Ansichten eines Informatikers

Ich hab den Beruf verfehlt

Hadmut
26.6.2015 17:44

Malerin hätt ich werden sollen. Ob man davon leben kann, weiß ich zwar nicht, aber erlauben kann man sich da – wohl besonders als Frau – wirklich alles. Da kann man – ebenso wie als Professorin – einfach jeden Schrott abliefern.

46 Kommentare (RSS-Feed)

Georg
26.6.2015 18:06
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Gauck hat jetzt bestimmt unfreiwillig viele neue Freunde in GB. 🙂
Der ganze adlige Mist…
Citizen not subject.

Windsor hättest du werden sollen.


Manfred P.
26.6.2015 19:02
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Ich habe Kunst nach der 12 abgewählt. Leider ging das nicht früher. Noch mehr habe ich Musik gehasst, das ich glücklicherweise nach der 10 schon abwählen durfte. 🙂

Daher bin ich in keiner Weise sachverständig zu nennen. Aber die ganze Geschichte klingt leicht peinlich.


kopftisch
26.6.2015 19:12
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Boah, was für ein langweiliger Artikel – wenn ich den bis zum Ende lesen muss falle ich ins Koma. Soweit ich das mitbekommen habe, gefällt der Elisabeth das Bild nicht. Gähn, vielleicht ein Knüller beim schwulen Friseur – oder im betreuten Wohnen.


yasar
26.6.2015 19:42
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Naja, was manche “bedeutenden” Künstler als Kunst abliefern ist völlig unabhängig vom Geschlecht. Dagegen kenne ich den ein oder anderen, die durchaus ansprechende Werke erstellen, die aber nie damit vollen Lebensunterhalt bestreiten werden können.


Daniel Frey
26.6.2015 19:55
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Ich hab das was ich gelesen habe (ich verweiger mich derartigem Gedöns konsequent aber es wird einem ja dennoch, so man denn auch zB Nachrichten lesen will aufs Auge gedrückt) für Satire gehalten. War aber wohl Realsatire. Davon aber haben wir in diesem Lang mit Link-Grün-Gender-Themen doch schon genug. 😉


Gedöns
26.6.2015 20:35
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Ein Künstler malt nun mal die Welt, so wie er sie sieht – Gott sei Dank! Erschütternd wäre es, wenn er die Welt so sehen würde, wie er sie malt.


Gedöns
26.6.2015 20:37
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Möchte jemand von mir als Auftragswerk: „Blaue Pferde in blauen Bergen“?


Klaus
26.6.2015 20:48
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Also ich finde das nicht schlecht, ich seh das so:

Die ewigen Nörgler von der Insel sind mit Billigwein und einem Auftragsbild abgespeißt worden.

Wenn sie Marzipan nicht mögen, und?
Ist doch in Kolonien üblich das Landeseigene zu präsentieren.

Und im Sinne der Totalüberwachung von N$A und GCHQ sind doch die “Gedanken sind frei” mehr als angemessen.

Also ich finde das super, ich hätte auf den Weinflaschen das Preisschild noch draufgelassen 🙂

cu


Andy
26.6.2015 21:16
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Wisst ihr noch als vor als vor ein paar Monaten die Bilder einer total verängstigten Merkel durch die Medien gingen? Bei dem Empfang im Hause Putin, wo während der Fotografiesession der große, kräftige Hund um die Beine der beiden Staatschefs schlich? Und die Merkel blöderweise richtig Angst vor Hunden hat…

> Warum, oh, warum nur kommen die Berater unserer Staatsspitze nicht einmal auf den Gedanken, sich über die Gefühls- und Geschmackskultur eines Staatsgastes zu informieren,

Der Putin, der hatte sich gut über Vorlieben und Abneigungen informiert 😀

> es ist kleinkariert, eine Monarchin in einer Touristenbarkasse mit abgenutzten Sitzplätzen

Es wurde irgendwo erwähnt das die beiden Fregatten (Boot und Queen) dasselbe Baujahr sind. Das find ich dann schon wieder OK.


cross
26.6.2015 21:23
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JochenH
26.6.2015 21:27
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Ich hatte den Queen-Besuch bis heute ignoriert, ich fand den einfach uninteressant. Die alte Frau mit unserem Gauckler, das musste ich nicht sehen.

