Ansichten eines Informatikers

Merkel ist noch mehr schuld…

Hadmut
29.6.2015 21:30

Spiegel Online legt nach. Irgendwie sind die gerade nicht gut auf Merkel zu sprechen:

“Fortwährende Feigheit” lautet aber auch die Antwort auf eine andere Frage: Wie konnte der Rest der Eurostaaten, allen voran Deutschland, überhaupt in die Situation geraten, dass die erratisch agierende Führung eines wirtschaftlich unbedeutenden Elf-Millionen-Volks die Währungsunion an den Rand des Zusammenbruchs bringt?

Seit fünf Jahren drücken sich die Politiker der Eurozone unter der inoffiziellen Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor schmerzhaften Entscheidungen, mit denen sich die Schuldenkrise in Griechenland lösen ließe. Mit der Folge, dass die eben nicht gelöst, sondern immer weiter verschleppt wird.

Liest sich, als würden wir gerade an dem, was immer als Vorzug weiblichen Führungsstils hingestellt wird, zugrunde gehen.

28 Kommentare (RSS-Feed)

Ingo5
29.6.2015 22:29
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Vor ein paar Tagen habe ich auf der Titelseite einer Zeitung Spekulationen über eine Ehekrise im Hause Merkel/Sauer gesehen. So etwas hätte es bis vor Kurzem auch nicht gegeben. Irgendjemand bereitet da gerade etwas vor.


HarryHirsch
29.6.2015 23:26
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Wäre ich das Merkel, würde ich dem Spiegel die Kanzlerwürde in die Hand drücken und sagen, mach Duuuuuuuuuuuuuuu

Die Lügenpresse ist so oder so kein Maßstab, da sie ihr Fähnchen in den Wind hängt und alle Positionen vertritt…

Gruß


Gereon
29.6.2015 23:42
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Warum haben die wohl den Hochverratsparagrafen abgeschafft?

Wird ihnen nix nutzen, wenn der Dankesorden des deutschen Volkes am Strick verliehen wird. Juristerei wirds dann nicht geben.


Karl
30.6.2015 0:47
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Merkel hat verschissen. Unsere Presse folgt den Anweisungen aus der USA und demontiert sie. Jetzt macht sich die Schnüffelei der NSA bezahlt.

Wir sind eine gelenkte Demokratie. War es in der DDR anders?


Hadmut
30.6.2015 1:04
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> Jetzt macht sich die Schnüffelei der NSA bezahlt.

Interessanter Punkt.


Juergen Sprenger
30.6.2015 6:20
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Das eigentliche Versagen Merkels war es im September 2008 der Erpressung der Banken nachzugeben und das Bankensystem auf Kosten der Bevölkerung zu retten.

Das übliche Vorgehen: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Das war nicht alternativlos wie man am Beispiel Islands sehen kann.

Damit war dann das Faß für die wildesten Exzesse aufgemacht.

Zur Verdeutlichung eine Grafik:

http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2015/06/SLE_BIP-und-Staatsverschuldung-GR-1998-2014_IWF-Daten.png

http://www.querschuesse.de/eskalation-mit-ansage-worum-es-beim-schuldenstreit-mit-griechenland-wirklich-geht/

Alle weiteren Maßnahmen und die Austeritätspolitik sind grandios gescheitert. Und wenn der letzte Kunde an die Wand gefahren ist wird man merken, daß rein exportorientierte Wirtschaftspolitik in die Sackgasse führt.


Juergen Sprenger
30.6.2015 6:33
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Und sie wird es wieder tun wenn sie erpreßt wird.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hedgefonds-die-leute-drehen-durch-1.2542904

Mal sehen, wann der Druck der ‘Investoren’ groß genug wird um die nächste Rettung ‘alternativlos’ zu machen.


Sledge
30.6.2015 7:41
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Merkel führt ja nicht und hat sie auch noch nie getan. Die hängt doch von Anfang an ihr Fähnchen in den Wind egal wo sie gerade glaubt, dass es ihr nützt. Das ist klassischer Machterhalt um jeden Preis und nicht Führung.
Sagt mir bitte ein Beispiel wo sie zu etwas wirklich Stellung bezogen und nicht bei Bedarf umgedreht hat?


Coyote38
30.6.2015 9:51
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“Merkel und Führung” … das ist schon seit JAHREN der “Witz des Jahrhunderts”.

Volker Pispers hat es GENAU auf den Punkt gebracht:
“Es ist der Merkel vollkommen egal, wer ihre Sänfte trägt. Es ist der Merkel auch vollkommen egal, wo die Sänfte hingetragen wird. Hauptsache, SIE sitzt drin.”


Hadmut
30.6.2015 18:43
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> “Es ist der Merkel vollkommen egal, wer ihre Sänfte trägt. Es ist der Merkel auch vollkommen egal, wo die Sänfte hingetragen wird. Hauptsache, SIE sitzt drin.”

Hehehe.

Ich glaub, da hätt ich sogar ohne Quellenangabe erraten, dass das von Pispers ist.


Dirk S
30.6.2015 10:31
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@ Hadmut

Ich will hier mal eine Lanze für unsere “Kanzlerin der Herzen” brechen:

Der “Führungsstiel” von Frau Merkel wird im allgemeinen falsch bewertet. Denn eigentlich führt Frau Merkel nicht, sie wird ja nicht einmal mit der Regierung, der sie vorsteht, in Verbindung gebracht. Ihre “Stärke” ist, dass sie eigentlich nichts tut und das kommt beim Volk an. Menschen mögen keine Veränderungen und der Deutsche an sich schon mal gar nicht, genau genommen hat der typische Deutsche Angst vor Veränderungen. Und Merkel steht dafür, dass sich nichts ändert, das macht sie beliebt und populär. Der deutsche Wähler bekommt bei ihr genau das, was er wählt, nämlich ein Veränderungsminimum. Wir (die Wähler) könnten ja auch in Mehrheit jemand anderen wählen, tun wir aber nicht.

Aufgrund ihrer Politik der Veränderungsvermeidung ist Frau Merkel eine Getriebene und wer verstanden hat, wie man mit ihr umzugehen hat, der kann sie nach belieben in seine gewünschte Richtung lenken. Sarkozy, der alte Charmeur mit seinem Riesenego, konnte das meisterlich, im Gegensatz zu Hollande. (Obama kann das auch etwas besser, als Bush das konnte.) Na ja, und Merkel war zu Sarkozys Zeiten auf den Treffen auch nicht die kleinste. 😉

Also, dass Frau Merkel eine getriebene Kanzlerin ist und wohl auch noch etwas bleiben wird, ist nicht ihr anzulasten, sondern dem deutschen Wähler. Und der Spiegel ist doch nur sauer, dass die Griechenland-Story erst mal ihrem Ende entgegen geht und nicht bis in alle Ewigkeit ausschlachtbar ist. Eben die undankbare Presse.

Brechende Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
30.6.2015 11:19
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@ Juergen Sprenger

Das eigentliche Versagen Merkels war es im September 2008 der Erpressung der Banken nachzugeben und das Bankensystem auf Kosten der Bevölkerung zu retten.

