jugendliche Rebellion. Aber so generell ist es eine Verdrehung.


WikiMANNia
6.10.2015 9:01
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@Eldoran

Wobei bei Gender bin ich nicht sicher, ob das Ganze nicht von Anfang an auf fehlerhaften Annahmen/Schlussfolgerungen basiert.

Bei
http://de.wikimannia.org/John_Money
ist das ganz sicher der Fall. Das ist aber völlig unerheblich, weil man mit Gender so schön Politik machen kann. Und damit es nicht nach Zwangsbeglückung und Diktatur aussieht, schafft man sich ein Wissenschaft imitierendes Kleid als Tarnung…

Dass Gender keine Wissenschaft ist, halte ich inzwischen für erwiesen. Den Nachweis dazu hat meines Erachtens Hadmut geführt. Die Frage ist nun, ob man sich mit diesem Nachweis begnügt oder ob man weitergehende Ziele verfolgt und welche. Das ließe sich ja beliebig ausweiten.


EinInformatiker
6.10.2015 9:14
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Am Anfang, wenn das Anliegen (Gleichberechtigung) noch berechtigt ist, geht es ja um materielle Gleichstellung, d.h. Gleichstellung vor dem Gesetz.

Sobald dieses Ziel erreicht ist, müssten sich die entsprechenden Gruppen eigentlich auflösen: Ziel erreicht.

Das Problem ist nur: mittlerweile ist professionalisiert und institutionalisiert. Es gibt feste Strukturen, bezahlte Positionen, wie Gleichstellungsbeauftragte etc.

Aus dem ursprünglichen Anliegen ist ein Geschäftsmodell geworden

.

Das hat mich mittlerweile dazu geführt z.B. die Gleichberechtigung prinzipiell anzuzweifeln. Die unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen war vermutlich natürlich gewachsen gerechtfertigt. Die Tiere haben damit ja auch kein Problem. Die Menschen haben sozusagen die natürlichen Verhältnisse auf natürliche Art paraphrasiert (also in Sozialverhalten mumgesetzt). D. h. die Perversion bestand nicht bis 1960, sondern sie entstand ab 1968. Problematisch an dieser Ansicht ist freilich, dass es eben auch Sozialverhalten gibt dass deht problematisch ist, also etwa Gewalt gegen Frauen im Islam, nicht unbedingt die grundsätzliche Behandlung, die wäre kulturell zu akzeptieren, so weit die Frauen sich nicht dagegen auflehnen (können). Auch dass sie nun mal hier überhaupt nicht studieren durften ist natürlich problematisch, denn einige sind ja besser als die männlichen Kollegen. Also die Frage ist, wo ist die Grenze. Andererseits muß man feststellen, dass der Liberalismus gescheitert ist, da er anscheinend unweigerlich die Dinge ausarten läßt.


Dirk S
6.10.2015 10:08
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@ JochenH

Die Anne Wicorek wurde auf Twitter zitiert, dass das Kopftuch der Muslimas ein Zeichen der Emanzipation sei, wie es der Minirock der Frauen in der westlichen Welt war.

Viel krasser kann man die Wahrheit nicht verdrehen, oder?

Das Problem ist, dass die Wicorek da nicht einmal Unrecht hat. Es kommt nämlich darauf an, wie die betreffede Person das selbst sieht, bzw. deren soziale Gruppe. Und das Kopftuch kann durchaus eine Emanzipationsymbol gegen einen von Außen vorherrscheden Konformitätsdruck sein, eben der Ausdruck der eigenen Überzeugung gegenüber der Mehrheit. Auch eine Gesellschaft, die von Frauen das Nichttragen eines Kopftuches verlangt, schränkt diese in ihrer persönlichen Freiheit ein. So wie es Zeiten gab, in denen ein barhäuftiger Mann in der Öffendlichkeit gemieden wurde, weil jeder Mann eine Kopfbedeckung trug (oder zu tragen hatte).

Am Ende zeigt sich die Freiheit und Toleranz einer Gesellschaft an solchen Punkten. Eigentlich ist es egal, ob eine Frau ein Kopftuch trägt oder nicht, es ist ihre Freiheit das zu tun oder zu lassen, die Gesellschaft hat das zu tolerieren. Niemand, auch nicht die Gesellschaft, hat das Recht, ohne guten Grund (wie Arbeitsplatzsicherheit) Kleidungsvorschriften zu erlassen.

Der ganze “Kopftuchstreit” ist ohnehin kleinlicher Unsinn. Und ermöglicht solchen Leuten wie der Wicorek, sich in den Vordergrund zu drängeln.

Hintergründige Grüße,

Euer Dirk


Hosea
6.10.2015 11:30
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Das Problem ist nur: mittlerweile ist professionalisiert und institutionalisiert. Es gibt feste Strukturen, bezahlte Positionen, wie Gleichstellungsbeauftragte etc.

Aus dem ursprünglichen Anliegen ist ein Geschäftsmodell geworden

Man kann das Ganze auch marxistisch erklären:

Da Gleichberechtigung als Geschäft im Kapitalismus der kapitalistischen Verwertungslogik unterworfen ist, nimmt sie notwendigerweise Warenform an. Folglich wird aus dem menschlichen Bedürfnis eine feilzubietende Ware wie jede andere auch.

Kennzeichnend für die Warenform im Kapitalismus ist unter anderem der ‘Fetischcharakter’, d.h. einer Ware werden Formen der Bedürfnisbefriedigung, quasireligiöse Heilsversprechungen zugeschrieben, die diese niemals erfüllen kann und die eben aus den Bedingungen ihrer Produktion resultieren.

Aus dem Geschäftsmodell wird eine religiöse Heilslehre.


Dirk S
6.10.2015 14:03
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@ EinInformatiker

Das hat mich mittlerweile dazu geführt z.B. die Gleichberechtigung prinzipiell anzuzweifeln.

Gleichberechtigung bedeutet gleiche Rechte für alle innerhalb des Geltungsrbereichs diese Rechts und das unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft.
Einschränkungen können nur aufgrund persönlicher Faktoren gemacht werden und auch nur dann, wenn dies zum Schutz eines höheren Gutes dient. Deshalb wird die Geschäftsfähigkeit von Kindern oder dementen Erwachsenen herabgesetzt (im letzten Fall individuell durch ein Gericht) und Straftäter zum Schutz der Bevölkerung eingesperrt.
Das Geschlecht selbst ist kein Grund, Einschränkungen zu begründen.

Ein Punkt, den ich zu bemängeln finde, ist dass man immer über Gleichberechtigung diskutiert, aber die andere Seite der Medaille, die Pflichen, völlig vernachlässigt. Gleiche Rechte bedingen auch gleiche Pflichten. Was z.B. bedeutet, dass die ausgesetzte Wehrpflicht für Männer abgeschafft wird oder auf Frauen erweitert wird.

Die unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen war vermutlich natürlich gewachsen gerechtfertigt.

Physionomische Unterschiede bedingen nicht zwangsläufig rechtliche Unterschiede. Das Recht bzw. die Gesetze sollen so formuliert werden, dass sie unabhängig von irgendwelchen individuellen Eigenschaften gelten.
Zwar würde z.B. eine geschlechtsneutrale Ausformulierung eines Abtreibungsgesetzes auf Männer bezogen wenig Sinn ergeben, würde aber auch keinen Schaden anrichten.
Anders sieht es bei der Anwendung verschiedener Gesetze aus, die zwar neutral formuliert sind, aber nur bei bestimmten Gruppen angewand werden, wie z.B. Exhibitionismus und Heiratsschwindelei praktisch nur bei Männern zur Anwendung kommt, obwohl sich auch Frauen dieser Taten Schuldig machen können. gibt es da irgendeinen Grund für die unterschiedliche Behandlung? Ich finde, es sollte auch da eine Gleichbehandlung eingefordert werden.

Gleichberechtige Grüße,

Euer Dirk


Andy
6.10.2015 16:26
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>> Wir nehmen ja auch an, dass Gewaltspiele am Computer das reale Verhalten beeinflussen, dass sich etwa Massaker-Typen (Amokläufer ist der falsche Begriff) vorher am Computer mit Ego-Shootern hochpumpen. […] Bei der anschließenden Heimfahrt mit dem Auto habe ich mich doch ein paarmal zusammenreißen müssen, um da nicht genauso weiterzubrettern. Seitdem bin ich sehr davon überzeugt, dass Computerspiele das Verhalten beeinflussen können
> Hier stimme ich mit Dir überein und Danke, dass das mal ausgesprochen wird.

