Hitachi und der Regenbogen
Und weiter geht’s mit der Entgenderung.
Von einigen Firmen und neulich auch von Microsoft hatte ich das schon beschrieben. Dazu schreibt mir ein Leser:
Hallo Hadmut,
die folgende Mail ist mir […] in den Schoß gefallen, sie ist wohl weiträumig an die Mitarbeiter des Hitachi-Konzern verteilt worden.
Vielleicht findest Du es ja interessant.
[…]Subject: Important: Leveraging Diverse Perspectives – Our Commitment to a Fair and Inclusive Work Environment
Dear Colleagues,
I know many of you were on the Pride call on Thursday and heard about the changes we need to make to how we communicate our diversity and inclusion messages to align with the Hitachi business strategy and global context we are operating in.
Our commitment is clear: to embrace diverse perspectives and ensure fair and transparent processes based on merit, so that everyone at Hitachi can unlock their full potential – as we can fulfil our mission to contribute to society.>>> “based on merit” – das ist ein ganz neuer… oder eben alter Tonfall.
>>> […]
Hiring, developing, and retaining top talent while encouraging diverse perspectives is central to Hitachi’s business strategy. We strive to support and empower employees through fair, transparent, and merit-based processes that ensure the right people are placed in the right roles.
>>> auch hier wieder – “top talents” und “merit-based” – und “diverse perspectives” anstatt diverser Farben und Fühlis bei gleichgeschaltetem Weltbild.
Only by embracing diverse perspectives, can we achieve long-term, sustainable growth, better serve global customers, and continue to deliver innovative solutions to address the world’s most pressing societal challenges.
>>> […]
It is important to note that from April 25, we are no longer proactively use the acronym DEI in our communication. We will follow up shortly with clarification on the evolved acronym that will be used. In the meantime, please refer to diverse perspectives, inclusive culture, and fair and merit-based processes, in line with our strategic direction.
>>> DEI als Begriff ist verbrannt
We have also been advised that the Hitachi Pride logo can no longer be used. We will receive an updated version in the coming weeks, but we will be advising our ERGs and communication colleagues that the rainbow Hitachi Logo must be withdrawn immediately.
>>> Und verbrannt sind auch Regenbogen-Logos, Rgenbogen-Schlüsselbänder, Regenbogen-MS-Teams-Backgrounds.
Liest sich für mich wie:
- Ihr könnt gendern und queeren, wenn Ihr wollt, aber:
- Zuerst muss die Leistung stimmen, wer nicht leistet, fliegt ab sofort raus. Es gibt keinen Gender- und keinen Frauenbonus mehr.
- Unterlasst die Begriffe und Symbole, umgeht das Politische. Schluss mit Regenbogen.
Diesen Effekt kann man jetzt immer öfter beobachten. Das ganze Diversitäts- und Gleichstellungsgehampel hat nicht funktioniert, war reiner Fake, und seit die Dems nicht mehr die Regierung haben, ist auch der politische Druck weg.
Und sie sagen alle nicht direkt und offen, dass sie jetzt all die überflüssigen nervenden Quotentussis wieder rauswerfen, sondern dass sie rigoros Leistung messen und bewerten. Ob man das tatsächlich kann, und die Ergebnisse vergleichbar sind, ist eine andere Frage, aber es geht wohl im ersten Schritt mal darum, die Leute zu identifizieren und loszuwerden, die einfach gar nichts leisten und machen, und die vielleicht auch einfach keine Aufgabe, keine Funktion haben.
Ich muss da immer an den Denkfehler denken, Korrelation und Kausalität zu verwechseln oder sich beim Finden einer Korrelation eine Kausalität frei auszudenken. Man hatte doch behauptet, dass Diversität und Frauenquote Firmen prosperieren ließen. Und das damit begründet, dass Firmen mit hohem Frauenanteil laut irgendeiner Statistik mehr Gewinn machten als andere. Die Korrelation stimmte, aber die Kausalität war, dass Firmen, die sowieso viel Gewinn machten, a) sich funktionslose oder sogar negativ wirkende Versorgungsposten im Vorstand überhaupt leisten konnten, also der hohe Gewinn zur Frauenquote führte und nicht umgekehrt, und b) Firmen umso stärker politischem Druck unterstehen, je größer sie sind.
Tatsächlich war die Frauenquote und der Diversitätsquatsch eine endlose Kette von Blamagen, Peinlichkeiten, Lächerlichkeiten und Schadensursachen. Im Ergebnis war die Frauenförderung nur der empirisch-experimentelle Nachweis, dass die Chauvinisten eigentlich schon immer recht hatten. Angezettelt wohl von Unternehemensberatungen wie McKinsey, die teure (aber unsinnige, schädliche) Beratungsleistungen verkaufen wollten.
Interessant ist daran vor allem der wissenschaftliche Aspekt der Kausalität:
Normalerweise nämlich gilt in der Wissenschaft, dass man Korrelation, aber nicht Kausalität passiv beobachten kann, man kann die Kausalität dazu nur vermuten. Und beweist sie dann durch aktives Eingreifen, indem man die vermutete Ursache isoliert verändert und beweist (oder eben auch nicht), dass sie die angenommene Wirkung hat, sich diese entsprechend verändert.
Hier liegt es etwas anderes, andersherum, was zeigt, dass die Firmen längst wissen, dass Diversität nicht funktioniert.
Denn wir haben eine Wirtschafts-, eine Erfolgskrise. Die versprochene Wirkung stellt sich nicht ein, obwohl wir die Frauenquote haben.
Würden Unternehmen nun an Frauenquote und Diversität glauben, müssten sie ja genau andersherum reagieren: Schmeißt alle Männer raus, stellt mehr Frauen ein! Wir sparen 22% Gender Pay Gap bei gleicher Leistung und die Unternehmensgewinne werden in die Höhe schießen, weil uns die Politik das verspricht.
Die Frage steht ja schon seit Jahren im Raum: Wenn das mit dem Gender Pay Gap stimmte, wenn Frauen für die gleiche Arbeit tatsächlich 22% weniger Gehalt bekämen – warum stellen Unternehmen dann überhaupt noch Männer ein? 22% bei Lohnkosten ist enorm, schaut Euch die Arbeitskämpfe an, wenn es um 4% geht. Man würde sofort alle Männer kündigen.
Stattdessen aber: Schluss mit DEI und Regenbogen, ab sofort zählt blanke Leistung und sonst nichts.
Das heißt, die Firmen müssen wissen und sich bewusst sein, dass DEI und Regenbogen den Gewinn eben nicht steigern, sondern schaden, und sie sich das gerade nicht mehr leisten können.