Ansichten eines Informatikers

Ein Hybrid, gefunden in der Skhul-Höhle auf dem Berg Karmel im Norden Israels

Hadmut
20.8.2025 23:02

Über Genetik und Abstammung.

Der SPIEGEL: Ältester Nachweis von Sex zwischen Neandertaler und Homo sapiens

Bis heute steckt im Genom von Menschen in Europa auch Neandertaler-DNA. Irgendwann müssen sich Homo sapiens, der Fachbegriff für alle modernen Menschen, und Neandertaler miteinander fortgepflanzt haben. Doch wann genau?

Forschende aus Israel und Frankreich wollen nun den bisher ältesten Beleg dieser Vermischung ausgemacht haben. Demnach kreuzten sich die Neandertaler wohl schon vor 140.000 Jahren mit modernen Menschen – deutlich früher als zuvor angenommen.

Das Ergebnis dieser prähistorischen Fortpflanzung war ein Kind, dessen Überreste vor etwa 90 Jahren in der Skhul-Höhle auf dem Berg Karmel im Norden Israels entdeckt wurden, heißt es in einer Studie im Fachblatt »L’Anthropologie« .

[…]

Neue Untersuchungen zeigen: Der Schädel des etwa fünf Jahre alten Kindes ähnelt in seiner Gesamtform dem eines Homo sapiens. Die Blutversorgung innerhalb des Schädels sowie der Unterkiefer und das Innenohr glichen eher dem, was von Neandertalern bekannt ist. Für die Forschenden ist das der Beweis, dass es sich um einen Hybrid handelt.

Lange sei angenommen worden, dass sich die Neandertaler in Europa entwickelten und erst vor etwa 70.000 Jahren nach Israel eingewandert seien, so das Forschungsteam weiter. Eine Studie aus dem Jahr 2021 habe aber gezeigt, dass Neandertaler bereits vor 400.000 Jahren in Israel lebten.

Zur zeitlichen Einordnung:

Die Altsteinzeit umfasst – wie das Early Stone Age in Afrika – den größten Teil der Menschheitsgeschichte, beide beginnend mit afrikanischen Funden vor etwa 2,6 Millionen Jahren. Die vermutlich erste Auswanderungswelle aus Afrika ist durch Werkzeug- und Fossilienfunde vom altpleistozänen Fundplatz Dmanissi in Georgien belegt, für den ein Alter von 1,8 Millionen Jahren berechnet wurde. In Europa sind die frühesten Nachweise von Homininen vermutlich ca. 1,1 Millionen Jahre alt[2] (Sierra de Atapuerca, Spanien), in Mitteleuropa sind sie, belegt durch den Unterkiefer von Mauer, maximal 600.000 Jahre alt. Die Altsteinzeit endete mit dem Übergang vom Pleistozän zum Holozän vor etwa 12.000 Jahren.

Ich wüsste zu gerne, wann sich Sprache entwickelt hat und wo. Sicherlich wird das kein einzelner Zeitpunkt, keine einzelne Mutation gewesen sein, sondern sich über einen langen Zeitraum entwickelt haben, basierend darauf, dass ja auch Hunde, Pferde, Vögel, Primaten lernen können, Namen und auch recht viele Begriffe akustisch zu hören und auch zu verstehen. Man nimmt ja an, dass verschiedene Hominiden schon „Proto-Sprachen“ hatten, aber moderne Sprache nur dem Homo Sapiens möglich war. Andererseits spricht viel dafür, dass der Neandertaler eine ganze Reihe positiver, auch intellektueller Fähigkeiten mitbrachte.

Mich würde auch interessieren, wie sehr die Leute damals von Krankheiten geplagt waren, ob die überhaupt genug Kontakt hatten, damit sich Krankheiten übertragen und an den Menschen anpassen konnten.

Es heißt ja, dass nach dem Kontakt der Europäer mit Amerika viele Indianer an den eingeschleppten Krankheiten gestorben sind, denen sie nichts entgegenzusetzen hatten. Seltsamerweise kann ich mich nicht erinnern, jemals gehört oder gelesen zu haben, dass es umgekehrt auch so gelaufen sei, dass also Europäer an Krankheiten aus Amerika gestorben seien. Irgendwo stand, dass die Indianer ursprünglich aus Asien kamen und wohl über die Beringstraße, die Meerenge zwischen dem heutigen Russland und Alaska gekommen seien. Aber anscheinend haben sie nicht solche Krankheiten ausgebildet wie die Europäer.

Hochinteressant, aber politisch unkorrekt. Schade eigentlich, denn es könnte womöglich vieles des menschlichen Gehirnes erklären.