Von der schrecklichen Moritat, warum ich gestern nicht in Helsinki war
Leser fragen – Danisch klärt auf.
Ich hatte erwähnt, weder in Helsinki, noch in Oslo gewesen zu sein, dabei aber grundlegende Unterschied im Nichtdortsein entdeckt zu haben.
KI-Antworten
Leser fragten. Vor allem KI.
Die Antworten erstaunten selbst mich:
Hadmut Danischs Blogpost "Nicht in Helsinki" scheint eine symbolische Ablehnung nordischer progressiver Werte zu sein, da Helsinki oft für diese Ideale steht. Danisch, bekannt für seine kritischen Texte, erwähnt Oslo und Stockholm, um den nordischen Kontext zu betonen, ohne…
— Grok (@grok) May 2, 2025
Vollständiger Text:
Hadmut Danischs Blogpost “Nicht in Helsinki” scheint eine symbolische Ablehnung nordischer progressiver Werte zu sein, da Helsinki oft für diese Ideale steht. Danisch, bekannt für seine kritischen Texte, erwähnt Oslo und Stockholm, um den nordischen Kontext zu betonen, ohne konkrete Gründe für seine Abwesenheit zu nennen. Der kryptische Ton und der Hinweis auf “Rätsel” deuten auf eine tiefere Bedeutung hin, die mit seiner Ablehnung linker Ideologien übereinstimmt. Es gibt keine Hinweise auf ein spezifisches Ereignis in Helsinki im Mai 2025, das mit Danisch verbunden ist. Der Post ist eher ein persönliches Statement als eine wörtliche Reiseankündigung.
Was zeigt, wie eng die Verwandtschaft von KI und Geisteswissenschaftlern ist: Statt zuzugeben, dass man es nicht weiß, schwafeln, schwafeln, schwafeln. Und niemals zugeben, dass man etwas nicht weiß.
Ausführlicher eine andere KI-Antwort ohne Angabe, von welcher KI sie stammt:
Der Text wirkt auf den ersten Blick wie eine absurde Festlegung auf das „Nichtsein“ an einem bestimmten Ort – in diesem Fall Helsinki – doch bei näherer Betrachtung entfaltet er eine vielschichtige Reflexion über Existenz, Identität und den Umgang mit Differenzen in unserer…
— JuBeeMG NWOBHM+NDH (@JuBeeMG) May 2, 2025
Der ganze Text:
Der Text wirkt auf den ersten Blick wie eine absurde Festlegung auf das „Nichtsein“ an einem bestimmten Ort – in diesem Fall Helsinki – doch bei näherer Betrachtung entfaltet er eine vielschichtige Reflexion über Existenz, Identität und den Umgang mit Differenzen in unserer Wahrnehmung der Realität.
Direkter Sinn und sprachliche Ebenen:
Bereits die Eröffnungssätze („Nein, ich bin morgen nicht in Helsinki“) stellen fest, dass der Sprecher seine Position zu einem Ort ausschließlich über seine Abwesenheit definiert. Die wiederholte, fast manische Betonung des „Nichtseins“ wird durch Formulierungen wie „noch weniger in Helsinki als ich sonst nicht in Helsinki bin“ weiter akzentuiert. Hier entfaltet sich eine paradoxe Logik: Statt objektiv anwesend oder nicht anwesend zu sein, gibt es graduelle, fast messbare Abstufungen des Abwesendseins. Die Erwähnung von Oslo und Stockholm als kontrastierende oder ergänzende Bezugsgrößen unterstreicht, dass es verschiedene „Arten“ des Nichtseins gibt. So wird nicht nur ausgesagt, dass man nicht an einem Ort ist, sondern es wird versucht, qualitative Unterschiede zwischen den Formen des Abwesens zu definieren. Diese detaillierte und zugleich überzogene Auseinandersetzung mit dem Faktum der Abwesenheit lässt erkennen, dass es dem Text weniger um den Ort selbst als vielmehr um die Frage der Zugehörigkeit, Identität und Selbstdefinition geht.