Anekdotische Evidenz wird nicht besser wenn der eine oder andere sie teilt. Mag sein das Hadmut, um bei seinem Autorennbeispiel zu bleiben, tatsächlich so schwer beeindruckt war das der Gasfuss schwer wurde. Das ist aber die absolute Ausnahme, nicht die Regel. In diesem Fall von sich auf andere schließen ist nicht sonderlich logisch, wenn man sich vor Augen führt das die Verbreitung von Games in den letzten zwei Jahrzehnten von Nerdkeller bis in fast jedes Wohnzimmer gestiegen ist und vor allem das die Games immer “brutaler” wurden.

Früher gabs halt Autorennen und Ballerspiele. Da fährt man auf Zeit oder gegeneinander bis die Karre kaputt ist oder schiesst auf einen Pixelklumpen in Uniform bis der tot ist, und dann auf dan nächsten. Heute kann man in vielen Games auf Grund der Komplexität so “furchtbare” und unmoralische Dinge anstellen das wir, wenn die obige These irgendwie haltbar sein soll, in einer Republik von Amokläufern leben müssten. Die Realität deckt sich einfach nicht mit der Behauptung.

[Grundeinkommen]
> Nennen wir den Teil der Bevölkerung, der Güter und Dienstleistungen produziert, doch mal böse aber treffend: Die Esel, die den Karren ziehen.
> Diesen Eseln, die den Karren ziehen, wird jetzt schon mehr als 60% des Wohlstandes, den sie erarbeiten, weggenommen und an die unproduktive Mehrheit der Bevölkerung verteilt.
Das macht diese so wütend das sie gar nicht begreifen das Ihnen noch VOR dem Staat jemand mächtig in die Tasche gegriffen hat, nämlich die Wirstschaft die seit 1,5 Jahrzehnten die Löhne stagnieren läßt. Aber das hat man als alternativlos hingenommen.

> Diese Information bewegst du jetzt bitte ein wenig in deinem Freibiertrinkerherzen und dann verrätst du uns deine Schätzung, wieviel mehr man diesen Eseln noch zumuten kann bevor sie einfach resignieren und sie sich direkt neben dich in die soziale Hängematte legen.
Mal gucken wie lange sie es da aushalten, bei den Bedingungen und Konditionen.

> Wenn das (endlich) genug von den Eseln machen, wird das System implodieren und du darfst dir deine Träume vom leistungslosen Grundeinkommen dort hin schieben,
…das anderen Outcome wäre halt das die Wirtschaft wieder der Tätigkeit und den Lebenshaltungskosten angemessene Löhne zahlt. Was natürlich vollkommen undenkbar und sozialistisch ist, da ist es dem sozialen Frieden zuträglicher eine deutliche soziale Hackordnung zu etablieren.


A Stranger in a strange World
6.10.2015 20:35
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@Dirk S

> Das Geschlecht selbst ist kein Grund, Einschränkungen zu begründen.

1. Das Geschlecht ist derzeit ein Grund, Einschränkungen für Männer zu begründen. Die Beispiele reichen von Wehrpflicht bzw. Dienstpflicht im Verteidigungsfall über geschlechtsspezifische Benachteiligung im Gesundheitswesen bis zu deutlich geringeren Renditen bei Renten aller Art. Warum sollte das Geschlecht also nicht umgekehrt auch Einschränkungen für Frauen begründen können?

2. Homo Sapiens hat einen sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Das Gerede darüber, dass die Varianz innerhalb eines Geschlechts größer sei als der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist nachgewiesenermaßen falsch. Männer und Frauen haben nicht nur klar unterscheidbar strukturierte Gehirne, ihre Stoffwechsel unterscheiden so sehr wie sonst nur zwischen zwei verschiedenen Spezies. Warum sollten diese nachgewiesenen Unterschiede keine gesellschaftlichen Folgen haben?

@Andy
> Das macht diese so wütend das sie gar nicht begreifen das Ihnen
> noch VOR dem Staat jemand mächtig in die Tasche gegriffen hat …

Das ist schlicht falsch. Die Bruttolöhne sind tatsächlich real gestiegen. Und damit sind eine Menge Arbeitnehmer einfach nur in eine höhere Progressionsstufe gerutscht. Gleichzeitig hat der Staat eine Menge lustige Begriffe erfunden um weitere Steuer- und Abgabenerhöhungen zu tarnen: Beginnend beim Solidaritszuschlag (der eigentlich nur bis 1999 laufen sollte) bis zur Pflegeversicherung. Soll heißen: Wenn die Staatsquote seit 2004 nicht kontinuierlich und kräftig gestiegen wäre, dann hätten wir auch keine Stagnation der Netto-Einkünfte.

> das anderen Outcome wäre halt das die Wirtschaft wieder der
> Tätigkeit und den Lebenshaltungskosten angemessene Löhne zahlt.

Ich bin weit davon entfernt, die Wirtschaft im allgemeinen verteidigen zu wollen, aber ich sehe die _wirklichen_ Ausbeuter nicht in den Chefetagen. Die können sich nur ein *wenig* besser gegen die wahren Ausbeuter aus dem juristisch-administrativen Komplex wehren.


Stakhanov
6.10.2015 21:11
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Gleichberechtigung ist nicht verhandelbar, da bin ich Feminist. Aber es geht ja längst nicht mehr darum, sondern (Frauenquote u.a.) um gleiche Ergebnisse, also gleich viele Ausichtsräte, Vorstandsmitglieder, Spitzenpolitiker, Professoren usw. (Das Maskulinum hier ist ein generisches.)

Seltsamerweise wird aber nie gefordert, dass es gleich viele weibliche Arbeitnehmer in der Stadtentwässerung, Müllabfuhr, Mindestlohn-Security Guards und als Hilfsarbeiter auf dem Bau geben soll.


A Stranger in a strange World
6.10.2015 21:19
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@Dirk S

Nachtrag:
> Physionomische Unterschiede bedingen nicht zwangsläufig rechtliche
> Unterschiede.

Den Begriff “physionomisch” gibt es nicht. Entweder du meinst “physiognomisch” (https://de.wikipedia.org/wiki/Physiognomie) oder “physiologisch” (https://de.wikipedia.org/wiki/Physiologie). Ich gehe im weiteren davon aus du “physiologisch” meinst.
Damit begibst du dich auf dünnes Eis, denn der physiologische Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Homo Sapiens ist größer als der zwischen einem Homo Sapiens und einem Pan Troglodytes gleichen Geschlechts.

> Das Recht bzw. die Gesetze sollen so formuliert werden, dass sie
> unabhängig von irgendwelchen individuellen Eigenschaften gelten.

Das Geschlecht ist keine individuelle Eigenschaft sondern die grundsätzlichste Kategorie jeder Säugetier-Spezies. Bei wirklich jeder Säugetier-Spezies sind Männchen und Weibchen klar zu unterscheiden, unterliegen klar unterschiedlichen Selektionskriterien und es gibt keine fruchtbaren Misch- oder Zwischenformen.

> Zwar würde z.B. eine geschlechtsneutrale Ausformulierung eines
> Abtreibungsgesetzes auf Männer bezogen wenig Sinn ergeben

Sie würde nicht “wenig” sondern gar keinen Sinn ergeben.

> würde aber auch keinen Schaden anrichten.

Du solltest nicht so optimistisch sein. Es fände sich garantiert ein Spinner der sich schwanger fühlt und erst zum Gynäkologen und dann zur Abtreibungsberatung ginge um seinen Schein zu bekommen. Die daraus entstehende Antidiskriminierungsklage samt Bohei in der Presse und den Folgen dieses Boheis möchte ich mir lieber nicht ausmalen.

> Anders sieht es bei der Anwendung verschiedener Gesetze aus, die
> zwar neutral formuliert sind, aber nur bei bestimmten Gruppen
> angewand werden, wie z.B. Exhibitionismus und Heiratsschwindelei
> praktisch nur bei Männern zur Anwendung kommt

Exhibitionismus ist *nicht* geschlechtsneutral formuliert.
Vgl. § 183 StGB
Exhibitionistische Handlungen

(1) Ein Mann, der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Und wenn Heiratsschwindelei bei Frauen zu bestrafen ist etwa so sinnvoll wie Fische fürs Schwimmen zu bestrafen. Was bei Männern Heiratsschwindelei heißt nennt man bei Frauen Hypergamie und es ist das normalste der Welt.

> gibt es da irgendeinen Grund für die unterschiedliche Behandlung?

Ja. Er ist ca. 400 Millionen Jahre alt und heißt “Geschlecht”.