Dann einfach mal den Link von Hadmut geklickt und beim Abendessen mit meiner Frau den Besuch der Queen aufgerollt. Wir haben Tränen gelacht!

Dieses häßliche Bild von dieser misanthropischen Malerin, herrlich!! Es gibt ein Video von einer Minute, wie Queen und Gauck das kommentieren. Das Video endet mit dem nächsten Super-Gauck, er bietet statt des unwillkommenen Bildes billiges Marzipan aus Lübeck an.

Meine Frau fand die Bootsfahrt am besten, dort wurde die queen auf eine alte Holzbank geklemmt und das Boot hatte wohl auch bessere Tage gesehen.

Es ist nicht weiter schlimm, einfach nur ungewollt komisch und lustig. So wie Laurel und Hardy, nur dass die ihren Unsinn geplant hatten.


JochenH
26.6.2015 21:32
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Hadmut hat übrigens wirklich den Beruf verfehlt. Nein, er hätte nicht Malerin werden sollen und blaue Pferde malen (dann lieber als Hillary Clinton 25 Millionen in einem Jahr für uninspirierte Vorträge einstreichen).

Er hätte Grieche werden sollen!! 330 Milliarden Schulden, die NIEMALS zurückgezahlt werden, dazu 90 Milliarden frisches Geld allein dieses Jahr, das von der EZB nachgeschossen wird, wenn die Griechen ihre Konten plündern (täglich derzeit 300 Millionen bis 1 Milliarde).

Die Krönung dann heute: nach Vorlage einer unverbindlichen Maßnahmenliste, wie der griechische Staat sparen könnte (eine DINA4-Seite) hat die EU weitere 15 Milliarden bis November angeboten.

Also besser Grieche werden oder Hillary Clinton als die Leute mit schlechten Bildern zu verschrecken.


Torsten
26.6.2015 22:24
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Stasi/Kriegs-Pfarrer Gauck und eine feministische “Künstlerin” die blaue Pferde malt.
Dazu noch eine 17.Jahrhundert-Königin.

Mehr geht doch gar nicht zur Charakterisierung der Verhältnisse von Heute !

Modern und Zukunft ?
Mit allen 3 Chargen unmöglich !
Liberté, Égalité, Fraternité ?
Mit SmartPhone und Web2.0 sind wir irgendwo in die Jahre davor zurückkatapultiert worden. Lethargie, Dummheit und korrespondierende korrupte Politiker obsiegen.

2015. Zurück im Kampf der Religionen.
Unglaublich !


John Galt
26.6.2015 23:05
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Sommerloch auf Hadmut’s Blog? Sonst nichts zu berichten, hä?


Hadmut
26.6.2015 23:09
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@John Galt:

> Sommerloch auf Hadmut’s Blog? Sonst nichts zu berichten, hä?

Du bist ein Dummkopf.

Erstens ist das hier ein Dauerbrenner.

Zweitens bekomme ich mehr Hinweise als ich abarbeiten kann, habe also immer was zu berichten.

Drittens habe ich neben dem Blog noch andere Dinge zu tun. Manchmal muss ich was arbeiten. Scheinen nicht alle Leute verstehen zu können.


Lohengrin
26.6.2015 23:06
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@.Manfred P
Bei mir war es ähnlich. Ich habe so schnell es ging Kunst abgewählt, und dann mich mit der Fünf in Musik abgefunden.
Ich erinnere mich noch an so etwas von CD. Tröt-Tröt. Wie könnte das Stück heißen? Meine Antwort war “Öffentliche Toilette bei Nacht.” Ergebnis Sechs.

Weiß der Geier, was da wieder los war. Sollen sich die Sachverständigen darüber streiten.


osthollandia
26.6.2015 23:25
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Nein, besser nicht.

Wenn, hättest du Supporterin, Programmiererin oder sonst irgendwas werden sollen ;o)


rleo
26.6.2015 23:52
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Kunst kommt von können.
Auch blaue Pferde kann eben nicht jeder malen.
Da gab es andere, die konnten das besser.
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Marc


Andy
26.6.2015 23:56
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> Also ich finde das super, ich hätte auf den Weinflaschen das Preisschild noch draufgelassen

Das wär doch irre! Flaschenwein? Das gibt doch auch welchen in Tetrapaks.

