Ansichten eines Informatikers

Psychotherapeutische Hilfe

Hadmut
11.9.2023 21:20

Ein Detail.

Die BILD schreibt über einen schuldunfähigen Somalier, der ein Dorf in Baden-Württemberg seit Monaten terrorisiert.

Darin:

Experten zufolge brauchen 40 bis 50 Prozent aller Geflüchteten in Deutschland psychotherapeutische Hilfe. Viele sind aufgrund von Krieg, Verfolgung und Flucht traumatisiert und leiden unter Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) oder Depressionen.

Heißt: Nicht arbeitsfähig.

Woher soll eigentlich diese psychotherapeutische Hilfe kommen?

So viele Psychotherapeuten haben wir doch gar nicht. Ich hatte doch schon geschrieben, wie lange ich auf Termine bei Radiologen, Dermatologen usw. warten musste. Ich habe mal so rumgegoogelt, was es dazu zu lesen gibt, nachdem mir auch viele Leser derartiges geschrieben hatten, und fand irgendwo Artikel, in denen beklagt wird, dass eine psychotherapeutische Behandlung in Deutschland faktisch kaum noch zu haben ist, weil man Wartezeiten von vielen Monaten oder sogar über einem Jahr hat, und psychische Erkrankungen so lange einfach nicht warten können.

Ich hatte vor einiger Zeit im Blog über die Situation von Ärzten geschrieben, und unter den Lesern, die mir als Ärzte geschrieben hatten, waren auch einige Psychotherapeuten (oder Leute aus deren engem Umfeld) dabei, die mir durchweg erzählten, dass viele Psychotherapeuten schlichtweg aufgäben, hinschmissen, in Ruhestand gingen, weil sie immer mehr Patienten bekommen, bei denen sie – aus unterschiedlichen Gründen – nichts mehr machen können oder um ihre eigene körperliche Gesundheit fürchten müssen. Nicht wenige Leute sind der Ansicht, dass sich die Psychotherapie im wesentlichen erledigt hat und es die – zumindest für die breite Masse – nicht mehr geben wird.

Vielleicht kriegen wir da irgendwann KI-Systeme a la Eliza.

Die Frage ist aber durchaus, was mir mit vielleicht einer Million oder zwei psychisch schwer kranker Flüchtlinge hier machen.

Wenn ich mich recht erinnere, wurden uns doch hoch ausgebildete Kreative, Akademiker, Raketeningenieure und Hirnchirurgen, alle „wertvoller als Gold“, versprochen. Es scheint fast, als hätten wir mehr Psychowracks als Hirnchirurgen und Verkehrspiloten bekommen.