Ist Mastodon schon wieder erledigt?
War das nur ein Strohfeuer?
Kurz nachdem Musk Twitter übernommen hatte, gab es den großen Aufschrei. Die linke Zensur funktionierte nicht mehr.
Also rannten sie alle in eine von zwei Richtungen oder auch beide: Mastodon und Bluesky.
Ich hatte mir damals beide angesehen und fand sie beide enorm öde und langweilig, weil nur stupides repetieren des immer gleichen Einheitssermons. Auf Bluesky habe ich mich nie geäußert, nie etwas geschrieben, weil bekannt war, dass die dort Leute schon wegen des Namens sperren. Inhalte einfach schrecklich, nur linkes Einheitskonformitätsgeblubber.
Auf Mastodon hatte ich mal ein paar Takte geschrieben, mich dabei aber unter Pseudonym möglichst neutral verhalten.
Dabei ist mir aufgefallen, dass das angeblich so zensurresistente Mastodon noch viel schlimmer zensiert wird, als alles andere. Gerade weil es nämlich keine zentrale Instanz gibt, sondern lauter kleine Mastodon-Häfen, was ja angeblich die Zensurresistenz ausmache, führte genau zum Gegenteil: Graswurzelzensur von unten. Lauter kleine Möchtegern-Admins, die irgendwo eine der Mastodon-Instanzen betreiben, meist ganz weit links draußen und aktivistisch sind, dafür aber von Kommunikations- und Datenschutzrecht kein bisschen Ahnung haben und auch drauf pfeifen, dabei oft noch völlig anonym bleiben, und dann da zensieren und sperren, wie und wen sie gerade wollen. Durch diese Struktur ist man praktisch jedem kleinen Blockwart und Religionswächter völlig schutzlos ausgeliefert.
Klar kann jeder nach Belieben eine eigene Mastodon-Instanz betreiben. Aber: Es nutzt einem fast nichts. Abgesehen vom technischen Aspekt, dass Mastodon bei sehr kleinen Instanzen sehr ineffizient wird, weil man dann die Tröts eben nicht pro 100.000, sondern pro 1 oder 10 Personen verteilen muss, bekommt man da auch nicht viel mit, denn Mastodon lebt auch davon, dass man nicht nur die abonnierten Tröts sieht, sondern alle, die auf der Instanz rumschwirren, weil sie entweder lokal geschrieben oder von jemand anderem auf der Instanz abonniert und deshalb gezogen wurden.
Man kann eigene Instanzen betreiben, aber man nist nicht nur praktisch blind, sondern wird auch noch von anderen Instanzen blockiert – weil man zu klein ist oder eben aus demselben Grund, aus dem sie voher Accounts sperren. Denn auf einer Instanz andere zu sperren machen die nach Lust und Laune. Das dürfen sie zwar eigentlich nicht, das kümmert aber niemanden.
Ich habe sogar herausgefunden, welche Leute da im Hintergrund die Fäden ziehen und dafür sorgen, dass jeder, der nicht exakt links singt, als Account gesperrt wird, und alle Instanzen, die sich diesem Diktat nicht unterwerfen, ebenfalls gesperrt werden. Da haben Leute ein regelrechtes Regime aufgezogen.
Wenn man von Twitter gesperrt wurde, dann wusste man wenigstens, von wem. Auf Mastodon weiß man gar nicht, wer einen sperrt und warum. Es ist wie damals bei den Piraten: Da zensierten auch irgendwelche Leute heimlich im Hintergrund, ohne dass man je erfuhr, wer das war.
Man hat also beides, Bluesky und Mastodon, strikt auf links gebügelt, was beachtlich ist, denn Mastodon war ja – scheinbar – daraufhin konstruiert worden, Zensur zu verbieten, hat es aber genau dadurch sehr zensuranfällig gemacht, weil alles in die Willkür irgendwelcher kleiner Nobodies mit Blockwartattitüden gestellt hat, die man rechtlich überhaupt nicht greifen kann. Von Threads habe ich zwar gehört und gelesen, aber das ist nie so weit zu mir vorgedrungen, dass ich dazu überhaupt eine Meinung bilden konnte.
Zumindest nach meinen Eindruck waren Bluesky und Mastodon reine Strohfeuer, sind längst wieder praktisch tot.
Ich selbst habe nicht mehr die Zeit, oder besser gesagt, die Zeit ist mir zu schade dafür, mir den stinklangweiligen Einheitsmist noch durchzulesen. Mastodon hat vielleicht noch eine gewisse Funktion, weil (und so lange) viele Behörden und Medienhäuser aus Wut auf Musk/X eigene Mastodon-Instanzen aufgemacht haben und darüber publizieren, während sie ihre Twitter-Accounts demonstrativ geschlossen und nur manchmal wieder eröffnet haben.
Es scheint aber auch hier wieder so zu sein, dass die linke political correctness alles abwürgt und zu einem so langweiligen substanzlosen Einheitsbrei verkommen lässt, dass alles von selbst abstürzt, wie eine sozalistische Wirtschaft.
Eigentlich war die Idee mit Mastodon und dem darunterliegenden Protokoll ActivityPub gar nicht schlecht. Man hätte daraus eine prächtige Infastruktur bauen können, auf der Leute alles – Audio, Video, lange Texte, kurze Texte, Pressemeldungen, was auch immer, auf lokal betriebenen Plattformen publizieren und an jeden übertragen können, der es wissen will, ohne dass ein einzelner großer Zensor das unterbinden kann.
Man hatte nicht bedacht, dass aber viele kleine Zensoren das noch viel wirksamer unterbinden können.
Und so scheint es derzeit, als hätte das linke Zensurgewurschtel nicht nur Mastodon, sondern das ganze Fediverse/ActivityPub-Ding gleich ganz erledigt. Denn viel zu laufen scheint da nun nicht mehr.
Schade eigentlich. Aber sie machen icht nur alles kaputt – man konnte auch in Bezug auf IT-Sicherheit lernen, dass viele kleine Zensoren wirksamer und gefährlicher sind als ein großer. Weil sie viel schwerer oder gar nicht anzugreifen und zu bekämpfen sind.
Dabei wäre das im Prinzip eine gar nicht so schlechte Sache gewesen.
Möglicherweise aber hätte Mastodon ab einer bestimmten Größe sowieso nicht mehr funktioniert, denn der Aufwand steigt im Prinzip quadratisch mit der Zahl der Benutzer, wenn man unterstellt, dass mit der Zahl der Benutzer auch die Zahl der Instanzen steigt. Denn vom Aufwand hat man im Prinzip eine ähnliche Aufgabe, wie wenn in einem Raum jede Person jeder anderen die Hand geben soll. Je mehr Benutzer und je mehr Instanzen man hat, desto mehr Nachrichten muss man nicht nur verteilen (steigt etwa linear mit der Zahl der Nutzer, weil die Leute aber mehr quatschen, wenn sie Gleichgesinnte treffen, aber überproportional, überlinear), aber jede Nachricht auch an linear (im günstigsten Fall wohl logarithmisch) steigend viele andere Server verteilen muss, kann Mastodon gar nicht beliebig wachsen. Die Frage wäre, ob eine Abdeckung eines großen Teils der Bevölkerung noch im praktisch durchführbaren Bereich wäre.
Aber wie so oft hat man wieder einmal alles zerlinkst.