Ansichten eines Informatikers

Walter F. Tichy und die CIA?

Hadmut
15.7.2025 14:06

Ein Puzzlestück?

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht. [Update]

Ein Leser fragt mit Bezug auf einen Professor an der Uni Karlsruhe zu meiner Zeit damals, Dekan in meinem Promotionsstreit, der mir sehr viel Schaden zugefügt hat, an:

Walter Tichy / Arie Habermann / Software Engineering Institute

Hallo Herr Danisch,

Sie sind ja immer an möglichen Verbindungen von Informatikern zu Geheimdiensten interessiert.

Walter F. Tichy hat nach Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_F._Tichy) im Jahr 1980 bei einem Arie Habermann (eigentlich: A. Nico Habermann, https://en.wikipedia.org/wiki/Nico_Habermann) promoviert, an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh.

A. N. Habermann hat 1985 daselbst ein „Software Engineering Institute“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Software_Engineering_Institute) mitgegründet, welches ein vom U. S. Department of Defense finanzierte Einrichtung war und immer noch ist.

Insofern ergeben sich hier auch Bezüge von Tichy zu US-Universitäten, an denen das U. S. Department of Defense aktiv war…

Weiß ich nicht.

Ich hatte ausführlich beschrieben, dass mein „Doktorvater“ Thomas Beth für den BND gearbeitet haben und in das Abhören europäischer Nachbarländer mittels fauler Kryptogeräte verwickelt gewesen sein muss, und der deshalb so einen engen Kontakt zum BND-Direktor Otto Leiberich hatte uns so allergisch auf mein digitales Kryptotelefona reagiert hatte.

Ich hatte auch beschrieben, dass der Drittgutachter Ueli Maurer mit hoher Wahrscheinlichkeit für die CIA/NSA arbeitet, weil der von einer völlig CIA-verseuchten US-Uni kam. Gestern schickte mir jemand diesen Link, wonach Maurer gerade in Ruhestand geht:

Contacted by the intelligence service

In 2020, in the middle of the pandemic, Maurer found himself in the public eye for a different reason. The media was reporting that Omnisec, a manufacturer of encryption devices, had been infiltrated by intelligence services – just like the company Crypto AG. Maurer had worked as a consultant for Omnisec for a long time.

Shocked, Maurer spoke about the matter on the Swiss television programme Rundschau and in various newspapers, stating that he had actually been contacted by the American intelligence service NSA in 1989. He categorically rejected these attempts to exert an influence and immediately distanced himself from them. He also notified the head of the company at that time. Following this, he was convinced that the matter had been settled and that the company was clean.

Es gab das Gerücht, dass Maurer der sein müsse, der laut Operation Rubikon/Minerva dafür bereit stehe, für den Fall der Aufdeckung von Hintertüren falsche Negativgutachten erstellte. Er wurde darin zwar namentlich nicht erwähnt, aber viele meinten, er sei der Einzige, der dafür in Frage käme. Und letztlich hat er in meinem Fall ja genau das gemacht: Meine Dissertation enthielt Methoden, die Rubikon/Minerva gefährdet/vereitelt hätten. Leiberich und Beth intervenierten, und als das prüfungsrechtlich platzte und die Uni das Zweitgutachten des neu eingesetzten Zweitgutachters Werner Zorn (der dann am Hasso-Plattner-Institut) vor Gericht zurückziehen musste, weil klar war, dass der die Dissertation gar nicht gelesen, nicht einmal aufgeschlagen haben konnte (die Richter stellten fest, dass die Seiten vom Beschnitt noch aneinander hafteten) und sein Gutachten keinerlei inhaltlichen Bezug hatte, Ueli Maurer das Ersatzfalschgutachten erstellte.

Ich konnte Maurer dann nachweisen, dass der die Dissertation

  • zum Zeitpunkt seines Gutachtens noch gar nicht erhalten haben konnte,
  • er sich nur zu einer einzigen Doppelseite der Dissertation überhaupt äußerte und den Rest gar nicht beachtete,
  • und – was mir erst durch Klage bei einem Schweizer Gericht auf Akteneinsicht nach Anordnung einer „Instruktionsrichterin“ gelang – dass der Karlsruher Dekan Walter F. Tichy das Falschgutachten als Ablehnung bei Maurer per E-Mail bestellt und der Ombudsmann der ETH Zürich das auch herausgefunden hatte. Er hatte das allerdings nur gegenüber dem Rektor/Präsidenten der ETH Zürich intern berichtet, während er mir einen falschen Bericht schickte, damit ich nicht dagegen klagen kann.

