Ansichten eines Informatikers

Dimmen statt abschalten

Hadmut
17.6.2023 0:27

Ich bin von unserem Stromnetz begeistert. [Falschen Link korrigiert]

Die Frage ist ja immer, was eigentlich passiert, wenn der Strom nicht reicht.

Bundesnetzagentur: Leistungsdrosslung im Stromnetz nur als letzter Ausweg

Der Leistungsbezug aus dem Stromnetz soll im Notfall gedimmt, aber nicht abgeschaltet werden können, fordert die Bundesnetzagentur.

Wie soll das gehen?

Wie bekommt man Geräte dazu, weniger Strom zu ziehen? Spannung absenken? Das würde bei modernen Schaltnetzteilen nur dazu führen, dass sie mehr Strom ziehen, denn viele Netzteile kommen ja auch mit amerikanischen 110 oder 120 Volt klar. Sie ziehen dann nur mehr Strom, um die gleiche Leistung zu bekommen.

Auf das Stromnetz kommen in den nächsten Jahren neue Herausforderungen zu. Mit der Energiewende sinkt perspektivisch zwar der Primärenergiebedarf, gleichzeitig steigt aber der Strombedarf – und das auch punktuell. Denn sowohl eine Wärmepumpe als auch ein Elektroauto ziehen über einen langen Zeitraum Strom mit hoher Leistung – zumindest im Vergleich zu ansonsten in privaten Haushalten üblichen Verbrauchern. Die Bundesnetzagentur plädiert für einen Anreiz, Strom vor allem dann zu nutzen, wenn er massenhaft zur Verfügung steht, also zu besonders sonnigen beziehungsweise windigen Tagen. Sie sieht eine Drosslung der Leistung für einzelne Hausanschlüsse nur als ultima ratio.

Heißt: Künftig nur noch heizen, wenn die Sonne schön scheint, also nur noch im Sommer.

Im November 2022 hatte die Bundesnetzagentur erste Vorschläge vorgelegt. Nach zahlreichen Stellungnahmen wurde diese im Detail überarbeitet. Statt 3,7 sollen nun 4,2 kW stets sichergestellt werden. Damit, so begründet es die Bundesnetzagentur, könnten Wärmepumpen weiter betrieben werden. Ein durchschnittliches Elektroauto könnte innerhalb von zwei Stunden rund 50 km Reichweite nachladen. Die Bundesnetzagentur schlägt vor, im Notfall lediglich den netzwirksamen Leistungsbezug des Einzelanschlusses einzuschränken. Damit würde nicht ein einzelner Stromverbraucher eingeschränkt werden, sondern die Stromabnahme im Haushalt insgesamt herangezogen werden. Hinzu käme, dass Strom aus der eigenen Fotovoltaikanlage nicht in die Drosselung miteinfließen würde.

Das heißt, dass wir jetzt per Hauruck alles auf Wärmepumpen umstellen wollen/sollen, aber die Stromversorgung dafür noch gar nicht haben, aber noch alles auf Elektroautos umstellen wollen?

Kann man künftig das Fernbleiben vom Arbeitsplatz damit entschuldigen, dass man nicht genug Strom bekam, um sein Auto aufzuladen?