Der Staat hängt am Tropf der Banken, weil Staaten (bzw. die Regierungen) gerne mehr ausgaben als reinkommt. Wenn sich Staaten (bzw. Regierungen) bei Krediten darauf beschränken würden, notwendige Investitionen (Z.B. in Infrastruktur) mit Krediten vorzufinanzieren und dann jährlich etwas zur Kredittilgung zurückzulegen, wäre das alles kein Problem. Aber es werden vor allem “Wohltaten”, Sozialbespaßung und Wahlgeschenke auf Pump finanziert. Und so begibt sich der Staat (die Regierung) in die Abhängigkeit der Banken und muss die Banken bei Schieflage retten, um nicht selbst pleite zu gehen (dadurch, dass die Staatsanleihen vorzeitig fällig werden und nicht bezahlt werden können).
Übrigens waren von der deutschen Bankenrettung vor allem Staatsbanken betroffen. Im Gegensatz zu den Privatbanken haben sich vor allem Landesbanken verzockt und für die steht ohnehin der Steuerzahler in der Pflicht.
Bei den Griechen waren es zwar vor allem Privatbanken, aber der griechische Staat war noch weiter davon entfernt, die dann fälligen Staatsanleihen zu zahlen und hätte seine Staatspleite erklären müssen. Griechenlands Rentner hätten sich bedankt (so wie sie es jetzt tun).

Das übliche Vorgehen: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Mal ernsthaft gefragt: Wo war das? Beispiele?

Das war nicht alternativlos wie man am Beispiel Islands sehen kann.

Island kann man nicht auf andere Länder übertragen. In DE hätte der Verlust der Ersparnisse der Kleinanleger zu einem politschen Beben der Stärke 512 geführt. Daa ist uns (als Volk) die Bankenrettung am Ende tatsächlich billiger gekommen.

Damit war dann das Faß für die wildesten Exzesse aufgemacht.

Wie schon geschrieben, Staat, Kreditabhängigkeit, Staatsbanken etc. Aber wir, die Wähler, wollen das in Mehrheit ja auch so. Oder wählst du eine Partei, die den schlanken Staat propagiert? Dann bist du persönlich aus der politischen Verantwortung entlassen und musst nur noch die staatsbürgerliche Mitverantwortung tragen.

Zur Verdeutlichung eine Grafik:

Schnucklige Grafik, aber was ist an der, was nicht zu erwarten war? Griechenland hat auf Pump gelebt, die Wirtschaftsleistung vor 2008 war keine “echte”, nur gedopt. Die griechische Wirtschaftleistung wird sogar noch weiter absinken, wohl noch runter auf das Niveau Ende der 1990er. Das ist das, was Griechenland wirklich leistet. Die Schulden, na ja, Überschuldung ist bei Kreditjunkies nun mal häufiger zu beobachten. Also nicht verwunderlich.

Alle weiteren Maßnahmen und die Austeritätspolitik sind grandios gescheitert.

In Irland nicht, in Griechenland hat man gar nicht richtig damit angefangen. Am Ende führt nichts an der Tatsache vorbei, dass man langfristig nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt. Die Austeritätspolitik tut weh und ist nicht sonderlich populär, aber es gibt keine wirkliche Alternative, jedenfalls keine, die am Ende nicht noch schmerzhafter wäre. Die Griechen habens probiert, mit dem derzeit sichtbaren Ergebnis. Und früher, als noch alle nach belieben ihre Währungen abwerten konnten, hat man genau das gleiche gemacht: Währung abgewertet (man konnte also für die gleiche Summe weniger kaufen) und die Summe gleich bleiben lassen. Nur so fielen die Kürzungen eben nicht auf, niemand hatte das Gefühl, dass “ihm etwas weggenommen” wurde. Ist am Ende aber die selbe Soße.

Und wenn der letzte Kunde an die Wand gefahren ist wird man merken, daß rein exportorientierte Wirtschaftspolitik in die Sackgasse führt.

Die Hauptmärkte der deutschen Wirtschaft liegen vor allem im Dollarraum, dort sind deutsche Premiumprodukte begehrt. Ein erfolgreicher Geschäftsmensch fährt geschäftlich Daimler, um zu zeigen, es geschafft zu haben. Deutsche Werkzeug- und Produktionsmschinen sind Selbstläufer und weltweit begehrt (und kopiert). Die europäischen Südländer sind für die deutsche Exportwirtschaft weniger wichtig. Das gleiche gilt für die Importe. Wenn Griechenland an die Wand fährt, wird es in der deutschen Wirtschaft kaum jemand merken.

Finanzfreie Grüße,

Euer Dirk


Maesi
30.6.2015 15:16
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@Juergen Sprenger

>Das eigentliche Versagen Merkels war es im September 2008 der Erpressung der Banken nachzugeben und das Bankensystem auf Kosten der Bevölkerung zu retten.

Jein. Das eigentliche politische Versagen bestand schon darin, Griechenland überhaupt in das EWS aufzunehmen. Das war allerdings nicht Merkels Versagen; das ganze Schlamassel kann nicht ihr allein zugeordnet werden. Nichtsdestotrotz hat Merkel tatsächlich diesen illegalen Rettungsaktionen zugestimmt und womöglich sogar mitinitiiert und ist somit (mit-)schuldig.

>Das übliche Vorgehen: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Wiederum Zustimmung. Obiges ist ein im Wohlfahrtsstaat typisches Vorgehen; ja, es ist sogar eine jedem (Zwangs-)Wohlfahrtssystem aus logischen Gründen innewohnende Eigenschaft.

>Alle weiteren Maßnahmen und die Austeritätspolitik sind grandios gescheitert. Und wenn der letzte Kunde an die Wand gefahren ist wird man merken, daß rein exportorientierte Wirtschaftspolitik in die Sackgasse führt.

Die beste Austeritätspolitik bestünde darin, dass die Hohe Politik der EU oder die einzelnen Nationalstaaten sich bei diesem ganzen Schuldenbohei gar nicht einmischten, was ja eigentlich auch in den EU-Verträgen so niedergelegt ist. Dann hätte sich der Fall Griechenland von selbst erledigt. So aber folgt nun der Fluch der bösen Tat des EU-Vertragsbruchs in Form von immer neuen ‘notwendigen’ Rettungsmassnahmen, die angeblich alternativlos sein sollen.

Nicht eine exportorientierte Wirtschaftspolitik ist das Problem sondern die Wirtschaftspolitik selbst – sei sie nun exportorientiert, importorientiert oder sonst irgendwie orientiert; in jedem denkbaren Falle werden mit Staatsgewalt eine oder mehrere bestimmte Gruppen bevorteilt und die anderen benachteiligt. Wirtschaftspolitik ist mit dem Prinzip des freien Marktes nicht vereinbar. Dass die ideologischen Besserwisser aus der (Wirtschafts-)Politik eine Pleite nach der anderen produzieren, ist ja nun für jeden offensichtlich. Aber es werden nicht die richtigen Konsequenzen aus dem permanenten Versagen der Politik gezogen. Und so sucht man endlos weiter nach dem Stein der Weisen in Gestalt einer ‘guten Wirtschaftspolitik’. Die Wirtschaftsideologen werden bis in alle Ewigkeit auf der Suche nach der ‘guten Wirtschaftspolitik’ sein und sie niemals finden.

Kurz zusammengefasst: keine Wirtschaftspolitik ist die beste Wirtschaftspolitik. Ein Satz, der übrigens auch auf die Geschlechterpolitik anwendbar ist.


Hartmut
30.6.2015 20:35
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“Jetzt macht sich die Schnüffelei der NSA bezahlt.”