Details siehe Adele und die Fledermaus.

Dass die ETH Zürich hochkorrupt und völlig verlogen war, und Maurer auf Bitte von Walter F. Tichy bewusst ein Falschgutachten erstellt hat, war seit der erstrittenen Akteneinsicht offenkundig. Drei Sachen waren mir damals völlig unklar:

  1. Warum setzte Maurer damals seinen Ruf und seine Reputation mit so einer Nummer aufs Spiel?

    Er zog seine Negativwertung später gegenüber dem Gericht sogar zurück, weil sie fachlich-inhaltlich schlicht falsch war.

  2. Warum hat er überhaupt ein solches Prüfungsgutachten geschrieben? Irgendwo in den Akten hatte er nämlich intern klargestellt, dass er sich weigere, als Gutachter vor Gericht aufzutreten oder dazu nach Deutschland zu kommen. Er wäre als Promotionsprüfer also gar nicht einsetzbar gewesen, denn zu einer mündlichen Prüfung hätte er nach Karlsruhe kommen müssen.

    Wo war das Problem? Hatte er Angst, festgenommen zu werden? Oder fachlich in der Disputation widerlegt zu werden, weil er wusste, dass er lügt?

    Irgendwo in der Korrespondenz berief sich Maurer damals sinngemäß darauf, dass man ein korrektes, ordentliches Gutachten von ihm ja auch gar nicht habe erwarten können, weil er nicht genug Geld bekommen habe. Gab also faktisch zu, dass sein Gutachten Mist und er bestechlich war – Straftatbestand Vorteilsnahme, womöglich dann auch ein Grund, nicht nach Deutschland zu kommen.

  3. Wie war Tichy überhaupt dazu gekommen, Maurer direkt und ohne jegliche Umwege anzusprechen und – ohne ihn zu kennen – so jovial länderübergreifend direkt um ein Falschgutachten zu bitten?

    Eine Kuriosität war nämlich, dass ich zu dieser Zeit die ganzen Hintergründe noch nicht kannte, aber über die vielen Negativhinweise und vertraulichen Warnungen von Professoren auch anderer Universitäten über die Korruptionsvorgänge in der Causa Andreas Pfitzmann und wie man da Professoren zerstört hatte, die Standpunkt gegen Beth bezogen hatten, und deshalb sämtliche deutschen Professoren als korrupt mied und nach einiger Suche selbst auf Maurer gekommen war, weil a) Kryptologe, b) deutschsprachig, c) nicht zu weit weg, d) Ausland und e) Schweiz, die ich zu diesem Zeitpunkt naiverweise noch für neutral und seriös hielt (womit ich völlig falsch lag, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt ja noch alles nicht).

    Maurer hatte mir in sehr seltsamer Formulierung geantwortet, dass ihn die Universität bereits bauftragt hätte, was mich völlig überraschte.

    Laut Akte und Zeitverlauf war das damals blitzschnell gegangen. Die Uni hatte vor dem Verwaltungsgerichtshof das Zweitgutachten Zorns als Fake und damit den Prüfungsbescheid zurücknehmen müssen, um nicht verurteilt zu werden, und der Vorsitzende hatte gesagt, dass sie ein neues Zweitgutachten erstellen müsse, und mir dazu gesagt, dass ich ein frisches, unbenutztes Exemplar einreichen müsse. Ich hatte die damals im Institut ausgedruckt, mit meiner Heißbindemaschine gebunden (weshalb das Gericht bemerkt hatte, dass Heißbindung und Schnitt von Zorns Exemplar noch völlig jungfräulich und nie aufgeschlagen worden waren, die aber aus Beweisgründen bei den Akten behalten). Ich hatte noch welche in Reserve und eines am nächsten Tag (Details siehe Adele) im Dekanat abgegeben. Und innerhalb von Stunden hatte der damalige Dekan Walter F. Tichy Maurer kontaktiert, obwohl ich selbst lange hatte suchen müssen, um auf Maurer zu kommen.

    Wie kam Tichy auf einen Schweizer Professor?

    Ich war doch auf Maurer gekommen, den ich bis dahin überhaupt nicht kannte, weil ich aus dem deutschen Korruptionssumpf rauswollte, während Tichy ein Interesse haben musste, den korruptesten aller Professoren zu finden?

