Ansichten eines Informatikers

Er kennt Reinhard Mey nicht

Hadmut
1.6.2023 17:36

Über Millenials.

Zu meiner Zeit war Reinhard Mey einfach Pflichtprogramm. Über den Wolken ist ja der Fliegerhit schlechthin, die Heiße Schlacht am Kalten Buffet oder der Mörder ist immer der Gärtner damals die Brüller, der Rundfunkwerbung-Blues der Lacher, nicht nur, weil seine Frau ihr Waschmittel gegen die doppelte Menge eines anderen Waschmittels tauscht, der Installateur war sein Beruf, Annabelle, ach Annabelle beschreibt die heutigen Genderista perfekt, das Narrenschiff unsere Regierung, und eben, wie gerade gebloggt, Was gibt es Schöneres auf Erden, als Politiker zu werden.

Der war damals einfach der Liedermacher. Wir haben den damals ständig gehört. Früher kopierte man sich noch seine Lieder auf Kassette zusammen, mit denen man abends Wunschkonzert im Radio aufnahm. Die Moderatoren wussten damals noch, dass sie nicht in die Songs reinquasseln sollten, weil die Leute zu Tausenden zuhause am Rekorder saßen und die Lieder aufnahmen, kaum eine Kassette ohne Reinhard Mey.

Dass ich gerade wieder auf den gekommen bin, lag an einer Leserzuschrift. Darin schrieb der Leser:

Bin zufällig auf den Herrn Mey gestoßen beim Stöbern auf Youtube, nachdem ich durch Ihren letzten Blogartikel zum Weltuntergang bereits ein neues Lied kennen gelernt habe. Ist eigentlich weder meine Generation (Millenials), noch Musikgeschmack, dennoch Danke fürs Verlinken. Witziger Text und auch zutreffend. Leider auch traurig, dass ich vom Herrn Mey noch nie gehört habe, dafür aber von Möchtegern-Rappern aus Berlin. Ich fürcht’ alles was noch kommt und singt, nicht mehr auf diesem Niveau erklingt.

Er ist Millenial, hat noch nie von Reinhard Mey gehört, aber von Möchtegern-Rappern aus Berlin.

Es ist nur ein Detail, aber was würde den Niedergang unserer Gesellschaft besser beschreiben, als wenn der weiße Mann durch die letzten Stümper ersetzt wird, Hauptsache politisch korrekt?