„Anschläge auf die kritische Infrastruktur Berlins: Wie verwundbar ist die Hauptstadt?“
Ich war wieder bei einer politischen Veranstaltung.
Und ich fand sie so richtig schlecht.
Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung, der „parteinahen“ Stiftung der FDP. Wenn ich jetzt richtig informiert bin, unter all den „parteinahen Stiftungen“ die einzige, die wirklich eine Stiftung ist, und nicht ein „gemeinnütziger Verein“ oder sowas.
Und die haben eine Veranstaltung „Anschläge auf die kritische Infrastruktur Berlins: Wie verwundbar ist die Hauptstadt?“ abgehalten und dazu eingeladen, und ich war da.
Die Namen der Teilnehmer lasse ich jetzt mal weg, weil mir da auch gar nichts Positives einfallen würde, und in Berlin muss man ja immer damit rechnen, dass die einem am nächsten Morgen die Tür eintreten und die Rechner abholen.
Ich fand die ganze Veranstaltung ärgerlich. Eigentlich hatte ich mir von diesem Thema viel versprochen, aber letztlich war das nur Zeit- und Geldverschwendung (Fahrschein). Das hat inhaltlich überhaupt nichts gebracht, fast nur leeres Blabla.
Schon die Örtlichkeit war unangenehm. Das war zwar an sich sehr schön, sehr ansprechend dekoriert, eigentlich ein ganz toller Ort. Aber zu kalt. Nicht ausreichend geheizt. Ich habe damit nicht gerechnet und hatte nur einen normalen Fleecepullover und Jeans an, weil ich jetzt auch nicht im Wintermantel da sitzen wollte, und ich fand es zu kalt. Hätte ich es gewusst, hätte ich mir noch eine Weste mitgebracht, aber damit habe ich nicht gerechnet. Und wenn ich mich so umsah, war es auch manchen Leuten auf dem Podium und im Publikum zu kalt – obwohl auch einer im T-Shirt auf dem Podium saß.
Auch die Leute auf dem Podium haben mehrheitlich den Eindruck erweckt, dass sie damit eigentlich nicht zurande kommen. Da saßen 6 Leute, augenscheinlich 3 Männer und 3 Frauen. Auf Stühlen. Ohne Tisch. Man hatte jedem ein Mikrofon auf einem normalen Mikrofonständer hingestellt, jeweils rechts neben dem Stuhl, der Mikrofonarm hielt das Mikrofon vor die Leute, war aber schlampig eingestellt, weshalb die Mikrofone von den Leuten mehr oder weniger weg, nach vorne, Richtung Publikum, oder nach oben zeigten oder neben dem Stuhl hingen. Und die normalen „Mikrofonkeulen“ (dynamische Mikrofone) haben keine omnidirektionale, nach vorne gerichtete Charakteristik (nierenförmig), und die funktionieren gut, wenn man in das Mikrofon gerade hineinspricht, aber sie funktionieren nicht gut, wenn man von hinten gegen das Mikrofon redet oder das Mikrofon irgendwo neben der Schulter im freien Raum hängt. Die waren nicht richtig eingestellt, und die haben es nur teilweise gemerkt.
Die Männer haben richtig in die Mikrofone gesprochen und sich dazu zu den Mikrofonen hingebeugt (statt sie sich einzustellen), die Frauen haben die Mikrofone völlig ignoriert und dran vorbeigesprochen. Irgendwann erbarmte sich einer von der Organisation und ging auf die Bühne, um der Moderatorin (!) das Mikrofon vor das Gesicht zu drehen, damit es aufnehmen kann. Aha, das hat sie gemerkt – es half aber nichts, denn dann fing sie damit an, sich immer zu denen hinzuwenden, denen sie Fragen stellte – dann war das Mikrofon an der richtigen Stelle, aber ihr Mund nicht mehr. Als ob die mikrophob seien. Vorgestellt wurde sie als „Kommunikationstrainerin“, laut ihrer Webseite professionelle Moderatorin auf Veranstaltungen, und bekommt es nicht einmal nach Eingreifen der Organisation hin, konstant ins Mikrofon zu sprechen.