Die NSA braucht in diesem Fall doch gar nicht groß zu schnüffeln. Die “Rosenholz-Dateien” gingen doch zur Wendezeit direkt an die CIA. (https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenholz-Dateien)

Bei der Geheimniskrämerei, die bis heute um die Dateien gemacht wird, ist es doch offensichtlich, dass diese brisantes Material über zumindest einige noch aktive Politiker und andere Großkopferte enthalten.

http://www.tagesspiegel.de/politik/untersuchungsausschuss-aktion-rosenholz-geheim-bleibt-geheim-ueber-den-streit-um-brisante-dokumente-der-staatssicherheit/150410.html

Siehe hierzu auch: „Der Fall Verena Becker und die Geheimdienste“
http://www.hintergrund.de/20090903484/globales/terrorismus/der-fall-verena-becker-und-die-geheimdienste.html

Es war Wolfgang Schäuble der sagte, dass die Akten aus irgendwelchen wichtigen Gründen geschlossen bleiben.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article4511189/Schaeuble-lehnt-die-Freigabe-der-Becker-Akten-ab.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ermittlungen-gegen-verena-becker-geheimakten-zu-mordfall-buback-bleiben-gesperrt-a-647772.html

Ein Auszug daraus:

“Nach Paragraph 96 der Strafprozessordnung kann der Bundesinnenminister als oberster Dienstherr von Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz Akten in Strafverfahren sperren lassen, wenn “das Bekanntwerden des Inhalts dieser Akten oder Schriftstücke dem Wohl des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereiten würde”.

Dies kann man auch so interpretieren: Der Sperrvermerk erfolgt zum Schutz der “Elite”.
Eine sehr praktische Einrichtung, nicht wahr?

So einen Paragraphen hätte ich auch gerne, wenn es z.B. um Steuern geht 🙂

EStG §1b : Natürliche Personen können Steuerzahlungen teilweise oder ganz verweigern, wenn durch die Steuern die Sicherheit der Bürger Deutschlands oder der Bürger eines anderen Landes gefährdet wird!

Und dann ist da noch die “Feindpropaganda”, die ich hier mal unkommentiert einfach so mit dazu nehme.

http://www.pravda-tv.com/2013/02/stasi-verdacht-gegen-angela-merkel-erhartet-sich/

Siehe hierzu auch noch den „Gastbeitrag“ bei guttenplag http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Forum:Vergleich_der_Diplomarbeit_mit_der_Doktorarbeit_von_Angela_Merkel

Was da vom Stapel gelassen wird, alle Achtung!

Nur beweisen müsste man es können und ein Blick in die entsprechenden Rosenholz-Dateien könnte sicherlich für Aufklärung sorgen. Also, wenn an der Geschichte nichts dran ist, dann immer raus mit den Akten, denn wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten!


Juergen Sprenger
30.6.2015 22:44
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@Dirk S

> Aber es werden vor allem “Wohltaten”, Sozialbespaßung und Wahlgeschenke auf Pump finanziert.

Absolut richtig. Im Prinzip bestehen die Staatsschulden zum größten Teil aus kreditfinanzierten Steuergeschenken. Das fing mit der Wiedervereinigung an und setzt sich seit dem nahtlos fort.

https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_%28Deutschland%29#Entwicklung_des_Einkommensteuertarifs_seit_1958

Die Krone ist die pauschale Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte in Höhe von 25%

> Mal ernsthaft gefragt: Wo war das? Beispiele?

Schon mal die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung seit 1990 in Deutschland angeschaut?

> Island kann man nicht auf andere Länder übertragen.

Nullargument. Insolvenzverschleppung löst keine Probleme und gerade die Kleinanleger wären kaum betroffen wenn man die Kosten für die ‘Rettung’ den möglichen Verlusten gegenüberstellt.

> Oder wählst du eine Partei, die den schlanken Staat propagiert?

Ich wähle keine Partei, die Banken rettet und damit noch falsche Anreize zum Zocken setzt.

> Schnucklige Grafik, aber was ist an der, was nicht zu erwarten war?

Anscheinend ist bei neoliberalen Markttaliban Hopfen und Malz verloren. Vergleiche einfach mal Verschuldung der USA und Griechenland und die Auswirkung der Austeritätspolitik für Griechenland gegenüber QE für die USA.

> Am Ende führt nichts an der Tatsache vorbei, dass man langfristig nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt.

> Die Hauptmärkte der deutschen Wirtschaft liegen vor allem im Dollarraum, dort sind deutsche Premiumprodukte begehrt.

Der Widerspruch fällt Dir nicht auf, nicht wahr? Wie soll das langfristig mit dem Dollarraum anders aussehen als mit Griechenland, wenn die langfristig mehr ausgeben als sie einnehmen?

http://www.querschuesse.de/deutschland-leistungsbilanz-zu-diversen-laendern-q1-2015/

Die Entwicklung der deutschen Leistungsbilanz gegenüber der Eurozone (blau) und gegenüber USA+UK (rot) über vier Quartale gerollt, jeweils die letzten 4 Quartale aufaddiert, von Q1 1972 bis Q1 2015 im Chart. Zuletzt in Q1 2015 betrug der Überschuss gerollt gegenüber der Eurozone +58,807 Mrd. Euro und gegenüber den USA+UK +93,054 Mrd. Euro!

Da bin ich mal gespannt, wie lange es dauert bis die Sprüche von ‘den faulen Amis und Briten’ kommen bei einem Überschuß von über 93 Mrd. Euro pro Quartal.


Dirk S
1.7.2015 10:00
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@ Juergen Sprenger

Absolut richtig. Im Prinzip bestehen die Staatsschulden zum größten Teil aus kreditfinanzierten Steuergeschenken. Das fing mit der Wiedervereinigung an und setzt sich seit dem nahtlos fort.

Kreditfinanzierte Geschenke gab es schon vor der Wiedervereinigung in DE West. Schon spätestens unter Brandt hat die Bespaßung angefangen.

Die Krone ist die pauschale Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte in Höhe von 25%

Besser 1/4 als gar nichts. Die Abgeltungssteuer wurde eingeführt, weil Kapitaleinkünfte vorher zumeist gar nicht versteuert wurden.

Schon mal die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung seit 1990 in Deutschland angeschaut?

Schon mal darüber nachgedacht, dass das der Preis dafür ist, dass man nicht in “Armut für alle” lebt? Die einen werden schneller reicher als die anderen. Am Ende sind aber alle reicher. Die einen mehr, die anderen weniger.

Und, wie war das vor 1990? Das beste Jahr für unsere “Armutsbekämpfer” dürfte 1948 gewsen sein, das gab es kaum Armutsgefährdete, weil es allen gleich schlecht ging. Keiner hatte viel Vermögen oder ein hohes Einkommen. Ganz toll, dann lieber so wie jetzt.

Nullargument. Insolvenzverschleppung löst keine Probleme und gerade die Kleinanleger wären kaum betroffen wenn man die Kosten für die ‘Rettung’ den möglichen Verlusten gegenüberstellt.

Falsch, es wären vor allem Rentenfonts, Rieserrenten, Kapitallebensversicherungen etc. betroffen gewesen, also die Alterssicherung des “kleinen Mannes”, deshalb die Konkursverschleppung, damit die institutionellen Anleger, die diese Gelder verwalten, aussteigen konnten. Nur weil in den Aufstellungen institutionelle Anleger auftauchen, heißt das noch lange nicht, dass Keinanleger kaum betroffen wären. Und deshalb war Island anders, da haben die institutionellen Anleger nix gehalten. Wenn es um Islands Renten gegangen wäre, hätte es auch da anders ausgesehen. Also, nicht vergleichbar.