Und ne Tüte Erdnuss-Flips dazu…


David
27.6.2015 2:32
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@ Lohengrin: Bei deinem Namen wundert es mich schon etwas, dass du Kunst abgewählt und Musik versemmelt hast.

In ihrer Galerie kann ich kein Bild entdecken, das ich an die Wand hängen würde. Ihre Homepage ist zwar sprachlich eine mittlere Katastrophe, aber sie ist offenbar eine gute Vermarkterin und das scheint mir im heutigen Kunstmarkt 90% des Erfolgs auszumachen.


maddes8cht
27.6.2015 4:01
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Die Diskussion hier ärgert mich grad richtig.

Warum?
Also:
Das Bild ist schlecht.
Es ist gemalt von einer drittklassigen Kommerzmalerin, Herstellerin von publikumstauglicher individualisierter Massenware, die auch keinen Hehl darum macht, keinen großen Anspruch mit ihrer Arbeit zu verbinden. Das Ergebnis entspricht offenbar dem, was in Auftrag gegeben war, und ist eben entsprechend.
Frau Leidenfrost wird mit ihrem Coup damit Marketingtechnisch eine Aufwertung geschafft haben, für sie hat es sich also gelohnt, und darüber dürfte sie trotz aller Kritik am Ende ganz glücklich sein.

Sie ist die Gewinnerin in dem Stück.

Peinlich ist insofern nicht sie, sondern der Umstand, sie gewählt zu haben.
Sie hat geliefert, wofür sie und ihre Produkte stehen, nicht mehr und nicht weniger.
Ebenso wie der Hersteller des Lübecker Marzipan. Dem kann man auch keinen Vorwurf machen.

Wenn man einen Gast hat, dem man ein Geschenk machen möchte, dann sucht man ein kleines bisschen nach etwas, das passend ist und möglicherweise gefällt.
Was da ausgewählt wurde, sowohl Bild wie Marzipan, ist in der Beziehung peinlich, und beides auf erschreckend gleichem Niveau.

Mindestens genauso peinlich finde ich aber, daran eine Art “Kunst-bashing” oder “Kunst-Kritik” anzubinden, mit dem sattsam bekannten “sowas könnte ich auch” totschlagargument, das so ziemlich nie stimmt.

Okay, als selbst hobbymalender und zeichnender nehme ich das zwar in dem Fall auch für mich in Anspruch: Etwas in der Art bringe ich auch zu Stande (Sie nimmt, wie gesagt, auch nicht für sich in Anspruch, da was anderes als Gebrauchsware abzuliefern). Sehe allerdings auch regelmäßig “sowas-könnte-ich-auch”-Behaupter an diesem Anspruch scheitern, wenn sie mal was aufs Blatt bekommen sollen. Nein, können sie eben nicht.
ZumThema Kunst gilt daher das selbe, was man sonst gerne anderen aufs Brot schmiert: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

Das ist so ähnlich wie beim Vergleich von professionellem Webdesign mit “kann ich auch”-selbstgebastelten Webseiten.

Für Gebrauchsware dieser Art gibt es einen Markt, den Frau Leidenfrost bedient. Daran ist nichts falsches. Sie leistet eine Arbeit, wie andere auch, und wird dafür bezahlt.
Es ist nur völlig unangebracht als Geschenk bei einem Staatsbesuch.

Wie wäre es stattdessen mit einem der schnuckeligen Roboterhunde der TU Berlin gewesen, von denen die Queen so beheistert war?
Das wäre eine wirklich pfiffige Idee für ein Staatsgeschenk gewesen, das auch etwas über den wissenschaftsstandort Deutschland aussagt.
Und dabei eine bemerkenswerte Werbung obendrein.


maddes8cht
27.6.2015 5:14
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Insofern sehe ich da Gauck und seine Berater in der Verantwortung, weniger die Frau Leidenfrost.

In den Interviews leistet sie einfach das ab, was man in so einem Fall macht:
Sie betreibt Selbstmarketing.
Dazu war die ganze Sache aus ihrer Perspektive gedacht, und das macht sie auch weiterhin.
An der Stelle sogar sehr professionell. Die lässt sich ihr Geschäft nicht kaputterzählen.