Sie hatten noch eine von der FDP, die hat noch weiter vom Mikrofon weg gesprochen und das ignoriert, dass das Mikro ganz an der Seite stand, und dann auch noch genuschelt, dazu ständig äh, äh, ähm, kaum zu verstehen, worauf ich dann aus dem Publikum mal zwischenrief „Entschuldigung, könnten Sie bitte in das Mikrofon sprechen!?“ – dann drehte sie es hin – „So besser?“ – Publikum einstimmig „Jaaa!“
Da sitzen Leute, die mehr oder weniger direkt aus Steuergeldern bezahlt werden, hohe Partei- oder Verwaltungsposten haben, und es fühlt sich an, als säßen da Anfänger.
Mir fielen die Veranstaltungen (Piraten usw.) ein, auf der man sich beschwerte, dass Mikrofone von Männern gemacht seien und frauenbenachteiligend wären. Kunststück, wenn nur die Männer in die Mikrofone und die Frauen notorisch am Mikrofon vorbei sprechen.
Und Leute, die schon mit dem Mikrofon nicht klarkommen, wollen uns einen zur kritischen Infrastruktur erzählen.
Ach ja: Gefühlte 120 Mal wurde „Resilienz“ gesagt. Und gefühlte 20 Mal „Cybersicherheit“. Deutlich unterrepräsentiert, ich glaube nur einmal, dagegen das gerade ganz wichtige Wort „Algorithmen“.
Fast nichts mitgeschrieben
Nun muss ich sagen, dass ich auf dieser Veranstaltung fast nichts mitgeschrieben habe. Das lag zum einen daran, dass ich es kalt fand und deshalb lieber die Arme verschränkt und die Hände unter den Armen warm gehalten habe.
Es lag aber auch daran, dass sie zur Sache nur wenig bis nichts gesagt haben.
Wobei das schon komisch anfing.
Zur Begrüßung sagte jemand, dass die Veranstaltung als Folge des Anschlags auf einen Strommast neulich in Berlin Adlershof stattfindet, der dazu führte, dass Leute bis zu 3 Tage ohne Strom und Telekommunikation waren.
Schon da fiel mir politisch schräg auf, dass sie da gleich schon betonten, dass es zwar Leute gibt, die den Verdacht hätten, dass das von links kam, man aber Wert auf die Feststellung legte, dass es noch völlig unbekannt ist, wer dahinter steckte und was der Zweck war. Das roch schon so danach, als wollte man das eigentlich Thema gar nicht anfassen.
Und dann gab es so Redebeiträge, bei denen mir nicht klar wurde, was sie eigentlich sagen wollten.
Es kam aber auch – wichtig, weil ich dazu später eine Frage stellen werde – durch die Grüne zur Sprache, dass man im Abgeordnetenhaus über einen Ausfall in Treptow-Köpenick informiert worden sei, aber keine wusste, was zu tun wäre. Zitat: „Wer wusste denn, was zu tun ist?“
Na, eben niemand.
Da ist ja genau das, was ich im Blog schon so oft und mit so vielen Beispielen beschrieben habe: Man hat Melde- und Alarmverfahren, aber nirgends steht, was im Alarmfall zu tun ist. Wir sind eine alarmistische Gesellschaft, aber keiner weiß, was bei Alarm zu tun ist.
Später beschrieb sie auch, dass keiner für gar nichts zuständig ist. Dass egal, wo man hingeht und fragt, jeder immer nur sagt, dass jemand anderes dafür zuständig sei, sie jedenfalls nicht.
Es gab die Frage, was wir eigentlich machen, wenn ganz Berlin ausfällt. Berlin sei immerhin die Hauptstadt, und schon hilflos, wenn nur ein verhältnismäßig kleiner Teil von Berlin ohne Strom ist.
Und wieder: Angriffe von rechts
Ich hatte oben schon beschrieben, dass man schon mit der Begrüßung gesagt hatte, dass man keinesfalls denken sollte, dass die Angriffe auf die Infrastruktur von links kämen.