Ich wähle keine Partei, die Banken rettet und damit noch falsche Anreize zum Zocken setzt.

Sehr schön, wähle ich auch nicht. Auch wenn wohl am anderen Ende des Parteienspektrums.

Anscheinend ist bei neoliberalen Markttaliban Hopfen und Malz verloren. Vergleiche einfach mal Verschuldung der USA und Griechenland und die Auswirkung der Austeritätspolitik für Griechenland gegenüber QE für die USA.

Die USA wollen aber kein Geld von anderen, der Dollar sinkt kontinuierlich (wenn auch langsam) im Wert, die meisten US-Anleihen werden von US-Rentenfonts gehalten und außerdem haben die USA eine riesige Armee und sind noch immer die “Leading Nation”. Ach ja, und der Dollar wird von den Chinesen gestützt, damit die chinesische Wirtschaft ihren Hauptabnehmer nicht verliert. So und wo ist jetzt die Gemeinsamkeit mit Griechenland?
Übrigens haben sich die Griechischen Regierungen um eine wirkliche Austeritätspolitik herumgedrückt, ein bischen hier und da kürzen, bevorzugt nicht beim eigenen Klientel, dafür aber schöne Mitleidsbilder für die Presse erzeugen. GR und Austeritätspolitik? Sorry, das stimmt nicht.

> Am Ende führt nichts an der Tatsache vorbei, dass man langfristig nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt.

> Die Hauptmärkte der deutschen Wirtschaft liegen vor allem im Dollarraum, dort sind deutsche Premiumprodukte begehrt.

Der Widerspruch fällt Dir nicht auf, nicht wahr? Wie soll das langfristig mit dem Dollarraum anders aussehen als mit Griechenland, wenn die langfristig mehr ausgeben als sie einnehmen?

http://www.querschuesse.de/deutschland-leistungsbilanz-zu-diversen-laendern-q1-2015/

Die Entwicklung der deutschen Leistungsbilanz gegenüber der Eurozone (blau) und gegenüber USA+UK (rot) über vier Quartale gerollt, jeweils die letzten 4 Quartale aufaddiert, von Q1 1972 bis Q1 2015 im Chart. Zuletzt in Q1 2015 betrug der Überschuss gerollt gegenüber der Eurozone +58,807 Mrd. Euro und gegenüber den USA+UK +93,054 Mrd. Euro!

Da bin ich mal gespannt, wie lange es dauert bis die Sprüche von ‘den faulen Amis und Briten’ kommen bei einem Überschuß von über 93 Mrd. Euro pro Quartal.

Also, bei deinem Link bekomme ich den Hinweis auf einen Login-Bereich, kann den Artikel also nicht lesen bzw. die Grafik nicht sehen. Könntest du bitte den Link “reparieren”?

Nur gilt allgemein: Der Dollarraum sind nicht nur die USA, sondern auch Ostasien und auch da laufen die deutschen Geschäfte gut, gerade auch in China, wo der größte Zuwachs zu verzeichnen ist. Und die Chinesen sind solvent, die freuen sich, wenn sie mal was anders als grüne Scheinchen bekommen. Und 93 Mrd Euro sind für diese Wirtschafträume nun nicht wirklich viel an Überschuss.

Und ich würde nie behaupten, dass Amis, Briten, Chinesen, Griechen oder sonstwer faul wären. Alle haben nur unterschiedliche Anreizsysteme. Und einige davon sind, sagen wir mal, schwer nachvollziehbar.
Ach ja, so wie sich das Anreitzsystem in DE derzeit entwickelt, kann ich auch nicht nachvollziehen. Weg von der erbrachten Leistung hin zu formaler Qualifikation kann auf Dauer nicht gesund sein.

Reizende Grüße,

Euer Dirk


Maesi
1.7.2015 11:08
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@Juergen Sprenger

>Anscheinend ist bei neoliberalen Markttaliban Hopfen und Malz verloren. Vergleiche einfach mal Verschuldung der USA und Griechenland und die Auswirkung der Austeritätspolitik für Griechenland gegenüber QE für die USA.

Ich liebe es, wenn solche bizarren Anwürfe kommen (neoliberale Markttaliban). Der Autor posaunt damit in die Welt hinaus, dass er keine Ahnung vom Liberalismus hat. Das heutige Wirtschaftssystem ist weder liberal noch neoliberal, es ist vielmehr dirigistisch und damit antiliberal. Warum gewisse Leute aber den treffenden Begriff ‘antiliberal’ regelmässig durch den verwirrenden Begriff ‘neoliberal’ austauschen, ist aus sachlich-logischer Sicht nicht erklärbar. Damit wird ein Popanz des bösen Neoliberalismus aufgebaut, der so gar nicht existiert. Offensichtlich ein Manöver der Antiliberalen, die damit die Folgen der eigenen antiliberalen Politik irgendwelchen obskuren Neoliberalen in die Schuhe schieben wollen – da steht reine Machtlogik dahinter. Wer keine Ahnung hat, glaubt diese Propaganda natürlich.

Was der Vergleich der Verschuldung der USA und Griechenlands anbelangt, worauf willst Du damit hinweisen? Es ist lediglich der Beleg dafür, dass das gleiche monopolistische (=antiliberale) FIAT-Money-System überall dieselben Phänomene produziert – nämlich eine Verschuldungsspirale; das ist auch in Deutschland so. Da in sämtlichen Ländern dieser Welt das FIAT-Money-System herrscht, hat man prinzipiell auch überall dieselben Probleme, wobei es natürlich grosse graduelle Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt.


Dirk S
1.7.2015 13:30
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@ Juergen Sprenger

Der Widerspruch fällt Dir nicht auf, nicht wahr?

Übrigens verkauft die deutsche Exportindustrie ihre Waren weniger an Staaten, sondern vor allem an Privatpersonen. Also besteht kein Widerspruch, wenn ich sage, dass man (als Regierung eines Staates) langfristig nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt. Das gilt zwar auch für Privatpersonen oder Firmen, aber wenn ein Käufer die 100k$ für einen Daimler ausgibt, dann fließt diese Summe zwar (ohne Steuern und Händler-Marge) in die Handelsbilanz ein, bedeutet aber keine Belastung des entsprechenden Staatshaushaltes des Staates, in dem der Käufer lebt. Allenfalls eine Steuereinnahme.

Ich glaube, wir haben da ein wenig aneinander vorbei geschrieben.