Als die Sache mit Rubikon/Minerva/Krypto AG/Omnisec heraus- und der Verdacht aufkam, dass Maurer die in den US-Texten namentlich nicht genannte Person an einer Schweizer Uni sein könnte, die im Falle eines aufkommenden Verdachts als scheinbar neutral und wissenschaftlich den Verdacht durch Falschgutachten zu zerstreuen hätte, dachte ich Bingo, genau das hat Maurer in meinem Fall getan.

Man hatte mir ja vorher an der Uni Karlsruhe über einen vom Rektorat beauftragten Vertrauens- und Verhandlungsprofessor mitteilen lassen, dass s nicht um den Doktor, sondern darum ging, mich aus der Universität herauszuhalten, mich aus der Forschung zu halten. Den „Dr. für die Visitenkarte“ könne ich haben, aber nur, wenn ich

  • die Fehler, die Beth unrichtig behauptet hatte, in die Dissertation einbaue, also eine zum Fake-Gutachten passende Fehlerdissertation vorlege, damit Beths Gesicht gewahrt ist, die dann abgelehnt wird,
  • dann einen zweiten Versuch mit neuer Dissertation unternehme und mich zuvor schriftlich verpflichtete, die schlechteste Note zu akzeptieren und kein Rechtsmittel einzulegen, womit ich dann pro forma „Herr Dr.“ sei, aber niemals an irgendeiner Uni unterkäme.

Das habe ich natürlich abgelehnt. Jener Professor, ein meinem Eindruck nach ehrenwerter Mann einer anderen Fakultät, sagt mir dazu, dass er das auch für Quatsch und inakzeptabel halte, und das alles überhaupt nicht verstehe, aber er nur der Bote sei – er könne sich darauf keinen Reim machen, und er persönlich würde auf ein solches Angebot auch niemals eingehen. An dem Punkt war aber klar, und das sah auch dieser Professor so, war ihm ja sogar aufgetragen worden, dass es überhaupt nicht um Mängel der Dissertation gehe und die Dissertation auch nicht falsch sei, wenn man von mir verlangte, mich akademisch selbst zu töten, indem ich Fehler absichtlich einbaue, die nicht drin sind, dass da also irgendetwas völlig anderes dahinterstecken müsse, da finstere Mächte im Spiel seien. Er sagte mir selbst, dass der die Dissertation – ohne sie zu kennen oder fachlich beurteilen zu können – allein schon nach der Anweisung, die er bekommen habe, nicht für falsch oder schlecht halten könne, sondern sie irgendwem nicht in den Kram passt, die ganze Nummer faul sei. Mehr wisse er aber nicht und wolle da auch nicht mit hineingezogen werden. Der sah die ganze Sache als hochgefährlich an, auch für ihn.

Wie also war Walter F. Tichy, der von IT-Sicherheit und Kryptographie so gar keine Ahnung hatte (sonst hätte ich ihn ja auch nicht später strafrechtlich wegen E-Mail-Unterdrückung drankriegen können) so blitzschnell und im ersten Versuch an Maurer gekommen?

Das er ihn vorher schon kontaktiert hätte, glaube ich nicht. Die Akten sahen überhaupt nicht danach aus, und die Uni hatte sich vor dem Verwaltungsgerichtshof noch siegessicher gegeben, war davon überrascht worden, dass die Richter selbst darauf gekommen waren, dass Zorn sein Gutachten komplett vorgetäuscht hatte – wegen der Heißbindung und dem glatten Beschnitt.

Nachdem ich mir die Operation Rubikon/Minerva angesehen hatte, die auf deutscher Seite von Otto Leiberich geleitet worden war, der mir die Promotion abgesägt hatte, und Maurer nicht nur von einer völlig CIA-durchseuchten US-Uni kam und in Verdacht geraten war, der designierte Falschgutachter für Rubikon/Minerva zu sein, dachte ich mir Bingo, Leiberich muss den kennen und ihn Tichy – über Beth – empfohlen haben.

Auf die Idee, dass Tichy selbst für die CIA arbeite, bin und wäre ich gar nicht gekommen.

Tichy war für uns eine Witzfigur. Zwar einer der ganz wenigen (oder damals sogar der einzige) Professor, der selbst Informatik studiert hatte, aber der wirkte auf uns in jeder Hinsicht affig, obwohl er den GIT-Vor-Vor-Vorgänger RCS erfunden hatte. (Danach kam CVS, danach SVN und dann GIT, dazu noch ein paar Alternativen.) Aber an RCS war auch nichts dran, das war kaum benutzbar.

