Das SPD-Hakenkreuz
Ich hatte das Problem schon oft angesprochen.
Die meisten Hakenkreuze werden nicht von „Rechten“, sondern von Linken gemalt. In den USA hat mal irgendein Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der Polizei Hakenkreuzschmierereien untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass die allermeisten falsch gemalt sind und deshalb wohl kaum von Nazis, weil man Nazis unterstellen könne, dass sie das Hakenkreuz kennen und hinbekämen.
Es gibt einige Motive für Nicht-Nazis, Hakenkreuze zu malen:
- False Flag
- Man will aus politischen Gründen vortäuschen, dass es Nazis gäbe und Nazis dieses Hakenkreuz gemalt zu haben. Hatte nicht mal ein migrantischer Grünenpolitiker sein Auto beschmiert, um sich als Opfer von Nazis zu stilisieren? Es wurden auch schon wiederholt linke Politiker beim Malen von Hakenkreuzen ertappt.
- Der Kobraeffekt
- Es gibt Geld für den „Kampf gegen Rechts“. Also malt man Hakenkreuze, damit man auch bzw. mehr Geld bekommt.
- Die Beschuldigung
- Manchmal soll das Hakenkreuz ja gar nicht darstellen, dass es von Nazis gemalt worden sei, sondern dass der „Bemalte“ – Wohnhaus, Wahlbüro usw. – ein Nazi sei.
- Versicherungsbetrug / Tarnung von Straftaten
- Es ist halt leicht, irgendwo ein Hakenkreuz hinzumalen, weil dann jeder sofort „Mein Gott, Nazis!“ denkt. In Aachen gab es ja neulich einen Hakenkreuz- und Brandstiftung-Anschlag auf ein Indisches Restaurant. Ganz große Bestürzung allerseits, schlimme Ausländerfeindlichkeit. Stellt sich raus: Versicherungsbetrug, die eigenen Söhne waren es.
- Migrantische Beschimpfungen
- Manche Migranten halten es für angebracht, die Deutschen zu beschimpfen, weil ihnen das Asylgeld nicht reicht oder die Asylunterkunft nicht gut genug ist. Man zündet die dann auch gerne mal an und malt Hakenkreuze dran.
- Verkappter Ausländerhass
- Bekanntlich wollen auch Linke keine Migranten bei sich haben, sondern sie nur anderen zumuten. Ausländer ja, aber nicht bei uns. Verlogene Moral. Deshalb sind viele Linke massiv gegen Migranten, können das aber nicht zugeben. Was machen sie? Sie malen Hakenkreuze, damit es Migranten verschreckt, sie aber nicht im Verdacht stehen.
Baden-Württemberg hat nun eine weitere Variante draufgesetzt.
Da gab es vor einigen Tagen einen Skandal, weil im Landtag abgestimmt wurde, und auf einem Wahlzettel ein Hakenkreuz war. Wollte man der AfD in die Schuhe schieben.
Künstlerpech: Die haben da zwei Urnen. Eine für CDU/AfD und eine auf der anderen Seite für Grüne/SPD. Und das Hakenkreuz war in der Urne von Grünen/SPD, musste also von denen kommen.
Der baden-württembergische Landtagsvizepräsident Daniel Born (SPD) hat zugegeben, am Donnerstag bei einer geheimen Wahl im Landtag ein Hakenkreuz auf den Stimmzettel gezeichnet zu haben. Das hat die SPD am Freitag mitgeteilt. Born tritt deswegen von seinem Amt als Vizepräsident des Landtags zurück und hat auch seinen Austritt aus der Fraktion erklärt.
“Ich habe gestern einen schwerwiegenden Fehler begangen und in einer Kurzschlussreaktion hinter den Namen eines AfD-Kandidierenden ein Hakenkreuz notiert”, schrieb der Schwetzinger Abgeordnete in einer Mail an die Fraktionsvorsitzenden von Grünen, CDU und FDP. Die Mail liegt dem SWR vor. “Ich werde mir diesen Fehler niemals verzeihen und ziehe Konsequenzen.”
Er werde seinen Posten als Vize-Präsident des Landtags niederlegen. “Ich habe Sorge vor der AfD, vor dem rechten Hass und der Hetze. Und die Reden gestern sowie das von der AfD verursachte Chaos bei der Wahl hat mich tief aufgewühlt.” Er werde sich nie verzeihen, dass er in einem “emotionalen Ausnahmezustand so versagt habe”.