Widersruchsfreie Grüße,

Euer Dirk


Gedöns
1.7.2015 19:52
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@Jürgen Sprenger
„Zur Verdeutlichung eine Grafik:
http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2015/06/SLE_BIP-und-Staatsverschuldung-GR-1998-2014_IWF-Daten.png “//
Und nach dieser Grafik hätte es Griechenland niemals in den € geschafft, wegen zuviel Staatsverschuldung gegenüber dem BIP – das wusste man damals aber nur (außer die griechische Regierung) bei Goldman Sachs …
Überhaupt sollten – egal wie das BIP/ Staatsverschuldungs-Verhältnis aussieht – als wirtschaftlich weniger leistungsfähiges Land nicht in den € wollen, denn der € ist eine Schönwetterwährung und das schöne Wetter war 2008 ja endgültig vorbei und das verkraften nur leistungsstarke Volkswirtschaften.
Das Wetter wird aber auch nicht besser werden, da man schon ca. 1980 die Weichen dahin gestellt hat, daß es unverhältnismäßig viel Geld gibt, das wie wild nach Anlagemöglichkeiten sucht, die gar nicht vorhanden sind und eben dabei auch vor Griechenland nicht zurückgeschreckt hat. Otto-Normal-Lebensversicherer ist da völlig unschuldig und die Politik sollte da (z.B. bei einer nicht mehr zu verhindernden Währungsreform) auch die Pfoten davon lassen.
Der € ist und bleibt jedenfalls ein völliges Versager-Projekt, es sei denn, man schaut mal wie ich hier (siehe wiki-Grafik):
https://www.danisch.de/blog/2015/06/29/ist-merkels-strategie-dran-schuld/comment-page-2/#comment-87455
mal vor die 80iger Jahre zurück, da waren Schlechtwetter-Zeiten seltener und nicht so dramatisch und ein € hätte gelingen können, wenn man nicht die Finanzmärkte entfesselt hätte. Ein Gelingen des € kann man also – ob mit oder ohne Griechenland – völlig vergessen.
Und man kann und will schon gar nicht mehr auf die Doof-Propaganda von links-grün verzichten, die quasi behauptet, daß man sich in der EU in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ohne den € pausenlos die Köppe eingeschlagen hat und deshalb jeder €-Gegner ein kriegslüsterner Nazi ist. Da sind also zwei Doofe am Werke, denn links-grün käme ein Zusammenbruch des bösen imperialistischen (europäischen!) Westen ziemlich gelegen …


Juergen Sprenger
1.7.2015 22:36
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@Dirk S

> Kreditfinanzierte Geschenke gab es schon vor der Wiedervereinigung in DE West.

Mag sein, die größten Wachstumsraten bei den Staatsschulden gab es jedoch bei konservativen Regierungen.

> Besser 1/4 als gar nichts. Die Abgeltungssteuer wurde eingeführt, weil Kapitaleinkünfte vorher zumeist gar nicht versteuert wurden.

Deswegen arbeite ich daran, daß mein Einkommen bei Rückkehr nach Deutschland vornehmlich aus Kapitaleinkünften besteht. Nur 26,375% Abgeltungssteuer inkl. Soli und keine Sozialabgaben, das hat doch was.

> Schon mal darüber nachgedacht, dass das der Preis dafür ist, dass man nicht in “Armut für alle” lebt? Die einen werden schneller reicher als die anderen. Am Ende sind aber alle reicher. Die einen mehr, die anderen weniger.

Ist das ein Kapitel aus der Märchenstunde? Wie soll man von sinkenden Realeinkommen in den unteren Lohnklassen reicher werden?

> Und, wie war das vor 1990?

Da mußte man Gastarbeiter importieren um die unverschämten Lohnforderungen der Arbeitnehmer unter Kontrolle zu bekommen.

> Falsch, es wären vor allem Rentenfonts, Rieserrenten, Kapitallebensversicherungen etc. betroffen gewesen, also die Alterssicherung des “kleinen Mannes”, deshalb die Konkursverschleppung, damit die institutionellen Anleger, die diese Gelder verwalten, aussteigen konnten.

Staatlich geförderten Betrug (Rentenfonts, Riesterrenten, Kapitallebensversicherungen) als Alterssicherung des kleinen Mannes zu bezeichnen ist entweder konsequente Realitätsverweigerung oder Chuzpe. Wer als Geringverdiener da einzahlt, dem ist nicht mehr zu helfen, da ist ja die Kohle in bar unter der Matratze besser aufgehoben. Man soll nicht alles unbesehen glauben was einem die Regierung, Versicherungsvertreter und Anlageberater so erzählen. Wenn man selber einer ist muß natürlich der Brustton der Überzeugung her.

Die beste Alters- und Krisenvorsorgen sind immer noch die gesetzliche Rentenversicherung, die Reduzierung der Fixkosten, eine selbstgenutzte Immobilie und ein eigener Garten. Bin mal gespannt, wie lange die vielgelobten kapitalgedeckten Altersvorsorgen bei negativen Renditen noch durchhalten.

> Die USA wollen aber kein Geld von anderen, der Dollar sinkt kontinuierlich (wenn auch langsam) im Wert, die meisten US-Anleihen werden von US-Rentenfonts gehalten und außerdem haben die USA eine riesige Armee und sind noch immer die “Leading Nation”.

14,456 Billionen Dollar Auslandsverschuldung sprechen eine andere Sprache. Damit ist die Auslandsverschuldung der USA pro Kopf nur geringfügig unter der Griechenlands. Allerdings kann man mit der Armee die Gläubiger besser erpressen, das stimmt schon.

> Also, bei deinem Link bekomme ich den Hinweis auf einen Login-Bereich, kann den Artikel also nicht lesen bzw. die Grafik nicht sehen. Könntest du bitte den Link “reparieren”?

Probezugang bei Querschuesse anfragen oder einfach mal glauben, daß ich das Zitat tatsächlich aus dem verlinkten Artikel habe.

> Und 93 Mrd Euro sind für diese Wirtschafträume nun nicht wirklich viel an Überschuss.

Permanente Überschüsse oder Defizite in dieser Größenordnung sind für jede Volkswirtschaft tödlich. Woher kommen wohl die 14,456 Billionen Dollar Auslandsverschuldung und wie lange wird das noch gutgehen?

Dem kumulierten deutschen Leistungsbilanzüberschuß von 1935 Mrd. Euro seit 2000 steht nur ein Nettoauslandsvermögen (monetäre Ansprüche) von 1056 Mrd. Euro gegenüber. Preisfrage: Wo sind die 879 Mrd. Euro Differenz geblieben?

>Das gilt zwar auch für Privatpersonen oder Firmen, aber wenn ein Käufer die 100k$ für einen Daimler ausgibt, dann fließt diese Summe zwar (ohne Steuern und Händler-Marge) in die Handelsbilanz ein, bedeutet aber keine Belastung des entsprechenden Staatshaushaltes des Staates, in dem der Käufer lebt. Allenfalls eine Steuereinnahme.

Zwar keine direkte Belastung des Staatshaushaltes, aber eine Schwächung des Binnenmarktes mit den daraus resultierenden Folgen Deindustrialisierung, Arbeitsplatzabbau, sinkende Kaufkraft im Binnenmarkt mit daraus resultierenden Mindereinnahmen bei Steuern und Sozialversicherungen. Es sei denn man hält das Rad durch Kreditexzesse am Laufen. Hat da eben jemand Subprime-Krise oder Blasenökonomie gesagt?


Juergen Sprenger
1.7.2015 22:44
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@Gedöns

> Der € ist und bleibt jedenfalls ein völliges Versager-Projekt

Absolut richtig. Eine Währungsunion zu schaffen ohne vorher das Problem der unterschiedlichen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der daraus resultierenden Ungleichgewichte gelöst zu haben ist ein gekonnter Schuß in den eigenen Fuß.


ThorstenV
2.7.2015 18:44
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“Kurz zusammengefasst: keine Wirtschaftspolitik ist die beste Wirtschaftspolitik.”

