Ansichten eines Informatikers

Eine 20-Jährige, die nicht weiß, was Schulden sind

Hadmut
19.3.2024 14:49

Generation Z im absurden Bereich?

Echt oder fake?

Der hier behauptet, er habe eine 20-Jährige im Interview, die nicht weiß, was Schulden sind. Sie habe eine Kreditkarte mit einem Kreditlimit von US$8000 erhalten, und das wohl für eine Art Geschenkkarte gehalten, sie dachte, sie kann das Geld einfach so verprassen, und es sei gut, wenn möglichst viel davon raus sind, und sie dann verblüfft war, als ihr bei ausgegebenen $4000 ihre Mutter sagte, das sei nicht gut, während sie geglaubt habe, das sei gut:

Die Frage ist: Wieviele von der Sorte haben die dort in Amiland?

Mich erinnert das an Phänomene, die ich dort schon beobachtet oder erzählt bekommen habe.

Als ich das erste mal in den USA war, 1994, fiel mir auf, wieviele schrottreife Autos dort rumfuhren, die bei uns gleich aus multiplen Gründen vom TÜV an Ort und Stelle erschossen worden wären. Verblüffend wenige Autos zu sehen, die ich für verkehrssicher gehalten hätte. Als ich ab 2002 wieder auf Konferenzen dort war, wunderte ich mich, warum auf einmal so viele nagelneue tadellose Autos unterwegs waren, praktisch keine Schrottkarre mehr, und hatte verwundert gefragt, wie es kommt, ob da Reichtum ausgebrochen sei. Nein, erklärte man mir, genau das Gegenteil sei der Fall. Die Leute seien noch ärmer, und viele hätten es sich nicht mehr leisten können, selbst die alten Schrottkarren noch so weit zu reparieren, dass sie sich überhaupt noch bewegten. Dagegen hätten Banken und Autohersteller, auch politisch getrieben, um „Minderheiten“ aus der Diskriminierung zu holen, affirmative action und so ein Kram, Gerechtigkeit und blabla, und im Ansinnen, die Autos zu verkaufen, jedem Honk einen Kredit eingeräumt haben. Dazu muss man verstehen, dass Autos in den USA nicht wie bei uns auf Bestellung gefertigt werden, sondern die Fabriken planwirtschaftlich für ein Jahr ein Modell fertigen und das dann zu den Händlern stellen, womit dann so etwas wie der 93’er Chevi entsteht, und dann für ein paar Wochen die Fabrik dicht machen, um Urlaub zu machen und die Fabrik für das neue Modell umzurüsten. Die Händler haben nun das Problem, die Autos irgendwie loszuwerden, bevor die des nächsten Jahrgangs reinkommen und damit die alten veraltet sind und die neuen Platz brauchen. Wenn nun aber die gesamtwirtschaftliche Lage plötzlich absinkt, dann haben die zuviele Autos rumstehen, die sie auf Gedeih und Verderb irgendwie loswerden müssen. Also verteilen sie lieber windig-wackelige Kredite, als die Autos gar nicht loszuwerden. Besser 50% Ausfallquote, als das Auto gar nicht losgeworden oder zum Witzpreis.

Deshalb fuhr dann jeder, der sich die Reparatur seines alten Wracks nicht mehr leisten konnte, praktisch erst einmal gratis ein neues Auto. Was ja dann später zur Finanzkrise wurde. Zwar vorwiegend mit Häusern, aber nach demselben Prinzip.

Dabei erfuhr ich auch, dass viele Amerikaner immer mehr Kreditkarten haben, weil sie damit die Schulden einer Karte, die sie nicht mehr bezahlen können, einfach mit der nächsten bezahlen und so weiter, und damit im Schneeballverfahren Geld auf immer mehr Kreditkartenkonten im Kreis herum überweisen. Weil die Banken dabei aber ständige Eingänge und Geldbewegungen sehen, erhöhen sie das Kreditlimit immer weiter, bis es irgendwann platzt und die Leute mit unzähligen Kreditkarten dastehen, die allesamt über das schon mehrfach erhöhte Kreditlimit verschuldet sind.

Das könnte relativ schnell zusammenbrechen (und wundert einen, dass es das nicht schon ist), und ist womöglich auch eine Erklärung, warum in den USA der Ladendiebstahl epidemisch ausbricht, weil zu viele Leute nicht mehr kreditwürdig sind und keine Kreditkarte mehr bekommen.

Ich überlege gerade, ob viele derer, die heute als „Black Live Matters“ die Läden plündern, dieselben sind, die ich ab 2002 mit nagelneuen Autos gesehen habe, und das zumindest zu einem gewissen Teil eine Folge dessen ist.