Tichy machte in Softwaretechnik. Heute ist das wichtig und ausgebaut, aber zur Zeit meines Studiums war das nur leeres Geschwafel, nichts drin, was man brauchte oder ernstlich hätte gebrauchen können.

Wir hatten im Grundstudium eine Vorlesung bei Tichy, 3. oder 4. Semester, ich müsste es jetzt nachsehen, ob erst Deussen und dann Tichy oder andersherum, ist jetzt auch egal. Das war die schlechteste Vorlesung meines Studiums. Völlig chaotisch und nutzlos, und es gab enorm viel Streit, weil Tichy drakonische Spinnereien durchsetzen wollte. Wenn er der – willkürlichen – Meinung war, jemand hätte bei den Übungsaufgaben abgeschrieben (obwohl man da unabhängig zur gleichen Lösung kommen musste) gab es drakonische Abzüge, weil man ja – wie er das damals ausdrückte – bei einem Banküberfall ja auch nicht nur die Beute zurückgeben müsse, wenn man erwischt wird. Der Mann hatte von Prüfungsrecht so gar keine Ahnung. Die Vorlesung wurde fast immer von seiner Mitarbeiterin gehalten, Name fällt mir nicht mehr ein, wenn ich mich recht entsinne, Kanadierin, die die lieber auf Englisch hielt, weil ihr Deutsch zu schlecht war, zwar persönlich lieb, aber chaotisch unstrukturiert überfordert, und in vielen Fällen wurden nur irgendwelche Folien vorgelesen, wo wir dann spotteten, das könnte die Putzfrau genauso. Und Tichys ganzes Auftreten, diese völlig überdrehte und arrogant-herablassend eingebildte schnöselhaft-gockelhaft Auftreten mit seinem so affigen Mittelnamen „Walter F. Tichy“ und sein pseudoamerikanisches Getue, um darauf hinzuweisen, dass er in Amerika studiert habe. Der war für uns der Tiefpunkt, und die Anekdoten flossen reichlich. So ging herum, Professor Deussen, einer derer, die öfter mit ihm aneinandergerieten (Deussen stand im Ansehen weit höher), habe sich in einer professoreninternen Konferenz über ihn lustig gemacht, indem er ihn in persifliert überzogenem US-Slang als „Mr. Titschi“ angesprochen habe, worauf Tichy vor Wut schier gekocht haben soll. Nicht überliefert, aber absolut sicher ist, wie Deussen dabei gegrinst haben muss.

Ich kannte Tichy.

Aber Tichy konnte mich nicht kennen, weil ich nie persönlich mit ihm zu tun hatte. Ich hatte diese eine Vorlesung bei ihm, die er nur selten überhaupt selbst hielt und saß (Hörsaal am Fasanengarten) immer ganz hinten, weil es mich genervt hat, und war von vorne gar nicht zu sehen. Kann sein, dass der meinen Namen mal irgendwo auf einer Punkteliste gelesen hatte, aber mit keinem Personen- und Gesichtsbezug. Ich war da nur irgendwer in einer Masse von hunderten Studenten.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ich glaube, ich hatte auch schon mal während des Studiums indirekt mit ihm zu tun, denn durch die Krankheit hatte ich die letzten Vorlesung meines Studienplans verpasst und hätte nach Auffassung der Fakultät nicht zu Ende studieren können (auch rechtswidrig, die kennen es aber nicht besser und korrupt waren sie alle). Weil ich aber damals wegen der Krebserkrankung nach Gesetz für die Heilungsbewährung für ein paar Jahre einen Schwerbehindertenausweis bekam, hat der mich gerettet, denn mit einem Schwerbehinderten wollten sie sich politisch nicht anlegen. Also konnte ich durchsetzen, dass ich die Prüfungen alle mündlich und bei den Professoren direkt mache, indem ich Literatur und Themen vereinbare. Ich habe deshalb die Vorlesungen, über die ich meine Hauptdiplomsprüfungen abgelegt habe, nie gehört. Was der Fakultät gewaltig stank, und mein Name dort sicherlich auch bekannt war – aber nicht mein Gesicht (das kam erst später als Mitarbeiter). Denn ich hatte da immer nur mit dem – fiesen – Mitarbeiter des Prüfungsbüros der Fakultät zu tun. Und just, als die mich rauswerfen wollten, weil sie die alten Prüfungen nicht mehr abnehmen wollten, hatte ich schon alles fertig und das Diplom zusammen. Das ist das Einzige, woher Tichy meinen Namen kennen konnte – aber nicht mein Gesicht. Ich war da nie persönlich mit ihm zusammengetroffen. Und hatte auch als Mitarbeiter nie mit ihm zu tun, weil der Mann da auch einfach unter meiner Würde und fachlich viel zu weit entfernt war.