Richtig. Der Markt strebt selbständig dem Optimum zu und löst also, wenn man ihn den nur gewähren ließe, das Problem optimal. Fragt sich nur, wessen Problem. http://www.gocomics.com/tomthedancingbug/2014/11/27


ThorstenV
2.7.2015 19:30
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“Eine Währungsunion zu schaffen ohne vorher das Problem der unterschiedlichen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der daraus resultierenden Ungleichgewichte gelöst zu haben …”
Ich kann nicht sehn’ dass das eine mit dem Anderen viel zu tun hat. Die Produktivität in D ist auch nicht überall gleich. Wichtig ist, wer die Herrschaft über die Währung( hat.


ThorstenV
2.7.2015 20:05
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“Eine Währungsunion zu schaffen ohne vorher das Problem der unterschiedlichen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der daraus resultierenden Ungleichgewichte gelöst zu haben …”
Ich kann nicht sehen dass das eine mit dem Anderen viel zu tun hat. Die Produktivität in D ist auch nicht überall gleich. Wichtiger ist, wer die Herrschaft über die Währung(en) hat, als wieviele es sind.


ThorstenV
2.7.2015 20:41
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“Das heutige Wirtschaftssystem ist weder liberal noch neoliberal, es ist vielmehr dirigistisch und damit antiliberal.” Aber der Dirigismus dient dazu eine Restmarktfunktion (teilweise auch deren Illusion) aufrecht zu erhalten. Ein freier Markt kollabiert eben auch frei. Das ist nicht weit weg von den Vorhersagen der Stamokaptheorie.


Dirk S
3.7.2015 13:50
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@ Juergen Sprenger

> Kreditfinanzierte Geschenke gab es schon vor der Wiedervereinigung in DE West.

Mag sein, die größten Wachstumsraten bei den Staatsschulden gab es jedoch bei konservativen Regierungen.

Letzteres bestreite ich gar nicht, habe aber auch nichts regierungspolitisches behauptet. Ich schrieb nur über den zeitlichen Ablauf, über den wir uns ja einig sind.

> Besser 1/4 als gar nichts. Die Abgeltungssteuer wurde eingeführt, weil Kapitaleinkünfte vorher zumeist gar nicht versteuert wurden.

Deswegen arbeite ich daran, daß mein Einkommen bei Rückkehr nach Deutschland vornehmlich aus Kapitaleinkünften besteht. Nur 26,375% Abgeltungssteuer inkl. Soli und keine Sozialabgaben, das hat doch was.

Also, wenn du nur von Kapitaleinkünften leben willst, musst du deine Sozialversicherung selbst bezahlen und spätestens dann wirst du deine finanzielle Hosen runter lassen müssen. Die Abgeltungssteuer sackt der Staat erst mal ein, sollte es den Verdacht geben, dass du deine Kapitaleinkünfte zuungunsten des Fiskus verschweigst, musst du mit der gesamten Härte des Finanzamtes rechnen. Du sollstest dir eine kleine Teilzeitstelle suchen, dann bist du sozialversichert und zahlst Steuern und kannst ganz unauffällig deine Kapitaleinkünfte (wenn sie nicht auffällig hoch sind) genießen. Wobei du dann wahrscheinlich weniger Einkommensteuer als Kapitalertragsabgeltungssteuer zahlen müsstest. Wenn es andersrum wäre, würde ich bei dem vorhandenen Kapital nicht nach DE gehen, es gibt viele Staaten, die einen gerne aufnehmen würden und in denen das Volk nicht so neidisch ist.
Wobei, habe ich gerade Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet?

> Schon mal darüber nachgedacht, dass das der Preis dafür ist, dass man nicht in “Armut für alle” lebt? Die einen werden schneller reicher als die anderen. Am Ende sind aber alle reicher. Die einen mehr, die anderen weniger.

Ist das ein Kapitel aus der Märchenstunde? Wie soll man von sinkenden Realeinkommen in den unteren Lohnklassen reicher werden?

Es bezog sich auf die zunehmenden Unterschiede zwischen den reicheren und weniger reicheren Schichten. Wirtschaftliche Egalität funktioniert nur in Armut. Wer das möchte, bittesehr, ich nicht.

> Und, wie war das vor 1990?

Da mußte man Gastarbeiter importieren um die unverschämten Lohnforderungen der Arbeitnehmer unter Kontrolle zu bekommen.

Wo hast du denn den Quatsch her? Gastarbeiter wurden angeworben, weil Arbeitskräfte fehlten. Wenn es nur um den Lohn gegangen wäre, hätte die deutsche Industrie den gezahlt. Damals gab es hohe Lohnsteigerungen, 6% bis 7% waren üblich.

> Falsch, es wären vor allem Rentenfonts, Rieserrenten, Kapitallebensversicherungen etc. betroffen gewesen, also die Alterssicherung des “kleinen Mannes”, deshalb die Konkursverschleppung, damit die institutionellen Anleger, die diese Gelder verwalten, aussteigen konnten.

Staatlich geförderten Betrug (Rentenfonts, Riesterrenten, Kapitallebensversicherungen) als Alterssicherung des kleinen Mannes zu bezeichnen ist entweder konsequente Realitätsverweigerung oder Chuzpe. Wer als Geringverdiener da einzahlt, dem ist nicht mehr zu helfen, da ist ja die Kohle in bar unter der Matratze besser aufgehoben. Man soll nicht alles unbesehen glauben was einem die Regierung, Versicherungsvertreter und Anlageberater so erzählen. Wenn man selber einer ist muß natürlich der Brustton der Überzeugung her.

Musst ja keinen Vertrag abschließen, wenn du es als Betrug ansiehst. Ist ja keine Pflicht. Außerdem ist das nicht “die ” Alterssicherung des kleinen Mannes, sondern ein zusätzliches Alterseinkommen. Natürlich steuerpflichtig (spätestens, wenn es sich lohnt, das zu besteuern).

Die beste Alters- und Krisenvorsorgen sind immer noch die gesetzliche Rentenversicherung, die Reduzierung der Fixkosten, eine selbstgenutzte Immobilie und ein eigener Garten. Bin mal gespannt, wie lange die vielgelobten kapitalgedeckten Altersvorsorgen bei negativen Renditen noch durchhalten.

Sorry, aber die gesetzliche Rentenversicherung ist vieles, aber keine sichere Altersversorgung, dazu ist die viel zu sehr ein Spielball der Politik (wie Bismarck schon befürchtet hatte). Eine Immobilie ist erst mal gut, Garten auch ok, man aber darauf achtet, den leicht loswerden zu können, wenn man den nicht mehr schafft.
Und eine kapitalgedeckte Altersvorsorge ist zusätzlich nicht schlecht, man darf eben keine unrealistische Erwartungen haben (die gerne geschürt werden, da hast du Recht).

> Die USA wollen aber kein Geld von anderen, der Dollar sinkt kontinuierlich (wenn auch langsam) im Wert, die meisten US-Anleihen werden von US-Rentenfonts gehalten und außerdem haben die USA eine riesige Armee und sind noch immer die “Leading Nation”.

14,456 Billionen Dollar Auslandsverschuldung sprechen eine andere Sprache. Damit ist die Auslandsverschuldung der USA pro Kopf nur geringfügig unter der Griechenlands. Allerdings kann man mit der Armee die Gläubiger besser erpressen, das stimmt schon.

Bezog sich auf einen Vergleich mit Griechenland. Und verhalten sich die USA so? Nein, tun sie nicht, denen leihen Anleger ihr Geld gerne. Übrigens sind auch die USA vor allem im Inland verschuldet. Die US-Staatsschulden werden nicht nur von Nicht-US-Bürgern gehalten. Auch haben Staatsschulden nicht zwangsweise etwas mit einem Außenhandelsdefizit zu tun. Auch wenn beides gerne gemeinsam daherkommt.

