Ansichten eines Informatikers

Eine „gewaltbereite Subkultur“

Hadmut
14.7.2023 12:13

Selbst dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk dämmert etwas.

Wir hatten ja gerade schon die Lachnummer, dass die Kultursparte des ZDF das diversitätslustige Freibad bejubelte, während am selben und am nächsten Tag die Nachrichtensendungen des ZDF darüber berichten mussten, dass Freibäder geschlossen werden, weil die Gewalt zu sehr zunimmt, in Berlin die Polizei eine Wache im Freibad eröffnen soll, und es im Berliner Columbiabad einen Brandbrief der Angestellten gibt.

Selten war die Verpeilung so deutlich.

Auch der SWR muss nun einsehen, dass es nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hatte, und berichtet bedröppelt: LKA: Hohe Gewaltbereitschaft in “Subkultur” – Ermittler berichten: Das steckt hinter der Serie von Schüssen in der Region Stuttgart

Die Schussserie in der Region Stuttgart hat sich laut Ermittlern aus einer “gewaltbereiten Subkultur” entwickelt. Den Tätern geht es um Anerkennung – mit gefährlichen Folgen.

Seit einem Jahr fallen in der Region Stuttgart immer wieder Schüsse. Die Serie von Gewalt zwischen zwei rivalisierenden Jugendgruppen eskalierte vor vier Wochen mit dem Wurf einer Handgranate auf einem Friedhof in Altbach. Expertinnen und Experten unter der Führung des Landeskriminalamts (LKA) versuchen zu ergründen, was hinter dieser Welle von Gewalt steht. Etwa 25 junge Männer sitzen bereits in Untersuchungshaft.

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Anders als bei dem Wurf der Handgranate, wo bereits ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft sitzt, sind die Ermittlungen zu den Schüssen allerdings noch weitgehend offen.

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Nach bisherigen Erkenntnissen geht es den jungen Männern vor allem um Anerkennung – bei Treffen und beim Austausch im Internet auf verschiedenen Social Media-Plattformen. Dabei spielen große und schnelle Autos wie Mercedes und sogar Lamborghini als Statussymbole eine wichtige Rolle. Einige junge Männer seien aber auch mit ihrer Bereitschaft, zu Waffen zu greifen, offenbar auf Anerkennung aus, hört man aus Ermittlerkreisen. Und weiter, dass diese jungen Männer wenig Anerkennung durch Ausbildung und Karriere erzielen könnten. In dieser Hinsicht seien viele der jungen Männer eher erfolglos.

Hinzu käme, dass die Gewalt oft nicht lange vorher geplant werde, sondern sich offenbar spontan ergebe. Gerade deshalb sei es für die Polizei schwer, vorab Anzeichen für eine Eskalation zu erkennen.

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Ähnliches hört man aus Kreisen der Justiz, die viel mit Jugendkriminalität zu haben. So seien Jugendrichterinnen und Jugendrichter häufig mit Fällen aus genau der gleichen Subkultur im Großraum Stuttgart beschäftigt, wie sie jetzt nach der Schussserie im Fokus der Polizei steht. Von Richterinnen und Richtern hört man zum Beispiel, dass nach ihrer Einschätzung mindestens drei Viertel aller Vorfälle im Jugendstrafrecht Angeklagte beträfen, die Migrationshintergrund hätten. Häufig seien das Kinder oder Enkel der Einwandergeneration für die Automobilindustrie in Baden-Württemberg. Die heutige junge Generation habe nicht mehr die gleichen Chancen wie ihre Väter oder Großväter einen gleichwertigen Lebensstandard erwirtschaften zu können. Das allein erklärt keine Gewalt. Fragt man hier nach, heißt es aus Jugendjustizkreisen, dass auch ein besonderes Verständnis von “Ehre” eine Rolle spiele.

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Eine Beleidigung unter Jugendlichen, bei der beispielsweise die Mutter verbal angegangen wird, könne ausreichen, dass Jugendliche oder junge Erwachsene aufeinander losgehen – auch mit Waffen, hört man von Jugendstrafrichterinnen und Richtern. Die Brutalität, mit der dann diese “Ehre” verteidigt werden würde, habe zugenommen. Auch hinter dem Handgranaten-Anschlag in Altbach sowie hinter den Schüssen in der Region Stuttgart sehen Ermittlerinnen und Ermittler “ehrverletzende Beleidigungen”. Die Zahl derer, die immer ein Messer bei sich trügen, sei immens gestiegen.

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Vor diesem Hintergrund ist die Einschätzung von Expertinnen und Experten ernüchternd: Sie gehen davon aus, dass Polizei und Justiz die Welle an gewalttätigen Auseinandersetzungen nicht schnell eindämmen könnten.