> Ich finde, es sollte auch da eine Gleichbehandlung eingefordert werden.

Ungleiche auf Teufel-komm-raus gleich behandeln zu wollen ist auch nicht wirklich smart. Männer und Frauen sind aber nun mal unterschiedlich. Wir sollten diese Unterschiede wieder zu schätzen lernen statt sie mit Gewalt und ohne jede Aussicht auf Erfolg einebenen zu wollen.


EinInformatiker
6.10.2015 21:48
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@ Dirk S

Ich denke einfach es gibt jedenfalls keine Gleichberechtigung im sinne des Geredes von Gleichberechtigung. Für mich waren Mädchen und Frauen immer gleichberechtigt, zumindest als Frauen (als Männer natürlich nicht, aber kann mich´nicht entsinnen, dass ich darüber jemals groß nachgedacht habe bevor das Gerede von Gleichberechtigung anfing. War doch alles zu jeder Zeit in Ordnung. Zum ersten Zeugnis in der Volksschule wurde mit einem Mädchen um den besten Schnitt konkurriert. Als es dann hieß der Mensch ist ein Dichter und Denker kannte ich nur Droste-Hülshoff und ja da denkt man sich logisch seinen Teil Aber man denkt dann nicht an Gleichberechtigung oder Gleichstellung oder Quote. Man registriert die Dinge einfach so wie sind. Das Geschwafel von Gleichberechtigung erreichte mich erst an der UNI. Und dann allerdings teilweise penetrant ala “Rolle der Frau”. Ja aber die Rolle der Frau kannte ich da dich schon ganz anders. Also ich will eigentlich sagen: Nix gegen das was Frauen wollen und können. Aber geht alles ohne Begriffe wie Gleichberechtigung, von korrupter Gleichstellung ganz zu schweigen. Davon zu trennen wäre freilich noch, ob die Gesellschaft für Frauen andere Normen setzt als für Männer. Das ist anscheinend durchaus eine Frage des Überlebens von Gesellschaften. Und dann darf Gesellschaft da auch beinflussende Normen setzen, auch wenn die gegen die freie Entfaltung des Inividuums gehen. Aber was mich stört sind eigentlich nur die Begriffe. Das interessiert mich nicht im Zusammenhang mit Frauen.


EinInformatiker
7.10.2015 7:16
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Ich habe mal eine Frage an diejenigen, die sich intern mit den USA auskennen, bzw. da schon mal gelebt haben. Hat die Political Correctness eigentlich in den USA eine ähnlich Wirkung über die Uni hinaus. D. h. hat sie einen ähnlichen Einfluß auf die Presse und die Medien. Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Ich meine, daas es in den USA doch stärker unabhängige Medien gibt. Selbst wenn es an den Unis noch schlimmer zugehen mag als hier in Deutschland. Konkrete Frage: wo und in welcher Hinsicht ist es in den USA schlimmer als in der BRD und wo besteht eine gewisse größere Chance der Selbstheilung gegen diesen modernen, psychopathologisch faschistoiden Wahn. Auch hier in der BRD ist der normale Mensch nicht wirklich politisch korrekt, er ist lediglich durch die öffentliche Gehirnwäsche eingeschüchtert und verunsichert. Aber die USA haben ja auch alternative Medien in denen Klartext geredet werden kann, was es ja in der BRD in den offiziellen Medien nun überhaupt nicht gibt.


Dirk S
7.10.2015 10:59
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@ A Stranger in a strange World

Wir schreiben aneinander vorbei. Ich meine, dass Unterschiede in Rechtstheorie und Rechtspraxis nicht anhand von Geschlechtsunterschieden gemacht werden dürfen, es sei denn, dass ein höheres Gut tangiert ist und es somit einen wirklich guten Grund gibt. Diese Situation ist aber kaum gegeben.
So ist z.B. der Mutterschutz (der auch ein Schutz des Neugeborenen ist) durchaus einzusehen, kann und muss aber als geschlechtsneutrale Regelung gehalten werden, da zumindest theoretisch auch eine Bauchhöhlenschwangerschaft beim Mann möglich ist. In so einem Fall wäre auch dem entbindenen Vater (oder der männlichen Mutter, wenn man so will) das gleiche Schutzrecht zuzugestehen.
Ebenso müssen Frauen den Strafregelungen wie Männer unterworfen werden, also entsprechend meinem Beispiels auch Heiratsschwindlerinnen verurteilt werden bzw. Frauen keinen besonderen Schutz mehr gegenüber falschen Versprechen eingeräumt werden (was ich als sinnvoller ansehen würde, Eigenverantwortung und so).
Ebenso müssen für Frauen auch die gleichen staatsbürgerlichen Pflichten (wie z.B. die Wehrpflicht) gelten. Das kann in zwei Richtungen geschehen, in dem Frauen eben auch diese Pflichten auferlegt werden oder in dem Männer nicht mehr diesen Pflichten unterliegen (also die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht für Männer und damit die Streichung aus dem GG). Geht beides.

Warum sollte das Geschlecht also nicht umgekehrt auch Einschränkungen für Frauen begründen können?

Weil es eine Scheißbegründung und nur der Treibstoff einer Entrechtungsspirale ist. Am Ende stehen wir bei Gleichberechtigung auf dem untersten Level: Alle habe keine Rechte und sind somit gleichberechtigt. Hatten wir im MA schon mal, sollten wir überwunden haben.

Homo Sapiens hat einen sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus.

Ist zwar richtig, aber was hat das mit der rechtlichen Behandlung zu tun? Richtg, nichts. Wenn man anfängt so zu argumentieren, dann hat zusammen mit den Radikalfeministinnen wieder den Wettlauf der schnellsten Entrechtung. Bis runter auf den Rechtelevel 0. Ist das jetzt Sinn der Sache?

> gibt es da irgendeinen Grund für die unterschiedliche Behandlung?

Ja. Er ist ca. 400 Millionen Jahre alt und heißt “Geschlecht”.

400 Millionen Jahre alte Gesetzbücher? Recht und Gesetz soll so neutral wie möglich sein und nur da spezifisch, wo es absolut unerlässlich ist. Und das ist kaum gegeben.

> Ich finde, es sollte auch da eine Gleichbehandlung eingefordert werden.

Ungleiche auf Teufel-komm-raus gleich behandeln zu wollen ist auch nicht wirklich smart.

Sonderbehandlungen für einzelne Gruppen sind noch weniger smarter. Also, wie ich schon schrieb, Recht und Gesetz haben geschlechtsneutral zu gelten, nur in begründeten Spezialfällen (und die Begründung muss auch Teil des Gesetzes sein) sind Sonderregelungen akzeptabel. Und bei der derzeitigen technisch-wissenschaftlichen Entwicklung fällt die Zahl der begründbaren Spezialfälle gegen Null.

Wir gehen unterschiedlich an die Sache ran, ich rein systematisch, du eher emotional (so wirkt es jedenfalls auf mich), in dem du auf die Ungleichbehandlungen und Ungerechtigkeiten hinweist und daraus forderst, dass auch Frauen Ungerechtigkeiten erfahren müssen. Das ist aber ein schlechter Weg, weil im Bereich Emotionen und herumjammern sind Frauen jedem Mann überlegen und so eine Abwärtsspirale der Entrechtung entsteht. Aber einem systematischen Weg, Ungleichheiten zu beseitigen, können sich auch Frauen nicht verschließen.

Gleichberechtigte Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
7.10.2015 11:11
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@ EinInformatiker

Ich denke einfach es gibt jedenfalls keine Gleichberechtigung im sinne des Geredes von Gleichberechtigung.

Doch, die gibt es, wenn man mal die Gleichberechtigung auch als das betrachtet, was sie ist: Gleiches Recht für alle.

Was du richtigerweise ansprichst ist das, was interessierte Gruppen aus der “Gleichberechtigung” gamacht haben: Eine Ergebnisgleichstellung. Beides sind aber verschiedene Sachen und ein Missbrauch des Wortes “Gleichberechtigung”. Eben der rethorische Trick, einen Begriff so umzudeuten, wie es einem in den Kram passt und diesen Begriff am Ende der Beliebigkeit preis zu geben. Haben die bei den Linken gelernt, die machen das auch schon seit Ewigkeiten.

Da hilft nur eins: Immer wenn “verdächtige Personen” den Begriff “Gleichberechtigung” verwenden, sie dazu auffordern, diesen zu definieren. Damit allen klar wird, dass eine Umdeutung vorgenommen wird.