Pikant:
Im Landtag war am Donnerstag bei einer geheimen Abstimmung ein Stimmzettel mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Es war zunächst unklar, wer hinter der Schmiererei steckt. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) sprach von einer Schande für den Landtag und wendete sich dabei der AfD zu. Im Plenum sagte sie: “Das ist eine Straftat.”
Ist aber wohl keine Straftat, weil ein Wahlzettel in einem Landtag keine „öffentliche“ Verwendung ist. Und nur die ist strafbar.
Außerdem müsste man sich mal anschauen, ob das unter die Indemnität von Abgeordneten fällt. Ich weiß gerade nicht, wie die bei Landtagsabgeordneten aussieht.
Ich denke aber, wir können konstatieren, dass die weit überwiegende Mehrzahl von Hakenkreuzen nicht von Nazis gemalt wird. Die meisten Hakenkreuze dürften von Linken, Migranten und gewöhnlichen Straftätern zur Tarnung oder als falsche Spur gemalt werden.
Man könnte sich sogar die Frage stellen, ob das Hakenkreuz überhaupt nur noch im linken Bewusstsein als Feindbild existiert.
Wenn man bedenkt, dass das Dritte Reich nur von 1933 bis 1945 existierte, 12 Jahre, die Linken aber seit nunmehr 80 Jahren durchdrehen, habe ich den Verdacht, dass alles in allem aufsummiert und weltweit vielleicht mehr Hakenkreuze von Linken als von Rechten gemacht wurden, und das Hakenkreuz inzwischen eher der Symbolik von Linken als Rechten zuzuordnen ist.
Das stimmt jetzt vielleicht nicht ganz, weil die damals das Hakenkreuz ja wirklich überall draufgedruckt haben, in Bücher, auf Briefpapier, auf Uniformen. Die Polizei in Karlsruhe sagte mir mal, dass sie sich gar nicht trauten, ihre Aktenschränke zum Saubermachen nach vorne zu ziehen, weil die alle noch Hakenkreuze hinten drauf hätten. Damit kommt man nicht mit.
Aber wenn man die an Wände und Läden geschmierten Hakenkreuze nimmt, dann könnte ich mir vorstellen, dass Linke inzwischen weit mehr Hakenkreuze gemalt haben als Nazis.
Auf Zypern gibt es kaum Graffiti. Es gibt sie, aber viel, viel weniger als etwa in Berlin, das sind seltene Ausnahmen. Dabei habe ich auch in Paphos und Nikosia schon – aber sehr, sehr selten – Hakenkreuze gesehen. An einer verlassenen Bauruine, auf einem Verkehrsschild, an einer Mauer. Ich habe mal Zyprioten gefragt. Nein, Nazis hätten sie da nicht, aber viele Leute, die mit der Flut von Flüchtlingen und dem Anstieg der Kriminalität (Einbrüche, Raub und Diebstahl gab es vorher so gut wie nicht) nicht einverstanden sind und dagegen protestieren wollen. Und die hätten eben kein anderes Symbol, das schnell, einfach, eindeutig, gut zu erkennen wäre. Es erinnert mich daran, wie mir damals im Studentenwohnheim Araber erklärten, was sie an der deutschen Sprache so lieben: Die Beleidigungen. „Arschloch“ sei sie wunderbar kurz, griffig, effektiv, geradeaus, gut verständlich. Im Arabischen müsste man Beleidigungen immer umständlich drechseln, um die Abstammung des Gegenüber herabzuwürdigen („Sohn einer Hündin“, „Sohn einer Hure“…), und hoffen, dass sie auch verstanden würden. Im Deutschen Zack: Depp, Idiot, Arschloch! Quadratisch, praktisch, gut.
Insofern könnte auch das Hakenkreuz einfach als Produkt deutscher Effizienz, quasi als Emoji-Hieroglyphe, ein Erfolgsmodell geworden sein, weil es auf einfache (naja, fast, die meisten brechen sich ja die Finger beim Versuch, es zu malen) Weise als international verständliches Symbol einer Aussage steht.
Und deshalb dürfte es wohl auch SPD-Politikern so leicht von der Hand gehen.
Würde mich nicht überraschen, wenn das Hakenkreuz in den UTF-Zeichensatz aufgenommen würde.