Ansichten eines Informatikers

Reif für den Bürgerkrieg

Hadmut
23.8.2025 23:15

Wie gröhlt das Publikum beim Eishockey so gerne? „Jetzt geht’s lohoos!“

Die Schweizer schreiben, dass ein Bürgerkriegsforscher der Meinung ist, dass alle Zutaten vorliegen, man jetzt nur noch umrühren muss, damit es knallt:
Droht ein Bürgerkrieg in Europa? Warnungen eines Experten

(Zyniker würden sagen: In Deutschland nicht, bevor die Koalition sich auf eine Bürgerkriegsverordnung geeinigt hat.)

Professor David Betz, ein renommierter Experte für Kriegsstudien am King’s College London, hat in einem kürzlichen Interview alarmierende Prognosen über die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs in Europa innerhalb der nächsten fünf Jahre gestellt. Seine Analyse basiert auf jahrzehntelanger Forschung zu irregulären Konflikten und den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen im Westen. In diesem Artikel fassen wir seine wichtigsten Aussagen zusammen und beleuchten die Hintergründe, die zu seiner besorgniserregenden Einschätzung führen.

Die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs

Betz ist überzeugt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs in Europa hoch ist. „Sind wir auf einen Bürgerkrieg zusteuern? Ja, wahrscheinlich“, sagt er im Interview und fügt hinzu: „Es ist beängstigend, ja, das ist es.“ Basierend auf der Forschung der US-Wissenschaftlerin Barbara Walter, die in ihrem Buch How Civil Wars Start and How to Stop Them die Bedingungen für Bürgerkriege analysiert, schätzt Betz die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs in einem Land wie Großbritannien innerhalb von fünf Jahren auf etwa 18 Prozent. Diese Zahl ergibt sich aus einer jährlichen Wahrscheinlichkeit von 4 Prozent, die sich über die Jahre akkumuliert. „Die Zahlen sind nicht das Entscheidende, aber sie zeigen, dass es eine sehr signifikante Wahrscheinlichkeit gibt, dass dies innerhalb von fünf Jahren passiert“, erklärt Betz.

Gut, das hätte ich ihm auch so sagen können.

Ursachen: Zwei zentrale Konfliktlinien

Betz identifiziert zwei Hauptvektoren, die die Grundlage für einen möglichen Bürgerkrieg bilden. Der erste ist ein interethnischer Konflikt, der eng mit dem Thema Islamismus verknüpft ist. „Das ist eine Hälfte der Gleichung“, sagt Betz. „Es ist der Subtext des Kriegs gegen den Terror und hat die städtische Landschaft in den letzten 25 Jahren deutlich verändert.“ Der zweite Vektor ist ein Aufstand der Mehrheitsbevölkerung gegen eine als postnational wahrgenommene Elite. „Ich spreche von einem Bauernaufstand, nicht abwertend gemeint, sondern als Reaktion der Mehrheit, die das Gefühl hat, dass die Eliten die Spielregeln zu ihrem Nachteil verändern“, erklärt Betz. Diese beiden Kräfte interagieren und verstärken sich gegenseitig, was die Spannungen weiter anheizt.

Ein Beispiel für die Entfremdung zwischen Bevölkerung und Eliten ist die Politik der britischen Regierung, die laut Betz die Besorgnis vieler Bürger ignoriert. Er verweist auf das Anti-Terror-Programm Prevent, das Menschen, die glauben, dass die westliche Kultur durch andere Kulturen bedroht ist, als potenzielle Terroristen einstuft. „Das ist ein großartiges Beispiel dafür, dass die Regierung keine Ahnung hat, was die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung ist – oder sie weiß es und versucht, sie zu unterdrücken“, sagt Betz.

Tja. Wenn das zum Bürgerkrieg führt, dann sind wir eigentlich auch so weit.

Auch bei uns gibt es ein „Elite“ – kurioserweise aus mindergebildeten Leuten wie Studienabbrechern, Bullshit-Studies-Absolventen und Berufslosen – die glauben, alles besser zu wissen, weil sie Marx so auslegen, und zu agieren, als wären sie eine Elite, obwohl sie es nicht sind.

Das deutsche Problem ist freilich, dass wir inzwischen

  • in einer Situation sind, aus der man nur noch durch einen siegreichen Bürgerkrieg herauskäme,
  • aber zu schwach sind, ihn noch zu gewinnen.

Kurz gesagt: Es geht schief. Aber anders geht’s auch nicht mehr.