Im Prinzip gilt: Man kann für die Gleichberechtigung nach allgemeiner Lesart sein aber auch gleichzeitig gegen die “Gleichberechtigung” nach feministischer Lesart sein. Ganz ohne Hirnkrämpfe und Zwiedenk. Eben weil es verschiedene Inhalte sind.

Krampffreie Grüße,

Euer Dirk


Marco Singh
7.10.2015 14:53
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Moin moin und danke für diesen intressanten artikel.

Political Correctness als eine form von “eogoistischer rethorik” das fand ich sehr schön formuliert.
aber die PC-Falle nutzen viele auch als die “mutigste form der feigheit”…wenn ich das mal kurz erläutern darf:es gibt in unserem ach so demokratischen rechtsstaat themen und thesen die nicht angesprochen werden dürfen.
blödestes,weil gerade aktuell und wenig kreatives, beispiel:ich sage das ich es gut finde das deutschland flüchtlinge aufnimmt,gebe ich aber zu bedenken dass die zuwanderung besser kontrollen durch den staat bedarf,da es momentan auch unliebsamen elementen sehr leicht ist hier zu immigrieren,schiebt man mich in die ecke des rechtspopulismus.

mit anderen worten:viele menschen haben nicht mehr den mut ihre realen meinungen zu bestuimmten themen zu vertreten,aus angst in die PC-Falle zu stolpern.um sich aber nicht dem vorwurf der rückgratlosigkeit anhören zu müssen werden die dann zu glühenden marschieren “für toleranz und vielfalt”.
sie schwenken ihre refugees welcome schilder und haben trotzdem ein mumiges gefühl.

stichwort social media:ich bin kein technik versierter mensch habe aber in meiner jugend gerne mal vor einer konsole gesessen.dabei habe ich (meist mit freunden) häufig action-games konsumiert,dennoch verspürte ich im realen leben nicht das geringste verlangen nach gewalt.
unsere social medias gaukeln aber dem menschen eine komplette welt vor,eine welt die obendrein noch frei und anonym ist,was unsere tatsäsichliche welt ja nie wirklich gewesen ist.gerade weil mir das internet (second life bspw.) möglichkeiten der entfaltung bietet wie ich sie in der realität oft nicht habe,verbringen viele menschen weit mehr zeit in der “virtuellen Realität”,die welt faszieniert sie weil sich in ihr,wenn auch nur zum schein, der alte menschheitstraum von der totalen freiheit erfüllt.so ist es nicht weiter verwunderlich dass die menschen zumindest mental immer mehr mit der virtuellen realität verschmelzen.deswegen sagt man ja auch “virtuelle realität” und nicht “theorethisches leben”,dann wäre den menschen nämlich klar dass das internet und die realität in wirklichkeit nichts miteneinander gemeinsam haben.
das internet ist nämlich nichts anderes als ein rein hypotethischer raum und alles was dort geschieht bleibt zum großteil in eben diesem theorethischen raum.
weil den meisten menschen aber nicht klar ist das ihre blogs in denen sie ihre meinung kundtun,nicht selten unverblümt,keineleri praktische ausirkungen haben.
und gleichzeitig bietet die anonymität des internets die möglichkeit sich ein bisschen vor der political correctness zu schützen.das heißt ich kann ungebremst los rabulieren ohne dass ich fürchten muss von der gesellschaft geächtet zu werden,weiß ja keiner das ich es war.

was glauben sie denn warum die politik billiges breitband internet selbst für die untersten der gesellschaft als zwingend erforderlich sieht?!

in diesem wüünsche ich ihnen alles gute und danke nochmals für den sehr intressanten artikel

mit freundlichen grüßen

Singh


Andy
7.10.2015 17:01
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. Das Geschlecht ist derzeit ein Grund, Einschränkungen für Männer zu begründen. Die Beispiele reichen von Wehrpflicht bzw. Dienstpflicht im Verteidigungsfall über geschlechtsspezifische Benachteiligung im Gesundheitswesen bis zu deutlich geringeren Renditen bei Renten aller Art. Warum sollte das Geschlecht also nicht umgekehrt auch Einschränkungen für Frauen begründen können?

Weil mit kleinen historischen Ungerechtigkeiten nicht neue, größere begründet werden sollten.

Ich war nie ein Freund der Abschaffung der Wehr/Dienstpflicht. Ich hätte mir vielmehr eine Angleichung an heutige Verhältnisse gewünscht. Sprich: die Dienstpflicht gilt ab sofort für alle Deutschen, Männer wie Frauen. Die Wehrpflicht ist nicht mehr der Normalfall, sondern der Sonderfall (Invertierung der vorherigen Situation, wo Wehrpflicht Normalfall war und man sich für den zivilen Dienst rauswinden musste).

Von welchen spezifischen Benachteiligungen im Gesundheitswesen redest Du? Das wir Männer Brustkrebstherapien mitfinanzieren müssen aber nur äusserst selten daran erkranken?


EinInformatiker
7.10.2015 21:58
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@ Dirk S.

Nochmal: ich habe mit der Floskel “Gleichberechtigung der Frau” nie etwa anfangen können”, bis ich zwangsweise davon hörte. Bis dahin waren die Mädchen eben Mädchen und die Frauen eben Frauen. Erst an der UNI gings dann mit der “Rolle der Frau” los usw (allerdings nicht in Mathe) und Zahnmedizinerinnen konnten auch zugeben, dass Männer in der Spitze mehr leisten). Als ich im Zivildienst im Krankenhaus, also in 95-iger weiblicher Umgebung gearbeitet habe ist in zwei Jahren niemals der Begriff Gleichberechtigung erwähnt worden. Die Frauen (von 14-30 und alter) schienen aber Spaß daran zu haben, dass die Zivis da waren. Das war eigentlich das was ich sagen wollte. Ansonsten ist mir das mit gleichem Recht für alle schon klar. Aber Männer und Frauen sind einfach zu unterschiedlich, als dass das so 100%-ig überhaupt zur Anwendung kommen kann. Nehmen wir die Sache mit dem Gender Pay Gap. Es gibt ihn nicht. Das ist klar. Vielleicht hat es ihn nie gegeben? Im übrigen wüßte ich nicht, wo Frauen im Recht seit den 50 er Jahren jemals benachteiligt waren. Insofern hat die Gleichberechtigung während ich existiere keine Rolle mehr gespielt und ist nur hochgespielt worden in Gleichstellung ausgeartet und bring die Geselschaft an den Rand des Abgrund. Es soll mal die Bestimmung gegeben haben, dass der Mann die Entscheidung hat. Na und? Bei den Gorillas herrscht der Silberücken. Bei den Elefanten führt ja die erfahrenste Kuh. Die Bullen haben trotzdem ihr Sonderleben. Warum soll beim Menschen also nicht der Mann entscheiden. Muß nicht sein, aber ist dann wenigstens geregelt. Ich versteh zwar was du meinst, aber es sagt mir nichts.


A Stranger in a strange World
7.10.2015 22:56
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@Dirk S

> Also, wie ich schon schrieb, Recht und Gesetz haben geschlechtsneutral zu
> gelten

Das ist kategorische Forderung. Frei von jeglicher Begründbarkeit. Mit der gleichen Berechtigung kann man auch fordern, dass Dreijährige den Führerschein erwerben dürfen: “Recht und Gesetz haben altersneutral zu gelten”.
Es gibt nun mal Tatbestände, die nur Frauen betreffen können und solche die nur Männer betreffen können.

> nur in begründeten Spezialfällen (und die Begründung muss auch Teil des
> Gesetzes sein) sind Sonderregelungen akzeptabel.

Sorry, aber die Antwort auf diese wissenschaftlich unhaltbare Forderung hat schon mal keine Gnade vor Lord Hadmuts Augen gefunden und ich bin weder dein noch sein Papagei.

> Und bei der derzeitigen technisch-wissenschaftlichen Entwicklung fällt die
> Zahl der begründbaren Spezialfälle gegen Null.

Quatsch. Wir sind von künstlicher Fortpflanzung noch beliebig weit entfernt und solange wir im wesentlichen biologische Lebenformen sind werden wir von 500 Millionen Jahre Evolution mehr geprägt sein als von irgendwelchen Umerziehungsversuchen.