Symbolische und sinnbildliche Ebene
1. Reflexion über Identität durch Negation: Indem der Sprecher seine Identität ausschließlich über das definiert, was er nicht ist – nämlich „nicht in Helsinki“ –, wird die Frage aufgeworfen, inwiefern das, was wir nicht sind, unsere Identität ebenso maßgeblich prägt wie das, was wir sind. Diese Betonung des Negativen kann als Metapher für moderne Selbstkonzeptionen gedeutet werden, bei denen Identität nicht nur durch erreichte Ziele und erlebte Orte entsteht, sondern auch durch bewusste Abgrenzung und das Ablehnen von vorgegebenen Erwartungen.2. Die Mehrdimensionalität des Abwesendseins: Der Text spielt mit der Idee, dass Abwesenheit unterschiedliche „Qualitäten“ haben kann. Die Unterscheidung zwischen dem, warum man nicht in Helsinki ist (wo es einen erklärbaren Grund gibt) und dem, warum man nicht in Oslo ist (wo kein solcher Grund zu finden ist), eröffnet ein Feld der Reflexion: Es geht weniger um eine einfache Feststellung von Präsenz oder Absenz, sondern um die Art und Weise, wie wir unseren Aufenthalt – oder eben unser Nichtaufenthalt – an bestimmten Orten erleben und bewerten. Diese Unterscheidung fordert die binäre Denkweise heraus und legt nahe, dass auch Abwesenheit ein facettenreiches Phänomen darstellt.
3. Ironie und Existenzialität: Die Verwendung von Begriffen wie „schreckliche Moritat“ und die minutiöse Wiederholung der negativen Aussage verleihen dem Text einen leicht ironischen Unterton. Die Moritat – ein Begriff, der an düstere Kriminalballaden erinnert – wird hier in einen Kontext gestellt, der an sich banal wirkt. Diese Gegenüberstellung erzeugt einen satirischen Effekt: Die dramatisierte Abwesenheit wird fast zu einem Schicksal, das ebenso tragikomisch wie existenziell erscheint. Es entsteht der Eindruck, dass der Sprecher seine Nichtexistenz an einem bestimmten Ort als ebenso bedeutungsvoll wie das tatsächliche Erleben von Ereignissen inszeniert.
4. Metasprachliche Reflexion: Letztlich spielt der Text auch mit der Sprache an sich. Die immer wiederkehrenden und leicht variierten Formulierungen, die Rigide der Verneinung und der ständigen Selbstreferentialität, lenken den Blick auf die Grenzen der Sprache: Wie lässt sich etwas ausdrücken, das in seiner Essenz von Abwesenheit und Nicht-Erfüllung geprägt ist? Die Struktur des Textes fordert den Leser auf, über konventionelle Bedeutungszuweisungen hinauszugehen und sich mit der inhärenten Mehrdeutigkeit von Sprache auseinanderzusetzen.
Gesamtkontextuelle Bedeutung
Insgesamt fordert der Beitrag den Leser heraus, über einfache geografische Fakten hinauszudenken und sich zu fragen, was es bedeutet, an einem Ort „zu sein“ oder eben „nicht zu sein“. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen objektiver Realität und subjektiver Wahrnehmung, zwischen der scheinbaren Einfachheit einer Ortsangabe und der komplexen, inneren Logik, die uns mit unseren eigenen Grenzen und Definitionen konfrontiert. Der Text ist somit nicht nur ein Spiel mit Worten und Logik, sondern auch eine philosophische Meditation über die Konstruktion der Realität – in der Abwesenheit ebenso viel Bedeutung liegen kann wie in der Anwesenheit.
Diese überraschende Wendung der Abwesenheit zu einem tiefgründigen Thema lädt dazu ein, auch über andere Lebensbereiche nachzudenken: Wie definieren wir uns über das, was wir nicht tun oder nicht haben? Welche Rolle spielt das Negativum in unserem Selbstverständnis? Solche Fragen öffnen den Raum für weitere Überlegungen, beispielsweise in der Beobachtung, dass viele moderne Identitätskonzepte ebenso stark über das, was sie ablehnen, wie über das, was sie bejahen, geprägt sind.
Äh … ja.
Kommentar des Lesers, der das postete:
Ich habe solche Analysen in der Schule immer gehasst.
Danke KI!
Ich habe das auch gehasst. Übrigens hatte ich im Laufe meiner Schulzeit insgesamt dreimal das Vergnügen, dass wir zu Texten, die wir auf eine bestimmte Art verstehen, interpretieren, auslegen mussten, später mal bei irgendwelchen Veranstaltungen oder Gelegenheiten Kontakt zu den Autoren bekamen, sie fragten, ob sie das wirklich so gemeint haben, und die alle sinngemäß mit „Hä!? Nein! Natürlich nicht! Was soll der Quatsch?“ reagierten.
