„Rechte Profs raus aus der Uni“
Vom Zustand Leipzig.
Die Leipziger Zeitung: Versammlungen im Leipziger Zentrum ( Von Polizeidirektion Leipzig, 21. November 2025 )
Am Donnerstag fanden zwei Versammlungen im Leipziger Zentrum statt.
Bei einer Versammlung unter dem Motto „Von Trauer zu Wut zu Widerstand – transfeindliche Gewalt Bekämpfen!“ wurde Pyrotechnik gezündet und der Aufzug musste durch die Polizei gestoppt werden.
Eine Kundgebung unter dem Motto „Rechte Profs raus aus der Uni!“ fand im Zeitraum von 14:40 Uhr bis 15:35 Uhr am Kurt-Masur-Platz statt. Es nahmen in der Spitze 180 Personen an der störungsfreien Versammlung teil.
Und damit wollen wir wirtschaftlich an die Spitze.
Wer macht sowas?
Steht nicht dabei. Aber als nahezu einzige Quelle, die sich zustimmten äußert, tritt „sds.leipzig“ auf Instagram auf, der „Sozialistisch-demokratische Studierendenverband“. Irgendwie so Ulbrichts Urenkel. Dazu schreiben und videoen sie:
Die Vorfälle von Handgreiflichkeiten und Gewaltandrohungen durch Professoren unserer Universität in den letzten Wochen schockieren uns als Studierende zutiefst. Wir fordern die Suspendierung von Prof. Drygala und Prof. Berger.
Auf der Kundgebung verteidigen wir unsere Freiheit, an der Uni unsere Meinung zu äußern und friedlich zu protestieren. Schließ dich an und zeig, dass Solidarität stärker ist als Hass und Hetze.
Wer kennt sie nicht, die Professoren, die in Vorlesungen Studenten verprügeln. Es geht aber wohl bei einem um den Kühlschrankkommentar über Heidi Reichinnek, und spätestens damit ist klar, woher der Wind weht. Und beim anderen um diesen Fall: Eklat an der Uni Leipzig: Professor attackiert Aktivistin
An der Uni Leipzig hat ein Vorfall für Aufsehen gesorgt: Ein Soziologie-Professor hat eine Aktivistin aus einem Hörsaal gedrängt und zu Boden geschubst. Der Dozent entschuldigt sich. Das aber reicht der betroffenen Person nicht.
An der Universität Leipzig sorgt ein Eklat vom Mittwochvormittag für Aufsehen. Ein Soziologie-Professor hatte eine Aktivistin attackiert und zu Boden geschubst.
Es war gegen 11.15 Uhr in Hörsaal 3, kurz vor Beginn der Vorlesung „Methoden der empirischen Sozialforschung”, als sich Robin Rheese (auf Wunsch Nachname geändert und ein Pronom weitgehend vermieden) vor das Rednerpult stellte. „Ich wollte Kommilitoninnen und Kommilitonen einladen, an der Protestaktion gegen die Gründung der AfD-Jugend Ende November in Gießen teilzunehmen“, so Rheese.Als Professor Roger Berger den unerwarteten Gast unterbrach und sich näherte, hatte Rheese sich schon Richtung Ausgang bewegt. Der Dozent habe Rheese am Kragen gepackt und bis zum Saalausgang vor sich hergetrieben. „Draußen vor der Tür hat er mich dann so heftig geschubst, dass ich zu Boden gegangen bin.“
Die LVZ hat mit Augenzeuginnen gesprochen, die den Vorgang bestätigen. „Im Hörsaal wurde Herr Berger laut und schrie mehrfach, dass er bei seiner Vorlesung keine politischen Aufrufe dulde“, sagt Emma Dübner, Erstsemesterin im Master-Studiengang. „Dass er die Kommilitonin aus dem Saal drängte, hat uns sehr verstört“, erzählt sie. „Viele sind aus Solidarität direkt ebenfalls rausgegangen.“[…]
Robin Rheese, in Merseburg eingeschrieben für Soziale Arbeit, verließ daraufhin den Ort. Bis auf etwa zehn Verbliebene sei nach dem Vorfall der Saal leer gewesen, die meisten Studierenden hätten ihn verlassen.