> Wir gehen unterschiedlich an die Sache ran, ich rein systematisch, du eher
> emotional (so wirkt es jedenfalls auf mich)

Ich bin diesbezüglich so wenig emotional, dass ich auf ausschließlich emotional zu definierende Begriffe wie “Gerecht” und “Ungerecht” glatt verzichte. Bislang hat noch niemand eine widerspruchfreie Definition von “Gerechtigkeit” liefern können. Erkläre du uns doch mal warum “soziale Gerechtigkeit” maximale Gleichheit meint und warum niemand auf die Idee kommt in der Strafjustiz die “gerechte” Strafe nach dem Prinzip der “sozialen Gerechtigkeit” möglichst gleichmäßig auf die Bevölkerung zu verteilen.

> in dem du auf die Ungleichbehandlungen und Ungerechtigkeiten hinweist und
> daraus forderst, dass auch Frauen Ungerechtigkeiten erfahren müssen.

“Gerechtigkeit” gibt es nicht. Du nennt “Gerechtigkeit” was du in deiner momentan Gefühlslage als gerecht empfindest und die momentane Gefühlslage eines Homo Sapiens kann typischerweise durch minimale Änderungen in der Formulierung um 180° gedreht werden.
Ich persönlich bin dagegen knochentrockener Pragmatiker: Eine Regelung muss dauerhaft funktional sein. Ungleiche gleich oder gleiche ungleich zu behandeln funktioniert nachweislich nicht. Da hilft es auch nicht, mit der (auf absehbare Zeit absurden) Idee einer Bauchhöhlenschwangerschaft bei einem Mann zu argumentieren.

> Das ist aber ein schlechter Weg, weil im Bereich Emotionen und herumjammern
> sind Frauen jedem Mann überlegen

Ja. Deswegen ist typischerweise einer der ersten Schritte zu einer funktionalen Lösung, das unvermeidliche Gejammere der Frauen zu ignorieren.

> und so eine Abwärtsspirale der Entrechtung entsteht.

Das wäre nur der Fall, wenn man partout wider jede Vernunft darauf besteht, ungleiche gleich zu behandeln. Wenn man z.B. darauf besteht, das der Exihibitionismusparagraph geschlechtsneutral formuliert werden muss. Aber es nun mal ein Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau nackt herumsteht.

> Aber einem systematischen Weg, Ungleichheiten zu beseitigen, können sich auch
> Frauen nicht verschließen.

Erstens: Doch, das können sie. Und zwar perfekt. Genauso wie Männer. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten ist auf Fortpflanzung und Überleben optimiert. Und dabei sind auch “ungerechte” Vorteile Vorteile, selbst schuld ist, wer die freiwillig ausschlägt.
Zweitens: Selbst wenn man alle Gesetze vollständig geschlechtsneutral schreiben würde, hätten große Menschen trotzdem noch “ungerechte” Vorteile gegenüber kleinen, attraktive Menschen trotzdem noch “ungerechte” Vorteile gegenüber hässlichen und dumme Menschen trotzdem noch Vorteile gegenüber klugen (kein Tippfehler). Wo willst du aufhören mit dem Gleichmachen und wie willst du begründen, dass du ausgerechnet dort die Grenze ziehst?
Drittens: Ungleichheiten sind lebensnotwendig. Absolute Gleichheit bedeutet maximale Entropie und damit das Ende jeder Entwicklung.
Viertens: Es gibt nur einen erfolgreichen Gleichmacher: Gevatter Hein.


Hadmut
7.10.2015 23:03
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> hat schon mal keine Gnade vor Lord Hadmuts Augen gefunden

Emperor.

Call me Emperor.


A Stranger in a strange World
8.10.2015 1:10
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> Call me Emperor.

Ave Caesar, Moriturus te salutat.


EinInformatiker
8.10.2015 6:35
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Also ich halte es für völlig weltfremd Männer und Frauen den selben Regeln unterwerfen zu wollen. Das ist die Vergewaltigung des Natürlichen. Es ist nicht geboten Ungleiches gleich zu machen. Es ist viel eher geboten zu verstehen warum Ungleiches eben bis 1968 ungleich behandelt wurde und auch heute immer noch ungleich behandelt wird. Denn der Versuch die Ungleichheit aufzuheben führt offensichtlich zu Privilegierungen (vermutlich notwendigeweise). Das künstliche Aufheben der Ungleichbehandlung hat zu extremen Verwerfungen geführt, wie m. E. logisch zu erwarten ist, wenn man wider die Natur handelt. So ist es für mich z.B. völlig in Ordnung dass männlicher Exhibitionismus bestraft wird. Man könnte natürlich sagen, dass meint man nur weil man halt so erzogen wurde. ´Kann eine Rolle spielen. Glaube ich aber nicht. Frauen mögen es nun mal nicht damit konfrontiert zu werden (während Männer im umgekehrten Fall eher Zugabe rufen würden). Und deshalb halte ich es auch für natürlich, dass man männlichen Exhibitionismus unterbindet. Weiblichen wiederum gibt es eigentlich nicht, da er natürlich ist (man muß schon wie im Islam extreme Gewalt anwenden um ihn unnatürlich zu unterbinden). Ungleiche Behandlung ist jedenfalls kein Zufall oder entspringt reiner Willkür.Und wenn jetzt kommt, das irgendwas in anderen Kulturen ja auch anders sei? Wir leben halt in unserer Kultur und warum sollte man mit Gewalt daraus eine Einheitskultur (die sog. Transkultur) schaffen wollen? Moementan passiert freilich genau das. Nur es funktioniert weder aktuell noch wird am Ende die Transkultur stehen. Am Ende steht die Monokultur der kompromißlosen Kultur. Der u.a. der Weg bereitet wurde indem man meinte dass man alles maximal gleich behandeln solle. Das führt dann zur extremsten Ungleichheit.


Dirk S
8.10.2015 9:33
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@ Andy

Weil mit kleinen historischen Ungerechtigkeiten nicht neue, größere begründet werden sollten.

Mein schreiben. Außerdem bekommt man so nur ein “Race to the Bottom”. Und das kann nicht Sinn der Sache sein.

Ich war nie ein Freund der Abschaffung der Wehr/Dienstpflicht. Ich hätte mir vielmehr eine Angleichung an heutige Verhältnisse gewünscht. Sprich: die Dienstpflicht gilt ab sofort für alle Deutschen, Männer wie Frauen. Die Wehrpflicht ist nicht mehr der Normalfall, sondern der Sonderfall (Invertierung der vorherigen Situation, wo Wehrpflicht Normalfall war und man sich für den zivilen Dienst rauswinden musste).

Die Wehrpflicht ist nicht abgeschafft, die ist nur ausgesetzt, das heißt über jeden Mann im wehrfähigen Alter hängt dieses Damoklesschwert. Wobei ich dir zstimme, auch ich halte die zeitgemäße Erweiweiterung der Wehrpflicht auf alle Staatsbürder im wehrfähigen Alter für richtig. Das Geschlecht darf da keinen Unterschied mehr machen. Klappt doch in so vielen Ländern ohne Probleme. Und israelische Frauen würden es sich verbieten, aufgrund ihres Geschlechtes von der Wehrpflicht befreit zu werden.

Von welchen spezifischen Benachteiligungen im Gesundheitswesen redest Du? Das wir Männer Brustkrebstherapien mitfinanzieren müssen aber nur äusserst selten daran erkranken?

Ich habe irgendwie den Eindruck, dass das Prinzip der Solidargemeinschaft nicht mehr ganz so geläufig ist…

Solidarische Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
8.10.2015 10:24
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@ EinInformatiker

Nochmal: ich habe mit der Floskel “Gleichberechtigung der Frau” nie etwa anfangen können”, bis ich zwangsweise davon hörte.

Ist auch erst in den letzen Jahren durch interessierte Kreise in den Fokus der Öffendlichkeit gerückt. Früher, als ich jung war, war das auch kein Thema.

Bis dahin waren die Mädchen eben Mädchen und die Frauen eben Frauen.

Äh, ist schon klar. Es macht sich niemand Gedanken über etwas, wo er/sie/es kein Problem sieht.

Erst an der UNI gings dann mit der “Rolle der Frau” los usw (allerdings nicht in Mathe) und Zahnmedizinerinnen konnten auch zugeben, dass Männer in der Spitze mehr leisten). Als ich im Zivildienst im Krankenhaus, also in 95-iger weiblicher Umgebung gearbeitet habe ist in zwei Jahren niemals der Begriff Gleichberechtigung erwähnt worden.

Weil das für die und in der Zeit kein Thema war?

Die Frauen (von 14-30 und alter) schienen aber Spaß daran zu haben, dass die Zivis da waren.

Ja, ich mag es auch, wenn ich schwere Arbeiten auf Praktikanten abschieben kann. 😉

Das war eigentlich das was ich sagen wollte.