> Also, bei deinem Link bekomme ich den Hinweis auf einen Login-Bereich, kann den Artikel also nicht lesen bzw. die Grafik nicht sehen. Könntest du bitte den Link “reparieren”?

Probezugang bei Querschuesse anfragen oder einfach mal glauben, daß ich das Zitat tatsächlich aus dem verlinkten Artikel habe.

Eine frei zugängliche Seite wäre natürlich schöner, ich glaube dir ja, dass du das Zitat von denen hast, aber da du dich auch auf eine Grafik bezogen hast, wäre es schön, wenn man diese sehen könnte, ohne sich irgendwo anmelden zu müssen. Einer Seite die “querschuesse” heißt, vertraue ich nur ungerne mehr als meine IP an.

> Und 93 Mrd Euro sind für diese Wirtschafträume nun nicht wirklich viel an Überschuss.

Permanente Überschüsse oder Defizite in dieser Größenordnung sind für jede Volkswirtschaft tödlich. Woher kommen wohl die 14,456 Billionen Dollar Auslandsverschuldung und wie lange wird das noch gutgehen?

Die Verschuldung der USA kommt nicht davon, dass die Amis deutsche Autos kaufen oder chinesische Smartphones. Die kommt daher, dass der US-Bund gerne mehr Geld ausgibt (z.B. um mal wieder Krieg zu führen) als er einmimmt. Und nochmal, die USA sind nicht nur bei Ausländern verschuldet. Die meisten US-Bonds werden von US-Pensionsfonts gehalten.

Dem kumulierten deutschen Leistungsbilanzüberschuß von 1935 Mrd. Euro seit 2000 steht nur ein Nettoauslandsvermögen (monetäre Ansprüche) von 1056 Mrd. Euro gegenüber. Preisfrage: Wo sind die 879 Mrd. Euro Differenz geblieben?

Im Ausland ausgegeben?

>Das gilt zwar auch für Privatpersonen oder Firmen, aber wenn ein Käufer die 100k$ für einen Daimler ausgibt, dann fließt diese Summe zwar (ohne Steuern und Händler-Marge) in die Handelsbilanz ein, bedeutet aber keine Belastung des entsprechenden Staatshaushaltes des Staates, in dem der Käufer lebt. Allenfalls eine Steuereinnahme.

Zwar keine direkte Belastung des Staatshaushaltes, aber eine Schwächung des Binnenmarktes mit den daraus resultierenden Folgen Deindustrialisierung, Arbeitsplatzabbau, sinkende Kaufkraft im Binnenmarkt mit daraus resultierenden Mindereinnahmen bei Steuern und Sozialversicherungen. Es sei denn man hält das Rad durch Kreditexzesse am Laufen. Hat da eben jemand Subprime-Krise oder Blasenökonomie gesagt?

Also, du kommst mit den üblichen Sprüchen, vergißt aber, dass viele Staaten z.B. keine Automobilindustrie haben und es damit völlig egal ist, welches Auto die Leute kaufen, es fließt immer in die Außenhandelsstatistik ein.

Um Mal kurz bei der Automobilindustie zu bleiben: Der griechische Hersteller Hellas Cars ist verschwunden, weil die in Lizenz produzierten Autos grottenschlecht waren, die amerikanische Automobilindustrie ist weitgehend verschwunden, weil deren Autos schlecht waren, die englische Automobilindustrie ist verschwunden, weil deren Autos schlecht waren (da half auch kein “buy british” mehr) und unrealistische englische Gewerkschaften den Herstellern den Rest gegeben haben. Die heutigen englischen Hersteller gehören entweder deutschen oder indischen Firmen. Sind da auch die Deutschen dran schuld?

Also, wenn keine entsprechende Industrie (mehr) vorhanden ist, wie werden dann Arbeitsplätze gefährdet, die nicht existieren? Die Arbeitsplätze in Industrien gehen nicht verloren, weil deutsche Firmen auf dem Markt sind, sondern weil die einheimischen Firmen zu schlechte Produkte liefern. GM z.B. hat in den 80ern und 90ern keine Autos seiner deutschen Tochter Opel auf den US-Markt gelassen, weil die Qualität seiner US-Marken so schlecht war, dass Opel die qualitativ weggefegt hätte. Und das Ende vom Lied? Opel gehts schlecht, GM in den USA gehts schlecht. Ist das jetzt die Schuld von VW? Oder doch die von GM?

Die südeuropäischen Autohersteller konkurrieren kaum mit den Deutschen, weil beide unterschiedliche Marktsigmente bedienen, die Südeuropäer konkurrieren vor allem mit Asiaten. Also nix mit “Schuld der Deutschen”. Dieses einfache Prinzip (oder besser: diese Ausrede) bricht eigentlich immer bei genauerer Betrachtung zusammen.

Und ansonsten kann jeder etwas produzieren oder anbieten, was andere brauchen können oder haben wollen. Um es mal so zu sagen: “Deutschland” verkauft “China” Autos, “China” dafür “Deutschland” Smartphones. Und die Griechen verkaufen den Deutschen eben Urlaub. Und wenn sie schlau sind Kultur-Urlaub, das ist was besonders für ältere mit gut Geld in den Taschen. Die Jugend säuft auf Malle, da ist nix zu holen. Es gilt eben, seine Marktnische zu finden.

Und die Exzesse der Blasenökonomie sind eigentlich überflüssig, da hast du Recht, die liegen vor allem daran, dass Gier das Hrin ausschaltet. Und weißt du, wer sich am Sub-Prime-Markt besonders verspekuliert hat? Deutsche Landesbanken. Also der gierige Nimmersatt Staat. Da bekommt die Bankenrettung plötzlich ein ganz neues Gesicht, nicht war?