Viel mehr als ihr Marketing-Geschwafel würden mich hier die Fragen an den Herrn Gauck interessieren:
Wie konnte das passieren?
Wie sind sie zu der Entscheidung zu einem solchen Bild von einer solchen Malerin gekommen?
Und: Was muss ich machen, damit das nächste mal ich ein Bildchen für einen Staatsgast malen darf?
Wieviel darf ich dafür bei ihnen abrechnen?
Wohin darf ich ihnen einen Link mit meinen Bildchen schicken?
Ich hab auch einen Flyer für Portrait- und Aktzeichnungen, verbessert das meine Chancen? Oder sind sowas zu spezifische Sachkenntnisse, die die Bürokraten bei der Beurteilung ohnehin nur verwirren?

Was sind das sonst so für Leute, die ihnen Links schicken zu ihrem Werk und die da noch in ihrer Datenbank schlummern?
Gibt es da irgendwelche Qualitätskriterien oder Beurteilungen von Leuten, die sich mit Kultur befassen? Oder sind das alles Bürokraten?


Jetzt mal was konstruktives. Ich kann ja der Philosophie im Allgemeinen nichts abgewinnen, Laberfach und Sokal-Affäre und so, aber die sog. Prozessphilosphie (schrecklicher Anglizismus!) von Alfred North Whitehead enthält hier und da was greifbares und liegt auch nicht ganz daneben:

Postmodern thinkers of many kinds, including feminists, liberation theologians, Marxists, and pragmatists have done us all valuable service. They have shown us how structures of social oppression falsely acquire an air of absoluteness that serves to make oppression seem “natural,” as if it were part of the necessary structures of reality. Instead, they argue, these social values, gender roles, and often our very sensory experiences are social and personal constructs. These critiques have played important roles in greater social liberation for women, people of color, the poor, and people with different sexual orientations.
Unfortunately, in the process of helping us to see the constructed character of our perceptions, some postmodernists seem at times to deny that we have any real connection to the world “out there.” Sometimes it may seem as if there is no natural world out there, as if there is only the constructed political and social world they critique.

Passt. Weiterhin:

Feminists rightly show us that “gender” is a social construct enmeshed in struggles of power, wealth, class, and physical violence. Social constructs evolve over millennia, embedded in language, social practices, gender roles, religious ritual, and more. Hence, they carry tremendous weight in shaping our experience.
Sometimes, however, it seems as if overzealous people suggest that there is only the social construct. Admittedly, it is impossible for us to think about reality in any way not shaped by some social constructs. Yet, process-relational thinkers remind us that these social constructs, as deep as they are, are created out of our lived embodiment as biological organisms engaging in causal webs deeper than our social practices, languages, and concepts. The task is to attend to our deepest experience in ways that allow us to critique (admittedly from within) the very concepts we have inherited to think with.

Passt auch. Zitiert aus: C. Robert Mesle — Process-Relational Philosophy: An Introduction to Alfred North Whitehead


Hadmut
27.6.2015 8:53
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Was für ein grauenhafter Schwachsinn.

Willkürliche Behauptungen als „showing” hinzustellen. So’n Quatsch.

Was soll denn daran „konstruktiv” sein?

Und was heißt „passt” ? Muss richtig sein, weil’s Dir in den Kram passt?

Mich schüttelt’s immer wieder wenn ich sehe, wie kreuzdämlich und hirnlos Pro-Gender-Argumentationen sind.


Mandelkern
27.6.2015 8:51
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Dieser Artikel
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/malerin-nicole-leidenfrost-ueber-ihr-bild-fuer-die-queen-13668124.html
scheint mir informativer für eine Beurteilung des betreffenden “Schrotts” als der von Hadmut verlinkte. Zum einen ist das Bild genauer zu erkennen, und vor allem kommt die Künstlerin zu Wort. Mein Fazit:

1. Frau Leidenfrost bezieht sich explizit auf das Werk Franz Marcs, arbeitet dabei aber auf bemerkenswert niedrigem künstlerischem Niveau. Vergleicht man ihre Arbeit mit dem “Turm der blauen Pferde”,
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Turm_der_blauen_Pferde
erkennt man sofort, wie wenig Dynamik ihre Kunst entfaltet: Marcs Gemälde schöpft seine Kraft aus einem intelligenten und durchdachten Arrangement (allzu) bunter, scherbenartiger Mosaikflächen in abstrakten Proportionen, die sich in ihrer Gesamtheit ideal ergänzen und wie ein sonnendurchflutetes Kirchenfenster zu leuchten scheinen. Der Bildaufbau ist so geschickt gewählt, daß die namensgebenden Pferde auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen sind, wodurch sie, obwohl bildfüllend, als Objekt in den Hintergrund treten, woraus das Bild seinen Reiz bezieht, denn in seiner Gesamtheitheit wirkt es harmonisch.
Auf Frau Leidenfrosts Arbeit ergänzt sich nichts. Es genügt eben nicht, eine schwarz-weiß-Fotografie abzupinseln, die Farben zu verfremden und zu sagen: “Ist Expressionismus, ist Lebensfreude, ist Emotion!”, denn wenn ich mich für eine abstrakte Interpretation entscheide, ist die Bildkomposotion das Wesentliche, und ob das Pferd dabei grün oder blau ist, ist nachrangig.
Die einzelnen Bildbestandteile stehen nicht in Bezug zueinander (wie auch, wenn eine Fotografie abgemalt wird?), und durch diesen grundsätzlichen Mangel springen dem Betrachter auch sofort alle weiteren Mängel ins Auge, was die Queen perfekt auf den Punkt bringt, wenn sie sagt, das Pferd habe eine komische Farbe, denn es ist davon auszugehen, daß Elizabeth II genug Lebenserfahrung mitbringt, um ein expressionistisches Werk auch als solches zu erkennen, bei dem die “falsche” Farbe kein Makel, sondern Stilmittel ist. Insbesondere die Figur des kleinen Mädchens auf dem Pferd wirkt nicht wie ein Kind im Vorschulalter, sondern vielmehr wie eine viel zu klein geratene alte Dame mit Kompotthütchen, wodurch das Gemälde ungewollt unproportional erscheint. Es wäre Aufgabe der Künstlerin gewesen, zumindest das kindliche vom Kind deutlich herauszuarbeiten, gerade weil das die Vorlage nicht hergibt. Das ist unzureichend geschehen, dadurch rutscht das Ergebnis ab ins Groteske. Daß es sich hierbei um eine Auftragsarbeit handelt, macht diese Arbeit nur noch schlimmer. Hätte die Künstlerin das Bild gemalt, bevor die Bundesrepublik ein Geschenk für die Königin benötigte, wäre jeder noch so grobe Fehler verzeihlich, ja, wäre nicht einmal ein Fehler, es wäre Kunst. Aber ein Gemälde, das einzig zu dem Zweck erschaffen wird, ein Staatsgeschenk zu sein, muß gewisse handwerkliche Mindeststandards erfüllen, die dieses Werk schmerzlich vermissen lässt.

2. Nicht Frau Leidenfrost hat den Beruf verfehlt, sondern derjenige, der entschieden hat, sie solle dieses Gemälde für genau diesen Zweck anfertigen. Die Künstlerin macht laut Eigenbeschreibung “Kunst für Jedermann”. Ist das Staatsoberhaupt von UK, Kanada, Australien und zig weiteren Commonwealthstaaten etwa Jedermann? Abstrakt angehauchte naive Malerei mag durchaus ihre Berechtigung haben, und die Freiheit der Kunst beinhaltet das Recht, scheußliche Peinlichkeiten erzeugen zu dürfen, und auch Gossenkunst ist Kunst. Doch zur Förderung unbekannter Talente ist ein Anlaß wie Elizabeths möglicherweise letzter Deutschlandbesuchg denkbar ungeeignet, und in einem Volk von 80 Millionen findet sich garantiert mindestens einer, der Frau Leidenfrosts künstlerische Qualität um Längen überbietet; auf diesen Künstler hätte die Wahl fallen müssen, nicht auf “Jedermann”. Oder man geht ganz auf Nummer sicher und verschenkt irgendwas aus Meißner Porzellan. Frau Leidenfrosts Wunsch, ihre Kunst möge erschwinglich bleiben, ist allerdings verlogen, denn natürlich träumt jeder Kunstschaffende davon, von seiner Arbeit leben zu können, und so eine Chance bietet sich für Menschen, die in ihrem Metier im Mittelmaß agieren, nur einmal im Leben, und ich wünsche Frau Leidenfrost viel Erfolg, denn ihre Kunst ist erkennbar Kunst, und kein Schrott, nur eben der Queen unwürdig. Mit der Queen geht man abends nun mal in die Oper und nicht zum Gesangsabend mit De Bläck Föös oder Florian Silbereisen, also fragt man für ein Gemälde für sie bei jemand wie Gerhard Richter an, aber nicht bei Frau Leidenfrost.