Ok, ich sehe was du meinst.

Ansonsten ist mir das mit gleichem Recht für alle schon klar.

Von nichts anderem schreibe ich.

Aber Männer und Frauen sind einfach zu unterschiedlich, als dass das so 100%-ig überhaupt zur Anwendung kommen kann.

Begründet nicht, dass man unterschiedliche Regelungen erlassen soll. Z.B.: Wenn Frauen wählen können und somit in der Lage sind, die Folgen ihrer Wahlentscheidung abzuschätzen, dann können sie auch falsche Versprechen eines Heiratschwindlers erkennen. Wenn sie die aber glauben ist es ihr Pech. Also hat der § 170 entgegen der Rechtspraxis auch bei Frauen zur Anwendung zu kommen (geschlechtsneutral ist der ja formuliert) oder aber aufgehoben zu werden. Wobei sich die Frage stellt, wieviele Strafanzeigen wegen Heiratsbetrug überhaupt gestellt werden und insbesondere gegen Frauen. Kann auch sein, dass das (inzwischen) eine Luftdiskussion ist.

Nehmen wir die Sache mit dem Gender Pay Gap. Es gibt ihn nicht. Das ist klar. Vielleicht hat es ihn nie gegeben?

Doch, den hat es gegeben. Bis Anfang der 1970er war es in Tarifvertragen ein gängiger Passus, dass Frauen 80% des Lohnes von Männern erhalten, erst nach einem Urteil des Bundesverfassungsgericht wurde die Klausel als ungültig außer Kraft gesetzt. Daher haben die wohl auch ihre Etwas-über-20%-Zahl. Seit dem ist der GPG praktisch nicht mehr existent.

Im übrigen wüßte ich nicht, wo Frauen im Recht seit den 50 er Jahren jemals benachteiligt waren.

Es gab die Benachteiligung, dass in einer Ehe der Ehemann im Zweifelsfall die Entscheidungkraft hat und dass in bestimmten Fällen der Ehemann nach §1354, $1356 und §1358 BGB das Familiengericht anrufen konnte, um seiner Frau z.B. das Arbeiten verbieten zu lassen. Andersrum ging das nicht. Die entsprechenden Regelungen der 3 Paragraphen sind aber in der BRD nie zur Anwendung gekommen und schließlich gestrichen worden. Aber formal bestand da schon eine geschlechtsspezifische Benachteligung.

Insofern hat die Gleichberechtigung während ich existiere keine Rolle mehr gespielt und ist nur hochgespielt worden in Gleichstellung ausgeartet und bring die Geselschaft an den Rand des Abgrund.

Das Prinzip der gleichen Rechte ist inzwischen verwirklicht, da hast du Recht. Nur ist der Begriff der “Gleichberechtigung” von interessierten Kreisen in “Gleichstellung” umgedeutet worden. Und das ist das Problem. Nichts anderes schreibe auch ich.

Es soll mal die Bestimmung gegeben haben, dass der Mann die Entscheidung hat. Na und?

Das ist bei unserer Spezies nicht so eindeutig vorgegeben. Beim Homo Sapiens hängt vieles von der Kultur und von den individuellen Eigenschaften ab. Deiner Theorie nach, hätten wir keine Bundeskanzlerin.

Bei den Gorillas herrscht der Silberücken. Bei den Elefanten führt ja die erfahrenste Kuh. Die Bullen haben trotzdem ihr Sonderleben. Warum soll beim Menschen also nicht der Mann entscheiden. Muß nicht sein, aber ist dann wenigstens geregelt.

Unterschiedliche Spezies, unterschiedliche Lebensweisen, kein Rückschluss auf andere Spezies zulässig. Und der Staat muss nicht seinen Rüssel in das Privatleben der Bürger stecken. Wie ein Ehepaar zu seinen gemeinsamen Enscheidungen kommt, geht den Staat nichts an.

Ich versteh zwar was du meinst, aber es sagt mir nichts.

Schade, aber mir fällt keine andere Formulierung ein, die es vielleicht besser verdeutlichen könnte. Wir müssen ja nicht einer Meinung sein, aber es ist natürlich schön, wenn der eine weiß, was der andere meint.

Formulierungsfreie Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
8.10.2015 15:42
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@ A Stranger in a strange World

> Also, wie ich schon schrieb, Recht und Gesetz haben geschlechtsneutral zu
> gelten

Das ist kategorische Forderung.

Natürlich. Gleichheit vor dem Gesetz ist Grundprinzip und Basis eines jeden Rechtstaates. Die Alternative sind Gesetze nach Gutdünken zusammen mit einer Privilegienvergabe wie im MA.

Frei von jeglicher Begründbarkeit.

Auch hier ist die Begründung, dass Gleichheit vor dem Gesetz die Grundlage eines Rechtstaates ist. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten. Nur so kann ein freiheitliches Gemeinwesen funktionieren. Sonderregelungen müssen gut begründet sein.

Mit der gleichen Berechtigung kann man auch fordern, dass Dreijährige den Führerschein erwerben dürfen: “Recht und Gesetz haben altersneutral zu gelten”.

Haben Sie auch. Dass Kinder nicht die vollen Rechte genießen, hängt einfach damit zusammen, dass sie altersabhängig nicht die gleichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen mitbringen, die ein Erwachsener hat. Generell sind Sonderregelungen bei speziellen Voraussetungen möglich, wenn diese dem Schutz höhrerer Rechtsgüter dienen.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: 3-Jährige können altersgemäß nicht verantwortlich mit einem Auto umgehen, mal angesehen davon, dass sie nicht an die Pedale herankommen. Daher dürfen sie nicht autofahren und sind zur Führerscheinprüfung nicht zugelassen. Das gleiche gilt für erwachsene Blinde, da diese den Verkehr nicht sehen können. In beiden Fällen ist die Einschränkung notwendig, da sonst ein höheres Rechtsgut, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit von Dritten, akut gefährdet wäre.

Es gibt nun mal Tatbestände, die nur Frauen betreffen können und solche die nur Männer betreffen können.

Und die wären? Also nur die, die nicht geschlechtsneutral formuliert werden können.

> nur in begründeten Spezialfällen (und die Begründung muss auch Teil des
> Gesetzes sein) sind Sonderregelungen akzeptabel.

Sorry, aber die Antwort auf diese wissenschaftlich unhaltbare Forderung hat schon mal keine Gnade vor Lord Hadmuts Augen gefunden und ich bin weder dein noch sein Papagei.

Also, eigentlich muss jede gesetzliche Einschränkung der persönlichen Freiheit gut begründet werden und wenn diese nur ein Geschlecht betreffen soll, dann erst recht. Das ist die Grundforderung einer freiheitlichen Gesellschaft.

> Und bei der derzeitigen technisch-wissenschaftlichen Entwicklung fällt die
> Zahl der begründbaren Spezialfälle gegen Null.

Quatsch. Wir sind von künstlicher Fortpflanzung noch beliebig weit entfernt und solange wir im wesentlichen biologische Lebenformen sind werden wir von 500 Millionen Jahre Evolution mehr geprägt sein als von irgendwelchen Umerziehungsversuchen.

Es hat bereits Versuche mit Affen gegeben, bei denen Männchen eine befruchtete Eizellen eingepflanzt wurde. Infolge dessen bildete sich eine Fruchtblase und ein Mutterkuchen heraus, es fand eine Bauchhöhlenschwangerschaft statt, die Geburt hätte durch einen Kaiserschnitt erfolgen können. Das Experiment ist nach 2 Monaten beendet worden, wobei das Kind wohl am Ende der Schwangerschaft lebensfähig gewesen wäre. Schon allein durch die Existenz dieser Möglichkeit, müssten auch alle Regelungen des Mutterschutzes auch für eine männliche Mutter gelten. Also müssen sie geschlechtsneutral formuliert sein. Auch, wenn das zuerst einmal nicht intuitiv erscheint.

Dazu noch:
http://www.welt.de/vermischtes/article2086342/Der-schwangere-Mann-bekommt-eine-Tochter.html .
http://www.welt.de/vermischtes/article119833916/Berlin-Neukoelln-Schwangerer-Mann-hat-entbunden.html

Auch wenn die Herren Mütter beide Transgender sind, rechtlich gelten beide als Männer und somit würden sie bei einem rein feminin formulierten Gesetz keinen besonderen Schutz genießen.

Also, mit einer möglichst neutralen Formulierung ist man auch im Gesetzeswesen besser für die Zukunft gewappnet und muss nicht jeder Entwicklung hinterherhecheln, so wie es derzeit geschieht.