Im Ergebnis zeigt sich damit ein hausgemachtes Problem:

Die Geistes-, vor allem die Sozial- und Kulturwissenschaftler und Philosophen, schwätzen seit Jahren nach dieser marxistischen Ideologie, Frankfurter Schule und so weiter, dass ja alles nur Diskurs und Sozialisierung sei, und Leute einfach immer das seien, wofür man sie halte, ob Geschlecht oder was auch immer. Und dass jedem Menschen des Prekariats eine gewisse, gleiche Arbeitskraft innewohne, und alles gut werde, wenn die Partei die richtig nutzt und verteilt. Man könne also jeden x-beliebigen Menschen holen, hinstellen und zur „Fachkraft“ erklären, und dann einfach nur jeden kritischen Diskurs unterdrücken, und schon sei er eine, weil man ihn dafür halte. Gleiches Denkmuster wie bei den Quotenfrauen und Quereinsteigerinnen: Da hieße es ja auch, dass die Hauptsache wäre, dass sie erst einmal auf den Posten sitzen und für das gehalten werden, was sie sein wolle. Das mit der Sachkunde könne sich ja dann später im Lauf der Zeit einstellen, und wenn nicht, sei es auch nicht schlimm, denn „Quality is a myth“, Sachkunde gibt es ja gar nicht. Alle Anforderungen sind nur ein Diskurs weißer Männer, mit denen sie alle anderen ausgrenzen. Und dasselbe Prinzip, dieselbe Denkweise wollte man mit Migranten wiederholen: Hauptsache erst einmal auf dem Posten – der Rest kommt von selbst, und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.

Jetzt läuft das aber nicht so. Die Leute sind in der Schule nicht nur nicht gut, sie haben das auch gar nicht vor. Mit einem „Du bist jetzt Fachkraft“ können die nichts anfangen. Die wollen lieber „Du bist jetzt Lamborghini“. Und die protzen nicht mit Wissen, sondern mit der Knarre.

Und genau davor hätten Kulturwissenschaftler warnen müssen. Denn diese Verhaltensweisen spitzen sich hier zwar gerade zu, waren aber völlig vorhersehbar, denn in den Ländern, aus denen sie kommen, ging das ja auch schon in die Richtung. Sieht man ja auch manchmal, dass bei jeder Gelegenheit, selbst bei freudigen Ereignissen wie Hochzeiten, rumgeballert und mit der Kalaschnikow Dauerfeuer in den Himmel geschickt wird.

Man hat sich von McKinsey einreden lassen, wie toll die Diversität ist, und die Kulturwissenschaftler haben komplett darin versagt, darauf hinzuweisen, dass das so nichts wird. Denn deren Aufgabe ist es, solche Unterschiede zu kennen und zu erklären. Die Amerikaner haben da eine Redewendung: You only had one job. – Du hattest nur eine einzige Aufgabe (und bist selbst an der noch gescheitert).

Man hat sich unter der Fehlannahme eines sektenhaften marxistischen und von den Geisteswissenschaftlern, Roten und Grünen publizierten und ventilierten Welt- und Menschenbildes jede Menge Menschen aus anderen Kulturkreisen geholt, weil man annahm, dass man sie per Diskurs und Sozialisierung einfach zu Fachkräften erklären kann. Das hat so etwas Schamanenhaftes, denn die Überzeugung der Sozialwissenschaftler und Marxisten, dass der Sprechakt die Realität schafft, kennt man auch vom Exorzismus, wo Sprechen die bösen Dämonen vertreibt, und beim Besprechen von Warzen mit der Erwartung, dass sie dann verschwinden. Im Prinzip eine Erweiterung oder Variante des Animismus, der alles für beseelt hält und glaubt, dass die Realität ein bloßes Ergebnis von Willensentscheidungen ist.

Und nun hat man die Situation hergestellt, oder, um die Begriffe mal in ihrem echten Wortsinn und nicht im Politgeschwätz zu gebrauchen, Fakten geschaffen und uns vor vollendete Tatsachen gestellt, und nun stehen wir da, und es funktioniert nicht so, wie man sich das gedacht hatte, und raus kommen wir aus der Situation auch nicht mehr.

Geliefert wie bestellt.

Und jetzt, nachdem wir aus der Situtation nicht mehr rauskommen, Jahre zu spät, jetzt geht dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, dessen verfassungs- und rundfunkrechtliche Aufgabe es gewesen wäre – you had one job – beizeiten alle Meinungen darzustellen, die er aber nicht erfüllt und stattdessen Einheitspropaganda gesendet hat, jetzt geht denen ein Licht auf. Weil ein Haupt- und der Verwaltungssitz des SWR in Stuttgart ist, und ihnen da jetzt die Kugeln um die Ohren fliegen.

Und dann, wenn ihnen die Kugeln um die Ohren fliegen, dann merken sogar Rundfunkjournalisten, dass da was nicht stimmt und nicht das versprochene Paradies da ist. Aber erst dann.

Die Sache mit den Freibädern hat sich ja bisher auch nur bis in die Nachrichtenredaktionen, aber nicht bis zum Kulturprogramm herumgesprochen. Siehe oben.