Umso erstaunter war ich dann, als ich mir im Rektorat in der Uni-Streitsache Akteneinsicht erkämpft hatte. Zu Anfang des Promotionsstreits war noch Detlef Schmid Dekan. Der war auch korrupt, aber so korrupt, dass man schon wieder mit ihm reden konnte, weil es dem nur um den Ruf der Fakultät und sonst gar nichts ging, man ihn aber da packen konnte. Fachlich und prüfungsrechtlich hat der gar nichts kapiert und auch nicht einsehen wollen, aber für das Argument, dass es sonst Streit gäbe, war der empfänglich, zumindest konnte man mit Schmid ein wenigstens vordergründig zivilisiertes Gespräch führen (bevor man beim Rausgehen das Messer in den Rücken bekam).

Dann war aber Tichy Dekan und saß da vor den Akten und was ich sonst erlebte und staunte, mit welcher Bösartigkeit und Energie Tichy da gegen mich vorging.

  • In der Angelegenheit der E-Mail-Sperre kam es im Rahmen einer Anhörung zu Spam im Bundestag, zu der auch eine von der Karlsruher Fakultät entsandte Juristin entsandt worden war, zu deren Behauptung im Bundestag, ich hätte die Fakultät angegriffen Glatt gelogen. Sie rechnete aber nicht damit, dass ich dabei hinter ihr saß und mich direkt danach beim Sitzungsvorsitzenden (Dobrindt, heute Bundesinnenminister) über die Verleumdung beschwerte, und die flippte schier aus. Aus dem Zusammenhang ergab sich indirekt, dass Tichy sie mit dieser Falschinformation geimpft haben muss.
  • Ich hatte, wie gerade erläutert, weshalb mir ein Leser nun schrieb, die erste Gerichtsentscheidung zu § 206 StGB, Unterdrückung von E-Mail, gegen die Staatsanwaltschaft und Tichy durchgesetzt. Das fand natürlich Einzug in die Strafrechts- und Datenschutzliteratur und Vorlesungsskripte, und da wurde behauptet, die Universität habe einem gefährlichen Mitarbeiter kündigen und deshalb die E-Mail sperren müssen.

    Dreifach gelogen: Denn erstens hatte mir die Uni nicht gekündigt, sondern ich selbst hatte meine Anstellung gekündigt, und Beth und das Rektorat mich mit allen (rechtswidrigen) Mitteln versucht, zum Bleiben zu erpressen, weil sie mich in Sachen IT-Sicherheit dringend brauchten (und vermutlich, weil die Gefahr bestand, dass gegenüber der DFG aufflog, dass man mich illegal aus einer Post-Doc-Stelle bezahlt hatte, weil ich vorher schon gedroht hatte, zu gehen, weil mir die Jahresverträge stanken).

    Außerdem fand die E-Mail-Sperre erst etwa 5 Jahre nach meinem Weggang statt, als ich den Promotionsschwindel aufklärte.

    Und drittens hatte ich die Uni natürlich auch nie angegriffen, damit hätte ich mich ja selbst erledigt, ist auch nicht mein Stil.

    Es war also eine dreifache Verleumdung, und es hat mich einige Mühe gekostet, das aus den Kommentaren und Skripten tilgen zu lassen (u.a. beim bekannten BGH-Richter, Kommentator und Autor Thomas Fischer).

    Die Quelle dieser Verleumdungen war nie zu klären, aber nach der Sachlage kommt nur Tichy selbst als Straftäter des Filters in Betracht.

  • In einer Akte fand sich – ohne Angabe des Verfassers – ein Hinweis, ich sei schon als Student „psychisch auffällig“ gewesen.

    Quatsch. Weder hatte ich je psychische Probleme noch war ich zu meiner Studentenzeit jemals auffällig. Die kannten mich ja gar nicht. Ich war ja auch nicht in den Hauptvorlesungen. Ich war da – außer am eigenen Institut bei Beth, wo ich wichtig war – einfach nur irgendein Nobody mit Schwerbehindertenausweis.

    Es war aber die Akte des Dekans in der Sache und andere Schriftstücke darin waren namentlich ersichtlich von Tichy. Das konnte aus dem Zusammenhang nur von ihm stammen, und würde auch charakterlich gepasst haben.