Ich bin diesbezüglich so wenig emotional, dass ich auf ausschließlich emotional zu definierende Begriffe wie “Gerecht” und “Ungerecht” glatt verzichte.

Das ist gut, trotzdem wirkte es auf mich so. Aber dass auch du an einer unemotionalen Betrachtung interssiert bist, freut mich.

Bislang hat noch niemand eine widerspruchfreie Definition von “Gerechtigkeit” liefern können.

Sehe ich auch so. Gerechtigkeit ist individuell bestimmt. Wobei man bei unbegründet unterschiedlichen Regelungen für verschiedene Gruppen durchaus von einer Ungerechtigkeit sprechen. Ist halt ein schwammiger Begriff.

Erkläre du uns doch mal warum “soziale Gerechtigkeit” maximale Gleichheit meint und warum niemand auf die Idee kommt in der Strafjustiz die “gerechte” Strafe nach dem Prinzip der “sozialen Gerechtigkeit” möglichst gleichmäßig auf die Bevölkerung zu verteilen.

Weil beides nichts mit einander zu tun hat. Strafrecht stellt auf das Fehlverhalten des Individuums ab, soziale Gerechtigkeit ist Aushandlungssache zwischen den sozialen Gruppen.

> in dem du auf die Ungleichbehandlungen und Ungerechtigkeiten hinweist und
> daraus forderst, dass auch Frauen Ungerechtigkeiten erfahren müssen.

“Gerechtigkeit” gibt es nicht. Du nennt “Gerechtigkeit” was du in deiner momentan Gefühlslage als gerecht empfindest und die momentane Gefühlslage eines Homo Sapiens kann typischerweise durch minimale Änderungen in der Formulierung um 180° gedreht werden.

Könnte es sein, dass das, was ich aussagen wollte, nicht so bei dir angekommen ist (und andersrum)? Ich habe den Eindruck, wir schreiben hier aneinander vorbei.

Ich persönlich bin dagegen knochentrockener Pragmatiker: Eine Regelung muss dauerhaft funktional sein. Ungleiche gleich oder gleiche ungleich zu behandeln funktioniert nachweislich nicht.

Ähn, diese pragmatische Version muss aber auch begründet werden. Und auch deine pragmatische Vorgehensweise steht nicht im Widerspruch zu meiner Forderung der neutralen Ausgestaltung und Formulierung von Gesetzen.

Da hilft es auch nicht, mit der (auf absehbare Zeit absurden) Idee einer Bauchhöhlenschwangerschaft bei einem Mann zu argumentieren.

Schon allein wenn die hinreichend gesicherte Möglichkeit besteht, ist es zwingend erforderlich, Gesetze dementsprechend zu formulieren. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis es eine erfolgreiche Schwangerschaft bei einem Nichttransgendermann gibt. Soll erst dann über eine Gesetzesanpassung nachgedacht werden? Wenn man schon im Vorfeld das Problem vermeiden kann?
Die geschlechtsneutrale Formuliereung von Gesetzen ist doch gar nicht so schwierig. Meist langt es, “Frau” und “Mann” durch “Person” zu ersetzen.

> Das ist aber ein schlechter Weg, weil im Bereich Emotionen und herumjammern
> sind Frauen jedem Mann überlegen

Ja. Deswegen ist typischerweise einer der ersten Schritte zu einer funktionalen Lösung, das unvermeidliche Gejammere der Frauen zu ignorieren.

Jammern und Gegenjammern führen zu nur noch mehr Gejammere und nicht zu einer Lösung. Da sind wir uns sicher einig. Und Frauen jammern nicht immer. Manchamal maulen sie auch.

> und so eine Abwärtsspirale der Entrechtung entsteht.

Das wäre nur der Fall, wenn man partout wider jede Vernunft darauf besteht, ungleiche gleich zu behandeln. Wenn man z.B. darauf besteht, das der Exihibitionismusparagraph geschlechtsneutral formuliert werden muss. Aber es nun mal ein Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau nackt herumsteht.

Nein. Es macht keinen Unterschied, in beiden Fällen haben die betreffenden Personen keine Kleidung an. Übrigens geht es im Exihibitionismusparagraph nicht allein um das Fehlen von Kleidung in der Öffendlichkeit, sondern um die sexuelle Erregung dabei. Die ist beim Mann zwar leichter beobachtbar, muss einen Gesetzgeber aber nicht daran hindern, das Gesetz geschlechtsneutral zu formulieren. Es muss nur “ein Mann” gegen “eine Person” ausgetauscht werden. Alles andere ist dann Sache der Beweisbarkeit und dass da Unterschiede bestehen können, sieht jeder ein. Sind aber 2 verschiedene Dinge.
Es macht eben einen Unterschied zwischen “es werden nur Männer verurteilt, weil das Gesetz nur Männer als Täter vorsieht” und “es werden nur Männer verurteilt, weil man bei Frauen die sexuelle Erregung nicht nachweisen konnte”. Wird der Unterschied jetzt deutlich? Das eine ist eine explizierte Diskriminierung, das andere eine (nachvollziehbare) Beweisangelegenheit.

> Aber einem systematischen Weg, Ungleichheiten zu beseitigen, können sich auch
> Frauen nicht verschließen.

Erstens: Doch, das können sie. Und zwar perfekt. Genauso wie Männer.

Ok, da hast du recht. Gemeint war im Sinne von: “Wenn sie eine Lösung finden wollen”. Dass Menschen hervorragend darin sind, Dinge zu ignorieren, ja, da stimme ich zu.

Jedes Lebewesen auf diesem Planeten ist auf Fortpflanzung und Überleben optimiert.

Der Homo Sapiens ist alles andere als optimiert. Dass wir als Spezies diesen Planeten übernommen haben ist Zufall. Unsere Vorfahren waren über Jahrmillionen ein zweibeiniger Löwensnack für zwischendurch. Erst als jemand zufällig auf die Idee kam, einen spitzen Stock einem Löwen in die Seite zu rammen, wendete sich das Blatt. Hätte auch anders ausgehen können.

Und dabei sind auch “ungerechte” Vorteile Vorteile, selbst schuld ist, wer die freiwillig ausschlägt.

Ok. Stimme ich zu. Es ist aber Aufgabe des Gesetzgebers, die ungerechten Vorteile auf eine Minimum zu reduzieren, bzw. diese in Vorteile für alle umzuwandeln.

Zweitens: Selbst wenn man alle Gesetze vollständig geschlechtsneutral schreiben würde, hätten große Menschen trotzdem noch “ungerechte” Vorteile gegenüber kleinen, attraktive Menschen trotzdem noch “ungerechte” Vorteile gegenüber hässlichen und dumme Menschen trotzdem noch Vorteile gegenüber klugen (kein Tippfehler). Wo willst du aufhören mit dem Gleichmachen und wie willst du begründen, dass du ausgerechnet dort die Grenze ziehst?

Äh, ich schreibe von der Gleicheit vor dem Gesetz und gleichen Rechten. Was man nun mit seinen Rechten und alldem, was man noch so an Eigenschaften hat, anfängt, ist einzig und allein Sache des Individuum. Und damit haben wir das Problem, dass es die Feministinnen erfolgreich geschafft haben, “Gleichberechtigung” mit “Gleichstellung” gleichzusetzen. An sich sind das 2 völlig verschiedene Dinge. Womit sich deine Frage erledigt. Ich will nicht gleich machen, ich will nur gleiche Rechte und Pflichten. Alles andere ist die Sache des einzelnen.

Drittens: Ungleichheiten sind lebensnotwendig.

Außerhalb des Rechts schon. Innerhalb des Rechts ist Gleichheit vor dem Gesetz notwendig.

Absolute Gleichheit bedeutet maximale Entropie und damit das Ende jeder Entwicklung.

Auch wieder: Im Recht ist Gleichheit vor dem Gesetz notwendig, außerhalb des Rechts gibt es eine Gleichheit ohnehin nicht. Beides widerspricht sich aber nicht.

Viertens: Es gibt nur einen erfolgreichen Gleichmacher: Gevatter Hein.

In the long run, we’re all dead. Aber, hast du schon mal auf die verschiedene Gräber geachtet? Selbst da sind nicht alle gleich. Außer im rechtlichen Bereich. Und das ist es, wovon ich schreibe. Nicht mehr, nicht weniger.

Rechtsgültige Grüße,

Euer Dirk


A Stranger in a strange World
9.10.2015 11:56
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@Dirk S

Dass Kinder nicht die vollen Rechte genießen, hängt einfach damit zusammen, dass sie altersabhängig nicht die gleichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen mitbringen, die ein Erwachsener hat.