Ein anderer Leser:
Und fertig ist die Gedönsdissertation.
Ein anderer Leser macht sich Sorgen:
Ich hab das als Rätsel bei Grok eingegeben, die Antwort war ein wenig erschreckend. Bitte passen sie auf sich auf
Ich weiß zwar nicht, worin Grok die Gefahr sah, aber sie ist gebannt, denn ich war ja nicht in Helsinki.
Ein Leser sah das mit Humor:
Das ist das gleiche (selbe?) Muster wie in diesem guten alten Witz:
“Ich hab’ gehört, ihr fliegt dieses Jahr gar nicht nach Kreta?!”
– “Nein, nicht nach Kreta geflogen sind wir letztes Jahr. Dieses Jahr fliegen wir nicht nach Mallorca.”
Einfach, aber mir gefällt er. Wie das mit Helsinki natürlich auch.
Die Lösung
Es war ein zweistufiges Rätsel.
Der erste Teil war nur für langjährige Leser unmittelbar lösbar, weil ich seit langer Zeit mal wieder auf Fernreisen bin und das früher im Blog immer damit eingeleitet habe, dass ich knotige Rätsel gemacht habe. Wenn der Danisch also anfängt, von bescheuerten Rätseln zu faseln: Danisch auf Reisen.
Das haben auch einige Leser sofort erkannt. Danke für die Wünsche zur Guten Reise. Wer es nicht wusste, hätte die Reaktionen auf Twitter finden können.
Den zweiten Teil fand ich eigentlich einfacher, weil eine allgemein verfügbare Information, es hat aber nur ein Leser gelöst:
Du wolltest nach Helsinki oder über Helsinki fliegen und dein Flug wurde durch den Streik gecancelt.
Dies ist die ‘… schreckliche Moritat, warum [du] auch morgen nicht in Helsinki [bist]”
Und da du nach Helsinki wolltest aber nicht könntest bist du anders nicht in Helsinki als nicht in Oslo, wo du gar nicht hin wolltest.
Exakt. So isses.
Ich hatte vor einem halben Jahr schon eine Reise in ein fernes Land gebucht. Eine Suchmaschine für günstige Flüge hatte mir einen Flug der Fluglinie des Ziellandes herausgesucht, der aber Umsteigen in Helsinki erforderlich machte. Berlin ist nämlich ein Provinzflughafen. Von Städten wie Helsinki oder München gehen Flüge in das Zielland, aber von Berlin gehen Flüge nur zu richtigen Flughäfen zum Umsteigen, wie eben München oder Helsinki. Helsinki ist geographisch günstig, weil die so über die Nordpolregion schöne kurze Verbindungen fliegen können.
Und so war schon seit einem halben Jahr geplant, dass ich am Freitag abend von Berlin nach Helsinki fliege, und am Samstag abend von Helsinki aus weiter in das Zielland.
Prima, dachte ich mir, das ist ja wunderbar, weil ich bei Langstreckenflügen gerne Pause mache zum Beine vertreten und Städte angucken. Und weil ich noch nie in Helsinki war, man mir Helsinki aber empfohlen hatte, dachte mir mir, besser geht’s nicht, und hatte mir eine Übernachtung am Flughafenhotel in Helsinki gebucht und ausbaldowert, wo ich da das Gepäck lassen kann, um am nächsten Morgen einen Spaziergang durch Helsinki zu machen, am Nachmittag zum Flughafen zurückzukehren, duschen, umziehen, und frisch gewaschen den Langstreckenflug anzutreten.
Hat alles gepasst. Bequem von Berlin aus mit dem Bus vor der Wohnungstür losfahren, und so weiter, alles geplant und gedeichselt, hat alles exakt gepasst. Sitzplan gegen teuer Geld auch schon gebucht, weil ich am Langstreckenflügen unbedingt am Gang sitzen will, zum leichteren Aufstehen, Toilettengang, Zugang Gepäckfach usw.
Alles ausgetüftel und vorbezahlt.
Aber, ach.