So wurde behauptet, dass die Angriffe in der Corona-Krise von Impfgegnern gekommen seien, die sich einbildeten, dass man ihnen mit der Impfung 5G-Chips gespritzt habe und sie nun alle über 5G-Mobilfunk-Masten überwacht würden, und deshalb diese 5G-Masten zu sabotieren versuchten, um nicht überwacht zu werden – dabei aber so blöd seien, dass sie dabei 4G-Masten sabotiert hatten, die noch gar keine 5G-Ausstattung gehabt hatten.
Nun ist mir bekannt, dass es diese Spinner gab. Ich hatte das ja damals hier im Blog beschrieben, dass es da Leute gab, die felsenfest überzeugt waren, dass sie jetzt alle eine MAC-Adresse hätten und die vielen unidentifizierten Geräte, die sie in der Öffentlichkeit im Bluetooth-Menü sähen, nicht etwa die Handys anderer Leute, sondern andere Leute seien, weil sie das früher nicht gesehen hatten. Es war aber so, dass Handys einfach angefangen hatten, aus Gründen der Anonymisierung und Tracking-Abwehr ihre Bluetooth-Adresse ab und zu zufällig zu wechseln und man deshalb so viele Adressen sah. Ich hatte ja damals ausführlich beschrieben, warum das technisch gar nicht geht, und dass man keinen Impfstoff bauen kann, der sich in der Blutbahn selbst zu einem Bluetooth-Chip zusammensetzt. Diese Leute gab es, ich hatte selbst mit ihren Zuschriften zu tun. Nur – warum sollten die Masten sabotieren? Sie waren ja gerade so stolz darauf, nicht geimpft zu sein. Die nannten das ja immer als Grund, warum man sich nicht impfen lassen dürfte. Und was würde ihnen das bringen, der Mast wird ja ersetzt. Und von 5G war da auch nicht die Rede, sondern von Bluetooth.
Es war jedenfalls auffällig, dass man schon das zweite Mal versuchte, einerseits zu sagen, dass die Gefahr der Sabotage der Infrastruktur unkontrollierbar hoch sei, andererseits aber keinesfalls der Gedanke aufkommen dürfe, dass Linke dahinter stünden. Das war so betont in die Richtung, dass eigentlich Impfgegner die Angreifer seien. Russen und Islamisten kamen darin nicht vor.
Da wurde eindeutig die Ansicht durchgeprügelt, dass die Anschläge gegen die Infrastruktur von rechts und irgendwelchen Spinnern der Sorte Impfgegner käme, aber so gar nicht von links.
Spätestens da weiß man, dass das alles Polit-Bullshit ist, dazu aber gleich mehr.
War aber auch makaber-lustig. Ein Polizist, inzwischen im Berliner Senat zuständig für Öffentliche Sicherheit, erzählte, wie er mal losfahren musste und sogar die Wahl zwischen zwei Dienstfahrzeugen hatte: Das ohne Funk oder das ohne TÜV. Wie er später zugab hat er das ohne TÜV gewählt. Ist ja auch klar, sie müssen ja nicht fürchten, von der Polizei kontrolliert zu werden.
Die Grüne meinte, es sei ihre Aufgabe als Opposition, mit dem Finger auf Misstände zu zeigen. Dass die Grünen in Berlin aber die letzten zwei Perioden in der Regierung und nicht in der Opposition saßen, erwähnt sie natürlich nicht.
Was mich dann allerdings überrascht: Einer sagte, man gebe hier mehr Geld für die Software von Palantir aus als für Katastrophenvorsorge. Das finde ich seltsam, denn es heißt doch offiziell:
Produkte des Herstellers Palantir wurden durch die Berliner Sicherheitsbehörden nicht genutzt. Auch aktuell findet keine Nutzung statt. Eine zukünftige Nutzung ist derzeit ebenfalls nicht geplant.
Wieso werden dann laut dieses Podiums trotzdem hohe Beträge für Palantir-Software gezahlt? Irgendwas kann doch daran nicht stimmen.