Das Alter ist ebenso eine objektive physiologische Kategorie wie das Geschlecht.

Wenn du die eine objektive physiologische Kategorie als relevant für eine unterschiedliche Rechtsstellung siehst, musst du, falls du ernst genommen werden willst, begründen warum die andere Kategorie nicht relevant sein soll.

Das kannst du nicht und das kann auch sonst niemand ohne wissenschaftlichen Boden zu verlassen und sich in pseudoreligiöse Gefilde zu begeben.

Es hat bereits Versuche mit Affen gegeben, bei denen Männchen eine befruchtete Eizellen eingepflanzt wurde. Infolge dessen bildete sich eine Fruchtblase und ein Mutterkuchen heraus, es fand eine Bauchhöhlenschwangerschaft statt …

Diese Behauptung hat unter den hiesigen Biologen und Medizinern beiderlei Geschlechts große Heiterkeit ausgelöst.

Abschließende Grüße
Der Fremde in einer befremdlichen Welt


EinInformatiker
10.10.2015 9:19
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@ Dirk S

Ist auch erst in den letzen Jahren durch interessierte Kreise in den Fokus der Öffendlichkeit gerückt. Früher, als ich jung war, war das auch kein Thema.

Ich weiß nicht wann du jung warst. Also ich habe das Thema 1973ff wahrgenommen. 1968 war mir zwar klar, dass offensichtlich alles auf der Erde von Männern erdacht und produziert worden war, aber das war für mich normal. Auf den Alltag habe ich das nicht erweitert , da waren die Frauen einfach Frauen und die Männer die alles erdacht und produziert hatten auch nicht Teil des Alltags. Also alles normal. Auch noch beim Zivildienst im Krankenhaus. Alles normale Frauen. Eine Ärztin. An der Uni gings dann los. Da mußten sie sich offiziell Gedanken über ihr Verhältnis zu Männern machen. Habe ich nichts mit zu tun gehabt. Dachte nur, Iwenn man Objekt ist kommt man halt auf so was.

Weil das für die und in der Zeit kein Thema war?

Nee die waren im Krankenhaus halt normal. Außerdem hatten die einen Beruf was sollten die also spinnen? Vielen fehlte lediglich ein Mann, denn den Beruf hatten sie ja schon. Es war vermutlich an der UNI parallel längst zum Thema gemacht (war ja direkt danach). Intellektuelle Spinnerei vs. normales Menschsein. Diese intellektuelle Spinnerei ist übrigens für sämtliche Ideologien verantwortlich. Der normale Mensch teilt sie nicht, er leidet lediglich darunter.

Ja, ich mag es auch, wenn ich schwere Arbeiten auf Praktikanten abschieben kann.

Natürlich waren die Männer Packesel wie mal ein hauptberuflicher Pfleger meinte, aber ist ja normal, geht ja nicht anders. Aber ansonsten waren die Gründe andere, will ich nicht weiter ausführen. (Smiley)

Dein Heiratsschwindelbeispiel zeigt eben warum man für Männer und Frauen nicht gleiches Recht mit Gewalt zusammen zimmern sollte. Das ungleiche Recht ist viel natürlicher.(Wie hätte es auch sonst zustande kommen können? Erst als man an der Natürlichkeit zweifelte hat man es ideologisch mehr und mehr verbogen. Wobei sich die korrupten Ideologen eben der gutartigen Zweifler bedient haben.)
Frauen sind aämtlich Heiratsschwindlerinnen, also hat es keinen Sinn das rechtlich zu regeln. Das müssen Männer privat entscheiden. Nur bei Männern liegt dem Heiratsschwindel ein perfider Plan zugrunde. Frauen können nichts dafür, es liegt in ihrer Natur. Sie müssen sich dafür nicht extra etwas ausdenken. Ich denke, dass Esther Vilar das alles beschrieben hat.

Doch, den hat es gegeben. Bis Anfang der 1970er war es in Tarifvertragen ein gängiger Passus, dass Frauen 80% des Lohnes von Männern erhalten, erst nach einem Urteil des Bundesverfassungsgericht wurde die Klausel als ungültig außer Kraft gesetzt

Das ist natürlich interessant. Aber wenn man natürlich denkt, was könnte die Ursache gewesen sein. Könnte sein, dass man davon ausging, dass Frauen weniger leiste,. Ich habe z.B. keine erlebt die Überstunden gemacht hat oder einfach freakhaft mal durchgezogen hat. Außerdem ist Geld für Männer wichtiger, weil sie ja sonst nichts haben. Also man könnte viele natürliche Gründen finden (hab noch mindestens 3 im Hinterkopf). Allerdings lehne ich solche Festschreibungen ab. Aber ansonsten sollte jeder Unternehmer selbst entscheiden was ihm sein Arbeitnehmer wert ist. Gute Frauen würden sicher auch den höheren Lohn erstreiten können. Auch unterschiedliche Löhne tragen der Unterschiedlichkeit der Geschlechter Rechnung. Nivelliert man das, gerät die Ordnung aus den Fugen. Wie in unserer Gesellschaft beobachtbar.

Man kann sich natürlich in der Ehe demokratisch auseinandersetzen, wenns dadurch angenehmer ist, wegen mir? Aber in alle Ewigkeit wird der Mann i.a (außer in Beamte3nfamilien) den größeren Teil des Einkommens beisteuern weil er von Natur aus für die ökonomisch wichtigeren Tätigkeiten zuständig ist. 40 Jahre Förderung haben den Frauenanteil in den dafür zuständigen Bereichen nicht erhöht.

Deiner Theorie nach, hätten wir keine Bundeskanzlerin.

Das wäre auch besser vielleicht sogar überlebensnotwendig besser gewesen (wiewohl ich mich mit Thatcher nicht auskenne) Ich jedenfalls habe der FAZ um 2000 rum geschrieben, dass man dieser Frau (weil sie eine Frau sei) Fähigkeiten andichte, die sie nun mal nicht hat. Ich hielt sie für linkisch und unbeholfen Leider kann man das nicht nachlesen, da die meine Leserbriefe nie veröffentlicht haben.

Meine Ansichten sind sicher nicht widerspruchsfrei, sonst müßte ich mich letztlich auf einen Standpunkt wie den des Islam stellen´. Aber es ist sicher mittlerweile bekannt, dass ich den für die noch größere Gefahr als den Feminismus halte. Aber wie gesagt ich empfehle nicht nur mit Gleichstellung aufhören, sondern auch von Gleichberechtigung zu lassen. Obwohl das kann man wohl nicht empfehlen sondern nur praktizieren. Und eigentlich ist es auch egal (im Gegensatz zur Anzahl der illegal in Deutschland befindlichen). Wollte es nur mal sagen.


EinInformatiker
10.10.2015 9:46
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Vielleicht noch ein kleiner allgemeiner Nachtrag. Mir sind viele einzelne Begebenheiten rund um Emanzipation und Feminismus in Erinnerung geblieben. Da käme eine stattliche Sammlung dessen zusammen was sich da so im Laufe der Zeit von 73 bis 84 so an ideologischen Absurditäten und Ungereimtheiten so angesammelt hat. Hab das nie gesammelt, aber ist alles im Kopf abrufbar. Das ging fast immer pro Frau.
Aber es gab auch mal durchaus noch freies Denken. Eine fällt mir das gerade besondern ein. Es gab tatsächlich mal Leute die es gewagt haben eine Studie über die Motivation zum Studieren anzustellen.
Ergebnis: (weiß natürlich nicht-wie valide das war, hab die Studie ja nicht durchgeführt und in den Sozialwissenschaften kann man ja derzeit bekanntlich nicht wissen was Ideologie und was Fakt ist.)
Männer studieren um einen Beruf ergreifen zu können usw.
Frauen studierten danach vor allem weil die Uni ein Heiratsmarkt sei. Wurde aber etwas kulanter ausgedrückt: Frauen sähen das Studium als die Möglichkeit eine Beziehung aufzubauen (*). So war das, als man noch unideologischer an die Dinge herangehen konnte, wiewohl das auch heute immer noch nicht gänzlich unterdrückt werden kann.

(*) Natürlich ist das jetzt sicher nicht völlig verallgemeinerbar, aber es gibt eben sicher die Tendenz. In den sog. Geisteswissenschaften war das jedenfalls sicherlich früher eine Tendenz. Wie das heute ist weiß ich nicht, Beziehung hat ja heute wahrscheinlich eine andere Bedeutung.