3. Es war nur irgendein Staatsbesuch, und es ist nur irgendein Bild. Präsident Gauck hat ihn im Rahmen seiner Möglichkeiten über die Bühne gebracht. Er ist eben, genau wie Frau Leidenfrost, pures Mittelmaß, und repräsentiert damit, wie ich finde, die Bundesrepublik im Jahr 2015 perfekt. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten mal besser!


Hadmut
27.6.2015 8:56
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@Mandelkern: Der hellste biste nich, oder?

> 2. Nicht Frau Leidenfrost hat den Beruf verfehlt, sondern derjenige,

Lies mal die Überschrift. Ich hab nicht geschrieben, dass Leidenfrost den Beruf verfehlt hätte, sondern ich.

> Förderung unbekannter Talente

Unbekannt ist sie (oder war es bis vorgestern). Ein Talent ist sie ganz sicher nicht.


Winfried
27.6.2015 9:38
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Als ob das Gastgeschenk der Königin an den Bundespräsidenten eine besondere intellektuelle Glanzleistung gewesen wäre. Die gesammelten Werke von Pückler-Muskau dürften hierzulande schließlich – vor allem in Berlin – in diversen Bibliotheken vor sich hinschimmeln. Von daher ist das mit den “Gastgeschenken bei Staatsbesuchen” genau das, was es sein soll: Ein erstarrtes Ritual, dessen Sinn sich niemandem erschließt, dem aber jedermann einfach mal folgt, um nicht schelcht dazustehen. Da ist das “Talent” der “Künstlerin” sowie die technische Ausführung des Gemäldes wirklich zweitrangig.

Was ich viel interessanter finde, ist die Geschwindigkeit, mit der die Presse in Deutschland ihre Fähnchen neu im Wind neu ausgerichtet hat:

Vor dem Staatsbesuch: Die “Queen” bekommt vom Bundespräsidenten ein Gemälde von einer hochangesehenen, hochgelobten und überhaupt ganz tollen Künstlerin. Alles total super geplant und ein Coup, wie er bei Staatsbesuchen so noch nie gelungen war. Die Queen wird begeistert sein, alles andere wäre undenkbar.

Nach Übergabe der Geschenke: Warum ausgerechnet diese Frau? Ist das überhaupt “Kunst”? Ach nein, wie peinlich, die Queen ist ganz bestimmt not amused! Schande über dieses Land.

Und warum? Weil ein paar Gazetten im verkleinerten Königreich mal wieder in ihre alten German-bashing-Rituale verfallen sind. Da ist es im vereinten Europa ja sicher besser, einfach mitzumachen…


Hadmut
27.6.2015 9:44
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@Winfried: Gut erkannt. 😉

Es ist aber eigentlich noch schlimmer.

Denn wenn man jemandem etwas schönes oder gutes schenkt, dann beschämt man ihn und verursacht einen Gesichtsverlust, weil der ja das geringere Geschenk dabei hat. Der andere soll sich ja nicht blamieren.

Also ist es diplomatisch wichtig, dem anderen zwar irgendetwas zu schenken, es aber so auszusuchen, dass der andere dabei als der bessere Schenker aussieht.

Und so kommt es zu einem Abwärts-Kreislauf zu immer lausigeren Geschenken.


C. Robert Mesle
27.6.2015 10:47
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> Mich schüttelt’s immer wieder wenn ich sehe, wie kreuzdämlich und hirnlos Pro-Gender-Argumentationen sind.

