Ansichten eines Informatikers

„Jura- und Medizinstudium nur noch Zeitverschwendung“

Hadmut
23.8.2025 23:01

Es kommt zu einer Neubewertung.

FOCUS (abgeschrieben aus Fortune): „Ex-Google-Manager warnt: Jura- und Medizinstudium nur noch Zeitverschwendung“

Ein ehemaliger Google-Manager warnt junge Leute vor akademischen Abschlüssen. Studenten könnten am Ende Jahre ihres Lebens verschwenden, da sich die Technologie so schnell weiterentwickelt.

Jad Tarifi, ein ehemaliger Google-Manager, äußerte sich gegenüber dem Magazin „Fortune“ kritisch über den Wert fortgeschrittener akademischer Abschlüsse. Tarifi, der Gründer von Googles erstem generativem KI-Team, sagte, dass sich Technologien so schnell entwickeln, dass Studiengänge ihre Relevanz verlieren könnten.

Noch während der Ausbildung könnten Technologien wie KI die Fähigkeiten der Absolventen übertreffen.

Ex-Google-Manager warnt: Doktortitel ist Zeitverschwendung

Damit nicht genug, er rät Studienanfängern sogar davon ab, eine Promotion anzustreben. Höhere Bildung, wie sie heute existiert, könne bald obsolet sein. Viel wichtiger seien die Entwicklung einzigartiger Perspektiven, emotionaler Intelligenz und zwischenmenschlicher Beziehungen.

Auch Henry Hoffmann von der University of Chicago beobachtet die Abwanderung von Doktoranden in die Privatwirtschaft, die lukrative Gehälter bietet, wie das Magazin „Fortune“ berichtet. Diese Entwicklung könnte die akademische Landschaft langfristig verändern.

Für so ganz richtig halte ich das nicht.

Für ganz falsch aber auch nicht.

Und nicht die Maschine übertrifft den Menschen. Sondern der Mensch hat sich so runterverblödet, seine Studiengänge zu so stupidem Auswendiglernen herunterreduziert, dass er jetzt von relativ dummen Maschinen mit hoher Speicherkapazität übertroffen werden kann.

Es ist keineswegs so, dass man alle Juristen oder Mediziner durch eine KI ersetzen kann. Es ist aber so, dass die Massenuniversität erst durch eine solche intellektuelle Gehaltlosigkeit möglich wurde, man im Zeichen der Gleichzeit alles so blöd machte, dass man damit das unterschritt, was die KI kann. Es ist noch lange nicht so, dass die KI den Menschen übertrifft. Es ist umgekehrt, es ist so, dass die sozialistische Gleichheitsuniversität den Computer unterblödet.

Die Massenuniversität für jeden hat soviel Diplom-Dumme und Master-Schwätzer auf Halde produziert, dass es zum Problem wird, soviel Dumme auf Halde zu haben, weil durch die KI nicht die Guten, aber die Dummen obsolet wurden. Wüst gesagt: Wir können fleißige Dummheit im Labor synthethisieren, und das billiger als in Natura. Und synthetische Dummheit aus Industrieproduktion ist sogar billiger als die echte. Früher sagte man, das Bessere sei des Guten Feind. Die Realität ist aber, dass das Billigere des Schlechten Feind ist.

Ich sehe aber auch sehr positive Aspekte: Unsereiner bekommt ja keinen Arzttermin mehr, und das Landvolk keinen Landarzt mehr, während die Politik fordert, dass wir erst zum Hausarzt gehen und uns eine Überweisung zum Facharzt ausstellen lassen.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir die normale Hausarztversorgung, die Überweisung zum Facharzt, die Ausstellung von einfachen oder regelmäßigen Verschreibungen, die Eingangsbeurteilung, ob ein echter Arztbesuch erforderlich ist, zunächst einmal durch Telemedizin ersetzen können. Es wird vielleicht ein Fernmess-Kit geben, das man wie ein Webkcam anschließt, und dass dann Temperatur, Blutdruck, Urin, Blut, weiß der Kuckuck was nicht alles fernmisst. Nicht wenige Facharztuntersuchungen wie Lungenkapazität, verschiedene Augenarztmessungen und so weiter passieren ja jetzt schon teilautomatisch, die könnte man vollautomatisch betreiben – oder vielleicht nur durch Hilfs- oder einfacher geschultes Personal. (Analog zum Arzt wie der Rechtspfleger zum Richter.)

Und ähnlich wie man beim Call-Center einen Sprachroboter bekommt, der die Standard-Fälle abhandelt und nur die Problemfälle an einen Menschen weiterleitet, könnte das auch ein Telearztzentrum machen.

