Ansichten eines Informatikers

Peak Zivilisation

Hadmut
17.10.2023 0:50

Ein Detail.

Dass wir als Gesellschaft und Zivilisation unseren Zenit längst überschritten haben und gerade auf dem Abstieg zurück in die Steinzeit sind, hatte ich schön oft im Blog. Ich hatte ja auch schon oft geschrieben, dass mir da zwar persönlich sehr übel mitgespielt wurde, ich aber trotzdem sehr froh über die Wahl meines Geburtsjahres bin, weil ich ich – von dem ganzen Ärger abgesehen – ein interessantes und sicheres Leben hatte: Ich war nie ernstlich in Gefahr, keine Hungersnot, keinen Krieg, keine ernstliche Wirtschaftskrise, und Corona als Abwechslung, damit wenigstens mal ein bisschen Action los ist.

Dazu die Einführung des Farbfernsehens, Elektronik, Digitalisierung, Internet, ein gewaltiger Technologieschub, Billigflüge, und lange Jahre die Möglichkeit, unbehelligt in viele Länder zu fahren. Ich bin auf Reisen nie überfallen oder bedroht worden.

Ich habe mit der Informatik und dem Aufbau des Internet eine Phase unfassbarer Kreativität miterlebt, einen gesellschaftlichen Fortschritt, eine weltweite Vernetzung, die Zusammenarbeit und Kommunikation mit Leuten auf der ganzen Welt. Lange hieß es, das Internet sei die größte Maschine der Welt. Manchmal sitze ich mit Kollegen von früher zusammen und wir denken uns „Verdammt, waren wir gut!“. Wir waren meilenweit oberhalb des Niveaus heutiger Schul- und Universitätsabsolventen.

Wir konnten auch nachts überall rumlaufen, ohne ernstlich in Gefahr zu sein. Wir konnten sagen, was wir wollen. Wir konnten machen, was wir wollen. Jungs waren noch Jungs, und Mädchen noch Mädchen. Der Langnese-Song „Ice in the Sunshine“ beschrieb unser Lebensgefühl perfekt, und Werbefilme waren noch kleine Kunstwerke mit Witz, die im Kino manchmal wichtiger waren als der Hauptfilm. Die Musik war gut, die Stars waren groß, Mieten waren bezahlbar, Wohnungen gab es genug. Die Welt war schön.

Kurz gesagt: Wir waren eine funktionierende Zivilisation.

Aus einer Twitter-Diskussion in Folge eines Blog-Tweets von mir:

Ich habe irgendwann mal irgendwo eine Statistik gesehen, dass ungefähr das der Zeitpunkt der gemessen höchsten maximalen und mittleren Intelligenz war.

Seither geht es rapide bergab.

Die 1970er waren wohl ein Höhepunkt. Die 80er kann man wohl noch dazu zählen. Aber in den 90ern wurde es dann schon blöde.

Das Tragische daran ist ja, dass die meisten Linken, die in Deutschland nun das Sagen haben, das nicht mitbekommen haben, nicht kennen, nicht miterlebt haben. Dass sie einfach nicht wissen, wie es war, intelligent und zivilisiert zu sein.