Was hat eine Sozialarbeitsstudentin (Pardon, meiner Fehler, von Studieren steht da nichts, da steht „eingeschrieben“) aus der Hochschule Merseburg an einem Rednerpult der Uni Leipzig verloren?
Man müsste nun mal die Grundordnung der Uni ergründen. Manche Unis bestimmen nämlich, dass das Hausrecht für einen Hörsaal während Veranstaltungen beim Dozenten liegt. Und das Hausrecht an sich zählt zu den notwehrfähigen Rechten, die man auch selbst mit Gewalt durchsetzen kann – soweit erforderlich. Problematisch daran ist, dass diese Hausrechtsrechtsprechung überwiegend die Wohnung und Privathäuser behandelt, und dort das geschützte Recht klar ist, um im Privatrecht die Erforderlichkeit und nicht die Verhältnismäßigkeit als Maßstab zählt. Universitäten sind aber öffentlich-rechtlich. Da könnte das anders aussehen. Schwierige Sache. Aber: Zumindest nicht so klar, dass man ohne genaue Rechtsrecherche sagen könnte, dass der Professor rechtswidrig gehandelt habe – zumal die Darstellungen fast alle nur von einer politischen Seite kommen. Die Zeitung zitiert aber den Prof:
Als er kurz vor Vorlesungsbeginn mit dem Vorhaben der Aktivistin konfrontiert worden sei, habe er deutlich gemacht, „dass ich eine Ankündigung für eine Demonstration nicht zulassen möchte, da dies unangemeldet geschehe, die Universität politisch neutral sei und die Lehrräume der fachlichen Ausbildung vorbehalten seien“.
Dennoch habe sich die Person an die rund 80 Studierenden im Hörsaal gewandt und ihn direkt kritisiert. Als sie seiner Aufforderung nicht nachkam, den Saal zu verlassen, „war ich von der Situation überfordert, ich bin handgreiflich geworden, habe sie am Arm genommen und rausgeführt”, so Berger.
Vor der Hörsaaltür habe Robin Rheese ihn einen Faschisten genannt. In dem Moment habe er ihr gesagt, dass ihn niemand als Faschisten bezeichne und sie mit einer Armbewegung weggestoßen, worauf sie zu Boden fiel.
Heißt zumindest mal, dass sie das systematisch provoziert hat. Und dass sie da, soweit ersichtlich, kein Anwesenheitsrecht hatte. Und das wirft dann die Frage auf, was denn eigentlich die zulässige und akzeptiere Methode wäre, solche Aktionen zu verhindern. Mich stört vor allem diese Asymmetrie: Für sich selbst fordern sie das Recht, jederzeit, auch an fremden Hochschulen, Vorlesungen stören und den Raum für ihre Propaganda nutzen zu dürfen, während sie anderen nicht einmal die Gründung zugestehen wollen. Was hat das mit „demokratisch“ zu tun?
Und Soziologie ist sowieso ein eigenes Problem, das fällt eher unter Zoo als unter Akademia.
Bei vorangegangenen Ansagen gegen die AfD in Hörsälen hatte sie nur positive Erfahrungen gemacht. „Viele Professorinnen und Professoren haben uns den Aufruf zugestanden, die Studierenden haben ihn mit Beifall kommentiert.“
Sollte man nicht eher diese Professoren rauswerfen, weil sie nicht wissen, dass sich die Exekutive politisch neutral zu verhalten hat?
Das sind keine Einzelfälle. Es ist der Beginn eines gesellschaftlichen Klimas, in dem Gewalt und Einschüchterung zur Normalität werden.
Sagen ausgerechnet Kommunisten.
Wie soll das eigentlich alles so weitergehen?
Und wofür braucht man überhaupt Soziologen?