    Kurz darauf ging ich noch zum jährlichen Fakultätsfest mit Musik, Bratwürsten und so weiter. Und wie es der Zufall wollte (keine Absicht von mir) stand ich am Bratwurststand direkt neben Tichy. Der gab mir noch wie irgendeinem Studenten oder Mitarbeiter die Wurstzange und die Ketchup-Flasche in die Hand, redete da fröhlich gutgelaunt, schaute mich auch an, sprach da eine Weile ganz normal – während wir in den Akten den totalen Streit hatten. Ich war erst erstaunt, habe das dann aber ein paar Minuten ganz freundlich mitgespielt und darauf geachtet, dass der mich auch anschaute, mit mir sprach. Der erkannte mich nicht. Der kannte wohl mein Gesicht, weil er mich als Mitarbeiter im Gebäude öfter gesehen hatte, aber er erkannte mich nicht als „Danisch“. Der brachte Namen und Gesicht nicht zusammen. Der wusste überhaupt nicht, wer „Danisch“ ist, kannte mich überhaupt nicht, außer vom Sehen im Gebäude – aber laut Akte soll ich als psychisch auffällig bekannt sein und ein fieser Angreifer der Fakultät, Schema gestörter Irrer.

Auffällig war, dass keiner dieser Verleumdungen wirklich beweisfest rückzuverfolgen waren, weil immer dann die Namensangabe auf dem Blatt fehlte. Nach dem Zusammenhang und danach, wer Zugang zur Akte hatte, kann es nach meinem Wissen nur Tichy gewesen sein, weil ja auch nur er selbst hinter der Mail-Sperre steckte und Interesse hatte, falsche Begründungen dafür zu streuen.

Ich habe das immer auf Tichys Charakter zurückgeführt, der in meiner Wertung ganz, ganz unten steht.

Auf den Gedanken, dass eine solche sinistre, unbeherrschte und angeberhafte Person im Dienste der CIA stehen könnte, bin ich bisher gar nicht gekommen, weil der ja nur nachträglich mit dem Dekanswechsel zu der Sache kam und ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass die CIA ausgerechnet so einen Hampelmann beauftragen könnte.

Seltsam war, wie schnell und zielgenau der damals Ueli Maurer beauftragt hatte, was kein Zufall gewesen sein kann, zumal Tichy mit Kryptographie gar nichts am Hut hatte und die überhaupt nicht beurteilen konnte (gleichzeitig aber behauptete, dass meine Disseration ach so schlecht sei). Ich hatte das darauf zurückgeführt, dass Leiberich Maurer aus der Operation Rubikon kannte und wusste, dass der der Falschgutachtenbeauftragte der NSA ist, der Gefährdungen der Abhöroperation abwehren sollte, und Leiberich genau diesen Fall aktiviert hatte, weil Kapitel 5 meiner Dissertation den Abhörerfolg vereitelt hätte, und deshalb Leiberich über Beth Tichy veranlasst hätte, Maurer zu beauftragen, und Maurer dann NSA-konform und auftragsgemäß sein Falschgutachten erstellt hätte – endlich mal was los hier, endlich braucht mich jemand, und deshalb nicht nach Deutschland kommen wollte.

Ich hatte Tichy einfach für korrupt, unfähig, fies gehalten und gedacht, dass der halt einfach gemacht hat, was Beth ihm gesagt hat, um den Doktoranden Danisch zu begraben.

Auf den Gedanken, dass Tichy selbst für die CIA arbeiten könnte, bin ich damals gar nicht gekommen, zumal ich Tichy als Krypto-Ahnungsloser für eine zufällige Randfigur gehalten hatte.

Ich hatte Walter F. Tichy auch schon längst abgehakt und vergessen, weil der für mich widerlich, aber in der Kryptosache unwichtig erschien, und mir eigentlich erst wieder auffiel, als „Tichys Einblick“ auftauchte. Ich weiß nicht, ob Walter F. Tichy und Roland Tichy Brüder sind. Aber sie sehen sich durchaus ähnlich und ein Leser schrieb mir mal, dass sie im typischen Brüder-Abstand im selben Kaff geboren seien.

Sagen wir es so:

Es ergäbe in manche Hinsicht Sinn und würde ein paar Aspekte erklären.

Aber ein Beleg ist es nicht, und ich käme, wäre ich Geheimdienstler, im Leben nicht auf die Idee, so einen anzuwerben. Womöglich verwechsle ich dabei aber die Reihenfolge. Vielleicht ist Tichy so großmäulig, weil er Geheimdienstler ist?

