Das Imperium schlägt zurück
Die schnellen Heucheltruppen der Juristenklone greifen an. [Nachtrag 2]
Zwei Meldungen:
- Verfassungsblog: Stellungnahme zur Causa „Frauke Brosius-Gersdorf“ – 282 (Stand jetzt) Jura-Professoren
Als Vertreterinnen und Vertreter der universitären – insbesondere rechtswissenschaftlichen – Forschung und Lehre sowie der Justiz protestieren wir nachdrücklich gegen die Art und Weise, wie im Rahmen der Richterwahl zum Bundesverfassungsgericht in der Politik und in der Öffentlichkeit mit Frauke Brosius-Gersdorf umgegangen wurde.
- LTO: Rechtswissenschaftler und Ex-Verfassungsrichter kritisieren Umgang mit Brosius-Gersdorf
Rund 300 Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler haben sich am Montag in einem gemeinsamen Brief gegen den Umgang mit der Kandidatin Brosius-Gersdorf ausgesprochen. Das Schreiben lag LTO vorab vor, am Mittag wurde es veröffentlicht. Darin kritisieren die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, dass Brosius-Gersdorf von den verantwortlichen Institutionen und Personen aus der Politik nicht ausreichend vor einer unsachlichen Diskussion geschützt worden sei. Außerdem scheine das Auswahlverfahren nicht gut vorbereitet gewesen zu sein.
Und im Brief:
Als Vertreterinnen und Vertreter der universitären – insbesondere rechtswissenschaftlichen – Forschung und Lehre sowie der Justiz protestieren wir nachdrücklich gegen die Art und Weise, wie im Rahmen der Richterwahl zum Bundesverfassungsgericht in der Politik und in der Öffentlichkeit mit Frauke Brosius-Gersdorf umgegangen wurde. Dieser Umgang ist geeignet, die Kandidatin, die beteiligten Institutionen und mittelfristig über den Verfall der angemessenen Umgangskultur die gesamte demokratische Ordnung zu beschädigen.
Zunächst ist zu betonen, dass Frauke Brosius-Gersdorf eine hoch angesehene Staatsrechtslehrerin ist. Das ist in Fachkreisen völlig unstreitig. Alle Äußerungen, die ihre wissenschaftliche Reputation in Frage stellen, sind daher schlicht unzutreffend und unsachlich.
Widerlich.
Und sachlicher Blödsinn.
Wähler und Demokratie kommen darin überhaupt nicht vor. Da geht es nur darum, sich selbst in der Sänfte zu schaukeln.
Und wenn ich daran denke, wie die mit mir oder – wie ich erst durch mein Blog und Zuschriften erfahren habe – ihren eigenen Studenten und Mitarbeiterin umgehen, wird mir übel, wenn ich so etwas lese. (Ich dachte anfangs, ich wäre ein einsamer Einzelfall, habe aber im Laufe der Zeit gelernt, dass das fast überall so läuft.)
Die behandeln andere Leute wie den letzten Dreck. Aber selbst wollen sie über jede Kritik erhaben sein.
Nochmal diese drei Sätze, diese Aussage:
Zunächst ist zu betonen, dass Frauke Brosius-Gersdorf eine hoch angesehene Staatsrechtslehrerin ist. Das ist in Fachkreisen völlig unstreitig. Alle Äußerungen, die ihre wissenschaftliche Reputation in Frage stellen, sind daher schlicht unzutreffend und unsachlich.
Sie ist unangreifbar, unfehlbar.
Sie ist so toll, dass jegliche Kritik an ihr, egal was, von vornherein „schlicht unzutreffend und unsachlich ist“.
Mit anderen (juristischen) Worten: Jede Kritik an ihr ist unzulässig. Auf die Frage der Begründetheit kommt es nicht an.
Oder denkt mal daran, wie diese Leute mit Föten umgehen. Die darf man nicht nur kritisieren, die darf man umbringen.
Alles so widerlich, so abstoßend, so verlogen.
Nachtrag: Erinnert mich gerade daran, was mir damals ein befreundeter Professor so im Vertrauen sagte: Ohne Doktor bist Du kein Mensch. Das Menschsein fängt an der Uni mit dem Doktor an, darunter existierst Du gar nicht.
Ich habe ja mal einem mit Diplom sekundiert, der sich an einer Uni dagegen wehrte, dass ein anderer die Inhalte seiner Diplomarbeit ohne Quellangabe plagiiert und in seiner Dissertation verwurstet hat. Ich war deshalb in der Besprechung des Untersuchungsausschusses dabei. Da wurde ganz offen der Standpunkt vertreten, dass der Doktorand ohne Quellenangabe aus der Diplomarbeit abschreiben konnte, weil Diplomarbeiten nicht „zitierwürdig“ seien – die hätten ja noch keinen Doktor.
Mir selbst wurde damals im Promotionsstreit vorgehalten, dass ich zu irgendeinem Sicherheitsvorfall aus der Zeitschrift c’t zitiert hatte. Nicht das Zitieren an sich sei das Problem, sondern dass ich die c’t dabei als Quelle angegeben hatte. Die c’t sei keine zitierwürdige Quelle. Andererseits wurde mir vorgeworfen, dass ich Freunde und Vorbilder des Doktorvaters nicht zitiert hatte, obwohl die nichts zum Thema, und das, wofür ich sie hätte zitieren sollen, auch nie gesagt hatten. Man habe sich einfach vor den Autoritäten zu verbeugen, sie zu zitieren, egal, ob sie das gesagt haben.
Das ist dieses kranke Selbstverständnis von Professoren.
Nachtrag 2: Solche Öffentlichen Listen sind natürlich immer auch Bordellkataloge.
Die Professoren signalisieren damit, wer stramm links und auf der Seite von SPD/Grünen ist, und deshalb dann auch Gutachten-Aufträge bekommt.
Solche Kataloge werden dann bei Politikerin als Gesinnungs- und Loyalitätslisten gespeichert.