Pro-Gender-Argumentation? Hast Du beide Absätze gänzlich gelesen? Der Autor nimmt sich jeweils zunächst des Arguments des Postmodernisten (1. Teil) bzw. Feministen (2. Teil) an, um ihm dann jeweils zu widersprechen:

Widerspruch im 1. Teil: “Unfortunately … they deny …”
Widerspruch im 2. Teil: “… overzealous people suggest that there is only the social construct …”


Hadmut
27.6.2015 12:30
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@C. Robert Mesle:

Beim besten Willen: Man kann nicht erst loben, wieviel die uns gebracht hätten, um dann im Anschlusssatz so ein kleines “Vielleicht” und “leider” unterzubringen. Das ist bullshit.

Sowas nennt man Loben mit Alibi-Notausgang.


peter
27.6.2015 11:27
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> Ein Talent ist sie ganz sicher nicht

man nennt das heutzutage “anders begabt”.
Wenn ich dieses gezwungene Lachen von Frau Leidenfrost sehe – meine Fresse … bzw., viel mehr: ihre Fresse. Aber das ist natürlich subjektiv … so wie Kunst.
Und dann noch dieser Untertitel im Welt-Artikel: “Nicole Leidenfrost, Gebrauchskünstlerin”. Also zu nichts zu gebrauchen. Das nenn ich mal Sarkasmus.


Werner
27.6.2015 11:40
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Man kann’s so oder so sehen:

Nach rund siebzig Jahren (also kurz vor den eigenen Ableben) kommt das britische Staatsoberhaupt nach Deutschland, um a) die einstigen Feinde zu besuchen (AKA ungeliebte Verwandtschaft) und b) die einstigen Opfer der Besuchten zu ehren (Kranz in Bergen-Belsen- Check! Gespräch mit Überlebenden – Check! Alles in die Tagesschau – Check!).

Ich hab’s nicht verfolgt – aber wurde auch ein Mahnmal für die zerbombten Städte besucht oder etwas dazu gesagt? Sorry oder so? Wenn nicht, dann standen die Zeichen nicht gerade auf Versöhnung mit den Gastgebern, oder?

Dazu irgendwelche Ermahnungen wegen Europa, aus dem gerade Her Majesty’s Government den Austritt propagiert. Nett.

Was also schenken ihre Nichten und Neffen der unbekannten und ungeliebten Tante Elisabeth, um der Ehre ihrer Anwesenheit Genüge zu tun? Na klar: Ein abgemaltes Foto aus der Einkaufspassage, eine Hafenrundfahrt und ‘nen Billigwein aus’m Aldi.

Auch Deutsche haben ein langes Gedächtnis…

And we are not amused!


Werner
27.6.2015 12:04
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Ich hab’ das Marzipan vergessen! Hi hi 😀 😀 😀 Das ist ja fast schon Loriot…


JochenH
27.6.2015 13:56
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Dass mit dem Marzipan war auch lustig. Wobei ich die Bootsfahrt am besten finde; ich wohne direkt am Bodensee und fahre viel Boot und so eine Holzbank kann verdammt hart und unbequem sein.

Ich würde eine 90jährige nicht in so ein Gefährt setzen.


Oliver K
27.6.2015 14:01
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@C. Robert Mesle:

Mein Eindruck von den Zitaten ist: typisch analytische Philosophie. Wie sich heutzutage voll entfaltet, ist diese Richtung zutiefst relativistisch (man kann alles akzeptieren — ausser den Begriff der “Wahrheit”, der ist totalitaer), und immer, typisch britische Manipulation(!), “balanced”, man gibt angeblich beiden Seiten recht (um sich dann selbst als Richter aufzuschwingen).

Dieses ganze Whitehead-etc-Zeugs ist auch unglaublich trivial; Philosophie fuer Manager — etwas passt schon!


Leser
27.6.2015 14:51
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O.T.:

Hat die Initiatorin des Tim Hunt Shitstorms

– die “sexistische” Aussage komplett aus dem Zusammenhang gerissen?
– bzgl. ihres Lebenslaufs gelogen?