Man muss da allerdings sehr, sehr aufpassen, dass man nicht anfängt, überall Geheimdienstleute zu sehen, da holt man sich schnell einen Dachschaden und kommt in die Klapse. Irgendwann sieht man sich nur noch von Leuten umringt.

Immer wieder mal fragen mich Leser, warum ich im Blog so viel von Geheimdiensten schreibe, in Adele und die Fledermaus die aber gar nicht erwähnt habe und das noch alles auf Korruption und Inkompetenz zurückführe. Ich habe für die Erkenntnis Jahre gebraucht, viel erarbeiten müssen, Vorgänge wie Operation Rubikon und Edward Snowden ergründen.

Als ich in den 90ern Mitarbeiter und Kryptologe war, war uns zwar völlig klar und bewusst, dass das alles NSA-vermintes und -kontrolliertes Gelände ist – aber in den USA. Die deutschen Geheimdienste erschienen und als nicht nur viel zu doof, sondern wir selbst uns als viel zu klein, unbekannt, unwichtig, unbedeutend, als dass wir irgendeine Bedeutung, irgendeine Rolle gehabt hätten können, die uns auch nur 10 Sekunden Aufmerksamkeit von Geheimdiensten gebracht haben könnte. „Schlapphüte“ in Trenchcoats waren damals Running Gags im Mad-Magazin und synonym für weiße Mäuse, für Verfolgungswahn. Berufsparanoia. Damals entstand der Spruch „Nur weil man paranoid ist, heißt das ja nicht, dass sie nicht hinter einem her sind.“

Ich hatte das zwar durchaus, aber mit wenig Ergebnis mit den Ex-Kollegen und damaligen Wieder-Kollegen und Freunden diskutiert, aber keine griffigen Anhaltspunkte gefunden. Und damals galt man als Spinner, wenn man meinte, dass die Schlapphüte hinter einem her sind. Das wäre quasi beruflicher Selbstmord gewesen, so etwas zu schreiben. Dann lachen einen sofort alle aus. So, wie ich jeden ausgelacht hätte. Das war nicht denkbar.

Heute, 25 Jahre später, sehe ich das anders.

Ich habe viel, viel mehr Informationen über Geheimdienste als damals, und weiß zum Beispiel, dass der BND viel aktiver ist, als wir damals glaubten, aber bei weitem nicht so doof, denn das war eine Masche, Tarnung des BND, sich einfach nach außen hin als für alles zu doof auszugeben. Die haben sich bewusst das Image aufgebaut, ein Witztruppe zu sein, damit sie niemand ernst nimmt.

Und während die NSA nach Qualität sucht, arbeitet die CIA mit Quantität. Die CIA nimmt jeden Armleuchter, den sie kriegen kann. Der bekommt dann halt entsprechende Aufträge oder wird Schläfer. Und die machen da nicht einmal ein Geheimnis draus, die treten an US-Universitäten im Hörsaal auf und machen ziemlich offen und rabiat Anwerbejagd besonders auf ausländische Studenten, die nach dem Studium wieder zurückkehren. Von der Uni, an der Maurer war, gibt es ein internes Memo, dass da von Ausländern gar niemand ohne Anwerbegespräch durchkomme, und von Michigan, wo Susanne Baer war, hieß es, dass die CIA dort so rabiat anwerbe, dass es schon zu Handgreiflichkeiten auf dem Campus zwischen Studenten und CIA-Leuten gekommen sei.

Wieviele CIA-Leute gibt es an deutschen Universitäten?

Ich habe keine Ahnung. Kann ich überhaupt nicht einschätzen.

Aber: Es ist gefährlich. Schätzt man zu hoch, neigt man zur Paranoia. Schätzt man zu niedrig, übersieht man eine Gefahr.

Bei Leiberich weiß ich es sicher, der war ja offiziell BND-Direktor, hat uns einen tollen Vortrag über die Arbeit des BND gehalten (Aufdeckung Kanzleramtsspion Guillaume, der beste Vortrag, den ich im Bereich Krypto je gehört habe, ungeachtet der Frage, ob wahr oder Legende zum Schutz echter Quellen).

