Wie ein deutscher Penner in China
Und da wundern sie sich, wenn die Chinesen unseren Außenminister Wadephul nicht ernst nehmen.
Es fehlt ein Minimum an diplomatischen Gepflogenheiten. Klingbeil kann so nicht als Vertreter Deutschlands zur offiziellen Begrüßung aus dem Flugzeug steigen. pic.twitter.com/4zp68rMYvQ
— Livia Clauss (@LiviaClauss) November 18, 2025
Unrasiert, struwwelig, das ausgebeulte, zerknitterte Hemd hängt aus der Hose. Gammelkutte, Sakko offen. Ist das Bild überhaupt echt? Ja.
Sowas kenne ich von Pauschalreisenden nach 20-Stundenflügen in der Touristenklasse, und selbst da nur selten. Selbst in der Holzklasse kann man auf Langstreckenflügen Rasierzeugs bekommen. In der Businessclass sowieso. Ganz abgesehen davon, dass ich auf Langstreckenreisen das Nötigste im Handgepäck mit mir führe. Ein Kamm sollte da schon drin sein.
Und eigentlich geht man vor einer diplomatischen Staatsreise auch mal zum Friseur. In der Industrie bekäme man Ärger, wenn man so zum Kunden geht.
Oder packt sich ein frisches Hemd ein.
Eine Krawatte.
Einen Mantel, der den Namen verdient, und nicht den Anorak, mit dem man seit zehn Jahren auf den Berliner Weihnachtsmärkten rumläuft.
Ein Sakko, das nicht aussieht, als sei es der Ladenhüter vom Second Hand in Kreuzberg, Erbstück der Gastarbeiter aus den 70ern.
Obdachlose in Berlin laufen so rum wie Klingbeil.
Glücklicherweise kann man es nicht riechen. Aber es sieht aus, als ob es riecht.
Wie kann man denn als Repräsentant eines Staates, als „Vizekanzler“, in einer diplomatisch so heiklen Lage in einem fremden Land so auftauchen, als hätte einen die Feuerwehr für die Evakuierung aus dem Bett geklingelt?
Und das auch noch in Asien, wo so großer Wert auf Äußerlichkeiten und Respekt vor dem Gegenüber gelegt wird? Wo genau auf solche Details und Feinheiten geachtet wird, ob derjenige das Zusammentreffen für wichtig hält. Die stellen ihm extra noch die Treppe mit dem roten Teppich hin.
Und das auch noch vor der offiziellen Regierungsmaschine mit dem Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland“.
Geht es noch peinlicher? Selbst die Baerbock, bisher der Gipfel deutscher Peinlichkeit und Gastgebermissachtung, war wenigstens erkennbar teuer gekleidet wie ein Geschenk, als seien wir der Hoffnung, der Gastgeber würde sie als diplomatische Gabe behalten.
Aber sowas?
Was soll denn das für einen Eindruck machen? Den vom Zustand, in dem sich Deutschland tatsächlich befindet? Schaut her, wir können uns nicht mal mehr Seife und eine neue Jacke von Temu leisten?
Wurde Klingbeil nie erzogen?
Oder ist das die Merzens Rache für den Umgang mit Wadephul? Den haben die Chinesen ja nicht ernstlich empfangen wollen, da hatte keiner Zeit für die Deutschen.
Ist das der Wink mit dem diplomatischen Zaunpfahl? Wenn Ihr uns nicht respektiert, dann schicke ich Euch eben den Klingbeil?
Selbst die SPD konnte das mal besser:
So geht es richtig Früher war eben doch vieles besser, auch unsere politische Elite. pic.twitter.com/84ACwHXyNt
— MarcHam (@MarcoHamGer) November 18, 2025
Und der Brüller ist ja, dass wir einen Soldaten danebenstellen, der zeigt wie es geht: Sauber rasiert, ordentlich angezogen, das Hemd eingenordet, die Krawatte auf Achtung, die Haare unkrautfrei, die Frisur kämmfrei.
Und eigentlich ist das ja auch nicht der Billigklasse-Touristenflieger mit Gepäckgrenze, sondern die Regierungsmaschine. Soweit ich weiß, haben die im vorderen Teil für die Regierungsmitglieder eigene Räume und brauchbare Badezimmer. Da habe ich doch Waschzeug und ein frisches Hemd im Gepäck, und trete dort rasiert, geduscht, frisiert und im tadellosen Hemd mit ordentlicher Krawatte wie frisch aus dem Ei gepellt an. Und ich würde wetten, dass sie davon sogar einen Vorrat an Bord haben.
Leute, das ist unser Vizekanzler. Und das ist doch klar, dass wenn ein Politiker ein anderes Land betritt, da auch Fotos gemacht werden.
Oder müssen sie die Kosten, die Leute wie Baerbock und Reiche für Klamotten und Visagisten kosten, bei den Männern wieder einsparen? Ist denn da keiner an Bord, der dem mal sagt „Junge, guck mal in den Spiegel, so kannst Du da nicht raus…“
Und was schreibt der Deutschlandfunk dazu?
Es ist wohl die bislang schwierigste Auslandsreise von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil. In China geht es um Finanzfragen, aber vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Da hatte auch die deutsche Wirtschaft klare Erwartungen formuliert.
Und dann läuft der da rum wie der letzte Penner. In China. Fehlt vom Bildeindruck eigentlich nur noch eine Einkaufstüte mit der Schnapsbeute aus dem Duty Free. Aber das Bild ist ja unten abgeschnitten.
Man hat sich ja schon oft gewundert, wie oft die Regierungsflieger der Luftwaffe irgendwo wegen angeblicher technischer Probleme unterwegs stecken geblieben sind. War das vielleicht Absicht? Haben da vielleicht eher die Piloten gesagt „So wie der/die aussieht, können wir da nicht auftauchen. Wir bleiben jetzt hier stehen, bis Ihr den gekämmt und ordentlich angezogen habt! Rudi, gib mal per Funk durch, wir bräuchten Ersatzteile. Aber sag nichts von Hemd und Sakko, nimmt die Codeworte! Und erzähl der Presse irgendwas vom Fahrwerk!“