Fragestunde
Danach wurden Zuschauerfragen zugelassen.
Ich als erster. Ich versuchte mich an einer Doppelfrage, wurde aber im Laufe der zweiten Frage abgesägt.
Mein erster Punkt war, dass ich seit 30 Jahren im Bereich „Cybersicherheit“ (ich kann das Wort nicht leiden, aber weil sie auf das Wort ansprechen) und kritische Infrastrukturen tätig bin, und nach meiner Erfahrung die Parteien bis vor 20 Jahren noch völlig Inkompetente, aber wenigstens zuständige Leute hatte (eigentlich im Anschluss an das, was die Grüne gesagt hatte, dass man da herumirrt und keiner ist für irgendwas zuständig), während man heute in den Parteien niemanden mehr hat, nicht mal mehr jemanden, der zu blöd dazu ist, dafür aber Hunderte von Leuten, die sich um Frauenquoten, Geschlechterakrobatik, Gleichstellung, Migration kümmerten – woher dieses Missverhältnis käme und wann denn die Parteien endlich wieder Leute hätten, die in kritischer Infastruktur inkompetent, aber wenigstens zuständig inkompetent seien. Da sah man ihnen schon an, wie die kochten.
Bei der zweiten Frage ist mir ein taktischer Fehler unterlaufen. Ich hatte nämlich schon zu Anfang gesagt, dass ich zwei Fragen habe (um nicht, was in solchen Veranstaltungen oft passiert, nach der ersten Frage sofort durch Beantwortung unterbrochen und abgewürgt zu werden), und sich die erste Frage an alle, die zweite an die Grüne richte. Ich wollte nämlich darauf hinaus, dass viele der Infrastrukturanschläge – auch wenn sie eingangs sagten, dass das beim Letzten noch unklar sei – von links kämen, und dann die Frage stellen, wieviel die Grünen damit zu tun haben, weil sie bekanntlich mit Antifa und Linksextremismus eng verbandelt sind und den finanzieren, auch in den politischen Motiven mit dem Linksextremismus deckungsgleich seien, damit also die Täter auf dem Podium vertreten seien – da grätschten sie mir aber sofort rein, als sie merkten, worauf es hinauslief, um das sofort zu unterbinden. Es kam auch ein Zwischenruf von hinten aus dem Zuschauerraum.
Nein, meinte der von kritischen Infrastrukturen, der zuvor schon von den Impfgegnern als Saboteuren erzählt hatte, das sei eben falsch zu glauben, dass Anschläge auf die Infrastruktur von Linken kämen. Das sei aber meine Berufserfahrung aus 30 Jahren. Nein, keinesfalls, das sei nicht so. Ich wand ein, dass es doch ständig Bekenner- und Begründungsschreiben auf Indymedia/Linksunten gäbe. Ja, das könne ja jeder da reinschreiben.
Da wird systematisch die Legende verbreitet, dass Linke mit den Anschlägen auf die Infrastruktur gar nichts zu tun haben. Ich habe auf dem Rückweg ergoogelt, dass der Typ von den kritischen Infrastrukturen, der das verbreitete, im Chaos Computer Club ist – und die sind bekanntlich schon lange „linksextrem“. Und anstatt sich um sein Thema der kritischen Infrastruktur zu kümmern, war der eigentlich nur da, um den Eindruck zu verbreiten, dass die Angriffe von Impf- und anderen rechten Spinnern kämen, und Linke damit gar nichts zu tun hätten.
Nun hatte ich sie aber auch mit den Geschlechtern und den Migranten getriggert.
Ein Polizist, inzwischen zuständig im Senat für Öffentliche Sicherheit, wetterte los, der war ersichtlich sauer auf mich und meine Frage.
Sein Vater sei aus dem Sudan. Und das sei wirklich schlimm im Sudan. Das glaube ich gerne. Ich habe keine hohe Meinung vom Sudan. Da braucht man mich nicht zu überzeugen. Aber was zur Hölle hat der Sudan mit der kritischen Infrastruktur von Berlin zu tun?