Bei Beth bin ich mir im Nachhinein, aber erst im Nachhinein, mit dem Wissen über die Abhörvorgänge, sehr, sehr, eigentlich absolut sicher, dass der ein inoffizieller Mitarbeiter des BND und Leiberich sein Führungsoffizier war, weshalb die sich auch so gut kannten. Beth hatte uns gegenüber selbst angegeben, dass er in die analog verschlüsselnden Funktelefone für die britische Polizei involviert war, und Jahre später fand ich heraus, dass BND+NSA/CIA ganz Westeueropa mit solchen faulen Geräten abgehört hatten. Deshalb ist Beth so hochgegangen, als ich das digitale Kryptotelefon entwickelt hatte. Deshalb hat Beth meinen Rechner abhören lassen. Deshalb war Beth Leiberich-hörig und hat an den berichtet. Und deshalb dachte Beth, er könne das Promotionsgutachten zur Geheimsache erklären, die ich nicht einsehen dürfe, und das geschrieben war, als wäre es an den BND als Vernichtungsnachweis adressiert.

Ueli Maurer kenne ich zu wenig und nicht persönlich, aber nach Aktenlage halte ich ihn für einen Lügner auf Befehl/Bestellung, habe ja sogar den Schriftverkehr zwischen Tichy und ihm, und das passt zu dem Verdacht, dass er der Mann für die Falschgutachten bei Bedarf für CIA/NSA war.

Ich hatte mich mal in Dresden mit Andreas Pfitzmann (ebenfalls Uni Karlsruhe-Beth-Geschädigter) über meinen Promotionsfall und Beth unterhalten, nachdem ich 2003 nach Dresden gezogen war. Pfitzmann kannte Maurer, hatte aber eine ganz schlechte Meinung von ihm, hielt ihn für einen abgehobenen Theoretiker, der mit jedem Realitätsbezug überfordert sei. Weil die Uni natürlich über die Adressänderung mitbekam, dass ich in Dresden war, drehte Beth schier durch, weil man dachte, dass ich nun bei Beth-Feind Pfitzmann promovieren würde (was wir beide Pfitzmann und ich, aber ausschlossen, weil das gar zu plakativ und unglaubwürdig gewesen wäre). Danach zogen die Angriffe aber nochmal an, als müsse man nachsetzen, um mich zu vernichten und eine Promotion bei Pfitzmann verhindern. Beth starb 2005. Andreas Pfitzmann starb 2010. Beide recht früh. Beide an tückischen Formen von Krebs. Es gibt Leser, die deshalb meinen, das Blog sei meine Lebensversicherung. Zu auffällig, mich umzulegen.

Tichy?

Weiß ich nicht.

Schwierige Frage.

Ich hatte zu wenig mit dem persönlich zu tun, um das einschätzen zu können. Ich weiß nur, dass sich Mitarbeiter seines Instituts alles andere als glücklich gaben. Aber es könnte erklären, wie und warum der damals auf mir herumgetrampelt ist. Denn ich habe zwar viele Vorgänge gefunden – aber kein Motiv dafür, warum der damals so auf mich losgegangen ist und mich so hasste, obwohl er mich nicht kannte und ich mit dem gar nichts zu tun hatte, außer eine grottenschlechte und hundsmiserable Vorlesung im Vordiplom unter Hunderten gehört zu haben.

Andererseits war der in eben jener Vorlesung schon damit aufgefallen, dass er selbst sehr überheblich und eingebildet war, und Studenten allgemein wie Dreck behandelte. Das war die einzige Vorlesung meiner Uni-Zeit, die in Streit und harte Auseinandersetzungen ausartete, aber kaum Inhalt hatte. Es muss also nicht die CIA dahinterstecken. Es könnte auch einfach Wesenszug sein.

BND und CIA könnten allerdings erklären, warum so manche Professoren, die auf mich völlig unfähig wirkten, trotzdem an Professuren kamen. Schon aus dem Vietnam- und Koreakrieg ist bekannt, dass die CIA ihre Leute sehr gerne als Professoren tarnte und sich dazu an den Universitäten Professoren kaufte. Ganz so, wie das Frauenministerium die Professur von Susanne Baer eingekauft hat.

Ich weiß es nicht.

Und vor allem: Das US-Department of Defense ist nicht die CIA, auch wenn es da Überschneidungen gibt.

Falls Roland Tichy sein Bruder ist, dann sehen sie sich zwar schon ähnlich. Charakterlich erscheinen sie mir aber deutlich unterschiedlich.

Aber wer da Informationen hat: Bitte immer gerne an mich. Ich bin da sehr interessiert. In eigener Sache.

Update: Ein Leser schreibt, dass laut diesem Reddit-Text Walter F. Tichy vor vielen Jahren mal Roland Tichy als seinen Bruder bezeichnet habe.