Ansichten eines Informatikers

Drehimpulserhaltung

Hadmut
23.10.2008 23:56

Manchmal lese ich in den Zeitungen Sachen, die mir bekannt vorkommen, die ich so selbst schon beobachtet, erfahren oder überlegt habe. Und manchmal passiert das Gegenteil, da lese ich etwas von dem ich nie auf die Idee gekommen wäre, über so etwas nachzudenken. In “DIE WELT Kompakt” von gestern hab ich sowas gefunden:

Den Drehimpuserhaltungssatz sollten wir alle kennen. Es gibt da den schönen Versuch aus der Schulphysik, wo sich jemand mit zwei Hanteln in den Händen auf einen Drehhocker setzt und in Rotation versetzt wird. Immer wenn die Person die Hanteln zu sich heranzieht, wird sie schneller. Bewegt sie die Hanteln von sich weg, wird sie langsamer. Weil der Drehimpus wie eine Trägheit erhalten bleibt und davon abhängt, wie weit eine Masse vom Rotationsmittelpunkt weg ist, muß man mit herangezogenen Hanteln schneller sein um denselben Drehimpuls zu haben.

So weit, so gut und bekannt.

Forscher der TU München haben nun herausgefunden, daß aus diesem Grund die Tage im Winter etwa eine tasendstel Sekunde kürzer als im Sommer sind – weil im Winter das Laub von den Bäumen auf den Boden fällt, die Masse also näher an die Erde heranrückt.

Zwar ist es so, daß wenn bei uns Winter ist, auf der Südhalbkugel Sommer ist und dort der gegenteilige Effekt auftritt, wegen anderer geographischer Gegebenheiten kann das den Effekt der Nordhalbkugel aber nicht aufwiegen.

Zwar haben die die Abweichung tatsächlich nachgemessen, aber von der Erklärung mit dem Laub bin ich nicht so ganz überzeugt. Dann müßten sich ja Schnee oder die in die Erdatmosphäre entlassene Umweltverschmutzung und das CO2 ähnlich auswirken, was man wohl nicht näher betrachtet hat.

5 Kommentare (RSS-Feed)

Stefan
24.10.2008 1:48
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Laub wiegt ja nicht viel, aber im Spätsommer/Herbst die Nüsse, das Obst – Äpfel und Ananas.
Und Regen.

Gibt es mehr Landmasse auf der Nordhalbkugel als auf der Südhalbkugel – ich denke ja. Das ist die ‘andere geographische Gegebenheit’?

1/1000-tel Sekunde lohnt den Aufwand mit dem Laub jedenfalls nicht. 🙂


yasar
24.10.2008 10:03
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Ich würde ja sagen, weil es kalt ist zieht sich Der Erdmantel zusammen und ist somit kompakter und deswegen wird die Nordhälfte kleiner und muß sich also schneller drehen 😉

SCNR

yasar

PS: IIRC war die Erklärung mit dem Laub schon vor einigen Jahren in der Sendung mit der Maus zu sehen.


nadar
24.10.2008 16:58
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> Forscher der TU München haben *nun* herausgefunden […]
Das “nun” erinnert mich an die BILD-Zeitung… Diese Entdeckung bzw Theorie wurde vor ~15 Jahren im Schulunterricht oder ein paar Jahre später in einer weiterführenden Schule gelehrt. Leider kann ich das nicht weiter konkretisieren, aber die schematische Zeichnung habe ich noch vor Augen.

Atmosphärische Verschmutzungen werden bestimmt sehr wenig Einfluss auf den Drehimpuls haben, da die Atmosphäre im Gegensatz zu den Bäumen nicht fest mit der Erde verbunden ist. Die erhöhte Drehzahl der Erdatmosphäre wird eher in den zahlen- und kräftemäßig zunehmenden Stürmen abzulesen sein. =)
Wenn man dann noch nachrechnet, wieviel Milliarden Tonnen an Feststoffen die Erde jährlich verlassen (fossile Rohstoffe wie Erdöl/Kohle => COx, SOx, NOx (um mal von der ewigen Kohlendioxidmonokultur wegzukommen 😛 ), die Sachen, die in den Weltraum geschossen werden)…
Zum Glück bin ich kein Umwelttechniker 0o


Hadmut
24.10.2008 17:49
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Yasar, das kann nicht sein. Wenn sich die obere Hälfte der Welt schneller drehen würde als die untere Hälfte, dann hätte sie sich doch schon längst abgeschraubt…


Stefan
24.10.2008 21:36
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> zieht sich der Erdmantel zusammen
🙂
> … längst abgeschraubt…
🙂 🙂 🙂
Das würde die größer werdende Lücke zw. 1. und 3. Welt erklären.