Am Mittwoch abend kam eine E-Mail von Finnair. Die habe ich zwar nicht gebucht, sondern bei der Airline des Ziellandes, aber Fluglinien machen ja gerne solche Alianzen, bei denen ein Flug auf Rechnung und mit der Nummer eines Partnerunternehmens abgehalten wird, manche Flüge haben deshalb ja mehrere Flugnummern. Und diese Flüge waren „operated by Finnair“. Gebucht hatte ich also bei einer anderen Fluglinie, bekommen hätte ich Finnair. War mir bis Mittwoch auch eigentlich wurscht.
Am Mittwoch abend teilte Finnair aber mit, dass die Gewerkschaft am Freitag und am Montag streikt, es deshalb keine Flugabfertigung geben könne. Deshalb sei mein Flug von Berlin nach Helsinki „cancelled“ .
Scheiße. Und wie trete ich dann den Flug ins Zielland an, wenn ich nicht nach Helsinki komme?
Kurz drauf: Umgebucht auf einen anderen Flug, Finnair am Samstag morgen, Berlin nach Helsinki.
Grumpf, dacht ich mir, die eigentliche Reise ist damit gerettet, aber wenn ich erst am Samstag mittag am Flughafen in Helsinki ankomme, reicht die Zeit nicht mehr, für einen Stadtrundgang. Und die 85 Euro für die Hotelübernachtung am Flughafen sind in den Sand gesetzt, denn die Buchung sagt, dass das Geld bei Absage nicht erstattet werden kann. Nun, dachte ich mir, dann habe ich drei Stunden statt eines Dreivierteltags, da setzte ich mich einfach in Helsinki in die Lounge und kann dort essen, duschen und in aller Ruhe den Blogartikel „Wer ist Spengler“ schreiben.
Gab Probleme, weil man beim Umbuchen zuerst wohl vergessen hatte, das Gepäck zu übertragen und ich plötzlich ein Ticket ohne Gepäck hatte, was aber korrigiert wurde.
Das mit dem Streik eskalierte so vor sich hin.
Finnair meldete sich erneut.
Man möge doch das Nötigste an Klamotten und eine Zahnbürste ins Bordgepäck einpacken, weil sie wegen des Streiks am Freitag nicht gewährleisten könnten, ob da bei allen Flügen, auch in den Samstag hinein, die Gepäckabfertigung funktioniert und alle Gepäckstücke auch wirklich mit dem eigenen Flug ankommen. Gepäck könne verzögert am Ziel ankommen.
Gut, habe ich gemacht.
Und, so eine weitere Mitteilung, es werde alles noch schlimmer. Das mit den vorbestellten und Spezialmahlzeiten auf dem Flug, das werde auch nichts. Man wird nur das Standardmenü anbieten können, weil das Bodenpersonal streikt. Wer das nicht essen kann, müsse eigene Verpflegung einpacken.
Macht nichts, ich esse ohnehin immer Normalfraß im Flieger.
Am Freitag kam dann aber die Mail, dass man auch den zweiten, also den Langstreckenflug gecancelled habe, weil die Piloten hätten wissen lassen, dass sie am Samstag auch nicht zur Arbeit kommen.
Da stand ich dann blöd da und wusste nicht, ob die Reise dann ganz abgesagt wurde, und ob ich den ersten Teil, den Ersatzflug nach Helsinki am Samstag morgen denn nun antreten sollte oder nicht .
Und dann kam der Hinweis, dass sie es wohl ganz aufgegeben haben und mich auf Lufthansa mit Umsteigen in München umgebucht hätten.
Das dürfte die eine Stange Geld gekostet haben, denn Lufthansa ist deutlich teurer als der ursprünglich gebuchte Flug. Aber mich kam das auch teuer:
- die 85 Euro für das Hotel in Helsinki futsch.
- ich hatte bei Finnair teuer Geld für einen Sitzplan am Gang bezahlt (weiß nicht mehr, Oberbereich zweistellig), und Befürchtungen, dass ich so kurzfristig vor Abflug bei der Lufthansa keinen Gangplatz mehr bekomme. Tatsächlich hatte man meine Sitzplatzreservierung von Finnair auf Lufthansa übertragen und mir ein Lufthansa-Ticket auf dieselbe Sitzplatznummer ausgestellt.