Und die KI sagt dann: Geh mal zu diesem oder jenem Arzt. Oder: Nimm da mal einen Hustensaft. Oder: Bleib dran, ich verbinde Dich mit einem *ologen.

So etwas in der Art habe sogar vor 20 Jahren schon gebaut. Einer meiner Kunden in der Internet-Frühzeit war eine Klinik-Kette. Die hatten das Problem, dass sie an einem Standort, an den nicht so viel los war, aus Umsatz- und Personalmangel außerhalb der Kernzeiten keinen Radiologen mehr vor Ort haben wollten. Andererseits aber mussten sie einen Notfallbetrieb gewährleisten, hatten also deshalb CT und MRT da rumstehen und auch Assistenten, die die bedienen können, aber die Auswertung und Diagnose nicht vornehmen dürfen.

Wir haben damals einen frühen Fall von Telemedizin implementiert, indem ich den Standort per VPN an den Zentralstandort angebunden habe, wo es immer, rund um die Uhr, Fachärzte gab, und sich so ein CT ganz wunderbar für Ferndiagnosen handelt. Vor Ort ist einer, der die Anweisungen bekommt und den Patienten in den Tomographen legen kann, auch das Geben von Infusionen (Kontrastmittel usw.) war irgendwie geklärt und geregelt, und der Arzt dann in einer anderen Stadt genauso am Bildschirm sitzt wie vor Ort, es für ihn kaum einen Unterschied machte, außer dass er dazu telefonierte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir über kurz oder lang eine Art Telemedizin durch

  • Videokonferenzmedizin von zuhause aus,
  • dünn und nur mit Hilfskräften besetzte Automatenkliniken bekommen werden.

Man wird den virtuellen Hausarzt anbieten.

In den USA gibt es so etwas schon:

  1. Es gibt Städte, in denen nicht, wie bei uns, der Notarzt zum Verletzten fährt, sondern der von der Klinik aus Remote die Sache steuert, und nur Sanitäter mit Telemetrie und Videoübertragung hinfahren und die Anweisungen des Arztes befolgen.
  2. Für den Flugverkehr gibt es dort eine Klinik, deren Ärzte für Notfälle in Flugzeugen per Funk/Telefon bereitstehen und genau wissen, was es an Bord von Flugzeugen gibt, um dann der Cabin Crew Hilfe zu leisten, wenn jemand einen medizinischen Notfall hat und zu sagen, was zu tun ist oder ob das ein Fall für eine Notlandung ist.

Das wird auch bei uns kommen. (Im Prinzip hatte ich so etwas schon, denn als das mit Corona hochpoppte, hat meine damalige Hausärztin die Praxis zugenagelt und Praxisbesuche nur noch nach voherheriger Absprache und in höchsten Notfällen zugelassen, damit die Praxis nicht zusammenklappt, alles nur noch online. Ich habe ihr damals von einem gesundheitlichen Problem ein Foto per Mail geschickt, habe eine Anweisung bekommen und bin daraufhin zur Praxis, ohne sie zu betreten, und habe durch einen Schlitz meine Krankenkassenkarte eingeworfen und bekam durch den Schlitz Karte und Rezept heraus. Warum eigentlich nicht, habe ich mir damals gedacht, das ist doch gar nicht so verkehrt, wenn es um Kleinkram und einfache Fälle oder Massenerkrankungen wie grippale Infekte geht.

Die Frage ist, ob es zuerst von der Regierung, von den Krankenkassen, von Klinikketten oder von Investoren ausgeht.

Wir werden eine große Zahl von „Paramedics“ (= Neben den Ärzten, so etwas wie die Rechtspfleger an den Gerichten) brauchen, die nur noch leicht ausgebildet sind und nur noch dazu da sind, vor Ort an den Geräten die Anweisungen der Telemedizin-Ärzte (oder der KI) zu befolgen.

Was dann aber für Ärzte auch bedeutet, dass viele von ihnen nicht mehr im Arztzimmer, sondern im „Callcenter“ sitzen. Das wird vielen nicht gefallen. Andererseits aber bietet es auch Ärzten mal die Möglichkeit für Home Office.

Wäre das ein Konzept?

Es gibt ja viele Ärztinnen, die keine eigene Praxis führen wollen, sondern nur als angestellte Ärzte in einer größeren Praxis arbeiten wollen. Wäre das etwas, die halbe Stelle in der Praxis und die andere Hälfte im Home Office als Teleärztin zu verbinden?