Ansichten eines Informatikers

Still Photography völlig falsch verstanden

Hadmut
17.6.2023 1:18

Frau und Foto.

Im Englischen gibt es in der Kunst der Fotografie den Begriff der „Still Photography“, was leider kein allzu genau definierter Begriff ist. Manche verstehen darunter gewöhnliche Fotografie, die zu unbewegten Bildern führt, als Gegensatz zu Film- und Videoaufnahmen, Bewegtbild. Gerade in Kameraanleitungen und ähnlichen findet man mitunter den Begriff der „Still Images“ als Begriff für normale Fotos im Gegensatz zu Video- und Tonaufnahmen.

Andere verstehen darunter ein bestimmtes Genre der Fotografie, nämlich unbewegte Dinge zu fotografieren, als etwa keinen Sportler oder ein Pferd, keinen Vogel im Flug, sondern Dinge, die auch semantisch unbewegt sind, bei denen also auch ein Video nichts bringen würde. Dafür in Ruhe und sorgsamst inszeniert, Bildaufbau, Lichtführung und so weiter. Hier findet man wunderbare Beispiele Und die Wikipedia:

Still life photography is a genre of photography used for the depiction of inanimate subject matter, typically a small group of objects. Similar to still life painting, it is the application of photography to the still life artistic style.[1] Tabletop photography, product photography, food photography, found object photography etc. are examples of still life photography.[2]

This genre gives the photographer more leeway in the arrangement of design elements within a composition compared to other photographic genres, such as landscape or portrait photography. Lighting and framing are important aspects of still life photography composition.

Nicht verwechseln sollte man es mit dem deutschen Begriff des Stillebens, obwohl er damit sogar inhaltlich und sprachlich eng verwandt ist und zumindest in der zweiten Bedeutung nahezu deckungsgleich ist, wieder Wikipedia:

Stillleben (früher Stilleben) bezeichnet in der Geschichte der europäischen Kunsttradition die Darstellung toter bzw. regloser Gegenstände (Blumen, Früchte, tote Tiere, Gläser, Instrumente o. a.).[1] Deren Auswahl und Gruppierung erfolgte nach inhaltlichen (oft symbolischen) und ästhetischen Aspekten. Zu einer eigenständigen Gattung der Malerei entwickelten sich diese Darstellungen am Anfang des 17. Jahrhunderts im Barock. Es wird unterschieden nach den dargestellten Gegenständen; es ergeben sich so die Unterarten Blumen-, Bücher-, Fisch-, Früchte-, Frühstücks-, Jagd-, Küchen-, Markt-, Musikinstrumente-, Vanitas- oder Waffenstillleben. Die Übergänge zu den Bildgattungen Interieur, Tierstück oder Genre sind zuweilen fließend.

[…]

Bei der Betrachtung des Stilllebens und seiner Entwicklung muss unterschieden werden zwischen einem weiteren und einem engeren Gattungsbegriff.[5] Als Stillleben im weiteren Sinne gelten alle Darstellungen von Objektkompositionen und stilllebenartigen Arrangements – besonders zeitlich vor der Etablierung der Stilllebenmalerei als eigene Gattung der Malerei im 17. Jahrhundert.[6] Stillleben im weiteren Sinn gab es höchstwahrscheinlich zu allen Zeiten und bei allen Kulturen. Hierzu zählen sowohl die Malereien auf Seide und Porzellan aus China und Japan als auch die dekorativen Mosaike und Wandfresken der Antike.[5]

Der Begriff stil leven (niederl.: stil = unbewegt und leven = Dasein) für ein Gemälde ist zum ersten Mal um 1650 in einem holländischen Inventar zu finden.

Zu beachten ist, dass es im Englischen Sprachraum die Begriffe Still Photography und Still Life Photography gibt, die die ersten dargestellten Bedeutungen mehr oder weniger unterscheidet.

Gänzlich falsch verstanden hat den Begriff der Still Photography die IT-Referentin der Stadt München, Laura Dornheim:

Sicherheitscreenshot

Und TZ und BILD berichten über einen Riesen-Wirbel, den das „Stillfoto“ ausgelöst haben soll.

Und Dornheim streitet sich mit den Leuten auf Twitter.

Viele stören sich am Bild.

Mich stört daran etwas anderes.

Das Bild ist mir völlig egal und führt bei mir zu nicht mehr Reaktion als dass eine bestimmte Gattung von Frau einfach nicht auskommt ohne blank zu ziehen. Ob die im Home-Office oder wo auch immer stillt, ist mir sowas von egal. Zumal das in den Firmen, in denen ich war, auch nicht ungewöhnlich war und keinen Anstoß fand, dass Koleginnen sich in die Sitzecke setzten und die Milchbar aufmachen. Solange sie sich dann nicht beschweren, dass einer guckt, ist das für mich kein Vorgang, der die Schwelle der Erwähnenswürdigkeit erreicht.

Ich wüsste jetzt auch nicht, was während der langen Videokonferenzen in der Pandemie gegen das Stillen sprechen sollte. Im Gegenteil, man kann dem Kind ja schlecht sagen, dass es noch eine Stunde – oder drei – Geduld haben möge.

Zu unterscheiden ist allerdings zwischem dem Stillen am Arbeitsplatz und dem Posten von Tittenfotos aus gehobener Position. Exhibitionismus? Provokation? Einfach schlechter Stil?

Was mich wirklich stört, ist, dass man von Dornheim immer nur solches feministisches Gehampel sieht, bis heute aber überhaupt nicht ersichtlich ist, was sie auf diesem Posten da eigentlich treibt.

Es stört mich gewaltig, wenn man Leute auf Posten setzt, die dann mit nichts anderem als mit solchem Käse von sich reden machen können. Irgendwelche Leistungen wurden bisher nicht berichtet.

Es ist nicht das Foto, was mich stört.

Es ist die Farce.

Die Farce, einen Posten mit jemandem zu besetzen, der nicht mehr hervorbringt als das.