Die Freude war aber nur kurz, denn ein Blick in den Bestuhlungsplan zeigte, dass es im Lufthansaflieger (obwohl ebenfalls A350) diesen Sitzplatz gar nicht gibt. Lufthansa hat es aber gemerkt und mir einen anderen Platz gegeben. Auch am Gang. Aber direkt vor dem Klo, wo ständig hinter einem die Spülung geht, die Gerüche vorbeikommen und man keine Ruhe hat. Und eingeklemmt ist wie eine Ölsardine, weil sich mein Sitz wegen der Klowand kaum zurückstellen ließ, die Dame vor mir aber wert darauf legte, den Flug möglichst zurückgelehnt plus ständigem Wackeln zu begehen. Da konnte ich dann auch nicht schlafen. Und während alle anderen in der Nacht schliefen, habe ich halt genutzt, dass ich die Internetverbindung für mich alleine hatte und den Blogartikel im Flieger geschrieben.
- Die Lufthansa hat mich auch noch verarscht. Als ich nämlich bei denen eincheckte, zeigte mir das Portal beide Flüge an, klar, weil man Anschlussflüge immer zusammen eincheckt. Sei boten mir einen Upgrade in die Business-Class für 80 Euro an.
Geil, dachte ich, nehme ich sofort. Bei einem 12-bis-13-Stundenflug lohnt sich die bequemere Businessclass sehr.
Erst nach der Zahlung (Reisebuchungen haben keinen Rücktrittsanspruch) zeigten sie mir, dass das Angebot sich nur auf den ersten Flug Berlin-München bezog. 80 Euro weg um bei einem Einstundenflug von Berlin nach München in der Businessclass zu sitzen, deren Sitze sich auf den Kurzstreckendingern nicht unterscheiden. Dafür gab es ein schönes Frückstück.
Nun, wird mancher fragen, wie kann man so doof sein und glauben, dass man auf so einem Langstreckenflug das Businness-Upgrade für 80 Euro bekommt?
Ganz einfach, so etwas gibt es. Ich habe mal beim Rückflug von Australien das Upgrade kostenlos bekommen.
Wenn nämlich die Maschine in einer Klasse überbucht ist, was viele Fluglinien machen, geben sie Leuten ein „free upgrade“. Es ist billiger, die Leute in der Business Class sitzen zu lassen, als sie dafür zu entschädigen, sie nicht mitgenommen zu haben. Und ob sie nund vorne oder hinten sitzen, verursacht ja keine zusätzlichen Betriebskosten (außer Catering). Und bevor man den Upgrade kostenlos gibt, versucht der Computer, ihn jemand wenigstens für kleines Geld zu verkaufen. Dann sind wenigstens 80 Euro in der Kasse. Und gerade weil kurz vor Abflug noch die Finnair-Passagiere auf Lufthansa umgebucht wurden, ist eine Überbuchung naheliegend, wenn die Economy voll und in der Businnesclass noch Platz ist. Lieber einen zum Economy-Preis plus 80 Euro auf Business sitzen lassen, als mit einem leeren Stuhl fliegen. War aber nichts.
Wie dem auch sei – es hat nicht nur funktioniert, ich war sogar einige Stunden früher als geplant am Ziel, dafür unangehmer, weil ohne Pause geflogen und zur neuen Abflugzeit in Berlin kein Bus fuhr, ich also das schwere Gepäck über einen Kilometer zur S-Bahn bugsieren musste.
Und so kam es, dass ich nach Helsinki wollte, aber nicht hinkam und nie da war. Während ich auch nie in Oslo war, aber da auch nicht hin wollte.
Was das Ziel ist? Wo ich gerade bin?
Das ist wieder ein Rätsel. Alle Informationen über das Ziel, nicht die Stadt, aber das Land, sollten in diesem Artikel hier bereits gegeben sein.
Falls das noch nicht reicht:
Wenn man am Gang sitzt, hat man nur einen schlecht Blick aus dem Fenster. Und dunstig war es auch. Ich sah in der Ferne schemenhaft Land. Die virtuelle Landkarte des Bord Entertainment sagte mir, ich blickte gerade auf die Hauptstadt einer Diktatur. War aber nur ein Fleck in der Ferne.
Anmerken möchte ich, dass mir jedes Verständnis für Flughafenstreiks fehlt. In modernen Technologieländern muss die Infrastruktur einfach laufen.