Diese Frage sollte unbeantwortet bleiben, denn mit meinem Trigger hatte ich die alle auf einen Themenschwenk gebracht. Infrastruktur war vergesseh, auf einmal waren die alle auf dem Minderheiten-, Gender-, Migrationstripp.
Er fing mit der unantastbaren Würde des Menschen an. Ne Nummer kleiner hatte es es nicht. Als Polizist und öffentliche Gewalt sei er der Öffentlichkeit verpflichtet, die Würde des Menschen jederzeit zu achten. Als sei er so froh, ein Ersatzthema gefunden zu haben, mit dem er sich davonfaseln kann. Grundsätzlich geht das aber immer schief, wenn Laien von der Würde des Menschen faseln, und die Verfassungsrechtsprechung und Literatur nicht kennen, weil die Würde nun mal kein Freischein ist, dass jeder willkürlich losfaselt und tun und lassen kann, was er will, indem er Menschenwürde entsprechend interpretiert. Was das mit der Infrastruktur zu tun habe könnte und worin die Würde eines Strommastes liegen könnte, verriet er nicht. Ich warf die Frage ein, wo denn die Menschenwürde derer bleibe, die drei Tage lang ohne Strom in Finsternis hocken mussten und keine 112 wählen konnten. Keine Antwort.
Antwort auf meine Frage: Null. Aber Sudan, Menschenwürde, und er müsse sie als Polizist achten, weil es im Sudan so schlimm sei. Ob er damit nur die Menschenwürde seines Vaters meinte oder auch die von Menschen, die noch nie im Sudan waren, wurde mir nicht klar. Zusammenhang mit der kritischen Infrastruktur? Keiner. Wozu auch, das Thema hat gewechselt.
Auch die Grüne (selbst Migrantin) hakte da sofort ein. Nichts zu Infrastruktur, aber sofort zu Frauen, Queer, Migranten. Es sei einfach erforderlich gewesen, denen Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen, die bei Gerechtigkeit bis dahin zu kurz gekommen seien. Und das sei richtig. Und so weiter und blabla, der grüne Sermon.
Kurios: Ich hatte – bewusst – gar nicht den Vorwurf erhoben, dass man sich überhaupt um Frauen, Geschlechter, Migranten gekümmert hatte, sondern nur das Missverhältnis dazu angegriffen, dass man sich um Infrastruktur gar nicht mehr gekümmert und das als Thema alter Weißer Männer abgetan hatten.
Und alle, insbesondere der Polizist und Sicherheitsmensch vom Senat und die migrantische Grüne explodierten schier, argumentierten nur noch in Sachen Gender, Migranten, Gerechtigkeit, als ob ich ihnen das komplett hätte verbieten wollen. Thema Infrastruktur: Gar nichts mehr. Obwohl, Korrektur, doch: Cybersicherheit. Natürlich kümmere man sich um Cybersicherheit. Wir hätten nämlich doch bekanntlich ein Cyberabwehrzentrum. Alles ganz toll, alles gut. Kein Grund zur Kritik.
Da merkte man so richtig, dass das die komplett falschen Leute waren, und die zum Thema kritische Infrastruktur einfach gar nichts zu sagen hatten, Laien waren. Denn auch dieser Polizist und Sicherheitsmensch ist laut öffentlich zugänglichen Seiten Person of Color und macht bei der Polizei in Sachen Rassismus und Inklusion .
Die waren deshalb so getriggert, weil ich da genau – au Weia, jetzt hätte ich fast geschrieben „ins Schwarze“, meine arme Wohnungstür – getroffen habe. Es ist nämlich genau so, dass die allesamt keine Ahnung vom Thema hatten und nur in Sachen Gender, Migranten, Gleichstellung unterwegs waren. Außer dem Typen von den kritischen Infrastrukturen. Der dürfte Ahnung haben, war aber zu links, um ehrlich zu sein.