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3141158/A-flawed-accuser-Investigation-academic-hounded-Nobel-Prize-winning-scientist-job-reveals-troubling-questions-testimony.html


Raik Berger
27.6.2015 17:13
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Nix Holzboot! Was die Journalisten da wieder schreiben. Dieses Stahlboot Baujahr 1926 wurde vollständig restauriert und mit Teakholz verkleidet. Das war ein total verrosteter Kahn. Nur der Kajüt-Aufbau wurde entfernt und es wurde dadurch zum offenen Boot. Für Holzbänke gibt es gepolsterte Sitzauflagen. Vielleicht war Gauck vorher noch im “Dänischen Bettenlager”. 🙂


klaus
27.6.2015 17:25
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O.T.

“Miniröcke könnten zu Missverständnissen führen” Ein Gymnasium in Niederbayern hat Eltern gewarnt, ihren Töchtern durchsichtige Blusen oder Miniröcke anzuziehen. Offenbar hat man Angst vor Übergriffen durch junge Asylbewerber in der Nachbarschaft.

http://www.welt.de/vermischtes/article143128131/Miniroecke-koennten-zu-Missverstaendnissen-fuehren.html


Rino
27.6.2015 17:49
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Hadmut, Dein hochwertiges Blog leidet, wenn Du Kommentatoren wie Mandelkern mit seiner zumindest für mich interessanten Darstellung wegen einer in diesem Zusammenhang unerheblichen Verwechslung auf eine Weise angehst, die mit “grob unhöflich” nachsichtig beschrieben wäre.

Gruß, Rino


boes
27.6.2015 17:52
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Olles Böötchen.
Es gibt in Berlin kein neueres WAssercabrio, ausserdem ist ein Bootsfahrt über die Spree angenehm und lehrreich. Weiss doch der Fremdenführer (oje) von einem exklusiven Heliport innerhalb der Mauern des Kanzleramtes zu berichten, der nur für Amis und Israelis reserviert ist.

NieKohle Leidenfrost
Nomen est omen, besonders in der Nomenklatura des Kunstmarktes.
Saatchi in London wird es nehmen.
Damit ist die Dame erstmal versorgt.


Knut
28.6.2015 12:53
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Weiß jemand eigentlich, was dieser sogenannte Billigwein ist?

In der Pfalz und im Badischen werden nämlich relativ gute Weine produziert. Da ist ein vergleichsweise günstiger Wein zum Essen völlig ok, der Wein soll ja das Essen nicht überspielen.
Natürlich kann man irgendeinem Weinguru die Euros in den Arsch blasen, aber nach dem was ich so probiert habe, ist das im wesentlichen teurer und nicht besser. Das gibt es zwar auch, ist aber als Wein zum Essen nicht wirklich angebracht. Das machen nur Leute, die die Tochter im Diorkleidchen zur Grundschule bringen.


janus
28.6.2015 14:19
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Dazu meine Definition von Kunst:
Kunst ist, was man als Kunst verkaufen kann.

Das ist unabhängig davon, ob der betreffende Künstler das selbst verkauft oder ob jemand anderes damit den Reibach macht, z.B. nach dessen Tod.

Oder:
Jeden Tag steht ein Dummer auf, nur muss man ihn auch finden und ihm das entsprechende Kunstwerk verkaufen.

Gruß

Janus


Lohengrin
28.6.2015 14:45
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@Raik Berger
> Vielleicht war Gauck vorher noch im “Dänischen Bettenlager”.
Möbel von Bettenberg. Willi und die Winzors.


Lohengrin
28.6.2015 15:18
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@David
Ich habe meinen Namen nach dem Gesamtkunstwerk von Wagner gewählt. Aber dabei geht es mir nicht um die Musik und das Bühnenbild. Das unterstreicht nur den Inhalt.
Wagners Tristan und Isolde ist eine ganz andere Nummer. Da rettet auch die Musik nichts mehr. Dass Wagner, der mit Mitte 30 Lohengrin geschrieben hatte, mit Anfang 50 Tristan und Isolde geschrieben hat, ist erschreckend.


Daniel
28.6.2015 18:54
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*sing* “Da hat das rote Pferd sich einfach umgekehrt
und hat mit seinem Schwanz die Fliege abgewehrt” /*sing*

Achso ist ja blau auf dem Gemälde… Oooops. Never mind ;-))


Benjamin
29.6.2015 10:45
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Mir gefällt das Bild.