Ansichten eines Informatikers

Aktennotiz

Hadmut
17.10.2023 22:37

Beim Hantieren mit geladenem Gewehr nicht in den Lauf schauen. Vor allem nicht, wenn es klemmt.

Sowas ähnliches habe ich mal bei der Bundeswehr erlebt.

Als wir damals in den Gebrauch der leichten Panzerfaust eingewiesen wurden, mussten wir erst einmal mit der kleinen, leichten Übungsmunition schießen, weil viel billiger und weniger geführlich (damals als „Negerpfeile“ bekannt). Dazu wird in die Panzerfaust ein Reduzierrohr eingesetzt, das außen ungefähr die Form einer Panzerfaustgranate hat, und innen eine Bohrung der Länge nach mit dem viel kleineren Durchmesser (Kaliber) der Übungsmunition. Leider musste man dieses Reduzierrohr nach jedem Schuss entfernen, um die nächste Kartusche einzusetzen, und das war nicht einfach, weil das Reduzierrohr über Gummiringe ziemlich fest in der Panzerfaust steckte. Gar nicht einfach, das Ding rauszubekommen.

Also stellte sich unser Feldwebel vor uns hin und meinte „Männer, ich zeige Euch mal, wie man das macht“. Und zeigte es uns. Man stellt die Panzerfaust mit dem hinteren Ende auf den linken Fuß/Schuh (nicht auf den Boden, damit kein Dreck reinkommt) und hängt das rechte Knie über den vorderen Griff (steht also auf einem Bein), damit man die Panzerfaust zwischen den Beinen fest eingeklemmt hat. Dann hält man die Spitze etwas nach vorne von sich weg (!) und packt das Innenrohr an seiner Spitze mit beiden Händen, und kann so Kraft aufwenden und es durch hin- und herdrehen aus der Panzerfaust rausruckeln. Nicht einfach, aber geht, wenn man es verstanden hat.

Die andere Gruppe hatte aber einen so richtig dämlichen Unteroffizier, Anfänger, Großmaul, blamierte sich ständig.

Der hatte das gesehen und wollte das seiner Gruppe auch erklären, stellte sich also mit „Männer, ich zeige Euch mal, wie man das macht“ hin. Hatte aber den Teil nicht mitbekommen, dass man die Panzerfaust vom Körper weghält. Er hielt die also eng am Körper direkt unter dem Kinn und zog und ruckelte mit Kraft an diesem Innenrohr, und als sich das Ding dann plötzlich löste, rammte er sich das Ding vor versammelter zuschauener Mannschaft voll in die Fresse. Das ist vorne scharfkantig. Ist so ähnlich umgefallen wie im Video. Hat geblutet wie Sau. Sani befand, der muss ins Krankenhaus. Oberleutnant meinte, er stelle doch jetzt keinen Fahrer ab, bloß weil der Uffz. U. zu dämlich für die Panzerfaust sei. Sani meinte, Fahrer oder er fährt ihn selbst. Dann haben sie keinen Sani mehr und müssen das Schießen einstellen. Also wurde der weggefahren und war dann einige Zeit nicht dienstfähig.