Ansichten eines Informatikers

Der Professor und der Verfassungsschutz

Hadmut
10.11.2025 13:49

Wichtiger Vorgang – Wer weiß etwas darüber?

Die FAZ hat gerade – hinter Paywall – einen sehr wichtigen Artikel. Nicht, dass die FAZ plötzlich wieder journalistisch gut geworden wäre, aber sie hält eben noch zu ihrer ehemaligen Stammklientel, den Professoren: Opfer des Verfassungsschutzes : Der Staatsfeind, der keiner war

Ich habe bisher leider auch nur eine Bildschirmversion davon, aber das war wohl auch in der Print-Version, denn es fleuchen in den Social Media auch Teile der digitalen Zeitungsdarstellung herum. Eine ordentliche PDF-Version muss ich noch auftreiben.

Es geht darum, dass an einer hessischen Hochschule ein Professor kaltgestellt wurde – nicht, weil er irgendetwas Falsches getan oder gesagt hatte, sondern

Der Hochschulpräsident war nicht allein, als der Professor das Büro betrat. Schon Platz genommen hatte die „Leiterin Sachgebiet Disziplinarwesen“. Der Dienstherr blätterte ostentativ in einem Dokument und erklärte schließlich, dass ihm hier ein Bericht des Hessischen Verfassungsschutzes vorliege, der den Professor „der rechtsextremistischen Szene zuordnet“. Die Hochschule, das werde er sicher verstehen, müsse zum Schutz der Studenten darauf reagieren, weshalb der Professor mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert sei – zunächst für die Dauer eines sechsmonatigen Disziplinarverfahrens.

Der wird einfach abserviert, weil irgendwelche Armleuchter beim Verfassungsschutz ihn „der rechtsextremistischen Szene zuordnen“ – diese notorische rudelmechanische Kategorisierung der Geisteswissenschaftler. Den Dachschaden Rudelmechanik habe ich schon oft beschrieben, und inzwischen habe ich den Eindruck, der Verfassungsschutz ist eine eigene Behörde zur staatlichen Ausübung dieses Dachschadens. So eine Rudelmechanikbehörde.

„Ich war erst mal überrascht“, sagt der Professor, als er auf den Tag vor fast zwei Jahren zurückblickt. Er sitzt in einem der Seminarräume, in denen er damals unterrichtet hatte, vor ihm ein Resopal-Tisch, im Hintergrund Diagramme auf einer Tafel. „Ich hielt das für ein Missverständnis.“ Er hatte es nicht mit dem Verdacht auf eine Straftat zu tun, gegen den er sich wehren konnte, sondern mit einem politischen Verdikt des Verfassungsschutzes. Das war gefährlicher, folgenreicher. Der Professor wurde offenbar zu jenen 50.250 Menschen in Deutschland gezählt, die der Verfassungsschutz in jenem Jahr dem „rechtsextremistischen Personenpotenzial“ zuordnete. Aber wieso gehörte der Professor plötzlich dazu? Was wussten die Verfassungsschützer, was er nicht wusste?

Der war Mitglied der AfD und hatte mal aus irgendeinem Grund einmal im Haus von Jürgen Elsässer (Compact) übernachtet. Das alleine reichte.

Und jetzt kommt der interessante Teil:

Stattdessen geriet der Professor in den Strudel staatlicher Verdächtigungen. Er erlebte verhörartige Situationen, auch seine Frau musste aussagen. Seine Kontobewegungen wurden abgefragt, was er durch einen Zufall erfuhr. Immer neue Schreiben des hessischen Innenministeriums wurden ihm von der Hochschulleitung zugestellt. Einige hat er zum Gespräch mit dieser Zeitung mitgebracht. Darin zweifelten die Verfassungsschützer seine Aussagen an. Manchmal kam es ihm vor, als würden ihm die Worte im Mund herumgedreht. „Ich habe mich behandelt gefühlt wie ein Schwerkrimineller“, erinnert er sich.

Da geht es gar nicht um die Frage, ob der verfassungsfeindlich ist – sondern ob man ihn als Verfassungsfeind hinstellen kann. Es erinnert mich an die Aussage von – ich glaube, es war – Carsten Linnemann (CDU) im ARD Bericht aus Berlin vor einer Woche, der über die Stadtbild-Aussage von Merz sagte, dass es heute nicht mehr darum gehe, was man sagt, was man gemeint hat, sondern wie man das Gesagte absichtlich missverstehen kann. Und das wiederum erinnert an die Geistes- und Sozialwissenschaftler, deren Lieblingsbeweistechnik und -formulierung ja „… kann verstanden werden als …“ lautet, es also allein darum geht, was der Empfänger aus dem Wortlaut nach seinem Belieben schnitzen kann.

Das sind nicht nur übelste Stasi-Methoden – das ist funktional dasselbe wie die Stasi. Weil es linkem Denken immanent ist. Linkes Denken ist so fehlerhaft, dass es darauf angewiesen ist, jeden Kritiker oder auch jeden, der irgendwie anders denkt, kalt zu stellen.

Wie Ihr Euch natürlich vorstellen könnt, ist vor allem die Sache mit der Abfrage der Kontobewegungen für mich interessant.

Deshalb die Bitte: Wer etwas zu diesem Fall weiß, bitte Information an mich.

Danke!