Eine der von anderen Zuschauern gestellte Frage halte ich noch für – im negativen Sinne – erwähnenswert. Der wollte nämlich darauf hinaus, dass die Wurzel allen Übels die Privatisierung sei. Beispiel Flughafen, der sei ja privatwirtschaftlich und deshalb eine Katastrophe, den müsse man verstaatlichen. Was enormer Quatsch ist, denn es ist ja gerade umgekehrt: Der Flughafen ist staatlich, und die Regierungen von Berlin und Brandenburg haben den völlig vermurkst. Es gab damals ein Angebot eines Baukonzerns (weiß nicht mehr, war das nicht Hochtief?), der erwiesenermaßen Flughäfen bauen kann, ihnen das Ding schlüsselfertig hinzustellen. War ihnen zu teuer, sie dachten, sie könnten es – Laien, aber antikapitalistisch – besser, und am Ende war es nicht nur viel teurer, dauerte viel länger, sondern ist auch völlig vermurkst. Und dann kommt da einer her und meint, das Problem am Flughafen sei, dass er privat sei, den müsse man verstaatlichen.
Dämlicher geht es eigentlich nicht mehr. Aber trotzdem – oder gerade deshalb – war man sich einig und griff auch nochmal das auf, was man vorher schon gesagt hatte, nämlich dass an dem Stromausfall in Berlin ja eigentlich gar nicht die Politik, sondern nur die böse Privatwirtschaft und die Bürger schuld seien.
Früher nämlich hätten Mobilfunkmasten Akkus gehabt. Die aber haben man eingespart, weshalb die Dinger ohne Strom ausfallen. Und obwohl man die Akkus eingespart habe, seien die Mobilfunkgebühren nicht gesunken. Womit klar ist, dass der Kapitalismus allein schuld dran sei.
Und: Der Bürger. Die Leute hätten ja keine Vorräte mehr im Kühlschrank. Die gingen ja alle davon aus, dass abends nach der Arbeit noch einkaufen gehen können. Die Leute müssten einfach lernen, Vorräte für ein paar Tage zu haben. Im Prinzip seien die Leute ja eigentlich nur selbst schuld.
Also Fazit: Alle haben Schuld, Kapitalismus, Bürger und Impfgegner, nur zweie eben nicht, nämlich Politiker und Linke, die könnten nichts dafür.
Und: Sudan. Und man sei ja auch damit beschäftigt gewesen, erst einmal Gerechtigkeit zu verteilen.
Das war alles so übel. Da merkte man so richtig, warum in Berlin gar nichts mehr funktioniert. Da sitzt so eine Clique, und die schert sich nur noch um Gender und Migration, und zu allen anderen Themen können sie sich kaum noch äußern, haben schlicht niemanden mehr.
Und die FDP pfeift dann sowieso auf dem letzten Loch.
Wie ich auf dem Rückweg in der U-Bahn saß, las ich das:
Stellen Sie sich vor, Sie erleiden einen schweren medizinischen Notfall – und kein Krankenhaus in Ihrer Nähe nimmt Sie auf.
Genau diese dystopische Situation rückt in Deutschland immer näher. Ein aktuelles Video aus Berlin zeigt eindrucksvoll, wie real die Gefahr bereits heute… pic.twitter.com/8bqq8xYCfE
— 爪卂ㄒ丂ㄩ卄丨爪乇 Stadtbildplanerin ️ (@Shinsho_ni) November 24, 2025
Wir brauchen gar keinen Anschlag auf die Infrastruktur mehr.
Unter diesen Leuten ist die Infrastruktur auch ohne Angriff schon kaputt.
Was dann mit der Menschenwürde des Menschen ist, der im Rettungswagen liegt und nirgends mehr hingebracht werden kann, das fragt keiner. Weil der im Rettungswagen nicht aus dem Sudan kam. Käme er aus dem Sudan, würde man sich sofort um seine Menschenwürde kümmern, denn dazu sei man ja verpflichtet.
Es widert mich alles so an. Das ist alles so Endstadium. Alles so zwecklos. Und die Leute werden direkt oder indirekt alle vom Steuerzahler dafür bezahlt.