Finanzfreie Grüße,

Euer Dirk


Gedöns
3.7.2015 20:34
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@ThorstenV
„Ich kann nicht sehen dass das eine mit dem Anderen viel zu tun hat. Die Produktivität in D ist auch nicht überall gleich. Wichtiger ist, wer die Herrschaft über die Währung(en) hat, als wieviele es sind.“
„Ein freier Markt kollabiert eben auch frei.“//
Die Herrschaft über eine Währung hat eigentlich eine Zentralbank, die völlig unabhängig von der Politik sein sollte, so daß sie z.B. auch Ansinnen von z.Z. regierenden Politikern nach Wahlgeschenken (die sich später katastrophal auswirken) problemlos strikt ablehnen kann.
Der Hauptfehler ist, daß man eine Wirtschafts- und Sozialunion ohne begleitende Sozialunion installiert hat. Statt Sozialunion muß es eigentlich Fiskalunion heißen, denn das Geld für Soziales muß irgendwoher kommen. Die griechische Politik hat das als Chance gesehen, auf Kosten der Gemeinschaft sich ein marodes Fiskalsystem und parallel endlos Sozialleistungen zu leisten, die andere Länder fiskalisch zu finanzieren haben und die z.T. höher sind, als in den Ländern, die das Geld dafür erbringen sollen. Und Fiskalunion muß dann beim Zusammenbruch auch die Einsetzung einer Zwangsverwaltung ohne Wenn und Aber heißen – wählen dürften die Griechen dann also eine eigene Staatsregierung eine Zeit lang gar nicht mehr.
Wenn in Deutschland eine Region eine andere ökonomisch völlig nieder konkurrieren sollte (z.B. durch: „Niedriglohn für alle Bayern!“), dann wird das mit höheren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung auch für den AG (und eine solche Versicherung greift schneller zurück, als jetzt allgemein steuerfinanziertes Hartz4) und auch mit niedrigeren Absatzzahlen wegen der sinkenden Kaufkraft in die ruinierte Region bestraft (es sei denn, dort wütet eine Art griechische Regierung, die nicht unter Zwangsverwaltung gestellt werden kann) – mal so ganz allgemein und grob volkswirtschaftlich betrachtet.
Lange Rede, kurzer Sinn: leider wird nicht der gesamte €-Raum z.B. mit einer zentralen Arbeitslosenversicherung belastet, dann hätte auch die Wirtschaft sicher ganz schnell reagiert, schneller als es die Politik jetzt kann. Man hat also quasi als „Dirigismus“ denunzierte geradezu zartfühlige Selbstregulierung abgeschafft bzw. gar nicht erst eingeführt und wird jetzt wohl nach und nach den totalen „Dirigismus“ bekommen müssen …
Das ist natürlich dem nichtgriechischen Bürger schwer zu vermitteln und vielleicht sind ja sogar 68 Milliarden – also 2000€ pro Berufstätigen sogar für alle günstiger, als wegen GR erhöhte Versicherungsbeiträge (sagen wir monatlich 15€ jeweils AG und AN), oder?
Den Kommunisten wird’s recht sein – bislang mußten sie ja, was historisch belegt ist, auf Weltkriege (im Ergebnis) „hoffen“, um einen gewissen geographischen Machtbereich zu installieren – es könnte also auch erstmals friedlich gehen (so wie noch viel später die fällige Wende…)
Das hat jetzt sogar etwas Philosophisches …


Jürgen Sprenger
6.7.2015 20:31
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> Also, wenn du nur von Kapitaleinkünften leben willst, musst du deine Sozialversicherung selbst bezahlen und spätestens dann wirst du deine finanzielle Hosen runter lassen müssen.

Die Sozialversicherungen werde ich von meiner deutschen gesetzlichen Rente bezahlen.

Für den Rest würde die Einkommensteuer ca. 36% betragen. Ich denke da lohnt sich die Umwandlung.

Vorteil in Deutschland ist, dass ich dort keine Vermögenssteuer und keine Steuer auf den Eigenmietwert zahlen muss.

> Wobei, habe ich gerade Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet?

Ganz sicher nicht, denn da hilft einem sogar das Finanzamt: Geringverdiener, deren persönlicher Steuersatz unter 25 Prozent liegt, können die Abgeltungssteuer umgehen. Bei der so genannten Günstigerprüfung stellt das Finanzamt fest, ob es für den Steuerzahler günstiger ist, dessen Kapitalerträge in das zu versteuernde Einkommen mit einzubeziehen als die einheitliche Abgeltungssteuer einzufordern.

> Es bezog sich auf die zunehmenden Unterschiede zwischen den reicheren und weniger reicheren Schichten.

Schönes, entlarvendes Neusprech (weniger reiche Schichten). Da erkennt man so schön, wie sehr Du Dich tatsächlich um das Wohl der ‘kleinen Leute’ und deren Riesterrente etc. sorgst.

> Wo hast du denn den Quatsch her? Gastarbeiter wurden angeworben, weil Arbeitskräfte fehlten.

Das stammt aus öffentlich zugänglichen Quellen. Es ging vor allem darum, die Löhne zu drücken.

Zitat: Für die Unternehmen als Nachfrager von Arbeitskräften hatte die Rekrutierung von Gastarbeitern finanzielle Vorteile, weil aus ihrer Perspektive deutsche Arbeiter dieselben Arbeitsplätze nur mit erheblichen Lohnzugeständnissen angenommen hätten. Im Umkehrschluss hatte die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften somit auch Einfluss auf das Lohnniveau von deutschen Anbietern von Arbeitskraft insbesondere im Niedriglohnbereich

Aus: Herbert Ulrich: Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland. Saisonarbeiter, Zwangsarbeiter, Gastarbeiter, Flüchtlinge. München 2001, ISBN 3-406-47477-2, S. 213.

Ist prinzipiell dieselbe Masche wie die mit der Fachkräftemangel.

> Musst ja keinen Vertrag abschließen, wenn du es als Betrug ansiehst.

Wer sich von der Propaganda einlullen und betrügen lässt ist also selber schuld?

> Ist ja keine Pflicht.

Noch nicht, aber man arbeitet daran um auch die, die sich nicht betrügen lassen wollen zwangsweise auszunehmen.

http://riester-rente-vergleich.com/agenda-2020-wird-riester-rente-bald-zur-pflicht/

> Außerdem ist das nicht “die ” Alterssicherung des kleinen Mannes, sondern ein zusätzliches Alterseinkommen.

Und Du hast doch selbst weiter oben geschrieben was Du jetzt bestreitest:

> Falsch, es wären vor allem Rentenfonts, Rieserrenten, Kapitallebensversicherungen etc. betroffen gewesen, also die Alterssicherung des “kleinen Mannes”

Noch so ein schlechter Witz. Wer als ‘kleiner Mann’ diese Verträge abschließt spart für den Staat, aber nicht für die eigene Rente, denn die Auszahlungen der kapitalgedeckten Altersvorsorge werden voll auf die Grundsicherung angerechnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mittleres_Einkommen

Das lohnt sich nur für Gutverdiener.

> Einer Seite die “querschuesse” heißt, vertraue ich nur ungerne mehr als meine IP an.

Du kannst Dir die Leseproben kostenfrei anschauen und ein Urteil bilden.

> Die Verschuldung der USA kommt nicht davon, dass die Amis deutsche Autos kaufen oder chinesische Smartphones

Woher kommen denn dann das Außenhandelsdefizit und die Auslandsschulden?

>Also, du kommst mit den üblichen Sprüchen, vergißt aber, dass viele Staaten z.B. keine Automobilindustrie haben und es damit völlig egal ist, welches Auto die Leute kaufen, es fließt immer in die Außenhandelsstatistik ein.

Nullargument. Die USA haben eine Automobilindustrie. Daher ist es eben nicht egal wo die Leute ihre Autos kaufen, gleich aus welchen Gründen. Und nach wie vor sind permanente Handelsbilanzdefizite tödlich, das lässt sich nicht wegdiskutieren.

> Und weißt du, wer sich am Sub-Prime-Markt besonders verspekuliert hat? Deutsche Landesbanken. Also der gierige Nimmersatt Staat.

http://serwiss.bib.hs-hannover.de/files/289/Blattmann_IKB_2011.pdf

http://f4.hs-hannover.de/fileadmin/media/doc/f4/Aktivitaeten/Veroeffentlichungen/2011/gb-04-11.pdf

Das war wohl weniger der ewige Nimmersatt Staat als ein paar gute Kumpels, die der armen Deutschen Bank den Subprime Ramsch abgenommen haben. Da wäre noch einiges wegen Korruption und Untreue zu ermitteln, was allerdings auch nicht ganz ungefährlich ist wie man am Fall Mollath sehen konnte.

Und vor diesem Hintergrund bekommt die Bankenrettung tatsächlich ein ganz anderes Gesicht.